Wenn die „Tagesschau“ zur „Klimaschau“ mutiert – Klimaschau 180

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Thema der 180. Ausgabe: Wenn die Tagesschau zur Klimaschau wird.




Das Wunder von Sierra Leone

von Hans Hofmann-Reinecke

Ein afrikanisches Geschäftsmodell

Im vergangenen September durfte ein gewisser Maxwell Chikumbutso in der „Tagesschau“ seine  Erfindung vorstellen: Einen Fernseher, der Strom erzeugt statt zu verbrauchen. Der Mann aus Zimbabwe hat demonstriert, wie leicht eine Organisation wie die ARD, mit einem  Jahresbudget von sechs Milliarden Euro und 23.000 Mitarbeitern, mit einem dreisten Bluff aufs Kreuz gelegt werden kann. Man muss nur die richtigen grünen Schlagworte von sich geben, dann öffnen sich Pforten und Portemonnaies: Afrika, Armut, Kolonialismus, Klima, Gerechtigkeit, Umwelt und Nachhaltigkeit.

Nun hat ein anderer  Afrikaner, Jeremiah Thoronka, dieses Geschäftsmodell perfektioniert. Er kommt aus dem Land Sierra Leone, wo Unterentwicklung noch dramatischer ist als im Rest des Kontinents. Der Mann hat ebenfalls eine magische Energiequelle erfunden, mit der er seine geschundene Heimat aus der Misere befreien will. Seine internationale Karriere, mit Audienz beim Papst und Aufwartungen bei den üblichen grün-woken NGOs hat Alexander Wendt bei Tichys Einblick sehr eindrucksvoll beschrieben.

Strom aus der Fußgängerzone

Die Erfindung beruht darauf, dass man aus gewissen Kristallen quasi durch mechanischen Druck Elektrizität herauspressen kann. Dieser so genannte Piezo-elektrische Effekt ist seit mehr als hundert Jahren bekannt und ist in Mikrophonen zu finden, wo Schalldruck in elektrische Spannung verwandelt wird, aber auch in Feuerzeugen, in denen besagter Kristall durch einen brutalen Schlag ermuntert wird, einen elektrischen Funken von sich zu geben. Ein Einsatz zur praktischen Stromversorgung wäre etwas Neues.

Jeremiahs Maschine überträgt den Druck, den Fußgänger auf den Boden ausüben auf Piezo-Kristalle und soll so genug Elektrizität für 1.500 Bürger Sierra Leones erzeugen, sowie für eine ganze Schule. Soweit seine Behauptung, die allerdings weder durch wissenschaftliche Veröffentlichung noch technische Zeichnung belegt wird.

Unabhängige Experten haben sich sehr skeptisch dazu geäußert.

Zu viele Fußgänger

Ich möchte jetzt gemeinsam mit Ihnen zeigen, dass die Sache total unmöglich ist. Das geht ohne Expertenwissen in Sachen Piezo, wir müssen nur wissen, daß man keine Energie aus dem Nichts zaubern kann – das verlangt der erste Hauptsatz der Thermodynmik.

Dazu folgende Feststellungen:

  • Die Piezo-Kristalle erzeugen keine Energie, sie wandeln mechanische Energie in elektrische um. Auch Windmühlen erzeugen ja keine Energie, sie wandeln Wind in Strom um.
  • Bei so einer Umwandlung wird maximal so viel, aber meist weniger Energie abgegeben als eingespeist wird. Nehmen wir in unserem Fall, ganz willkürlich, einen Wirkungsgrad von 20% an.
  • Wieviel Energie wird nun eingespeist? Das ist die Trittenergie eines Fußgängers. Der bringt bei einer durchschnittlichen Masse von 60 kg eine Kraft von 588 Newton auf den Boden. Wenn er beim Gehen nun so eine Trittplatte an der besagten Vorrichtung um zwei Zentimeter nach unten drückt, dann hat er 588 N × 0,02 m ≈ 12 Joule mechanischer Energie eingespeist.
  • Wenn er 2 ½ Schritte pro Sekunde macht, dann gibt er 2,5 × 12 Joule/sec = 30 Watt mechanische Leistung ab.
  • Bei 20% Wirkungsgrad ergibt das 6 Watt elektrisch, die beim Verbraucher letztlich ankommen.
  • Bei durchschnittlichem Bedarf von 100 Watt pro Verbraucher müssen also 100 / 6 ≈ 17 Fußgänger unterwegs ein, um ihn zu versorgen. Bei den versprochenen 1500 Verbrauchern wären das 25.000 Fußgänger, ganz zu schweigen von der Schule.

Mit anderen Worten: das Ganze ist allein aus diesem Gesichtspunkt schon völlig unmöglich, es ist totaler Betrug.

Ideologie schlägt Logik

Gibt es denn bei der Chegg-Corporation, die unserem Jeremiah den „Global Student Prize“ von 100.000 Dollar verliehen hat niemanden, der unsere einfache Rechnung nachvollziehen könnte? Und wie ist es bei den anderen Organisationen mit wohlklingenden Namen und mit viel Geld?

Sie sind Teil einer gewaltigen globalen Bewegung, für deren Zweck unser Jeremiah eben dienlich ist. Diese Bewegung interessiert sich nicht für Mathematik oder Technik, wenn eine Sache so perfekt in ihr Weltbild passt wie unser Erfinder. Im Gegenteil, für sie ist ein weiterer Anlass um den totalen Sieg der Ideologie über die Logik zu feiern.

Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch: Ich habe nichts dagegen, wenn an junge, unternehmungslustigen Afrikaner Preise verliehen werden. Aber dann sollte man bitte nicht ausgerechnet Betrüger fördern; von denen hat Afrika schon mehr als genug.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Die Tagesschau in Platons Höhle

Durch Lockdown und Zwangsgebühren ist ein Großteil unserer Gesellschaft zu Höhlenbewohnern geworden – so wie sie Platon in seinem berühmten Gleichnis beschreibt. Mit diesem Zustand haben sich die Gefangenen nicht nur abgefunden, sondern sie verteufeln sogar jegliche Eindringlinge, die versuchen, sie aus dem Kerker zu befreien. Das ist heute noch so wie vor 2500 Jahren.

Hypnose durch Tagesschau

Vor Kurzem telefonierte ich abends von meinem Zuhause in Kapstadt mit einem Bekannten in Deutschland, da hörte ich im Hintergrund unseres Gespräches eine weibliche Stimme: “Schatz, kommst du?” Es war genau 20 Uhr.

Ein anderes Mal saß ich mit einem Freund im Kaffee, der schaute auf die Uhr, stand auf und entschuldigte sich mit den Worten: „Ich hab noch einen längeren Anruf nach Deutschland, und der muss bis acht Uhr fertig sein.“

Es gab noch weitere Episoden dieser Art, welche mir die Bedeutung besagter Uhrzeit im deutschen Tagesablauf deutlich machten, und mir war durchaus klar, was die Ursache war.

Unwillkürlich erschien vor meinem geistigen Auge das Bild von Abermillionen Menschen, die völlig synchron vor Abermillionen von Fernsehern Platz nehmen, um Abermillionen identischer Lichtspiele zu folgen, die auf der Mattscheibe vor ihnen ablaufen. Ich sah Abermillionen Männer und Frauen, die wie in Hypnose synchron die Hände vor Entrüstung in die Höhe werfen, oder aber die Köpfe schütteln, um ihrer Verachtung Ausdruck zu geben.

Und da erinnerte ich mich an eine Schulstunde, als der Lehrer uns mit viel Pathos von Menschen in einer Höhle, von Feuer und Schatten erzählte. Wir Schüler nahmen die Bedeutung dieser Geschichte damals nicht so richtig wahr und tauschten unter der Bank Heftchen mit Bildchen aus.

Was wir dabei versäumten war das Höhlengleichnis, das heute so aktuell ist, wie damals zur Schulzeit, bzw. wie vor 2500 Jahren in Platons Heimat Athen.

Willkommen in Platons Höhle

Ich gebe Ihnen die Geschichte hier wieder, in Anlehnung an einen Text aus mygestalttherapy.com.

Eine Anzahl Gefangener leben seit ihrer Geburt in einer Höhle. Sie haben die Außenwelt nie gesehen, sie kennen nur ihr elendes Dasein unter Tage. Mit dem Blick auf eine Wand gerichtet sind sie angekettet und können den Kopf nicht drehen. Hinter ihnen brennt ein Feuer, das schwaches Licht erzeugt. Gelegentlich gehen Menschen hinter ihnen an dem Feuer vorbei. Sie tragen Tiere oder Figuren mit sich, deren Schattenbild dann auf der Wand erscheint, so dass die Gefangenen es sehen können.

Die Gefangenen, die nie etwas anderes erblickt haben als diese Schatten, geben ihnen Namen. Sie sind überzeugt, es seien echte Wesen. Sie sprechen mit Begeisterung und Hingabe von ihnen, in der Annahme, man müsse sich in Sachen Schatten gut auskennen, um im Leben erfolgreich zu sein.

Man erklärt ihm, dass hier draußen alles echt sei, und dass die Schattenbilder nur Phantome sind. Erst will er das nicht glauben, wird aber bald überzeugt, als er mit eigenen Augen beobachtet, wie die Sonne mit ihrem Licht Schattenbilder von wirklichen Gegenständen erzeugt. Er nimmt wahr, dass die Wirklichkeit dreidimensional ist, die Schatten aber nur zwei Dimensionen haben.

Der Geflohene kehrt zurück in die Höhle und erzählt voller Begeisterung, was er draußen erlebt hat, aber niemand will ihm glauben. Er will den Gefangenen etwas Gutes tun und versucht sie zu befreien, aber die wehren sich und halten ihn für verrückt. Er nämlich, dessen Augen sich an das helle Licht der Sonne gewöhnt haben, kann die Schatten in der Finsternis jetzt nicht mehr richtig wahr- und ernstnehmen. Und somit hat er in der Höhle nichts mehr zu suchen, er muss ausgestoßen oder vernichtet werden.

Die Höhle ist das Wohnzimmer

Ich werde nun keinesfalls versuchen, eine allgemein gültige Interpretation dieses bedeutenden Gleichnisses zu liefern. Ich erlaube mir aber, einige verblüffende Parallelen zu gesellschaftlichen Phänomenen der heutigen Zeit aufzuzeigen.

Dank Lockdown sind wir Gefangene in unserem Wohnzimmer, in unserer Höhle, an deren Wand ein großer Bildschirm hängt. Die Zwangsgebühren erzwingen den Blick auf diese Wand, auf der zweidimensionale Schatten erscheinen, welche vom Betrachter für die Wirklichkeit gehalten werden.

Die Zuschauer, welche die Ereignisse nie anders erlebt haben, als in Form dieser Schatten, geben ihnen Namen und glauben, es seien echte Wesen. Sie sprechen mit Begeisterung und Hingabe von ihnen, in der Annahme, man müsse sich in Sachen Schatten gut auskennen, um gesellschaftlich akzeptiert zu werden.

Einige Gefangene befreien sich aus der Höhle und fliehen in die Außenwelt. Zuerst brennt ihnen die Sonne in den Augen, aber dann beginnen sie zu sehen, und sie erkennen, dass die Wirklichkeit mit den Schatten wenig gemeinsam hat.

Sie sehen eine Demonstration, wo nicht etwa Neonazis die Polizei verprügeln, sondern sie sehen Polizisten, welche harmlose Bürger aufs Pflaster werfen, weil sie keine Maske tragen. Sie zählen hunderttausend Teilnehmer, um dann in der Tagesschau nur von ein paar tausend zu hören.

Fast immer, wenn sie jetzt selbst Zeugen von wichtigen Ereignissen werden, dann hat ihr Erleben kaum Ähnlichkeit mit den Schattenbildern, die sie vom Fernsehen kennen.

Cancel Culture

Die Geflohenen kehren zurück in ihre Höhlen und erzählen, was sie draußen erlebt haben, aber niemand will ihnen glauben. Sie versuchen die Gefangenen aus ihrer Hypnose zu erwecken, aber die wehren sich mit aller Kraft. Die Ausreißer nämlich, deren Augen sich an das helle Licht der Wirklichkeit gewöhnt haben, können die Schatten auf den Bildschirmen jetzt nicht mehr ernst nehmen, und das macht sie verdächtig.

Die Gefangenen einigen sich darauf, dass die Eindringlinge nicht nur verrückt seinen, weil sie die Bilder an der Wand verleugneten, sondern auch gefährlich. Sie geben ihnen Namen wie „Schädlinge“, „Covidioten“ oder „Klimaleugner“. Sie verstoßen sie aus ihrer Gemeinschaft und bezeichnen ihr unsoziales Verhalten ganz stolz als „Cancel Culture“ – es ist die einzige „Kultur“, die ihnen geblieben ist.

Mut und Verstand

Platon bietet als Instrument zur Befreiung aus der Höhle die Beschäftigung mit der Philosophie an. Vielleicht ist es das, was Immanuel Kant als Aufklärung bezeichnete:

Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Dazu bedarf es also Mut und Verstand. Wie verbreitet sind diese Tugenden nun in einem Deutschland, das sechzehn Jahre lang wie in einem riesigen Kindergarten „genudged“ und bemuttert wurde? Wo die Radfahrerinnen mit FFP2-Maske im Gesicht alleine vor sich hin strampeln? Wo die Vierjährigen im Sandkasten mit Sturzhelm und Schutzbrille bewaffnet sind? Wo „Angst vor Klimawandel“ das Hauptfach in der Schule ist?

Amazon erhältlich.




„Fünf Minuten Klima“ vor der Tagesschau – zum Zweiten

Obwohl ARD und ZDF mit der Gretamanie des Jahres 2019 keineswegs vorgeworfen werden kann, daß sie zu wenig über den menschgemachten Klimawandel berichten, will die „Initiative“ Klima° vor Acht noch eine spezielle Klimasendung zur besten Sendezeit vor der Tagesschau plazieren.

Zitat:

…Ganz anders stellt sich das im Fall der Klimakrise dar, einer existenziellen Krise für die menschliche Zivilisation. Während wir die Auswirkungen der Erderhitzung immer deutlicher auch in Deutschland spüren, finden Berichterstattung, Einordnung und Aufklärung zu diesem Thema in den Fernsehprogrammen nur unzureichend statt. Anders als im Falle der Pandemie fehlt eine regelmäßige Berichterstattung zur besten Sendezeit.
Was haben die über 30 Mitarbeiter (?) oder Initiatoren auf der professionell gemachten Internetseite der NGO davon? Laut eigenen Angaben sind sie alle freiwillig aktiv und bekommen (noch) kein Geld. Man darf aber vermuten, daß die Sendung „Klima vor Acht“, sollte sie genehmigt werden, dann von dem Verein produziert wird. Zu hohen Preisen; ARD und ZDF kassieren jährlich immerhin über acht Milliarden Zwangsgebühren.
Axel Bojanowski von der Welt nahm sich des Themas in ähnlicher Weise an und kritisierte, daß Klimaschutz keineswegs „für alle da sei“, sondern sehr wohl den Interessen privilegierter Gruppen diene.
Die „Tagesschau“, RTL und die ideologische Idee einer täglichen
Klimasendung (..)

Beim Klimawandel gebe es nur eine Interessengruppe, heißt es – die gesamte Menschheit. Doch das ist ein Irrtum.

Das sieht sogar ein ARD-Offizieller, Christoph Schmidt, so:
Auch wenn Klimaschutz vielleicht ein hehres und richtiges Ziel ist: Es ist trotzdem erst mal eine parteiische Interessengruppe
Bojanowski weiter:
Weder müssen sich alle gleichermaßen Sorgen machen, noch bedeutet die globale Erwärmung in aller Welt die größte oder alles überragende Sorge. Eine weltweite Umfrage der Vereinten Nationen ergab 2012, dass Menschen andere Dinge wichtiger waren als der Klimawandel: Ernährungssicherheit, Energie, Zugang zu sauberem Wasser, Gesundheit, Bildung, der Kampf gegen Armut. Die Vereinten
Nationen haben sich neben der Bekämpfung des Klimawandels weitere 16 gleichwertige Ziele gesetzt, um die Welt besser zu machen, darunter Wirtschaftswachstum und verlässliche Energie.
Der Kampf gegen den Klimawandel kann anderen Zielen zuwiderlaufen: Wer
erneuerbare Energien über billige Energien stellt, wer Klimaschutz über
Gesundheit stellt, bringt möglicherweise Leid in die Welt, auch wenn mit besten
Absichten gehandelt würde. Müssten nicht all die Menschheitsziele eine Sendung
vor der „Tagesschau“ bekommen?
Der Autor erinnert daran, daß schon in den 80ern die Parteidemokraten und andere Linke in den USA das Thema Umweltschutz in ihre Agenda aufnahmen, weil man damit finanzielle Umverteilung (von unten nach oben?- Red.) und zentralisierte politische Programme begründen konnte. Die Republikaner seien genau deswegen dem Klimaschutz heutiger Prägung abgeneigt, weil sie keine leistunslose Umverteilung und planwirtschaftliche Zentralprogramme wollen.
Richtig bitter für die Klimabewegten wird es, als Bojanowski deren Wissenschaftlichkeit in Frage stellt:
Daß politisch Linke den Klimawandel tendenziell ernster nehmen als
Konservative, liegt nicht daran, dass sie sich eher an Wissenschaft orientieren
würden. Bei anderen Themen verweigern sich linke Parteien ausdrücklich dem
wissenschaftlichen Konsens, etwa bei Gentechnik oder Kernkraft.
(…)
Die Klimadebatte ist nur zum Schein ein Streit um Wissenschaft, sie war von
Anfang an ein politischer Stellvertreterkrieg. Eigentlich streiten gesellschaftliche
Milieus und Kulturen um die Frage, nach welchen Prinzipien sie leben wollen.
Solche Diskussionen sind legitim. Aber um sie abzubilden, braucht es in der ARD
kein zusätzliches Programm vor der „Tagesschau“, dafür gibt es dort bereits eine
Sendung: die „Tagesschau“.
Oha, das ist noch Journalismus at its best! Wie George Orwell sagte:
Wenn Du etwas schreibt, von dem die Mächtigen nicht wollen, daß Du es schreibst, dann ist das Journalismus. Alles andere ist nur PR.
Das paßt wie Topf und Deckel: Die Klima° vor Acht-Initiatoren sind PR-Spezialisten, die ein gerade promoviertes Thema der westlichen Oberschicht nutzen, um Privilegien zu erhalten. Was Bojanwiski macht, ist Journalismus.
Das sehen die immer noch konservativen Leser der längst nicht mehr so konservativen Welt ähnlich. Ein paar Kostproben:
Die kleine laute Minderheit geht einfach nur noch auf die Nerven. Menschen lassen sich nicht gern permanent belehren – schon gar nicht von Leuten, die kein bis wenig Wissen oder gar Expertise besitzen.
Schon vor dem Wahlerfolg der GrünInnen dienen sich gewisse Leute an.
Das interessiert keinen Menschen auf der Welt – nur uns D wird das eingetrichtert. D voran und keiner hinterher – siehe Energiewende!
Unbedingt auch gleich so ändern, daß man den Televisor nicht mehr ausschalten kann.
Gebührenfinanzierte Grüne Propaganda. Wurde ja schon oft genug berichtet, wer in den Sendern sitzt. Wie wäre es mit „Rettet unsere Grundrechte“, „Korrupte Politiker und ihre Lobby“, „Welche neuen Steuern und Abgaben kommen auf uns zu“, „Energiewende oder wie schaffe ich es, Industrie und Bürger maximal zu belasten ohne die Versorgung sicherstellen zu müssen.“ (…)
Es ist eher kein Zufall, daß damit auf den Sendeplatz des einzig prominenten öffentlich-rechtlichen Wirtschaftsformats „Börse vor Acht“ gezielt wird.



Prominente und Nutznießer fordern „5 Minuten Klima“ vor der Tagesschau

Hier der Text des offenen Briefes (Auszug):

Sehr geehrter Herr Buhrow,
wir wenden uns an Sie in Ihrer Funktion als Vorsitzender der ARD.
Wir, die Vertreter:innen und Unterstützer:innen der Initiative KLIMA° vor acht, fordern Sie auf, eine wissenschaftlich fundierte und verständliche Klimaberichterstattung anzubieten, täglich und zur besten Sendezeit.
Seit gut einem Jahr können wir beobachten, wie schnell die Sender der ARD auf die Pandemie reagieren. Neuigkeiten zur aktuellen Entwicklung finden täglich Platz zur besten Sendezeit, vor und in der Tagesschau sowie in Sondersendungen im Anschluss daran. Damit leistete die ARD einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung der Bevölkerung und somit auch zur Bewältigung dieser Krise. Die ARD handelte hier schnell, angemessen und vorbildlich, denn COVID-19 wurde von Beginn an als Krise begriffen.
Ganz anders stellt sich das im Fall der Klimakrise dar, einer existenziellen Krise für die menschliche Zivilisation. Während wir die Auswirkungen der Erderhitzung immer deutlicher auch in Deutschland spüren, finden Berichterstattung, Einordnung und Aufklärung zu diesem Thema in den Fernsehprogrammen nur unzureichend statt. (…)
Seit 20 Jahren produziert die ARD eine börsentägliche Nachrichtensendung zur Entwicklung an den Finanzmärkten. Eine Sendung, deren Inhalte und Präsentation derart spezifisch sind, dass sie kaum viele Menschen betreffen oder interessieren. Liegt es aber nicht in der Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, umfassend über eine existenzielle Krise aufzuklären, die alle Menschen betrifft?
Ein Format wie KLIMA° vor acht könnte genau das leisten. Dabei ginge es um die Vermittlung von wissenschaftlichen Fakten, Berichterstattung zu aktuellen Entwicklungen sowie Einordnung neuer Erkenntnisse. Ein tägliches Kurzformat könnte Lust auf eine lebenswerte Zukunft machen,
 Perspektiven und Lösungsansätze aufzeigen und die Notwendigkeit zum Handeln verdeutlichen.(…)
Wir haben nachgezählt: Im Jahre 2020 gab es bei der ARD 128 Sendungen, deren Titel oder Beschreibung den Begriff “Klima” beinhalteten, Wiederholungen nicht mitgezählt. Dem Thema Wirtschaft hingegen widmeten sich fast dreimal so viele, nämlich 365 Sendungen—wobei die 253 Folgen der „Börse vor acht“ noch nicht mit eingerechnet sind. Diese Gewichtung ist nicht angemessen angesichts einer existenziellen Krise, die sich beschleunigt und intensiviert.

Interessant ist hier die Gegenüberstellung von Wirtschaft und Klimarettung. Man bekommt den Eindruck, daß hier Marktwirtschafts- und Börsenkritiker (-Feinde?) eine kapitalistische Verschwörung in der ARD vermuten und fühlt sich unangenehm an das Schimpfwort von den „fossilkapitalistischen Konzernen“ erinnert, die alleine das Klima zerstör(t)en (die sozialistischen Betriebe aber nicht). Der Brief atmet ganz offen den sozialistischen Geist der Berliner taz – was die Unterzeichner trotz ihrer teils recht etablierten Positionen nicht daran hindert, ihren guten Namen dafür herzugeben.

Unterschrieben haben bislang unter anderem:

Wolfgang Niedecken / BAP

Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Institut für Polar- und Meeresforschung

Prof. Dr. Dr. Sabine Gabrysch, Professur für Klimawandel und Gesundheit an der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Annette Frier, Schauspielerin

Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, Professor für Physik der Ozeane, Universität Potsdam

Prof. Dr. Detlev Ganten, Founding President, World Health Summit, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Prof. Dr. Friederike Otto, Klimawissenschaftlerin, University of Oxford, UK

Bastian Pastewka, Schauspieler

Katrin Bauerfeind, Moderatorin, Autorin und Schauspielerin

Karsten Schwanke, ARD-Meteorologe und Moderator

Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor Emeritus des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Mitglied der Deutschen Nationalakademie Leopoldina, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse

WWF Deutschland

Carolin Kebekus, Comedienne, Schauspielerin, Moderatorin und Sängerin

Max Mutzke, Sänger, Songwriter, Musiker und Moderator

Prof. Dr. Harald Welzer, Honorarprofessor für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg und Direktor der Stiftung Zukunftsfähigkeit. FuturZwei in Berlin.

Hannes Jaenicke, Schauspieler und Umweltaktivist

Annika Joeres, Journalistin und Autorin

Nina Eichinger, Moderatorin

Elton (Alexander Duszat), Moderator und Entertainer

Bjarne Mädel, Schauspieler

De Bläck Föös, Musiker

Luisa Neubauer, Autorin und Klimaaktivistin

Prof. Dr. James E. Hansen, Director Climate Science, Awareness and Solutions Program Columbia University Earth Institute

Prof. Dr. Michael E. Mann, Distinguished Professor of Atmospheric Science, Penn State University, USA.

Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin

Germanwatch e.V., Bonn

Jean Pütz, Fernsehmoderator und Journalist

Rebecca Immanuel, Schauspielerin und Sängerin

Miriam Stein, Schauspielerin

Marcus Mittermeier, Schauspieler

Ralph Ruthe, Cartoonist

Man sieht – die üblichen Verdächtigen aus der universitären und NGO-Nutznießerszene, die von Steuergeldtransfers für „Problemlösung“ nach dem Prinzip von Helmut Schelsky leben („Die Arbeit tun die anderen„). Hinzu kommen die Stars und Sternchen, die man aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk kennt, die zwar unmittelbar nicht von der Klimarettung profitieren, sich mittelbar aber für Verträge von ARD und ZDF qualifizieren und dort dann die „richtige Gesinnung“ lehren.

Die Vereinsmitglieder von KLIMA° vor acht kennt man als Laie nicht – es handelt sich nach eigener Angabe um Wissenschaftler und Journalisten, aber auch Studenten (ohne Familiennamen?).