Die hilfreiche Notfall-Mathematik von Professor Rahmstorf und seinen Freunden

Zugrunde liegt dieser Meldung ein Comment “Climate tipping points — too risky to bet against” von Timothy M. Lenton, Johan Rockström, Owen Gaffney, Stefan Rahmstorf, Katherine Richardson, Will Steffen und Hans Joachim Schellnhuber, der am 27. November 2019 auf Nature erschien war.

Dort gibt man sich zunächst Endzeitprophezeiungen aufgrund von geweissagten “Kipp-Punkten” hin. Denn die sogenannte „Klimawissenschaft“ teilt sich ihren Schlachtruf „vorwärts immer – rückwärts nimmer“ mit dem Kommunismus. Die Klimawissenschaft blickt nämlich krampfhaft in die Zukunft, und je schlechter ein Klimamodell diese Zukunft beschreiben kann, umso mehr Kipp-Punkte tauchen darin auf. Aber nicht etwa das Klima kippt in solchen Fällen durch einen solchen Kipp-Punk, sondern das Rechenergebnis – und dann ist es eben fasch.

Unsere Erde ist 4,6 Milliarden Jahre ohne selbstinduzierte klimatische Kipp-Punkte ausgekommen, und wenn‘s mal geknallt hatte, dann gab es für diese Katastrophen ganz andere Ursachen. Lord Monckton hatte in einer heftig kritisierten Arbeit einen Bezug des Klimageschehens zur Selbsterregung von elektronischen Schaltkreisen hergestellt und ist aus dieser Betrachtung heraus zu einer Begrenzung der Klimasensitivität auf 1,2 Grad Kelvin für die Verdoppelung der Konzentration von CO2 in der Atmosphäre gekommen. Diese Arbeit von Monckton bietet sich als hervorragender Analogieschluss für die Systemantwort unseres Klimas auf eine Veränderung seiner Einflussfaktoren an; schließlich hat es tatsächlich in erdgeschichtlichen Zeiten niemals eine klimatische Resonanzkatastrophe gegeben. Von irgendwelchen klimatischen Kipp-Punkten in der Erdgeschichte kann daher gar keine Rede sein. Unsere Erde existierte vielmehr 4.600.000.000 Jahre lang ohne jegliche klimatische Kipp-Punkte, bis dann plötzlich Supercomputer und theoretische Physiker auftauchten …

Trotzdem kann dieses Papier in Zukunft ganz hilfreich sein, denn schließlich wollen wir Millionen von E-Autos auf die Straße bringen. Und da kann die Notfallformel von Professor Rahmstorf und seinen Freunden wirklich gute Dienste leisten, also schaunmermal in den letzten Absatz, Zitat mit Hervorhebungen:

Emergency: do the maths

We define emergency (E) as the product of risk and urgency. Risk (R) is defined by insurers as probability (p) multiplied by damage (D). Urgency (U) is defined in emergency situations as reaction time to an alert (τ)divided by the intervention time left to avoid a bad outcome (T). Thus:

E = R × U = p × D × τ / T

The situation is an emergency if both risk and urgency are high. If reaction time is longer than the intervention time left (τ / T > 1), we have lost control.

We argue that the intervention time left to prevent tipping could already have shrunk towards zero, whereas the reaction time to achieve net zero emissions is 30 years at best. Hence we might already have lost control of whether tipping happens. A saving grace is that the rate at which damage accumulates from tipping — and hence the risk posed — could still be under our control to some extent.

The stability and resilience of our planet is in peril. International action — not just words — must reflect this.”

Der neutrale GOOGLE-Übersetzer sagt:

„Notfall: Rechnen Sie

Wir definieren Notfall (E) als das Produkt von Risiko und Dringlichkeit. Das Risiko (R) wird von den Versicherern als Wahrscheinlichkeit (p) multipliziert mit dem Schaden (D) definiert. Die Dringlichkeit (U) wird in Notfallsituationen als Reaktionszeit auf einen Alarm (τ) dividiert durch die verbleibende Interventionszeit zur Vermeidung eines schlechten Ergebnisses (T) definiert. Somit:

E = R × U = p × D × τ / T

Die Situation ist ein Notfall, wenn sowohl Risiko als auch Dringlichkeit hoch sind. Ist die Reaktionszeit länger als die verbleibende Interventionszeit (τ / T> 1), haben wir die Kontrolle verloren.

Wir argumentieren, dass die verbleibende Eingriffszeit zur Verhinderung des Kippens bereits auf Null gesunken sein könnte, wohingegen die Reaktionszeit zum Erreichen der Netto-Null-Emissionen bestenfalls 30 Jahre beträgt. Daher haben wir möglicherweise bereits die Kontrolle darüber verloren, ob ein Trinkgeld gegeben wird. Eine rettende Maßnahme ist, dass die Geschwindigkeit, mit der sich durch das Umkippen Schäden ansammeln – und damit das damit verbundene Risiko -, in gewissem Umfang noch von uns kontrolliert werden kann.

Die Stabilität und Belastbarkeit unseres Planeten ist in Gefahr. Internationales Handeln – nicht nur Worte – muss dies widerspiegeln.“

Anmerkung: So ganz neutral scheint der GOOGLE-Übersetzer diesmal nicht zu sein, wenn er den Begriff „tipping“ mit „Trinkgeld geben“ übersetzt und damit wohlmöglich ganz vorsichtig auf die politische Alimentation der Klimawissenschaften hinweist… ?

Und auch die Logik kommt bei dieser Argumentation etwas zu kurz. Denn wenn die „verbleibende Eingriffszeit zur Verhinderung des Kippens bereits auf Null gesunken sein könnte, wohingegen die Reaktionszeit zum Erreichen der Netto-Null-Emissionen bestenfalls 30 Jahre beträgt“, dann ist das Beibehalten eines Netto-Null-Emissionsziels völlig kontraproduktiv. Die Autoren müssten vielmehr sofortige Anpassungsstrategien an den Klimawandel fordern. Denn Geld kann man nur einmal ausgeben, selbst wenn es sich um Steuergelder handelt…

Auf die Elektromobilität ließe sich diese Notfall-Mathematik aber sinnvoll übertragen: Wir haben eine Batterieladung für (T) Kilometer und wollen eine Fahrstrecke (τ) zurücklegen. Wenn die Division (τ / T) der geplanten Fahrstrecke (τ) durch die „Batteriekilometer“ (T) größer als „1“ ist, dann sollten wir also entweder eine Ladepause einkalkulieren oder ein Fahrrad mitnehmen. Aber auch  bei (τ / T) „kleiner 1“ sollten wir höllisch aufpassen, denn der bekannteste Kipp-Punkt beim E-Auto ist ein Stau auf der Autobahn bei hochsommerlicher „Heißzeit“ oder winterlicher „Eiszeit“.

Denn dann kippt auf jeden Fall die Stimmung im E-Auto, weil im Stau nämlich E-Klimaanlage respektive E-Heizung ausgeschaltet werden muss, um in der E-losen Wartezeit den Strom für das weitere E-Fortkommen zu sparen…

Der Beitrag erschien zuerst bei Kalte Sonne hier




Klimawahn und Energiezukunft der Menschheit

Sinn und Sensitivität II

By Christopher Monckton of Brenchley
Joel Shore, der wie jeder gute Skeptiker meine Rechnungen zur Klimasensitivität anzweifelte, hat freundlicherweise auf meine Bitte hin eine Referenz zu einem Papier von Dr. Andrew Lacis et al. vom Goddard Institute of Space Studies (GISS) genannt, um seine Behauptung zu untermauern, dass der CO2-Anteil mit ungefähr 75% zum Strahlungsantrieb aller Treibhausgase beitrüge. Wasserdampf dagegen, wegen seiner hohen Konzentration in der Atmosphäre das wichtigste Treibhausgas, kondensiere rasch aus, während die nicht-kondensierenden Gase, wie  CO2, jahrelang in der Atmosphäre verblieben.
Dr. Lacis erläutert sein eigenes Papier: “Während die nicht-kondensierenden Treibhausgase mit 25% zum gesamten Treibhauseffekt beitragen, sind es die kondensierenden Treibhausgase, die tatsächlich die Stärke des irdischen Treibhauseffekts steuern, weil sich die Beiträge des Wasserdampfs und der Wolken-Rückkopplung nicht selbst aufrechterhalten und deshalb nur eine Verstärkung darstellen.”
Dr. Lacis’ Argument ist, dass der Strahlungsantrieb des Wasserdampfes als eine Rückkopplung behandelt werden sollte, weil, selbst wenn alle Treibhausgase aus der Atmosphäre entfernt würden, der Großteil des jetzt in the Atmosphäre befindlichen Wasserdampfes kondensieren oder innerhalb von zehn Jahren abregnen würde, und innerhalb von 50 Jahren wäre die Globaltemperatur dann um etwa 21 K kälter als heute.
Zu diesem Papier habe ich viele Einwände, da es u. a. nicht der Tatsache Rechnung trägt, dass die Verdampfung von der Erdoberfläche dreimal so stark ist, wie in den Computer-Modellen abgebildet (Wentz et al., 2007). Deshalb ist viel mehr Wasserdampf in der Atmosphäre als von den Modellen unterstellt, selbst ohne Treibhausgase.
Im Papier wird auch behauptet, die Verweildauer von CO2 in der Atmosphäre wäre “nach Tausenden von Jahren zu bemessen”. Selbst das zur Übertreibung neigende IPCC setzt die Verweildauer nur auf 50 – 200 Jahre. Auf Anforderung kann ich drei Dutzend Papiere nennen, die bis auf Revelle in den 1950ern zurückgehen, welche die CO2-Verweildauer mit gerade mal sieben Jahren angeben, auch wenn Professor Lindzen sagt, dass aus vielerlei Gründen 40 Jahre eine gute Schätzung wäre.
Darüberhinaus ist fraglich, ob der rein politische Schlussabsatz des Papiers in einer angeblich unparteiischen wissenschaftlichen Analyse stehen sollte. Zu behaupten und keine Beweise anzuführen, dass jenseits einer CO2-Konzentration von über 300-350 ppmv “eine gefährliche anthropogene Beeinflussung des Klimasystems durch Überschreitung der 25% Risiko-Toleranz-Grenze einträte mit einer damit verbundenen Verschlechterung der Land- und Meeres-Ökosysteme, einem Meereshöhenanstieg [derzeit gerade mal knapp 5 cm pro Jahrhundert im Verlauf der letzten 8 Jahre, gemäß Envisat], einer unvermeidbaren Störung der sozioökonomischen und nahrungsmittelerzeugenden Infrastruktur” ist überhaupt nicht belegt und daher unwissenschaftlich: Das ist widerlich politisch.
Man merkt, dass viele Wissenschaftler am GISS einer gewissen politischen Strömung angehören, und dass mindestens einer von ihnen regelmäßige substanzielle Zuwendungen für Al Gores Wiederwahl-Kampagnen machte, wissenschaftliche Zeitschriften sind aber nicht der Ort für politische Linksausleger.
Mein Haupteinwand ist, dass das zentrale Argument im Papier eigentlich eine petitio principii ist, ein Zirkelschluss und daher ein ungültiges Argument: eine der Prämissen ist auch die Schlussfolgerung: eine starke netto-positive Rückkopplungswirkung verstärkt die vom Strahlungsantrieb hervorgerufene Erwärmung.
Das Papier beruht nicht auf Messungen, Beobachtungen und der Anwendung bewährter Theorie. Es kommt zu dem Ergebnis, – man ahnt es schon –, dass es mit einem berüchtigten Computer-Klima-Modell herumspielt: dem GISS ModelE. Dieses Modell unterstellt in der Tat sehr starke netto-positive Rückkopplungen, für welche es ziemlich wenig verläßliche empirische oder theoretische Indizien gibt.
Als Dr. Lacis’ Papier geschrieben wurde, enthielt das ModelE “flux adjustments” (auf gut Deutsch: Schummelfaktoren), die bis zu 50 Watt/Quadratmeter betrugen, ein Mehrfaches der Größenordnung des ziemlich kleinen Antriebs, den wir auf das Klima ausüben können.
Dr. Lacis sagt, das ModelE beruhe auf gut verstandenen physikalischen Prozessen. Wenn das wahr wäre, wären keine so großen Schummelfaktoren notwendig (wie im Betriebshandbuch des Modells erwähnt und quantifiziert).
Auch würde man bei der Vorhersagefähigkeit dieses und anderer Modelle eine viel größere Treffsicherheit erwarten, als sich gezeigt hat. Wie der große Dr. John Christy von der NASA kürzlich schrieb: Im Zeitalter der Satelliten (es fällt zum größten Teil mit der von der Pacific Decadal Oscillation herrührenden natürlichen Erwärmungsphase zusammen) sind die Temperaturen nur um ein Viertel bis zur Hälfte angestiegen, verglichen mit der von Modellen wie dem ModelE vorhergesagten Temperaturerhöhung.
An dieser Stelle kann ein wenig grundlegende Klimaphysik helfen. Es ist nicht besonders schwierig (sonst würde ich es nicht verstehen). Ich möchte die IPCC/GISS-Schätzungen des Antriebs, der Rückkopplungen und Erwärmung auf das anwenden, was seit 1750 tatsächlich beobachtet oder daraus abgeleitet worden ist.
Beginnen wir mit den Antrieben. Dr. Blasing und seine Kollegen vom Carbon Dioxide Information and Analysis Center haben kürzlich den Anteil der gesamten Treibhausgas-Antriebe seit 1750 mit 3,1 Watt/Quadratmeter bestimmt.
Bei Anwendung der Antriebstabelle des IPCC müssen wir davon 35%, oder 1,1 Watt/Quadratmeter abziehen, um negative anthropogene Antriebe zu berücksichtigen, besonders die Rußpartikel, die wie kleine Schirme gegen die Sonne wirken. Die netto-anthropogenen Antriebe seit 1750 betragen daher 2 Watt/Quadratmeter.
Wir multiplizieren 2 Watt/Quadratmeter mit dem Klima-Sensitivitäts-Parameter (vor der Rückkopplung) von 0.313 Kelvin pro Watt/Quadratmeter. Wir erhalten eine Erwärmung von 0,6 K, bevor irgendwelche Rückkopplungen wirken.
Dann wenden wir den impliziten, auf einen Jahrhundertmaßstab bezogenen IPCC-Rückkopplungsfaktor von 1,6 an (nicht den Gleichgewichtsfaktor von 2,8, weil das Gleichgewicht Tausende von Jahre entfernt ist: Solomon et al., 2009).
Nachdem alle Rückkopplungen über die gesamte Zeitspanne gewirkt haben, beträgt demnach die vom ModelE und anderen vom IPCC bevorzugten Modellen vorhergesagte Schätzung der Erwärmung 1,0 K.
We verfizieren, dass der (IPCC-implizite) jahrhundert-maßstäbliche Rückkopplungsfaktor von 1,6 richtig ist, weil wir sehen, dass 1 K Erwärmung geteilt durch 2 Watt/Quadratmeter des ursprünglichen Antriebs nun 0,5 Kelvin per Watt/Quadratmeter ergibt. Das ist tatsächlich der implizite transiente Sensitivitätsparameter für jahrhundert-maßstäbliche Analysen, der in allen sechs CO2-Emissionsszenarien des IPCC steckt, und auch in dessen Mittelwertbildung. (Der Faktor wird nicht explizit genannt: Es hat den Anschein, als ob man nicht möchte, dass wir die Dinge überprüfen.)
Dr. Lacis Papier sagt tatsächlich, dass 80% der Antriebe von allen Treibhausgasen dem CO2 zugerechnet werden müssen. Die jetzige implizite zentrale IPCC-Schätzung in allen sechs Szenarien und deren Durchschnitt ist von gleicher Größenordnung, um die 70%.
Beim Ansatz der IPCC-eigenen Antriebsfunktion für CO2: 5,35 * natürlicher Logarithmus von (390 ppmv / 280 ppmv) unter Berücksichtigung der gestörten und ungestörten Konzentrationen von CO2 über die Betrachtungsperiode, ergeben sich 1,8 Watt/Quadratmeter.
Bei dessen Multiplikation mit dem transienten Sensitivitätsfaktor des IPCC von 0,5 erhält man 0,9 K – das aber ist die gesamte jetzige Erwärmung seit 1750. Wo bleiben die ungefähr 20-30% Erwärmung, die von den anderen Treibhausgasen stammen? Das ist ein Anzeichen dafür, dass der CO2-Antrieb doch ziemlich übertrieben worden ist.
Das IPCC sagt in seinem 2007er Bericht nur, dass seit 1950 die gesamte Erwärmung zur Hälfte bis zum Gesamtbetrag beobachtet wurde (also seit 1750), und dass dies dem Menschen zugerechnet werden müsste. Daher wären 0,45 – 0,9 K der beobachteten Erwärmung auf uns zurückzuführen. Selbst bei Annahme des höheren Wertes und unter Annahme der IPCC/GISS-Parameterwerte und Methoden gingen auf das Konto des CO2 nicht 70-80% der beobachteten Erwärmung für den Zeitraum, sondern die gesamte Erwärmung.
Als Antwort auf Argumente wie dieses, erhebt der schon müde DEUS EX MACHINA der vielleicht allzu gutgläubigen IPPC-Anhänger mühsam sein Haupt und sagt, dass die fehlende Erwärmung mit uns Versteck spiele, heimlich auf dem Meeresgrund lauere bis sie zuschlüge.
Elementare Betrachtungen der Thermodynamik belegen aber, dass solche Vorstellungen Unsinn sind.
Nichts kann uns sagen, wie groß die Rückkopplungen wirklich sind – vor allem nicht, wie sie in der Einbildung des IPCC bestehen. Ohne die Unterstellung einer hohen netto-positive Rückkopplung kann man kein Klimaproblem erschaffen. Doch selbst mit der vom IPCC angenommenen, unrealistisch hohen Rückkopplung gibt es überhaupt kein Klimaproblem, wie ich jetzt zeigen werde.
Obwohl das IPCC seine Schätzung des Gleichgewichts-Parameters für die Klimasensitivität explizit nennt (wenn auch nur in der konfusen Fußnote 631 des 2007er Berichts), macht es den transienten Sensitivitäts-Parameter nicht explizit – es ist der Letztere, nicht der Vorhergehende, der für die nächsten paar Jahrhunderte politisch relevant ist.
Während wir also genügend Verdachtsgründe finden für eine nicht unbeträchtliche Übertreibung der vorhergesagten Erwärmung in den IPCC-Vorhersagen (oder “Projektionen”, wie sie vorsichtigerweise genannt werden) und für eine noch größere Übertreibung im GISS ModelE, wollen wir die zentralen Schätzungen erst einmal anwenden, ohne gleich auf das  einzugehen, was uns angeblich in diesem Jahrhundert erwartet.
Dem IPCC zufolge besitzen alle sechs Emissionsszenarien gleiche Gültigkeit. Daraus folgt, dass wir sie mitteln können. Das machen wir. Danach soll die CO2-Konzentration im Jahre 2100 bei 712 ppmv liegen im Vergleich zur den 392 ppmv von heute. Der CO2-Antrieb wird demzufolge 5,35 ln(712/392) betragen, oder 3,2 Watt/Quadratmeter. Wir teilen durch 0,75 (Durchschnitt der GISS- und IPCC-Schätzungen vom CO2-Anteil an den gesamten Treibhausgas-Antrieben), um die anderen Treibhausgase zu berücksichtigen. Wir erhalten 4,25 Watt/Quadratmeter.
Diesen Wert vermindern wir um 35%, um die negativen Antriebe aus unseren Ruß-Abschirmungen usw. zu berücksichtigen. Wir erhalten 2,75 Watt/Quadratmeter netto-anthropogenen Antrieb zwischen heute und 2100.
Jetzt folgt die Multiplikation mit dem jahrhundert-maßstäblichen transienten Sensitivitätsparameter 0,5 Kelvin pro Watt/Quadratmeter. Damit erhalten wir eine vernünftige zentrale Schätzung der bis 2100 zu erwartenden Erwärmung, wenn wir die IPCC- und GISS-Methoden und Werte durchgängig anwenden. Wie hoch ist nun die in diesem Jahrhundert zu erwartende Erwärmung, wenn wir alles so gemacht haben? Aha, es sind nicht ganz 1,4 K.
Nun kommen wir auf die zuvor bemerkte Diskrepanz zurück. Das IPCC sagt, dass zwischen der Hälfte bis zur Gänze der gesamten Erwärmung seit 1950 auf uns zurückginge, und nun scheinen die IPCC-eigenen Methoden und Parameterwerte eine Übertreibung um die 20-30% zu zeigen, selbst wenn wir annehmen, dass die gesamte Erwärmung seit 1950 auf uns zurückginge. Die Übertreibung wäre noch viel größer, wenn nur die Hälfte der Erwärmung von uns gekommen wäre.
Wenn man diese Übertreibung berücksichtigt, wird die anthropogene Erwärmung in diesem Jahrhundert auf kaum mehr als 1 K zurückgeschoben – das ist ein Drittel der 3-4 K, von denen wir so oft hören.
Man beachte, wie geschickt diese Verdreifachung der wahren Erwärmungsrate erzeugt wurde: Durch eine Reihe von kleinen Übertreibungen, die sich alle zusammengenommen zu einem Knaller auswirken. Es ist sehr schwierig, diese Übertreibungen ausfindig zu machen, nicht nur weil die meisten von ihnen gar nicht groß sind, sondern auch, weil nur so wenige der notwendigen Parameterwerte explizit in den IPCC-Berichten genannt werden, so dass jedermann bemerken könnte, was da vorgeht.
Der Stern-Bericht von 2006 übernahm die zentrale IPCC-Schätzung von 3 K Erwärmung im 20.  Jahrhundert und meinte, dass die Kosten der Nicht-Vermeidung dieser Erwärmung 3% des Bruttosozialprodukts des 21. Jahrhunderts betrügen. Das GDP tendiert aber zu einer Zunahme von 3% pro Jahr; also, selbst wenn das IPCC mit 3 K Erwärmung recht hätte, wäre alles, was wir im gesamten Jahrhundert verlören, sogar angesichts der von Stern stark übertriebenen Kostenschätzungen (dafür wurde Stern in der Zeitschrift World Economics kritisiert; er ist dort selbst Mitglied des Beraterstabs), wäre das Äquivalent eines Bruttosozialprodukt-Wachstums nur das im vielleicht einzigen Jahr 2100 zu erwartende. Mehr nicht.
Um die Dinge noch schlimmer zu machen, hat Stern einen künstlich niedrigen Abzinsungssatz für den Vergleich der Kosten zwischen den Generationen angenommen, sein Büro teilte ihn mir mit: 0,1%. Als er wegen dieses zu niedrigen Abzinsungssatzes im fachbegutachteten Wirschaftsjournal World Economics auseinandergenommen wurde, sagte er, die ihn kritisierenden Wirtschaftswissenschaftler wären "konfus", er hätte tatsächlich 1.4% angesetzt. William Nordhaus, der viele fachbegutachtete kritische Artikel zu Stern geschrieben hat, meint, dass es ganz unmöglich wäre, auch nur ein Stück von Sterns Arbeit zu verifizieren oder zu replizieren, weil kaum etwas von seiner Methode explizit und zugänglich wäre.
Wie oft wir das schon gehört haben! Anscheinend will man nicht, dass die Dinge nachgeprüft werden.
Der absolute minimale wirtschaftlich vernünftige Abzinsungssatz ist mindestens so hoch wie das reale Ergebnis auf das Kapital, d.h. 5%. Tun wir Stern den Gefallen und nehmen wir an, dass er einen Abzinsungssatz von 1,4% benutzte und nicht die 0,1% von denen sein Büro sprach.
Selbst wenn das IPCC recht hätte mit seiner Behauptung – entgegen der obigen Analyse von nur 1 K menschengemachter Erwärmung in diesem Jahrhundert –, dass die Menschheit 3 K Erwärmung um 2100 erleben würde (Zunahme im ersten Neuntel des Jahrhunderts: 0 K), würden sich die Kosten des Nichtstuns, abgezinst mit 5%, auf nur 0,5% des globalen Bruttosozialprodukts im 21. Jahrhundert belaufen, anstelle von Sterns 3%.
Nicht überraschend ergibt sich daher, dass die Kosten einer Vermeidung der
3 K – Erwärmung um mindestens eine Größenordnung höher wären, als die Kosten der klimabezogenen Schäden, die aus dem Nichtstun entstehen könnten, wenn wir uns nur anpassen würden, was unsere Spezies so gut kann.
Wenn aber die von uns verursachte Erwärmung im Jahre 2100 sich nur als 1 K herausstellt, dann wird in den meisten Analysen diese sanfte Erwärmung nicht nur als harmlos, sondern sogar als günstig angesehen. Es werden überhaupt keine Netto-Kosten entstehen. Ganz im Gegenteil: ein wirtschaftlicher Nutzen wird daraus folgen.
Deswegen und auf den Punkt gebracht, sollten die Regierungen das UNFCCC und das IPCC auflösen, die Klimazuwendungen mindestens um neun Zehntel vermindern, nur noch zwei bis drei Klima-Computer-Modelle bezahlen und sich um die wirklichen Probleme der Welt kümmern – wie z. B. um die heraufziehende Energieknappheit in England und Amerika, weil die Klima-Extremisten und ihr künstlich erzeugter Unsinn fatalerweise den Neubau von kohle- und atomar befeuerten Kraftwerken verhindert haben, die nun dringend gebraucht werden.
Wir müssen wieder Boden unter die Füße bekommen und unsere fossilen Brennstoffe nutzen, Schiefergas und so, um den Milliarden von Menschen Elektrizität zu geben, die noch keine haben: das nämlich ist der schnellste Weg, sie aus der Armut zu befreien und schmerzlos die Weltbevölkerung zu stabilisieren. Das würde echte Vorteile für die Umwelt bringen.
Sie wissen nun auch, warum der Zubau von vielen neuen Kraftwerken dem Klima nicht weh tut, und weil, selbst wenn ein reales Risiko einer 3 K Erwärmung in diesem Jahrhundert existieren würde, es um ein Vielfaches kosteneffektiver wäre, sich anzupassen, als zu versuchen, die Erwärmung aufzuhalten.
Wie man bei Lloyds in London zu sagen pflegt, “Wenn der Preis der Prämie die Kosten des Risikos übersteigt, versichere dich nicht.” – Selbst wenn dieser Merkspruch unterstellt, dass es ein Risiko gibt – welches in unserem Falle gar nicht existiert.
Viscount Monckton of Brenchley
Original hier
Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE




Monckton „spießt“ australischen Klima-Alarmisten Steketee auf!

1. Nach vorläufigen Daten bis zum 30. November waren die Wassertemperaturen rund um Australien im vorigen Jahr die höchsten jemals gemessenen, ebenso wie für die gesamte letzte Dekade.

Die Aufzeichnungen selbst begannen vor zehn Dekaden. Für die Wassertemperaturen gilt, dass sie für die Analyse der „globalen Erwärmung“ weniger signifikant sind als für die Abschätzung des Wärmegehalts der Ozeane. In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben die Professoren David Douglas und Robert Knox von der Rochester University in New York – entgegen der Behauptung zahlreicher Klimaextremisten – festgestellt, dass es keine Ansammlung der „fehlenden Energie“ [missing energy] in Form von Wärme in den Ozeanen weltweit gegeben hat, seit dieser Wärmegehalt erstmals im Jahre 2003 verlässlich durch 3000 automatische Bathythermographen [Erklärung in Wikipedia hier ] gemessen wurde. Dieses Ergebnis bedeutet, dass der Grad der Erwärmung, den man selbst bei einer starken Zunahme des CO2-Gehaltes bekommt, viel kleiner ist, als das IPCC und andere Gruppen von Klimaextremisten behaupten.

2. Die Weltorganisation der Meteorologie WMO sagt, dass das Jahr bis Ende Oktober das wärmste Jahr war seit dem Beginn von instrumentellen Klimaaufzeichnungen im Jahre 1850 – 0,55°C über dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 von 14°C.

Es ist einfach, eine Periode herauszupicken, die kürzer ist als ein Kalenderjahr und dann zu behaupten, es hätte einen neuen Rekord gegeben. Das Herauspicken der ersten neun Monate 2010 ist besonders inakzeptabel, weil diese Periode von einem starken El Niño-Ereignis dominiert wurde, einer plötzlichen Änderung der Meeresströme weltweit, die ebenso weltweit wärmeres Wetter zur Folge hatte. Die letzten paar Monate des vorigen Jahres, die sorgfältig aus der Feststellung von Mr. Steketee herausgehalten worden waren, zeigten den Beginn eines La Niña-Ereignisses, was zu einer weltweiten Abkühlung führt. Tatsächlich war das Kalenderjahr von Januar bis Dezember 2010 den zuverlässigen Satellitendaten von RSS und UAH zufolge nicht das wärmste. Davon abgesehen, was zählt, ist nur, wie schnell sich die Erde erwärmt. Die Erwärmungsrate lag von 1975 bis 2001 etwa bei 0,16°C pro Dekade. Dies war die höchste Rate für mehr als ein Jahrzehnt in der 160 Jahre langen Aufzeichnung – und genau die gleiche Rate wie von 1860 bis 1880 und dann wieder von 1910 bis 1940, zu einer Zeit also, bei der wir mit Sicherheit damit nichts zu tun haben können. Seit 2001 hat es praktisch überhaupt keine „globale Erwärmung“ mehr gegeben.

3. Die letzte Dekade war ebenfalls die wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Nach 300 Jahren globaler Erwärmung, in denen wir fast durchweg in keiner Hinsicht das Klima in messbarem Ausmaß beeinflusst haben können, ist es kaum überraschend, dass jüngere Dekaden wärmer ausfallen als frühere. Dies ist zu erwarten. Wenn jemand lange Zeit steil bergauf gegangen ist, wird er auch nicht überrascht sein, sich am Ende dieser Klettertour in einer höheren Position zu befinden als zu Beginn.

4. Die Welt ist nicht kühler, verglichen mit 1998.

Tatsächlich ist es kühler. Es gab 1998 eine bemerkenswerte Wärmespitze der globalen Temperatur, aber nicht durch anthropogene „globale Erwärmung“, sondern durch ein gewaltiges El Niño-Ereignis – ein Wechsel in der Verteilung der Meeresströme, die im äquatorialen Ostpazifik beginnt und rings um den Globus läuft und die ein paar Monate anhält. In den ersten neun Monaten 2010 gab es ein weiteres substantielles El Niño-Ereignis, aber selbst auf dem Höhepunkt wurde nicht die Wärmespitze des Großereignisses von 1998 erreicht.

5. Die Trends folgen ziemlich genau den Vorhersagen des Temperaturanstiegs der letzten 40 Jahre, verursacht durch die zunehmende Emission von Treibhausgasen.

In den 40 Jahren seit 1970 hat die globale Temperatur linear in einer Rate um 1,3°C pro Jahrhundert zugenommen. Die CO2-Konzentration nimmt in einer geraden Linie um 2 ppmv pro Jahr zu, und selbst wenn wir eine exponentielle Zunahme bekämen, kann eine damit korrespondierende Temperaturzunahme in einer geraden Linie erwartet werden. Wie auch immer, eine weitere „globale Erwärmung“ um 1,3°C in diesem Jahrhundert wäre harmlos. Das IPCC sagt 3,4°C voraus, aber seit der Jahrtausendwende am 1. Januar 2001 hat die globale Temperatur  (im Mittel von  zwei Datensätzen von Satelliten) mit einer Rate äquivalent zu 0,6°C pro Jahrhundert zugenommen, also viel geringer als im gesamten 20. Jahrhundert. In diesen Zahlen steckt nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste – außer über die Tendenz mancher Journalisten, dies zu verheimlichen.

6. Die meisten Wissenschaftler stimmen darin überein, dass eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes der Atmosphäre zu einer Erwärmung um 2 bis 3°C führen würde.

Es ist zu bezweifeln, dass Mr Steketee „die meisten Wissenschaftler“ konsultiert hat. Die meisten Wissenschaftler, die keine Klimawissenschaftler sind, nehmen an der Klimadebatte gar nicht teil. Die meisten Klimawissenschaftler haben nie untersucht, welche Erwärmung eine gegebene CO2-Zunahme hervorrufen würde: das heißt, welche Meinung auch immer sie vertreten, sie wäre nicht viel mehr wert als die eines Laien. Die meisten der wenige Dutzend Wissenschaftler weltweit, schätzt Prof. Richard Lindzen vom MIT, haben tatsächlich die Klimasensitivität bis zu einem Stadium untersucht, in dem man sie in einer Fachzeitschrift veröffentlichen kann. Sie haben ihre Ergebnisse aber nicht durch Messungen und Beobachtungen gewonnen, sondern durch bloßes Modellieren. Die Modelle simulieren eine Erwärmung in der Größenordnung, wie Mr. Steketee sie nennt, aber in den Modellen stecken zahlreiche Knackpunkte, von denen man weiß, dass sie die Klimawirklichkeit nicht genau wiedergeben. Im Einzelnen nehmen die Modelle an, dass, falls der Mensch und nur der Mensch der Grund für die Erwärmung ist, sich die höheren Atmosphärenschichten über den Tropen in etwa 7 bis 10 km Höhe dreimal so schnell erwärmen wie die Erdoberfläche, aber dieser tropische hochtroposphärische „Hot Spot“ wurde in 50 Jahren mit Messungen durch Radiosonden, Fallsonden aus hoch fliegenden Flugzeugen oder Satelliten nie entdeckt. [Auch ohne Messungen: ein solcher Vorgang hätte den totalen Zusammenbruch der gesamten tropischen Gewitterkonvektion zur Folge – ein Vorgang, der noch nie beobachtet wurde und auch gar nicht vorstellbar ist. Herr Puls von EIKE weiß sicher mehr darüber. A. d. Übers. nach einem Hinweis von einem Meteorologen]. Die Modelle simulieren auch, dass jedes Grad Erwärmung die Verdunstung auf der Erdoberfläche um 1 bis 3% zunehmen lassen würde, aber die tatsächlich beobachtete Zunahme liegt mehr bei 6%. Daraus lässt sich einfach folgern, dass das IPCC die Erwärmung, die durch den zusätzlichen Eintrag von Treibhausgasen verursacht wird,  um das Vierfache überschätzt hat. Wenn man diese wunderbare Übertreibung, die wiederholt in wissenschaftlichen Studien belegt wurde, worüber aber von Journalisten eines Schlages wie Mr. Steketee niemals berichtet wurde, einfach wegnimmt, würde die Klima„krise“ verschwinden.

7. Bei einer Erwärmung um 2 bis 3°C besteht das Risiko signifikanter Umwelt- und wirtschaftlicher Schäden.

Tatsächlich vertritt das IPCC gegenwärtig die Ansicht, dass eine Erwärmung um bis zu 2°C harmlos wäre und eher positive Auswirkungen hätte. Angesichts der Tatsache, dass  während der letzten 600 Millionen Jahre viel höhere Temperaturen als heute die Regel waren, gibt es keine wissenschaftliche Basis für die Behauptung, dass eine so geringe Erwärmung zu signifikanten Umwelt- und wirtschaftlichen Schäden führen würde. Allerdings ist ein signifikanter wirtschaftlicher Schaden schon jetzt zu verzeichnen, und zwar durch die teuren, aber nutzlosen Versuche der Regierungen, die „globale Erwärmung“ aufzuhalten.

8. Die Konzentration von Treibhausgasen hat von 1990 bis 2009 um 27,5% zugenommen.

Da die anthropogenen Effekte auf das Klima mit Ausnahme des CO2 zu vernachlässigen sind, braucht man sich nur mit der CO2-Konzentration zu befassen. Sie betrug 353 ppmv im Jahre 1990 und 390 ppmv heute. Dies ist eine Zunahme nicht um 27,5%, sondern um 10,5%.

9. Das arktische Meereis schrumpfte bis auf die drittkleinste Fläche seit Beginn von Satellitenbeobachtungen, kompensiert lediglich ein wenig durch die Zunahme des antarktischen Meereises.

Tatsächlich zeigt die globale Meereisbedeckung praktisch keine Änderung während der letzten 30 Jahre, weil der ziemlich rapide Eisverlust in der Arktis seit der Überwachung durch Satelliten durch ein fast genauso rapides Wachstums des Eises um die Antarktis kompensiert wurde. Als die sommerliche Eisausdehnung im September 2007 ihre geringste jemals beobachtete Ausdehnung aufwies, kam es nur drei Wochen später in der Antarktis zu einem 30-Jahres-Rekord der Eisausdehnung. Über das Rekordminimum wurde lang und breit berichtet, während über das Maximum kaum ein Wort verloren wurde.

10. Die globale Schneebedeckung geht zurück, vermutlich wegen des menschlichen Einflusses.

Tatsächlich gab es im Winter 2008/2009 einen neuen Rekord der Schneebedeckung, und die Chancen stehen gut, dass es in diesem Winter einen weiteren Rekord geben wird.

11. Der globale Meeresspiegel steigt, vermutlich wegen des menschlichen Einflusses.

Tatsächlich hat sich das Ausmaß des Meeresspiegelanstiegs nicht verändert, seit die Satelliten 1993 begannen, den Meeresspiegel verlässlich zu messen. Es ist der verstörende Anstieg um 1 Fuß[ ca. 30 cm] pro Jahrhundert – nicht viel größer als die 8 inches [ca. 20 cm] pro Jahrhundert durch den Tidenhub. Eine neue Studie hat bestätigt, was Meeresbiologen schon lange vermutet hatten: Korallenatolle wachsen einfach dem Licht entgegen, und einige davon haben einem soeben veröffentlichten Papier zufolge sogar an Landmasse hinzugewonnen. Professor Niklas Mörner [Nils Axel Mörner?], der den Meeresspiegel ein Drittel Jahrhundert lang studiert hat, sagt, dass es physikalisch gar nicht möglich ist, dass der Meeresspiegel noch stärker als mit der gegenwärtigen Rate steigt. Er rechnet in diesem Jahrhundert mit einem Anstieg um 4 bis 8 Inches [10 bis 20 cm], also weniger als im vorigen Jahrhundert. Seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 11 400 Jahren ist der Meeresspiegel mit einer Rate um 4 Fuß [ca. 122 cm] pro Jahrhundert gestiegen. Inzwischen hat sich der Anstieg sehr verlangsamt, weil nahezu alles Festlandseis, das es damals bis in niedrige Breiten gegeben hatte, längst verschwunden ist.

12. Der Versicherung Munich Re zufolge gab es 2010 die zweithöchste Zahl von Naturkatastrophen seit 1980. 90% davon hängen mit Wetterereignissen zusammen.

Tatsächlich gibt es nur drei Gruppen versicherbarer Naturkatastrophen – meteorologische, epidemische und seismische (Vulkanismus, Erdbeben, Tsunamis usw.) Katastrophen. Außer beim Eintreten schwerer seismischer Katastrophen (wie z. B. der durch ein gewaltiges Erdbeben ausgelöste Tsunami im Jahre 2000) oder wenn große Pandemien große Verluste an Menschenleben fordern (dies war 2010 überhaupt nicht der Fall) verursachen extreme Wettervorgänge rund 90% dieser Katastrophen. Weil es sich beim Klima um ein mathematisch-chaotisches System handelt, variiert das Auftreten von Wetterkatastrophen stark von Jahr zu Jahr, und es gibt keinen vernünftigen Grund, die Ereignisse von 2010 der anthropogenen „globalen Erwärmung“ in die Schuhe zu schieben.

13. Die 2010 in Melbourne an einem Sonnabend gemessene Temperatur von 46,4°C lag um mehr als 3°C über dem bisherigen Rekord für den Monat Februar.

Der Februar ist in Melbourne der Hochsommermonat. Da sich der Planet seit 300 Jahren erwärmt hat, ist es keine Überraschung, dass Wärmerekorde der Temperatur von Zeit zu Zeit gebrochen werden. Allerdings wurden auch einige sehr spektakuläre Kälterekorde in 2010 gebrochen, und zwar Anfang 2010, als alle 49 zusammenhängenden Bundesstaaten der zentralen USA [= also außer Bundesstaaten wie Hawaii und Alaska] unter einer geschlossenen Schneedecke lagen, was seit Beginn regelmäßiger Satellitenaufzeichnungen vor 30 Jahren noch nie der Fall war, sowie im Dezember, der in Zentralengland der kälteste Dezember seit Beginn von Aufzeichnungen vor 352 Jahren war. Allerdings haben weder die extreme Hitze noch die extreme Kälte des Jahres 2010 irgendetwas mit der anthropogen verursachten „globalen Erwärmung“ zu tun; wie auch die Hitzewelle 2003 in Europa, der dem Vernehmen nach 35 000 Menschen zum Opfer fielen. Sie wurde bekanntermaßen durch eine ungewöhnliche Wetterkonstellation verursacht, die die Meteorologen „Blockierung“ nennen – also vergleichsweise seltene und stabile Hochdruckgebiete [über nördlichen Breiten],  die die Jetstreams aus ihrer normalen Position verdrängen und bestimmte Wettersysteme für Tage oder sogar einen Monat lang an Ort und Stelle festhalten. Es konnte bisher keine Verbindung zwischen Häufigkeit, Intensität und Dauer solcher Blockierungen und der anthropogenen „globalen Erwärmung“ gefunden werden.

14. In Moskau lag die Mitteltemperatur im Juli 2010 mehr als 2°C über dem bisherigen Rekord, und am 29. Juli war die Temperatur bis 38,2°C gestiegen.

Und die jemals gemessenen tiefsten Temperaturen wurden während der letzten 12 Monate an zahlreichen Stationen in den USA und Großbritannien registriert. Das Herauspicken einzelner Extremwetterereignisse, das nur in eine Richtung zielt, wenn es gleichzeitig tausend andere Ereignisse gibt, die in die andere Richtung gehen, ist weder seriöse Wissenschaft noch seriöser Journalismus.

15. Die Hitzewelle und die Waldbrände in Zentralrussland forderten mindestens 56 000 Todesopfer. Damit war es die schlimmste Naturkatastrophe der russischen Geschichte.

Noch mehr des Herauspickens, und die Bemerkung, dass die Waldbrände, die schlimmste Katastrophe in der Geschichte Russlands waren, ist fragwürdig. Intensive Kältewellen – wie z. B. General Januar und General Februar, die Korporal Hitler 1941 vor den Toren Stalingrads in die Knie zwangen – haben viele Male Hunderttausende Opfer in Russland gefordert.

16. In Pakistan kamen 1769 in den jemals beobachteten schwersten Überschwemmungen des Landes ums Leben.

Tatsächlich waren die Überschwemmungen nicht die schlimmsten jemals beobachteten: es war die schlimmste Überschwemmung seit 1980. Die Region war schon lange anfällig für Überschwemmungen. Katastrophale Überschwemmungen gab es in seltenen Intervallen, wenn ein blockierendes Hochdruckgebiet zusammen mit einem ungewöhnlich starken Abfluss von Schmelzwasser aus dem Himalaya zusammen fiel. Dann schwellen die zahlreichen Flüsse des Gebietes rasch an (Punjab, oder panj-aub, bedeutet „fünf Flüsse“). Die Überschwemmung trat also nicht infolge einer anthropogenen „globalen Erwärmung“, sondern infolge eines blockierenden Hochdruckgebietes auf.

17. Die Hurrikan-Saison im Nordatlantik war eine der stärksten im vorigen Jahrhundert.

Tatsächlich sagt Dr. Ryan Maue von der Florida State University, der den Accumulated Cyclone Energy Index, eine gleitende Zusammenzählung über 24 Monate von Häufigkeit, Intensität und Dauer aller tropischen Zyklone weltweit, dass dieser Index auf seinem niedrigsten Wert seit 30 Jahren und nahe dem absoluten Minimum der letzten 50 Jahre liegt. Seit 150 Jahren zeigt die Anzahl der Hurrikane, die auf das amerikanische Festland treffen, überhaupt keinen Trend: dies ist eine lange und zuverlässige Reihe, weil man natürlich keine komplexen Instrumente braucht, um ein solches Auftreffen zu dokumentieren.

18. Sogar zurückhaltende Wissenschaftler tendieren zu der Aussage, dass die anthropogen verursachte Klimaänderung dafür verantwortlich ist.

Zurückhaltende Wissenschaftler sagen nichts dergleichen. Selbst das zu Übertreibungen neigende IPCC hat wiederholt festgestellt, dass einzelne Extremwetterereignisse nicht mit der anthropogenen „globalen Erwärmung“ in Verbindung gebracht werden können. Insbesondere wäre es unvorsichtig von jedem Wissenschaftler, wenn er den Menschen die Schuld an den blockierenden Hochdruckgebieten, die für fast alle auf das Wetter zurückgehende Schäden 2010 verantwortlich waren, in die Schuhe schieben würde, obwohl diese Gebilde seit langem bekannte natürliche Phänomene sind.

19. Die Klimaänderung hat zu der Verringerung der Regenmenge um 20% in Teilen Südaustraliens während der letzten 40 Jahre beigetragen.

Klimaänderung begann vor 4567 Millionen Jahren, an jenem Donnerstag, an dem sich die Erde zum ersten Mal formiert hatte (wie es Prof. Plimer ausdrückt). Die Frage ist, ob eine anthropogene Klimaänderung zu der Dürre beigetragen hat. Interessanterweise hatte es in  jedem der letzten zwei Jahre schwere Regenfälle in zuvor von Dürre heimgesuchten Gebieten in Südaustralien gegeben. In Australien herrscht Wüstenklima: daher ist es keine Überraschung, dass es zu Dürreperioden kommt – manchmal auch für längere Zeit. Eine der längsten Aufzeichnungen über Dürre und Überschwemmungen, die wir haben, ist das Nilometer, das bis 5000 Jahre zurück reicht. Dürreperioden mit Ausmaßen weit jenseits dessen, was wir in der heutigen Zeit je gesehen haben, kamen häufig vor, und ganze Regionen in Ägypten wurden als Folge davon unbewohnbar. Ein Rückgang der Regenmenge um 20% in einer einzelnen Region kann daher nicht gut durch etwas anderes als die natürliche Variabilität des Klimas hervorgerufen worden sein.

20. Es gibt starke Beweise dafür, dass die „globale Erwärmung” die Buschfeuer rund um Melbourne verschlimmert hat.

Es gibt keinen solchen Beweis. Wie das IPCC wiederholt gesagt hat, ist die Zuordnung individueller, lokaler Extremwetterereignisse zur „globalen Erwärmung“ unzulässig.

21. Es gab eine ganze Reige außerordentlicher Hitzewellen mit großen Sprüngen zu neuen Extremwerten der Temperatur. Das begann 2003 in Europa und setzte sich rund um die Welt fort bis zum Höhepunkt in Russland im vorigen Jahr. In mehr als 17 Ländern wurden 2010 Temperaturrekorde gebrochen, und „man muss schon seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen, wenn man sagt, dass dies nichts mit der Klimaänderung zu tun hat“.

Die Hitzewelle 2003 in Europa wurde bekanntlich durch ein blockierendes Hochdruckgebiet verursacht, ähnlich dem, das zu der Hitzewelle mit den Rekordtemperaturen 2010 in Russland führte. Dieses hielt den Monsun in Pakistan lang genug in Position, so dass es dort zu den Überschwemmungen gekommen war. Man muss wirklich seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen, wenn man sagt, dass dies irgendetwas mit der anthropogenen „globalen Erwärmung“ zu tun hat. Zwar könnte diese Hitzewelle europaweit 35 000 Opfer gefordert haben, aber eine dreitägige Kältewelle in Großbritannien forderte 2009 allein in einem einzigen Land 21 000 Opfer. Die Auswirkungen von weltweit wärmerem Wetter dürfte also die Anzahl der Todesopfer reduzieren und nicht ansteigen lassen. Dies ist auch der Grund dafür, warum bestimmte Perioden wie das Klimaoptimum des Holozän vor 8000 bis 6000 Jahren, als es rund 3°C wärmer war als heute, als „Optima“ bezeichnet werden: Wärmeres Wetter ist für die meisten Lebensformen – einschließlich der Menschen –  besser als kälteres Wetter.

22. Seit 20 Jahren gab es mehr Wärme- als Kälterekorde.

Dies ist ein anderer Weg zu behaupten, dass die Temperaturen heute generell höher sind als vor 20 Jahren. Da es tatsächlich eine kleine Erwärmung gegeben hat, gab es mehr Wärme- als Kälterekorde. Nicht sehr überraschend, aber auch nicht sehr alarmierend: die bloße Tatsache der Erwärmung besagt nichts über den Grund für diese Erwärmung, vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass der Grad der Erwärmung der letzten Dekaden nicht größer war als während zwei früherer Perioden über 25 Jahre während der letzten 160 Jahre.

Selbst wenn die Emissionen von Treibhausgasen auf wenig mehr als dem heutigen Stand stabilisiert werden können, wird es eine weitere Erwärmung um 2°C geben – viermal so viel wie die Zunahme während der letzten 30 Jahre.

Dieser Wert von 2°C scheint – wie viel zu viele andere in diesem bedauernswert fiktiven Artikel – aus sehr dünner Luft gegriffen worden zu sein. Lassen Sie uns die Mathematik durchführen. Wir können alle Einflüsse des Menschen mit Ausnahme des CO2 ignorieren, weil sie sich gegenseitig bisher aufgehoben haben, wie die Tabelle der „Strahlungsantriebskräfte“ im jüngsten, alle fünf Jahre erscheinenden Zustandsbericht des IPCC zeigt. Im Jahre 1750, vor der industriellen Revolution, lag die CO2-Konzentration bei 278 ppmv. Heute liegt sie bei 390 ppmv. Nimmt man die Hauptschätzung aus dem Kasten 10.2 auf Seite 798 des Zustandsberichtes von 2007, und addiert/subtrahiert man eine Standardabweichung, kann man die folgende einfache Gleichung für die gesamten in 2000 Jahren zu erwartende Erwärmung herleiten, nachdem das Klima in vollem Umfang das Gleichgewicht erreicht hat, nachdem es sich an die Menge unserer Kohlenstoffemissionen angepasst hat:

?Tequ = (4.7 ± 1) ln(390/278) F°

Lassen Sie uns nun allgemein eine Standardabweichung dazu addieren: dann kommt als die vom IPCC erwartete Erwärmung als Ergebnis unserer CO2-Emissionen, die seit 1750 5,7 mal der natürliche Logarithmus der proportionalen Zunahme der CO2-Emissionen während einer Periode von 260 Jahren is, ein Wert von 1,9°C heraus. Selbst diese gesamte Erwärmung von 1750 bis heute liegt noch unter den 2°C, die nach den Behauptungen von Mr. Stetekee auf der Lauer liegen. [Hinweis: Im Original lautet dieser Absatz:

Let us generously go one standard deviation above the central estimate: thus, a high-end estimate of the total equilibrium warming the IPCC would expect as a result of our CO2 emissions since 1750 is 5.7 times the natural logarithm of the proportionate increase in CO2 concentration in the 260-year period: i.e. 1.9 C°. Even this total since 1750 to the present is below the 2 C° Mr. Stetekee says is lurking in the pipeline.

 Mangels ausreichender Fachkenntnisse kann ich keine Garantie übernehmen, diesen Absatz dem Sinn nach korrekt übersetzt zu haben. A. d. Übers.]

Weiter: falls die anthropogene “globale Erwärmung” wirklich ein so großes Problem sein sollte wie vom IPCC behauptet, müssen wir folgern, dass die gesamte beobachtete Erwärmung seit 1750 – also etwa 1,2°C – unsere Schuld ist. Also müssen wir diese 1,2°C von der Erwärmung um 1,9°C beim Gleichgewicht abziehen. Ergebnis: Lediglich eine weitere Erwärmung um 0,7°C wird bis zum Gleichgewicht noch erfolgen.

Allerdings haben viele Klimaextremisten Studien veröffentlicht, die besagen, dass dieses Gleichgewicht der Erwärmung in 1000 Jahren noch nicht erreicht sein wird (oder sogar, in einem besonders fatalen Papier, für 3000 Jahre). Das IPCC selbst erwartet bis zum Jahr 2100, dass das Gleichgewicht lediglich 57% erreicht hat: der Rest wird so lange dauern, dass nicht einmal die Kinder unserer Kinder noch da sein werden, um dies festzustellen, und die restliche Erwärmung wird sich so allmählich abspielen, dass alles und jeder Zeit hat, sich anzupassen.

Unter dem Strich: bis zum Jahr 2100 kann man also nicht von 2°C weiterer „globaler Erwärmung” ausgehen, sondern höchstens um 0,4°C. Die Wahrheit ist, wie üblich in der Klimadebatte, wesentlich weniger aufregend als die Lüge.

24. Die Anpassung an die Konsequenzen der “globalen Erwärmung” wird umso schwieriger, je länger wir warten.

Auch diese Behauptung hat keinerlei wissenschaftliche Grundlage. Die Kosten der Anpassung sind hauptsächlich mehr eine ökonomische als eine klimatologische Frage. Jede seriöse ökonomische Analyse (hier schließe ich die diskreditierte Propaganda von Stern aus, und zwar wegen seiner absurden Behauptungen einer „globalen Erwärmung“, die die extremsten Positionen des IPCC noch weit übersteigen) zeigt, dass die Kosten für Abwarten und Anpassung an jedwede widrigen Konsequenzen, die sich aus der „globalen Erwärmung“ ergeben könnten, selbst bei der vom IPCC angenommenen, aber bisher durch Messungen nicht bestätigten Rate, um ganze Größenordnungen niedriger und kosteneffektiver ausfallen würden als alle Versuche, die weitere „globale Erwärmung“ durch die Besteuerung und Regulierung von CO2-Emissionen verhindern zu wollen. Daraus folgt, dass die Anpassung an die Konsequenzen der „globalen Erwärmung“ desto einfacher und billiger wird, je länger wir warten: weil wir uns dann nämlich nur an die wenigen und harmloseren Konsequenzen anpassen müssen, so diese überhaupt auftreten, und nicht vorher, und auch nur dort, wo und wann sie auftreten.

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/01/09/monckton-skewers-steketee/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Die ganze Arbeit können Sie als pdf Datei herunterladen

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Bericht aus Cançun: Nein, wir haben keine Bananen!

Dr. Roy Spencer und ich aßen gemeinsam, während die Wellen des Atlantiks dem langen und sandigen Strand hier in Cancún entgegenrauschten. Es gab Camarones im Kokosnussmantel. Passenderweise sind die Krabben im Spanischen nach dem britischen Premierminister benannt worden, dem wahrhaftigsten Gläubigen der New-Age Religion der -Kirche.

Cameron, oder  "Dave", wie er gerne genannt werden möchte, war außerordentlich vorsichtig, seinen blinden Glauben an die hitzigen Einfältigkeiten der Prognostiker des modernen Fatalismus gegenüber seinen Anhängern in der Nicht-Konservativen Partei solange zu verheimlichen, bis sie ihn als ihren Führer wählten. In seiner ersten Rede als Oberste Krabbe machte er gegenüber den kriecherischen Medien jedoch unmissverständlich klar, dass die Rettung des Planeten bei ihm in der Tat allerhöchste Priorität genieße.

Ich hatte eher darauf gehofft, zu den gerösteten "Daves" eine Flasche Château Cameron Sauternes zu bekommen, die sicherlich sehr gut zum Essen gepasst hätte. Mein nobler Freund und einzigartiger Hochland-Nachbar Lord Pearson of Rannoch – bis vor kurzem noch der beliebte Führer der United Kingdom Independence Party, die Großbritannien gerade von denselben Tentakeln nicht gewählter, supranationaler Bürokratie befreit, mit denen der Klimaausschuss der Vereinten Nationen gerne die ganze Welt vereinnahmen würde – reicht diesen wohlschmeckenden Dessertwein immer zum Essen, und murmelt beim Einschenken die Worte "“A taste of Château Pointless?” (in etwa "ein sinnloser Hauch von Chateau")

Château Sinnlos steht jedoch nicht auf der Weinliste, hier, in diesen grauenvollen und maroden Betonbunkern, die dann amüsanterweise auch noch  genannt werden, bei denen es sich jedoch vielmehr um einen der abstoßenderen Aspekte handelt, welcher den wunderbaren Strand von Cancún auf Meilen ruiniert.

Die stalinistische Grausamkeit der Architektur erinnert eher an einen Witz, der unter britischen Auswanderern die Runde macht, wenn sie an der griechischen Küste ihren Mastika schlürfen:“I say, I say, I say, old boy, remind me of the Cypriot Greek for ‘concrete box’.” “Can’t say I remember that one, Carruthers.” (Dieses Wortspieö ist für den Übersetzer nicht adäquat übersetzbar)

"Ich sage, ich sage, ich, ich sage, alter Junge, sie erinnern mich an das zypriotische Griechisch für" Beton-Schachtel ‚. "
"Kann ich nicht sagen, dass mich ich daran erinnere, Carruthers."

 [Im übertriebenen Bauern- Akzent] "LagShooree veellaa!"

Also verzeihen Sie Señor: Kein Château Cameron. Ja kein Château irgendwas. Dr. Spencer und ich entschieden uns deshalb den Bananen-Daiquiri zu probieren. Nach gut 20 Minuten –das ist ja hier die Manaña-Republik – kam der Chefkellner an unserem Tisch vorbei und erklärte, unsere Daiquiris wären in einer Minute da. Kaum hatte er sein ehrgeiziges Versprechen abgegeben, kam bereits der Weinkellner vorbeigesaust und erklärte, dass es keine Bananen-Daiquiris gäbe, weil – Sie haben es sicherlich schon erraten – . "Wir haben keine Bananen!"

Ach ja, das sind Leiden, die wir Ihretwillen, werter Leser, erdulden, während wir den Planten vor jenen retten, die beabsichtigen den Planeten zu retten. Wir mussten uns stattdessen mit eisigen Margaritas begnügen. „Mmmh.“ – wie Malcom Pearson sagen würde, wäre er nicht so schlau gewesen, lieber in Davos aufzuschlagen.

Dr. Spencer, mein kultivierter Essbegleiter, gehört zu einer kleinen, couragierten Gruppe angesehener Wissenschaftler, die vor der neuen Religion nicht katzbuckelten, und aufgrund ihrer Unbotmäßigkeit auch noch nicht gefeuert worden sind. Mit großer Ruhe trägt er sein tiefgründiges Wissen nach außen, und es stört ihn überhaupt nicht, ein Jahr lang an komplexen, schwierigen Forschungen für eine einzige wissenschaftliche Abhandlung zu arbeiten, von der er weiß, dass sie sich am Ende als umstritten herausstellen wird.

Seine letzte Forschungsarbeit veranschaulichte, dass die Temperaturreaktionen, von denen der Zwischenstaatliche Ausschuss über Klimaänderungen (IPCC) annimmt, sie würden die ursprünglich durch CO2 verursachte Erwärmung verstärken, quasi bei jeder Rate negativ sind, was die Erwärmung abmildert, die dadurch angeblich verursacht werden soll.

Im besten Falle, so die Schätzung von Dr. Spencer, dürfte es bei einer Verdopplung der CO2-Konzentration – die in diesem Jahrhundert auftreten kann, außer die üblichen Verdächtigen kommen damit durch, die Ökonomien der westlichen Länder herunterzufahren – zu einer harmlosen Erwärmung von 1 Grad Fahrenheit (ca. 0,5 °C) kommen, und nicht von 6 Grad Fahrenheit, wie seitens des IPCC vorhergesagt wurde.

Dr. Spencers Ergebnisse wurden vor ein paar Monaten veröffentlicht, von den Massenmedien jedoch völlig ignoriert. In den Medien wurde stattdessen über eine Neuformulierung der IPCC-Position durch einen Wissenschaftler berichtet, der die Auswirkungen des El Niño für die verzerrten Temperaturaufzeichnungen verantwortlich machte, und sorgsam in einem Satz um die Ergebnisse Spencers herummanövrierte.

Vergangenes Jahr veröffentlichte der herausragende Wissenschaftler Professor Richard Lindzen – den ich  nenne, da er über die Jahre hinweg so viele meiner im Nebel umherstochernden, ungenügenden Fragen über die Klimawissenschaft beantwortete – eine außerordentliche wissenschaftliche Arbeit, in der gezeigt wird, dass der Anteil der die Atmosphäre verlassenden Strahlung, welcher die Satelliten erreicht und in den Weltraum entweicht, mehr oder weniger genauso hoch ist wie seit jeher.

Alles in allem werden die Treibhausgase nicht in der Atmosphäre eingeschlossen – zumindest keineswegs in dem Ausmaß, wie uns dies der IPCC glauben machen möchte.

Da die Strahlung in den Weltraum entweicht, genauso, wie dies auch in der Vergangenheit immer der Fall gewesen ist, kommt es auch nicht zu einer derart starken Erwärmung, wie vom IPCC angenommen wird. Professor Lindzen geht bei seiner Schätzung davon aus, dass eine Verdopplung der CO2-Konzentration eine Erwärmung von rund 1,3 Grad Fahrenheit mit sich brächte, was auch der Einschätzung von Dr. Spencer nahe kommt.

Daraufhin kam es innerhalb von wenigen Monaten zu einer wild formulierten und vorsätzlich verletzenden Gegenschrift, die von einem der berühmten Klimagate-E-Mail-Autoren verfasst wurde. Es handelte sich hierbei um eines dieser langweiligen Papiere, in denen auf ein oder zwei Mängel in Professor Lindzens Analyse hingewiesen wird, ohne dass der Autor ehrlich genug ist, um zu dem Schluss zu kommen, dass diese Fehler an der Schlussfolgerung von Professor Lindzen überhaupt nichts ändern. Die Diskrepanz zwischen den Voraussagen des IPCC und dem, was die Satellitendaten zeigen, war so massiv, dass die pedantischen Forderungen der Klimagate-E-Mail-Autoren nach mehr Genauigkeit völlig unnötig sind.

Nichtsdestotrotz fand Professor Lindzens ursprüngliche Forschungsarbeit in den Medien genausowenig Erwähnung wie die Arbeit von Dr. Spencer, wohingegen über den Versuch der Widerlegung berichtet wurde.

Ein weiteres Beispiel: Ich traf Dr. David Douglass, einen Physikprofessor an der Rochester University im US-Bundesstaat New York. Diese sehr ruhige Seele – einer der charmantesten Wissenschaftler, die heutzutage im Bereich Klima aktiv sind – verfasste vor zwei Jahren eine Arbeit, in der seine zuvor veröffentlichten Forschungsergebnisse bestätigt wurden. In diesem Papier wies er auf eine weitere Diskrepanz hin, die es zwischen den computermodellbasierten Vorhersagen des IPCC und den unbequemen Wahrheiten der beobachtbaren Realität gibt.

Laut einer Abhandlung eines der Klimagate-E-Mail-Autoren, die vom IPCC zustimmend im Vierten Sachstandsbericht herangezogen wurde, sagten die jämmerlichen Klimamodelle voraus, dass ausschließlich die durch den Menschen verursachten Treibhausgasemissionen für die  verantwortlich zu machen seien, und es zu einer Erwärmung der oberen Luftmassen in den Tropen käme, welche die bodennahe tropische Erwärmung um das Zwei- bis Dreifache übersteigen würde.

Zum Leidwesen der IPCC-Theorie hatten die realen Beobachtungen hier wieder einmal die Unrichtigkeit dieser Annahmen veranschaulicht. 50 Jahre an Messungen in der oberen Atmosphäre mithilfe von Radiosonden, Wetterballons und in jüngerer Zeit auch durch Satelliten zeigten überhaupt keine Unterschiede bei der Erwärmungsrate zwischen bodennahen und höheren Bereichen. In dem Forschungspapier von Professor Douglass wurde darauf hingewiesen, dass der Mensch für den überwiegenden Teil der Erwärmung, die in den vergangenen 50 Jahren beobachtet werden konnte, aufgrund dieser Beweise gar nicht verantwortlich sein kann.

Innerhalb von wenigen Monaten wurde die Arbeit von Professor Douglass durch genau jenen Klimagate-E-Mail-Autor angefochten, der ursprünglich die Existenz der nicht vorhandenen Erwärmung in  der oberen Troposphäre der Tropen behauptet hatte. Da jedoch keines der Dutzenden von Temperaturdatensätze aufzeigen konnte, dass es  in den oberen Luftmassen der Tropen gibt, war das Klimagate-Team gezwungen, einen neuen Temperaturdatensatz zu kreieren.

Die Klimagate-E-Mails zeigten, dass Professor Douglass, auf den in den Korrespondenzen 71 Mal Bezug genommen wird, von , wie sie sich selbst nennen, abgrundtief gehasst wurde. Die E-Mail-Schreiber hatten auf den Redakteur des Fachmagazins, an das Douglass seine Arbeit zur Veröffentlichung übermittelt hatte, massiv eingewirkt, und übten Druck auf ihn aus, um die Veröffentlichung solange hinauszuzögern, bis sie ihren Versuch eines Widerspruchs zusammengefrickelt hatten.

Wieder einmal wurde die Forschungsarbeit von Professor Douglass seitens der Massenmedien ignoriert, die stattdessen lieber über die Gegenschrift berichteten.

Hier offenbart sich auch eine der zentralen Boshaftigkeiten des Modus Operandi des IPCC. Jedesmal, wenn ein Wissenschaftler eine Forschungsarbeit veröffentlicht, die den Kern der klimaextremistischen Anschauung des IPCC bloßstellt – und diese Art der für den IPCC verheerenden Forschungsarbeiten werden in weitaus höherer Zahl veröffentlicht, als gemeinhin angenommen wird – kommt rasch einer aus der kleinen und verderbten Gruppe der wahrhaft gläubigen Wissenschaftler daher, deren Identitäten so überraschend durch die Klimagate-E-Mails enthüllt wurden, und veröffentlicht eine Widerlegung.

"Aber welche Boshaftigkeit denn?", könnten Sie jetzt vielleicht fragen. 

Die Boshaftigkeit liegt hier in der Art, wie der IPCC vorgeht. Der IPCC führt überhaupt keine eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen durch. Das einzige, was bei den IPCC-Berichten gemacht wird, ist, dass ein gigantischer Sachstands- und Überprüfungsbericht erstellt wird, bei dem die vom IPCC gefundenen Daten veröffentlichter wissenschaftlicher Berichte und Literatur aufgegriffen werden.

Dieser Ansatz verlangt es vom IPCC jedoch nicht nur über die wissenschaftlichen Arbeiten zu berichten, welche die politische Anschauung des IPCC stützen, sondern auch über einige der Arbeiten, die dies nicht tun – ansonsten wäre ihre klimaextremistische Panikmache dann doch ein wenig zu offenkundig.

Für die Extremisten ist es daher von entscheidender Bedeutung, jede ausreichend verheerende wissenschaftliche Arbeit zu bestreiten, welche die Fehlerhaftigkeit der Computermodelle des IPCC aufzeigt, damit der nachfolgende Sachstandsbericht diese kritischen Arbeiten neutralisieren kann, indem festgehalten wird, dass diese widerlegt wurden.

Dass die Gegenschrift voller Fehler ist und auf schlechter wissenschaftlicher Arbeit beruht, spielt hierbei überhaupt keine Rolle. Der Autor des jeweiligen Kapitels braucht lediglich ihre Existenz zu erwähnen, muss jedoch nicht einräumen, dass es sich dabei bloß um einen Haufen Unsinn handelt.

Danach sind auch die Massenmedien in der Lage zu berichten, dass die ursprüngliche Arbeit widerlegt worden ist (deren Existenz zuvor noch nicht einmal Erwähnung fand), und diese Widerlegung durch die achtbare Heilige Schrift des IPCC selig gesprochen wurde.

Es gibt einen aufschlussreichen Vorfall, der zeigt, was passiert, wenn ein Wissenschaftler eine Arbeit verfasst, die der offiziellen Position kritisch gegenübersteht und genau vor der Abschlussfrist veröffentlicht wird, bis zu der Forschungsarbeiten von den IPCC-Arbeitsgruppen im neuen Sachstandsbericht noch berücksichtigt werden.

Professor Ross McKitrick, der das absurde Hockeyschläger Diagramm zerlegte, mit dem man vorgibt aufzuzeigen, dass es die Mittelalterliche Warmzeit gar nicht gab, veröffentlichte eine weitere Arbeit, in der die Fehler in den offiziellen Temperaturaufzeichnungen vernichtend als unrichtig bloßgestellt wurden.

Seine von ihm dabei angewandte Methode war außerordentlich genial. Er zeigte einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen den Veränderungen der Temperaturdaten von Bodenmessstationen und dem wirtschaftlichen Wachstum der Regionen, in denen sich diese befinden.

Wäre der urbane Wärem-Insel-Effekt von den für das Zusammentragen dieser Temperaturdaten Verantwortlichen ausreichend berücksichtigt worden, hätte es einen derartigen Zusammenhang jedoch gar nicht geben dürfen.

Die zwangsläufige Schlussfolgerung musste daher lauten, dass das Wachstum der industriellen Aktivität in der Nähe zahlreicher Temperaturbeobachtungsstationen nicht ausreichend mitberücksichtigt wurde und die wirkliche Erwärmungsrate am Boden in den vergangenen 50 Jahren gerade einmal ein wenig über der Hälfte von dem lag, was die offiziellen Daten zeigten.

Professor McKitrick veröffentlichte seine Arbeit kurz vor Ablauf der Frist für die Erstellung des Vierten IPCC-Sachstandberichts 2007. Keiner der Climategate-E-Mail-Autoren hatte noch genügend Zeit, die Arbeit anzufechten. Der IPCC erwähnte die Forschungsarbeit zähneknirschend und fügte hinzu, dass man der Aussage des Papiers nicht zustimme. Der IPCC war jedoch nicht in der Lage, auch nur einen einzigen wissenschaftlichen Grund anzuführen, warum man sich gegen die Aussagen des Papiers aussprach.

Hätte man ein nette und passende Gegenschrift parat gehabt, dann wäre der IPCC auch in die Lage gewesen, seine Voreingenommenheit zu vertuschen, und die neue Religion wäre aufgrund des Umstandes, dass man auf eine (keine Anerkennung verdienende) Anfechtung hätte verweisen können, wieder einmal bestätigt worden und unbefleckt geblieben.

Hier in Cancún beginnen jetzt zahlreiche Jünger aus der Kirche zu begreifen, dass das Spiel aus ist. Die Wissenschaft verschafft sich gerade Geltung, die Wahrheit ist raus, und der Schrecken hat nun ein Ende. Für diese frommen Gläubigen wird es nun immer wichtiger, behaupten zu können, niemand wäre in der Lage gewesen zu wissen, dass der IPCC so viele fundamentale Fehler gemacht hat, von denen hier nur einige wenige Erwähnung fanden.

Die Stimmung ist gedämpft, ja sogar trauervoll. Der nazifizierte Kopenhagener Triumphalismus grüner Banner und politischer Slogans – zum Beispiel  – mit dem jedes öffentliche Gebäude behangen war, und die kommunistischen Aufmärsche entlang des jetzt überflüssig gewordenen dänischen Parlaments, bei denen erstmals seit dem Fall der Berliner Mauer wieder rote Flaggen mit den marxistischen Symbolen Hammer und Sichel getragen wurden, fehlen hier in Cancún völlig.

Unter den weniger dummen Delegierten beginnt sich langsam die verdrießliche und düstere Erkenntnis breit zu machen, dass sie vielleicht, aber nur vielleicht, völlig daneben liegen. Also wird gerade im Stillen und in aller Eile an einer Ausstiegsstrategie gebastelt.

Ungeachtet dessen wird der Fluchtplan natürlich auch das Element der fortwährenden und zunehmenden Verunglimpfung des kleinen Jungen beinhalten, der es wagte, mit dem Finger auf den Herrscher zu zeigen, und zu erklären, dass dieser nackt sei.

Dr. Spencer und ich werden hier in ein paar Tagen eine Pressekonferenz abhalten. Ich wette darauf, dass einer dieser Typen von den Massenmedien eine Frage stellen wird, die darauf abzielt, uns beide in einem schlechten Licht darzustellen (man sehe bspw. hier in "Die Zeit Online" -Anmerkung der Redaktion):

Es ist immer traurig, wenn eine Religion stirbt. Und es ist eine Religion – oder vielmehr ein Aberglaube der allerkindischsten Art. Die Präsidentin der Konferenz, Frau Figueres aus Costa Rica, gab dem Klimagipfel die unwissenschaftliche Note, als sie das Treffen mit einem Gebet an den Mondgott der Mayas eröffnete. Frau Figueres dachte zweifelsohne, dass dies für die wahren Gläubigen eine nette Art sei, sich bei den mexikanischen Gastgebern zu bedanken.

Wie dem auch sei, ich muss mich um Wichtigeres kümmern. Ich muss auf den Markt und dem Hotel ein paar Bananen besorgen

 den Originalbeitrag finden Sie hier: Christopher Monckton, SPPI-Blog, 07.12.2010

Mit Dank an den Blog Propagandafront für die Übersetzung