Wo auch immer man hinschaut, man findet einige der größten Namen im Gesundheits-Establishment, welche die Risiken des Klimawandels für die Gesundheit der Welt hinaus posaunen. Noch am Abend des Ausbruchs erklärte die Royal Society of Tropical Medicine and Hygiene, dass es zu einer Massen-Migration kommen würde sowie zu ansteckenden Krankheiten wie Dengue und zu Verknappungen von Nahrungsmitteln. Nachdem die ersten Menschen in Wuhan gestorben waren, verkündete die WHO, dass man in zehn Jahren 250.000 zusätzliche Todesopfer pro Jahr sehen werde durch Unterernährung, Malaria, Cholera und Hitzestress als Folge der globalen Erwärmung. Der Epidemiologe Prof. Andy Haines erklärte den Lesern des Telegraph, dass ,der Klimawandel eine Bedrohung der globalen und nationalen Sicherheit ist, welcher schon jetzt Todesopfer fordert‘.

Haines begründete seine Karriere auf lautstarker Werbung für den Gedanken, dass die globale Erwärmung zu einer Gesundheits-Katastrophe in der Öffentlichkeit führen werde. Im Zuge dieser Propaganda war er einer der Wegbereiter für den „Lancet Countdown“, einen Report, erstellt von einer Koalition aus 35 Universitäten und UN-Agenturen, um diese Gedanken im Bewusstsein der Öffentlichkeit dauerhaft zu verankern. Im Jahre 2018 hieß es einstimmig, dass der Klimawandel ,die größte Bedrohung der globalen Gesundheit des 21. Jahrhunderts ist‘. Unter den derzeitigen Umständen kommt diese Behauptung ziemlich töricht daher, aber eine neue forensische Begutachtung des Countdown zeigt, dass es noch viel schlimmer ist. Man kommt nicht umhin zu folgern, dass die Autoren des Countdown nicht die ganze Story beschrieben hätten, wenn man den Beitrag von Indur Goklany mit dem Titel „The Lancet Countdown on Climate Change: The need for context“ gelesen hat [in deutscher Übersetzung hier].

So beschreibt Goklany, dass in der Executive Summary des Countdown viele vage Andeutungen stehen des Inhalts, dass das Klima ernste Gesundheitsprobleme in der Öffentlichkeit verursacht. Außerdem spricht man darin von .einem Abwärtstrend der globalen Erntemenge für alle Getreidesorten‘ und dass ,die Trends, dass das Klima die Übertragung von Krankheiten immer mehr begünstigt, besonders besorglich sind‘. Offenbar hat sich ,die Anzahl der Durchfall-Erkrankungen begünstigenden Tage verdoppelt‘, und ,Familien und die Lebensgrundlagen immer mehr gefährdet sind durch zunehmende Häufigkeit und Stärke von Extremwetter-Bedingungen‘. Und falls das immer noch nicht reicht, 77 Prozent aller Länder stehen einer Zunahme der Verwundbarkeit seiner Bewohner durch Waldbrände gegenüber‘.

Aber wenn man den vom Countdown herangezogenen Datensatz betrachtet, erkennt man eine sehr viel anders lautende Story, und eine, die eindeutig ist: Die Klima-bezogene Mortalität ist kollabiert und jetzt nur noch halb so hoch wie das Niveau im Jahre 1990, wenn der Datensatz beginnt. Dies ist nichts Anderes als ein Triumph der öffentlichen Gesundheit.

Die Verbesserungen sieht man so ziemlich überall, aber Darmerkrankungen sind ein gutes Beispiel. Die Daten zeigen, dass sich die Sterblichkeit unter diesen Umständen während der letzten 30 Jahre mehr als halbiert hat. Aber das Einzige, was in der o. g. Executive Summary dazu steht, ist die düstere Warnung, dass die ´,Anzahl der Tage, die günstig für Darmerkrankungen sind, zunimmt‘.

Und was überhaupt ist mit ,Anzahl von begünstigenden Tagen‘ gemeint? Dieser Trick findet sich wiederholt in dem Report, nämlich in Gestalt des Terminus‘ ,Proxy‘-Daten, obwohl perfekt gute Daten verfügbar sind. Wenn es also um Hunger geht, dann ignoriert man im Countdown Ernteerträge und zieht es vor, über Rückgänge des ,globalen Ernteertrags-Potentials‘ zu schwadronieren. Mit anderen Worten, man tischt uns ein Märchen auf darüber, was ein mathematisches Modell uns über Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln sagt. Aber warum in aller Welt zieht man ein mathematisches Modell heran, wenn es gute Daten aus der realen Welt gibt? Überflüssig zu sagen, dass Nahrungsmittel vielfältig verfügbar sind, dass Ernteerträge weiterhin zunehmen und Hunger fast schon ein Phänomen der Vergangenheit ist, zumindest außerhalb von Kriegsgebieten und egalitären Paradiesen wie Nordkorea und Venezuela.

Wir gewinnen nicht einfach nur den Kampf gegen resistente Krankheiten und Hunger. Ein weiteres gutes Beispiel sind Tropenkrankheiten, wo die Sterberate ebenfalls dramatisch gesunken ist. Daher noch einmal, der Countdown greift auf eine Proxy-Maßzahl zurück, nämlich die ,Eignung für die Krankheitsübertragung‘, sowie auf einen nelsonischen Fokus auf Dengue, eine relativ seltene Krankheit, die sich verschlimmert hat. In der Executive Summary wird es völlig versäumt, die Malaria zu erwähnen, trotz der Tatsache, dass sie viel tödlicher ist als das Dengue-Fieber, und trotz der Tatsache, dass wir auch diesen Gesundheits-Kampf gewinnen, ist doch die Sterberate zwischen 30% und 67% in verschiedenen Teilen Afrikas südlich der Sahara gesunken.

Es ist eine traurige Geschichte und ein Hinweis darauf, wie stark die gewaltigen Summen Geldes, welche der Klimaforschung in den Rachen gestopft werden, die Forschungs-Prioritäten bzgl. der öffentlichen Gesundheit verzerrt haben, wie in so vielen anderen Bereichen auch. Mit Blick auf die Destruktion aufgrund der Pandemie kommt man kaum umhin, sich zu fragen, ob nicht die Leute in diesem Bereich weniger Zeit damit hätten zubringen sollen, sich über dubiose, nicht validierte mathematische Modelle auszulassen bzgl. der Ausbreitung von Malaria, und mehr Zeit damit zu ergründen, ob wir die erforderlichen Mittel zur Verfügung haben, einer großen Pandemie zu begegnen.

Der ganze Beitrag nebst Kommentaren steht hier.
Link: https://www.thegwpf.com/climate-change-and-a-pandemic-of-lies/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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