Das islamische Königreich Marokko ist bisher nicht unbedingt als Silikon Valley Afrikas bekannt. Eher ist es bekannt durch seine technische wie entwicklungs-bedingte Rückständigkeit, die sich durch große Armut weiter Teile der Bevölkerung bei gleichzeitiger rigider Herrschaft des muslimischen Königshauses, derzeit von König Mohamed VI. angeführt , manifestiert. Auch dadurch immer wieder hierzulande ins Bewusstsein gebracht, weil Marokko einen erheblichen Teil seiner männlichen Jugend als „Flüchtlinge“ nach Westeuropa – vorzugsweise nach Deutschland entsorgt.
Doch zwei Güter hat Marokko im Überfluss: Riesige leere Flächen und sehr viel Sonne. Incl. des umstrittenen Gebietes Westsahara ist Marokko etwa doppelt so groß wie Deutschland und beherbergt dabei nur ca. 33 Mio Einwohner. Und helle Sonnentage gibt es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, das ganze Jahr über. Also gute Voraussetzungen um die notorische Schwäche der sog. „Erneuerbare“ Energien, nämlich die äußerst geringe Energiedichte , was gleichbedeutend ist mit riesigem Flächenbedarf um die Energie einzusammeln, nicht zu wichtig zu nehmen und darüber hinaus die Spendierlaune der klimaängstlichen Länder, voran Deutschland zu nutzen, um billiges, so gut wie geschenktes Geld für „klimafreundliche“ Investitionen ins Land zu bringen. Und deshalb hieß das Motto „Think big“.
Trotz oder wegen der damals bereits absehbaren peinlichen Pleite des Projektes Desertec begann man in Marokko 2012 das Projekt Noor (arabisch für Licht) zu entwickeln. Anders als bei Desertec und auch anders als beim spanischen Pleitekraftwerk Andasol nämlicher Bauart, baute man hier von vornherein auf – durch wirtschaftliche Argumente wenig zu beeindruckende- staatliche Geldgeber. Das war clever!
Das Projekt Noor
Wikipedia zeigt uns die erwartete Leistung , die Technik und, wenn auch nur ungefähr und sehr verwirrend, die Kosten der Anlagen. Noor soll nach Fertigstellung mal das größte Solarkraftwerk der Welt werden. Und dieser Tage wurde die erste Projektstufe Noor 1 in Betrieb genommen.
Anlage | Max. Leistung (MW) | Typ | Betriebsbeginn | Invest | |||
1 | 160 | Parabolrinnenkraftwerk | Februar 2016 | 1,04 Mrd. €[1] | |||
2 | 200 | Parabolrinnenkraftwerk | in Bau | Ca. 0,6 Mrd. €[2] | |||
3 | 160 | Solarturmkraftwerk | in Bau | Ca. 0,6 Mrd. € | |||
4 | 50 | Solarpark (Photovoltaik) | geplant | Noch in Planung |
Tabelle 1 Anzahl, geplante Leistung (peak), Betriebsart und Investitionshöhe der Projektteile von Noor in Ouarzazate. Die ZEIT berichtet über Gesamtkosten NOOR I-III von 3,5 Mrd. €. Ein Wert der durch die hier angestellten Vergleichsrechnungen sehr viel wahrscheinlicher zu sein scheint
Insgesamt sollen es also mal 3 Solarthermie-Kraftwerke mit einer Spitzenleistung von 520 MW werden. Zusätzlich ist für später noch ein PVA Kraftwerk mit 50 MW Spitzenleistung geplant. Damit erreichte das Noor-Projekt zwar nur knapp 50 % der Leistung eines einzigen modernen Kohlekraftwerks, aber immerhin, es wäre das größte Solarkraftwerk der Welt.
Der Investitionsbedarf für die ersten 3 Anlagenteile wird von der finanzierenden KfW -eher stark untertreibend (siehe Fußnote 2)- mit 2,2 Mrd. € angegeben, was ungefähr dem gut 4 fachen der Investition eines Kohlekraftwerkes gleicher Leistungsfähigkeit entspricht. Legt man die potentiell lieferbare Energie- vulgo Strom- menge zugrunde, so erhöht sich dieser Faktor auf etwa 8. Doch dazu später mehr. Bei anderen Quellen findet man einen Finanzbedarf von 3,5 Mrd €, was nach den Andasol Erfahrungen der Wahrheit wohl näher kommen dürfte.
Aber da das Geld dafür sozusagen fast geschenkt ist, wenn auch der Steuerzahler nirgends, auch nicht in Deutschland, gefragt wurde, ob er sein Geld dafür hergeben wolle, kann man es dem Betreibern – die marokkanische ACWA Power und Moroccan Agency For Solar Energy (MASEN) nicht übelnehmen, wenn sie sich aus dieser reichlich sprudelnden Geldquelle bedienen.
Deutschland –immer als Vorreiter gut- ist immerhin mit 38 % oder gut 840 Mio. € mit von der Partie. Weil, so wird das begründet: es eben um den Klimaschutz geht. Und der fängt – wenn schon die Verteidigung am Hindukusch nicht so recht geklappt hat – ab sofort in Marokko an.
Also gesagt getan. Für den guten Zweck des Klimaschutzes waren staatliche Finanziers[3] die über reichlich Steuergelder gebieten, rasch gefunden. Ein geringer Rest blieb aber offen, für den ein privater Investor gesucht wird. Bei den Garantien, welche die Staatsfinanziers zu geben imstande sind, dürfte das sicher kein großes Problem sein. Der Anschein der privaten Mitfinanzierung bleibt gewahrt
Die Technik
Bei den ersten drei Projektstufen handelt es sich um Solarthermie. Noor I besteht aus riesigen zylindrisch-parabolischen Hohlspiegeln (jeder 3 x 7 m), die der Sonne nachgeführt werden und die Strahlung auf eine mit synthetischem Trägeröl gefülltes zentrales Rohr konzentrieren. Das wird durch die Strahlung von knapp 300 auf knapp 400 ° C erhitzt. Die Spiegel sind in Vierer-Gruppen und diese wieder in 400 Reihen von je 300 m Länge angeordnet. Das synthetische Trägeröl erhitzt sowohl Wasserdampf für die Turbine als auch das Salzgemisch für den Wärmesalzspeicher. Für die Vorerwärmung des Trägeröls und zur Verhinderung, dass es bei Nacht unter seinen Gefrierpunkt von 8 ° C abkühlt, wird ein Dieselaggregat mit Heizung eingesetzt, dass ca. 19 t Diesel pro Tag verbraucht. Mit diesem Dieseleinsatz hätten übrigens rd. 23 GWh jährlich an Elektrizität erzeugt werden können.
Kosten
Schauen wir uns nun die Kosten näher an und unterstellen dabei die Investitionskosten für Noor I in Höhe von. 1.042 Mrd. €. Diese hat das damit befasste National Renewable Energy Laboratoium Marokkos NREL[4] angegeben. Bei einer Laufzeit von 25 Jahren, nur 3 % Verzinsung und 6 % Wartungskosten dürften für den erzeugten Strom dann ca. 0,13 €/kWh anfallen.
Das ist etwa 3 x mehr als bei einem Diesel- oder Kohlekraftwerk entstehen würden. Rechnet man die laufenden Betriebskosten incl. des notwendigen Personals für die Riesenanlage sowie die notwendige Abschreibung (über die garantierten 25 Jahre), hinzu dann sind es bereits 0,24 €/kWh und für die Rücklagenbildung zur Wiederbeschaffung, Unvorhergesehenes oder gar Gewinn, bleibt immer noch nichts. Damit sind wir also schon recht dicht bei den 0,30 €/kWh die das systemgleiche aber kleinere Andasol Kraftwerk seinen Kunden berechnet.
Bei Wikipedia finden wir zusammengefassten Medienberichte über die angepeilten Stromkosten. Die Autoren vermelden, dass die Kosten pro kWh nur bei 12 ct bzw. bei 18,9 $ct liegen werden. Letztere sind 17,01 €ct. Ein Wert, den das schon erwähnte NREL ermittelt hat. Rechnet man diese Werte nach, so wird schnell klar, dass sich bei diesen Meldungen mal wieder die PR Abteilungen der Projektierer (Prokon lässt grüßen) durchgesetzt haben, um die Journalisten zu Lobpreisungen zu veranlassen. Was diese auch redlich taten.
Doch sei es wie es sei, egal ob die Herstellkosten bei 24, oder 17 oder 13 oder gar 12 ct/kWh liegen, in jedem Fall ist das für den Endverbraucherpreis incl. Vertrieb etc. deutlich mehr als was Diesel- oder Gasstrom in Marokko kostet und damit mehr als der marokkanische Verbraucher zahlen kann. Deswegen werden diese Stromkosten auch vom marokkanischen Staat runter subventioniert.
Die zu liefernde Energiemenge bleibt ungewiss
Die Kosten sind von mir nach bestem Gewissen und unter Nutzung der vorhanden Daten überschlägig berechnet worden. Leider wird die Schlüsselzahl, nämlich der Menge der projektierten jährlichen Elektroenergiemenge nirgends erwähnt. Um diese zu ermitteln behelfe ich mich mit der überall genannten „Einsparung“ an CO2.
Lt. verschiedener Medien liegt diese bei ca. 240.000 t CO2 per anno. Mittels der Umrechnung von 0,34 kg CO2/KWh [5] für Steinkohle errechnen sich rd. 706 GWh pro Jahr, die das Solar-Kraftwerk zu erzeugen im Stande wäre. Doch diese Menge ergäbe bereits einen Nutzungsgrad von 50 % im Jahr. Und das hieße, dass dieses solare Kraftwerk – dass ja direkt und ausschließlich seinen Brennstoff von der Sonne bezieht, an jedem Tag den Allah in diesem Lande werden lässt, 12 h lang Volllast liefern könnte. Der zugehörige Flüssig-Salz-Speicher ist für 3 h Volllast ausgelegt, wie man den NREL Daten entnehmen kann. Auch dessen Energiefüllung müsste aber zuvor erbracht werden. Also müssen in den 12 h eines jeden Tages die volle Nennleistung plus der zu speichernden Energiefüllung erbracht werden. Eine eher unwahrscheinliche Annahme, auch wenn man die starke Sonneneinstrahlung in diesem Land berücksichtigt. Denn auch in Marokko scheint die Sonne nachts nicht, Jahreszeiten sind auch nicht unbekannt, und mag auch die Dämmerung kurz sein, sie ist jedenfalls vorhanden.
Fazit:
Marokko hat sich ein Minikraftwerk von gerade mal 160 MW (im Endausbau dann 520 MW + PVA Teil) auf einer Riesenfläche von -im Endausbau- 30 Quadratkilometern, von den meist westlichen staatlichen Kreditgebern bezahlen lassen. Das war sehr clever.
Trotzdem muss es den erzeugten Strom bezuschussen, da die Endpreise dort lediglich bei 11 bis 13 ct/KWh[6] liegen. Bei diesem Projekt liegen jedoch schon die Herstellkosten mindestens bei 13 ct/kWh, bei Einbeziehung realer Kosten würden sie etwa das Doppelte erreichen.
Noch cleverer wäre es allerdings gewesen, weil Marokko mit Sicherheit – von den Kosten, der Verfügbarkeit und der zu liefernden Strommenge her- wesentlich günstiger gefahren wäre, hätte man dort normale Kredite aufgenommen, um damit ein modernes Kraftwerk zu bauen, und seinen Strombedarf z.B. per Dieselerzeugung zu decken. Bei einem Wirkungsgrad der Stromerzeugung von 33 % hätten für die Mini-Leistung von Noor 1 gerade mal 6 Dieselmotoren des Typs Wärtsilä-Sulzer mit je 80 MW Leistung ausgereicht.
Mit dem Unterschied, dass diese Diesel –Generatoren nicht nur einen geringen Bruchteil der Solar-Investitionen gekostet hätten. Auch der Platzbedarf wäre viel, viel geringer. Zudem hätten sie schön dezentral, nahe den Verbrauchszentren aufgebaut und im Dauerbetrieb mit bis zu 90 % Nutzungsgrad betrieben werden können.
Damit wären dann auch die doppelte Anzahl der Bewohner, als die von dem Noor Projekt Versorgten, in den Genuss wirklich billigen Stroms gekommen. Der Staat Marokko hätte diesen auch nicht subventionieren müssen.
Ein Nachteil wäre aber geblieben und hätte nicht ausgeräumt werden können. Die Medien hätten darüber nicht, oder wenn, dann nur negativ berichtet.
Vielleicht war das der Grund, warum König Mohammed VI so scharf auf das Noor Projekt war. Oder er glaubt wirklich, dass sein heißes Königreich, mit Temperaturen bis zu 50 °C, dank des Klimawandels und ohne seine Gegenmaßnahmen mittels Noor, noch heißer würde? Diese Gefahr – sollte sie je bestanden haben- ist aber vielleicht jetzt gebannt. Wenn man an die Märchen aus 1001 Nacht glaubt,
[1] Siehe http://www.nrel.gov/csp/solarpaces/project_detail.cfm/projectID=270
[2] Siehe : KfW Bericht https://www.kfw.de/KfW-Konzern/Newsroom/Themen-Kompakt/Marokko/Projektbeschreibung_Ouarzazate_April2013-SgJ.pdf. Die dort genannten Werte sind aber nicht sehr glaubwürdig, weil hier unterstellt wird, dass sogar um 25 % größere Anlagen wie NOORoII um 40 % billiger gebaut werden können. Noch dazu vom selben Anlagenbauer
[3] Lt KfW beteiligen sich die Europäische Kommission, die Europäische Investitionsbank, die Französische Entwicklungsbank (Agence Française de Développement), der Clean Technology Fund, die Afrikanische Entwicklungsbank, die Moroccan Agency for Solar Energy und ein per Ausschreibung gefundener privater Investor
[4] Quelle http://www.nrel.gov/csp/solarpaces/project_detail.cfm/projectID=270. Auch der günstigere Wert von 0,27 kG CO2/KWh für Diesel ergäbe zwar eine höhere Energielieferung, würde aber die Probleme der zu hohen Produktionskosten nicht beheben.
[5] Quelle: http://volker-quaschning.de/datserv/CO2-spez/index.php
[6] Quelle http://marokko.ahk.de/fileadmin/ahk_marokko/2013_Events/2014-01-15_EI_EEn_Factsheet_Solar-_Windenergie.pdf
Eine kaufmännische Anmerkung zu obiger Kostenaufstellung: Es ist nicht korrekt, die Kosten für die Errichtung des Kraftwerks als Aufwand zu betrachten und dazu eine Abschreibung zu addieren. Abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens (ausgenommen geringwertige) sind zu Anschaffungs- oder Herstellkosten zu aktivieren und dann über die Nutzungsdauer abzuschreiben (in der deutschen Praxis vom Finanzamt per AfA-Tabelle vorgegeben). Die Errichtung eines Kraftwerks oder der Kauf eines Firmenwagens ist KEIN Aufwand, der Aufwand ist die anschließende Abschreibung. Geringwertige Wirtschaftsgüter unter 150€ dürfen sofort als Aufwand gebucht werden, werden dann aber logischerweise nicht mehr abgeschrieben, weil sie quasi sofort abgeschrieben wurden.
1. ist CO2-Einsparung an sich Unsinn, es sei denn, Sie wollen verhindern, daß die Erde grüner wird und mehr Menschen satt werden.
2. wenn CO2-Einsparung das Ziel sein soll, so wird das wohl nichts werden, wenn man alle Aufwendungen für die Errichtung und Betrieb der Anlage realistisch zusammenrechnet.
Nicht unerheblich sind die Anfahrverluste der Turbine.
Eine Turbine, die täglich an- und abgefahren werden muß, hält nicht sehr lange. Wenn dabei noch Temperaturen von 550 oder 600 °C ins Spiel kommen, ist sie noch schneller hinüber. Einzige Chance wäre, den Speicher zum nächtlichen Schwachlastbetrieb (Warmhaltung) zu nutzen.
Die Leistungsabgabe wird in Summe wohl kaum über 5 Vollaststunden pro Tag liegen.
Die Rechnung und damit der gesamte nachfolgende Absatz ist Unsinn, weil der Wert 0,34 kg/kWh für Steinkohle falsch interpretiert wurde. (siehe Erläuterung unter [5])
Zitat: „Marokko hat sich ein Minikraftwerk …… von den meist westlichen staatlichen Kreditgebern bezahlen lassen. Das war sehr clever.“
Einen Kredit aufzunehmen, den man mit Zinsen zurückzahlen muss, bedeutet also, dass die Bank die Investition bezahlt. Schöne Sichtweise: Mein nächstes Haus lasse ich komplett von der Bank bezahlen – clever, oder?
Zitat: „Doch sei es wie es sei, egal ob die Herstellkosten bei 24, oder 17 oder 13 oder gar 12 ct/kWh liegen, in jedem Fall ist das für den Endverbraucherpreis incl. Vertrieb etc. deutlich mehr als was Diesel- oder Gasstrom in Marokko kostet und damit mehr als der marokkanische Verbraucher zahlen kann.“
Also die Herstellkosten (gemeint sind wahrscheinlich Stromgestehungskosten) sind nicht bekannt; die Kosten für Strom aus einem konventionellen Kraftwerk sind nicht genannt; aber egal: „Eine konventionelle Stromerzeugung wäre ca. achtmal billiger gewesen.“ (wie gehen die während der Laufzeit der gesamten Anlage mindestens 20 Mio eingesparten to CO2 in die Rechnung ein?)
Werner Björn
1 ppm als Masseneinheit bedeutet 1 g pro Tonne.
Der natürliche Gehalt von Uran in der Erdkruste beträgt 1-3 ppm (vergleichbar mit der Menge von Zinn, einem Bestandteil von Bronze in der Erdkruste). Der natürliche Gehalt von Thorium beträgt etwa 12 ppm (vergleichbar mit der Menge von Bor in der Erdkruste). Bei der viel gescholtenen und von den Grünen dreckig genannte Kohle ist der Anteil an Uran und Thorium wesentlich geringer, wobei Braunkohle mit 0,2 ppm Uran sogar nur 1 Drittel des Gehaltes an
Uran enthält wie Steinkohle, die aber immer noch deutlich weniger Uran und Thorium enthält als dem durchschnittlichen Gehalt in der Erdkruste entspricht. Kraftwerks-Expert*innen
wissen natürlich jetzt sofort, was ich nicht erwähnt habe !
mit freundlichen Grüßen, Horst Denzer
Herr Kohler, bezüglich Ergiebigkeit von Uranlagerstätten ist Marokko nicht die Nr. 1 : Uranlagerstätten weltweit :
Der Urangehalt in vielen Uranlagerstätten liegt weit unter 1 % (meist unter 0,1 %). Immerhin gibt es im Schwarzwald bei Menzenschwand eine noch nicht erschlossene Uranlagerstätte mit einem Urangehalt von 0,5 %. Die ergiebigste Lagerstätte Europas mit einem Urangehalt von
1 % liegt jedoch in der Ukraine und mit der Erschließung hat man begonnen. Weltweit befinden sich die ergiebigsten Uranlagerstätten mit bis zu 5 % Urangehalt jedoch in Kanada.
Herr Vogt, Herr Fürste, Herr Niemann und Herr Kohler sprechen ein interessantes Thema an.
Der durchschnittliche Urangehalt in Phosphatdüngern beträgt 280-300 mg Uran pro kg Phosphatdünger. Problematisch sind hier vor allem wasserlösliche Uranyl (UO2(2+))-Verbindungen, die eine große Gefahr für das Trinkwasser bedeuten. Die Aufnahme durch die
meisten Pflanzen (abgesehen vom Tabak) ist dagegen gering. Die Abtrennung von Uran aus
den Phosphaterzen ist technisch kein Problem und wurde in den 1990er Jahren sogar in USA,
Israel und Belgien zur Urangewinnung genutzt –
für die Phosphatdünger produzierenden Unternehmen ist sie allerdings in Hinblick auf Abtrennung eines toxischen Bestandteils zu kostenintensiv. Nahezu uranfreie Phosphatdünger, die allerdings wesentlich teurer sind, kann man aus russischem Kola-Apaptit als auch aus Guano (Vogelexkremente) erhalten. Der Erdteil mit der geringsten Verwendung von Phosphatdünger ist übrigens Afrika – allerdings würden dort manche für die
Landwirtschaft vorgesehene Böden dringend Phosphat benötigen – wir haben es also mit einer Dilemma – Situation zu tun !
„Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleissiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas sind. Das wird immer wieder zu ‚Ungleichgewichten‘ führen. Dem kann aber gegengesteuert werdne, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal, wofür. Es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“
Dort gibt’s seit zwei Jahren die Ivanpah Anlage, mit einem der NOOR Anlage sehr aehnlichem System.
Die HAELFTE von Ivanpah’s „Sonnenenergie“ wird nun von Erdgas erzeugt, siehe:
http://tinyurl.com/hrghqa4
Marokko plant übrigens recht intensiv an der Weiterentwicklung der Kernenergie. Nur ob der Partner bin ich nicht wirklich glücklich: Russland und China.
Danke für Ihre Mitteilung über diese bestürzende Verunreinigung!
Angesichts der Zeiträume der Uran-Radium-Zerfallsreihe (http://t1p.de/zzo6) nimmt es schon Wunder, dass sich GrünLinke und andere Edelmenschen dann doch lieber mit den ach so gefährlichen Folgen von Dieselabgasen befassen und z.B. in regelrechten Selbsthass-Orgien gegen VW hetzen, die in ihrer Not wegen der immer unsinniger werdenden Grenzwerte sich nur noch mit einer zugegeben falschen Methode zu helfen wussten.
Dieselben Leute, die ja auch den Ausstieg aus Kernkraft und fossilen(?) Brennstoffen bejubeln, verlieren zudem kein Wort über die Abgase von Schiffen, Flugzeugen und der ständig wachsenden LKW-Flotte für die just-in -time Zulieferung.
“Marokko und Westsahara haben übrigens die weltweit größten Vorkommen von Phosphat, und Marokko ist neben China und USA einer der Hauptlieferanten für Phosphatdünger, dessen Mangel die Landwirtschaft vor große Probleme stellt.“
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Alle phosphathaltigen Mineralien enthalten, ganz egal woher sie kommen, immer auch Uran.
Das könnte die Landwirtschaft auf längere Sicht tatsächlich vor Probleme stellen, wenn es nicht gelingt, das Uran zu vertretbaren Kosten abzutrennen, bevor es auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen gestreut wird.
“ Zwischen 1951 und 2005 sind über die Phosphat-Düngung auf deutschen Äckern insgesamt 10.000 bis 13.000 Tonnen Uran ausgebracht worden, stellt Prof. Dr. Ewald Schnug vom Julius-Kühn-Institut in Braunschweig in einer konservativen Abschätzung fest.“
Tja wie viele Haushalte hätten wohl mit Atomstrom, gewonnen aus diesen 13000t Natururan versorgt werden können? 🙂
das wichtigste Material für Photovoltaik ist zur Zeit hochreines polykristallines Silizium (Polysilizium). Von den weltweit 130 größten Herstellern von Polysilizium ist die GLC-Poly in China die Nr. 1 weltweit und Wacker in Deutschland die Nr. 2. Der Preis von Polysilizium war Ende 2015 stark gesunken.
Von Noor versprechen sich die Polysiliziumhersteller jetzt wieder einen Preisanstieg von 10-20 %. Soviel zum ökonomischen Hintergrund – ansonsten haben Sie vollkommen Recht !
Marokko und Westsahara haben übrigens die weltweit größten Vorkommen von Phosphat und Marokko ist neben China und USA einer der Hauptlieferanten für Phosphatdünger, dessen Mangel die Landwirtschaft vor große Probleme stellt. Der steigende Bedarf an Phosphatdünger in China, Indien und Brasilien verschärft das Problem noch. Soweit zur Bedeutung von Marokko !
Sie haben natürlich Recht. Man stolpert ja förmlich über die Ungereimtheiten. So wie ich Sie jetzt verstanden habe, greift man zur Frischwasserkühlung. Der Wasserverbrauch zur Kühlung dürfte dann ungefähr bei 5 m³/s liegen. macht einen Gesamtverbrauch von ungefähr 100 Millionen m³ im Jahr. Also nicht ganz wenig und das in einer Wüstengegend. Die Erwärmung auf 600 °C des Salzes mit 400 °C heißem Öl läßt sich mit Hilfe einer Wärmepumpe sicher erreichen, aber das knabbert alles ganz schön am Gesamtwirkungsgrad.
MfG
Dann doch besser noch ein paar Groß- Moscheen bauen.
sehr guter Artikel. Man sieht wieder einmal wie man Geld verschwenden kann. Wichtig für den Wirkungsgrad wäre natürlich auch zu wissen welchen Druck das Öl auf der Primärseite und auch das Wasser der Sekundärseite hat. Nicht nur das Öl muß ja aufgeheizt werden, sondern auch das Wasser bzw. auf der Temperatur der Eintrittsseite des Dampferzeugers gehalten werden. Welcher energistischer Aufwand ist dafür bereit zu stellen. Die Frage ist ja auch woher kommt das Kühlwasser zur Kondensation des Dampfes. Vermutlich wird man einen Trockenkühlturm einsetzen, die sind aber besonders teuer und der Wirkungsgrad veringert sich um etwa 2% Punkte. Die Frage ist auch, wie hoch ist der Eigenverbrauch der gesamten Anlage.
MfG
Siemens hat deshalb mal eine Forschungskooperation mit einer Saudischen Uni gebildet um das Problem eventuell durch Oberflächenbeschichtungen zu „lösen“. Davon hat man (zumindest ich) aber nie mehr etwas gehört. Immer ein Zeichen, dass Erfolge ausgeblieben sind.