Die Welt ist verloren – der neue IPCC Bericht sagt das!

von Michael Limburg

Am Montag dem 9.8.21 veröffentlichte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), von den deutschen Medien zum „Weltklimarat“ hoch geschrieben, seinen sechsten Sachstandsbericht (AR VI) über den Zustand des Weltklimas. Letzteres gibt es zwar praktisch und auch definitorisch nicht, aber umso besser lässt sich darüber forschen und schreiben. Und es ist auch nicht der ganze Bericht, sondern nur der der Arbeitsgruppe 1. Das sind diejenigen Wissenschaftler, die sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels beschäftigen. Es sollen insgesamt 234 Männlein und Weiblein sein, wie die Berliner Zeitung ausgezählt hat. Und das auch noch aus 65 Ländern. Diverse waren wohl diesmal noch nicht dabei, jedenfalls werden keine als solche genannt. Was sie aber der Welt mitzuteilen haben ist wirklich dramatisch, zum Fürchten dramatisch. Doch das ist aber eigentlich auch nichts Neues, denn bisher war jeder IPCC Bericht dramatischer als der jeweils vorhergehende, wohl auch deshalb, weil es nur dafür Geld, Forschungsaufträge, Doktorandenstellen, etc. etc. gibt, obwohl die Daten, die dem IPCC ebenso wie allen, die es interessiert, weltweit zur Verfügung stehen, diese dramatische Entwicklung nicht hergeben. Aber dazu später etwas mehr.

Fakt ist, das IPCC und die ihm zuarbeitenden Stellen können bzw. dürfen gar nicht anders, denn im Gründungs-Mandat des IPCC stand (Hervorhebungen vom Autor), seine Aufgabe wäre es auf umfassende, objektiver offener und transparenter Basis die wissenschaftlichen, technischen und sozio-ökonomischen Informationen abzuschätzen, die wichtig seien, das Risiko des vom Menschen verursachten Klimawandels zu verstehen, ebenso wie seine (des vom Menschen verursachten Klimawandels… und nur den) möglichen Einflüsse, sowie Optionen zu finden für Anpassung und Minderung.

Das IPCC hat also ausschließlich die Aufgabe, den zur Gründung bereits als Risiko eingeschätzten Einfluss des Menschen auf den Klimawandel zu untersuchen, um ihn zu verstehen. Und damit auch ja kein Zweifel an dieser wissenschaftlich völlig unzulässigen Einengung auf Risiko und Einfluss des Menschen entsteht, schob es noch im IPCC-Glossar die Definition nach, was allein, nach juristischen Kriterien, unter dem Begriff „Klimawandel“ zu verstehen ist: „Ein Klimawandel, der direkt oder indirekt auf menschliches Handeln zurückgeführt wird und der die Zusammensetzung der globalen Atmosphäre verändert und der zusätzlich zur natürlichen Klimavariabilität auftritt, die über vergleichbare Zeiträume beobachtet wird.“ Natürlicher Klimawandel, der die Welt seit dreieinhalb Milliarden Jahren begleitet, ist damit eindeutig ausgeschlossen. Man nennt ihn deshalb auch anders, nämlich Klima-Variabilität oder Climate Variations.

Und nach dieser klaren Vorgabe wird seit 1988, dem Gründungsjahr, gehandelt, auch wenn sie seit dem Oktober 2017 von der offiziellen Webseite des IPCC verschwunden ist. Sie ist in der Strenge auch nicht mehr nötig, die Rahmen (Frames) sind seit nunmehr 33 Jahren gesetzt. Und entsprechend werden die Forschungsarbeiten vergeben, die genehmen gesammelt und ausgewertet, die entwarnenden, beruhigenden jedoch ausgesondert oder gar nicht erst zugelassen.

Und es kommt noch eines hinzu. Während die vollen Berichte normalerweise viele hundert Seiten umfassen, und sehr wissenschaftlich formuliert daherkommt, wird fast immer nur aus der sogenannten Summary for Policy Makers (SPM) berichtet und zitiert. So auch hier. Die umfasst nämlich nur rund 40 Seiten, soll das Wesentliche aus dem Full Report zeigen, ist aber – im Gegensatz zum ersteren – zu hundert Prozent, mit jedem Wort, jedem Komma, jeder Wendung- mit den beteiligten Regierungen abgestimmt, bzw. von diesen genehmigt.

Schaut man nun in diese Zusammenfassung, und sämtliche Medien, Parteien und Regierungen tun das, dann kann einem Angst und Bange werden. Und das soll es auch. Denn obwohl die Temperaturentwicklung (Achtung: Man spricht immer nur vom rein statistischen Wert der sog. Mitteltemperatur der bodennahen Atmosphäre bzw. ihrer Änderung bezogen auf einen ebenso rein statistischen aber völlig unbekannten Referenzwert im 19. Jahrhundert, in der Pariser Klimaübereinkunft sogar vom 18. Jahrhundert) der letzten 6 Jahre defacto zum Stillstand gekommen ist, wird behauptet es würde immer wärmer und gefährlicher. Und damit das auch geglaubt wird, macht man die Vergangenheit einfach kühler. Wie das, werden Sie fragen. Ganz einfach! Man nutzt entsprechend konstruierte Computermodelle, füttert sie mit den richtigen Vorgaben und schwupp die wupp ist die gesamte Vergangenheit bis ins Jahr Null kälter. Weg ist die weltweit bestens dokumentierte mittelalterliche Warmzeit, weg ist die Warmzeit um das Jahr Null, die erst von der um 300 beginnenden Kaltzeit beendet wurde, deren schlimme Auswirkungen die Völkerwanderung bewirkte. Nun schlängelt sich die „Temperatur“ mit leicht fallender Tendenz in einem extrem engen ± 0,35 ° Korridor (man sollte wissen, dass sich die Mitteltemperaturen der Klimazonen unserer Erde um satte 65 °C voneinander unterscheiden, die Unsicherheit dieser SPM Angabe liegt also bei sagenhaften ± 0,5 %) immer weiter nach unten, bis sie plötzlich ab 1850 steil ansteigt. Und wie stark weiß man auch sehr genau, nämlich um + 1,07 °.

1,07 ° Wow!

Mir als studiertem Messtechniker (im Nebenfach) dreht sich jedes Mal der Magen um, wenn ich sehe, wie diese offensichtlich messtechnischen Laien, die Mathematik und ihre spärlichen Messdaten foltern, um zu dieser völlig sinnfreien Aussage zu kommen. Aber damit erleben wir die Wiedergeburt des Hockeyschlägers formulierte es Fritz Vahrenholt. Der Hockeyschläger – so genannt, weil diese Kurve die Form eines Hockeyschlägers hat- war der rauchende Colt des dritten Sachstandberichtes 2001 und entpuppte sich im Nachhinein als übler Betrug des Klimaforschers Michael Mann. Heute feiert er fröhliche Urständ.

Änderungen der globalen Mitteltemperatur gem. SPM Figure SPM.1 auf Seite 7

„Hockeyschläger“ Kurve aus dem dritten Bericht TAT von 2001 der kurze Zeit später von McIntyre, McKittrick als Betrug des Michael Mann entlarvt wurde. (z.B. hier und hier)

„Übergenaues Rechnen ist das Kennzeichen schlechter Mathematiker“, pflegt der Fürst der Mathematiker C.F. Gauss über solche Leute zu sagen, heute finden sie alle Lohn und Brot als Klimaforscher.

Und weil Computer so unendlich geduldig sind, kann man mit ihnen noch viel mehr anstellen. Seit Jahren wird von interessierter Stelle behauptet die Zahl der „Extremwetter“ würde wegen des Klimawandels, ständig zunehmen, und, weil die Daten das ganze Gegenteil zeigten, behauptet man sie würden immer stärker werden. Doch auch das zeigen die realen Daten der Vergangenheit nicht, und noch viel besser, obwohl die Menschheit in den letzten 50 bis 60 Jahren gewaltig an Zahl zugelegt hat, sank die Zahl der klimabedingten Todesfälle um mehr als 99 %, auf ein nie da gewesenes Tief. Das durfte daher nicht so stehen bleiben, und man behauptet nunmehr auch einzelne Unwetter dem (menschgemachten versteht sich) Klimawandel zuordnen zu können. Wie Fritz Vahrenholt schrieb: “Jetzt heißt es, dass es Hinweise auf einen menschlichen Einfluss gibt auf  beobachtete Veränderungen bei Extremen wie Hitzewellen, Starkniederschlägen, Dürren und tropischen Wirbelstürmen. Hierdurch wird es jetzt möglich, jedes extreme Wetterereignis in einen Zusammenhang mit CO2-Emissionen zu bringen. Das ist viel wirkungsvoller, um politischen Druck zu erzeugen als durch die doch relativ wenig Angst erregende Temperaturentwicklung.“

So macht man das.

Doch damit noch immer nicht genug. Es muss ja auch genügend Angst vor Zukunft erzeugt werden. Und wie macht man das? Richtig, wieder mit Computermodellen. Und die sind alle so konstruiert, dass ihr Treibstoff das CO2 ist. Je mehr desto heißer.

Während in den vorherigen Berichten der Sonne wenigstens noch ein winziger Einfluss zugestanden wurde, wurde der jetzt rigoros auf Null gesetzt. Diesen riesigen heißen gelben Ball am Himmel gibt es einfach nicht mehr. Und dies obwohl bspw. in Europa die Zahl der Sonnentage seit 2004 drastisch zugenommen haben. Und die Wolkenbedeckung entsprechend ab. In normaler Physik wäre das eine glasklare Ursache, beim IPCC ist das nicht der Rede wert. Schlimmer, sie wird als Ursache ausgelassen. Es muss das CO2 sein. Stattdessen gibt man einem Katastrophen-Szenario genannt RCP 8.5 breiten Raum. Es ist zwar absurd, hat aber den Vorzug, dass es sehr dramatische Ergebnisse zeigt. So steigt drin der Meeresspiegel bis 2100 um einen glatten Meter, bis 2300 – ja, so lang rechnen die – sogar um 7 Meter. Leider wäre dann Genf, wo das IPCC sitzt, dann immer noch gut über Wasser, würde also nicht überflutet, aber wenigstens hätten die Kölner es nicht mehr so weit bis zum Nordseestrand.

Kurzum: Schon wieder beglückt man uns mit bestellter Wissenschaft, deren Ergebnisse, soweit bisher bekannt (SPM), das Papier nicht wert ist, auf dem sie gedruckt sind.

Der Beitrag erschien zuerst bei Epochtimes hier




National Review gewinnt, Michael Mann verliert!

Rich Lowry, der NR-Chefredakteur, sagte: „Es ist absolut lächerlich, dass wir mehr als acht Jahre gebraucht haben, um von den Gerichten Erleichterung von dieser völlig verdienstlosen Klage zu bekommen.“

Lesen Sie hier mehr.

Das Oberste Gericht von D.C. hat dem Antrag von National Review stattgegeben, die langjährige Verleumdungsklage des Klimaforschers Michael Mann abzuweisen.

Vor mehr als acht Jahren hatte Mann die NR verklagt und schrieb privat, dass er diese Klage als eine Gelegenheit sah, diese „schmutzige Organisation“ zu „ruinieren“.

Geklagt hatte er aufgrund eines Blog-Beitrags auf The Corner von Mark Steyn im Jahre 2012, in welchem Manns Arbeit kritisiert worden war. Der Klimawissenschaftler drohte mit einer Klage, falls NR den Beitrag nicht entferne und sich entschuldige. NR lehnte es ab, das zu tun. Mann verklagte daraufhin NR, Steyn und das Competitive Enterprise Institute (Steyn zitierte einen CEI-Artikel in seinem Beitrag).

NR hat von Anfang an geltend gemacht, dass der Beitrag nicht verleumderisch sei, sondern eine geschützte Meinung, und dass NR außerdem keinesfalls böswillig gehandelt haben könnte, nur weil der Beitrag nicht im Voraus überprüft und von einem Nicht-Mitarbeiter veröffentlicht wurde.

Das Gericht akzeptierte heute das letztere Argument, was bedeutet, dass die Klage noch gegen Steyn und CEI steht.

„Es ist absolut lächerlich, dass es uns mehr als acht Jahre dauerte, bis das Gericht diese völlig unsinnige Klage zurückwies“ sagte NR Chefredakteur Rich Lowry. „Und es ist empörend, dass Mann immer noch erlaubt wird, Steyn und das CEI zu belästigen.“

Mann wird wohl gegen das Urteil Berufung einlegen, während NR die Möglichkeit hat, von Mann Anwaltskosten zu verlangen. Es hat NR bereits Millionen von Dollar gekostet, sich gegen den Rechtsstreit zu verteidigen.

„Sagen wir einfach, wenn ich er wäre, wäre ich sehr besorgt über diese Möglichkeit,“ sagte Lowry.

Mehr bei Law & the Courts:

A Victory, but Miles to Go

A Harvard Law Professor Wants Democrats to Disenfranchise Republican Voters

How Trump Got Control of the Border

Joe Biden Shouldn’t Be Able to Start Wars on His Own

Aktualisierung:

Es gab viele Diskussionen um die Details der Klage. Manns ursprüngliche Klage gegen die National Review und Mark Steyn kann hier heruntergeladen werden.

Mark Steyn aktualisiert uns über den Fortschritt der Klage hier. Einer der früheren Richter in diesem Fall hatte folgendes zu sagen:

Der Hauptgedanke des Artikels des Beklagten [Steyn] sind die unzureichenden und ineffektiven Untersuchungen, die die Pennsylvania State University gegen ihre Mitarbeiter, einschließlich Jerry Sandusky und den Kläger [Michael E. Mann], durchgeführt hat“.

In der Tat.

Link: https://wattsupwiththat.com/2021/03/19/national-review-wins-michael-mann-loses/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

 




Was hat der Tagesspiegel mit dem ZDF Wettermann Özden Terli zu tun?

Jeder EIKE Leser kennt den Berliner Tagesspiegel. Das ist das Berliner Presseorgan, dass Leute beschäftigt, die ihren beruflichen Auftrag u.a. darin sehen EIKE zu denunzieren. Die Rede ist hier von Tagesspiegel Autor Paul Gäbler, der im September 2019 beim Management des vorgesehenen EIKE Tagungshotel NH Hotel in München Ost anrief und scheinheilig fragte  „ob die Positionen des Vereins bekannt sind“ worauf diese – vermutlich nach einigen aufklärenden Hinweisen des Anrufers, sich vor Ort nicht äußern wollte, aber kurze Zeit später eine Sprecherin des Unternehmens mittteilte, „man distanziere sich ausdrücklich von der politischen Botschaft. „Ein Leugnen des menschengemachten Klimawandels ist mit den Wertevorstellungen der NH Hotelgruppe nicht vereinbar.“ Ein weiteres Vorgehen werde geprüft, teilte man mit. Ob sich die Konferenz nun einen anderen Veranstaltungsort suchen muss, bleibt abzuwarten.“, wie besagter Gäbler triumphierend (hier) in seinem Artikel schrieb. Nun der Rest der Geschichte ist bekannt. EIKE musste sich zwar einen neuen Tagungsort suchen, durfte dann aber dank dieser Denunziation die erfolgreichste und meistbesuchte EIKE Konferenz durchführen, die bis dahin veranstaltet wurde. Der Schuss ging also nach hinten los. Was besagtem Gäbler nicht davon abhielt weiterhin sein Glück zu versuchen und zusammen mit seinem Kumpel und Bruder im Geist Ben Bode vom wdr beim Finanzamt Jena vorzusprechen, um EIKE die Gemeinnützigkeit aberkennen zu lassen.  Doch auch dort musst er unverrichteter Dinge wieder abziehen. Paul Gäbler hatte es mit seiner September Denunziation-Aktion aber geschafft anerkanntes Mitglied der Tagesspiegel Online Redaktion zu werden. Immerhin etwas. Die brauchen Leute wie ihn.

Doch sie haben noch mehr davon. Nämlich einen wie Armin Lehmann. Der ist schon lange beim Tagesspiegel, bei seiner Vita auch kein Wunder, und hat dort schon alles gemacht. Von Politik, über Sport, lokaler Blog (was immer das ist) und jetzt Redakteur für besondere Aufgaben. „Lieblingsgenres: Porträt und Reportage“ wie in seinem Porträt vermerkt wird.

Das passt: Von nichts wirklich Ahnung, aber weitschweifig über alles und jeden schreiben, wie bspw. im liebevollen Porträt des so verkannten und darob arg traurigem Özden Terli, einem der aktuellen Wetterfrösche des ZDF. Dem Sender der zwar nur gelegentlich und natürlich fälschlich, von wohl völlig irregeleiteten Zeitgenossen, als Zentrales Desinformations Fernsehen diffamiert wird.

Dieser Lehmann durfte einen Fan- Artikel über besagten Özden terli verfassen, und darin bekamen die Klimaleugner, voran EIKE, aber sowas von ihr Fett weg. Das muss man können.

Nun kann jeder dieses mitfühlend-liebevolle Porträt des sich so verkannt vorkommenden Özden Terli nachlesen, dem es nicht an der Wiege gesungen war mal Star-Meteorologe des ZDF zu werden und in der gleichen Liga wie der berühmte Prof. Rahmstorf und sein etwas weniger berühmter Kollege Quaschning zu spielen, nein, nein, der Arme musste erst den Umweg über den zweiten Bildungsweg wählen, nach vollendeter Lehre als Fernmelde-Anlagen-Elektroniker wandte er sich dann aber erfolgreich der Physik und danach der Meteorologie  zu – seiner wahren Berufung- und darf nun, zum Dank sozusagen, der Volkshochschullehrer der Nation sein: „Es ist Volkshochschule, die Terli immer häufiger veranstaltet; und der Versuch, die globale Klimakrise möglichst häufig in Millionen Wohnzimmern der Republik zu verankern“ wie Lehmann bewundernd vermerkt.

Trotz dieser Erfolge muss sich der arme Terli aber auch über so böse Jungs wie die von EIKE ärgern (Lehmann schreibt zwar stattdessen den männlichen Vornamen Eike, aber jeder weiß wer gemeint ist). Und Autor Lehmann springt ihm dazu mit echten Fakenews hilfreich zur Seite wenn er schreibt:

„Die Bundestagsfraktion selbst, aber auch das der AfD sehr nahestehende Europäische Institut für Klima und Energie, Eike, organisiert regelmäßig Klimakonferenzen, auf denen Klimaleugner ihre Thesen vertreten. Eine lautet, kosmische Strahlung verursacht den Klimawandel, eine andere, das Ende der Erwärmung sei bereits erreicht. „

Darin stimmen eigentlich nur unser vollständiger Name „Europäische Institut für Klima und Energie“ und die Aussage, dass wir regelmäßig Klimakonferenzen zu bestimmten Themen organisieren. Alles andere sind Fakenews oder, wie die von Unwissenheit strotzende Aussage, dass sich die Klimabeeinflussung durch kosmische Strahlung  oder das mögliche Ende der Erwärmung auf irgendeine Weise widersprechen würden, dumme Aussagen.

Nun, von einem Reporter für „Porträt und Reportage“ und dann noch beim Tagesspiegel angestellt, kann man nicht erwarten, dass er sich in die Materie etwas einarbeitet, bevor er sich zur Sache äußert.

Des Weiteren finden wir im Text zu EIKE unter der Überschrift „Klimaforscher bekommen Morddrohungen“

Den harmlosen Text:

„Eike verspottet das renommierte Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, PIK, als „Institut für Klimaforschungsfolgen“ und denunziert es als „obersten Klimapaniker“. Auch Özden Terli kommt immer wieder auf den Seiten vor – als Lügner.

Über den restlichen Unsinn zu EIKE, wie der Behauptung, ohne jeden Beleg:

„Ein bekannter Klimaleugner, der auch auf dem Eike-Blog schreibt, hält es für eine gute Idee, Gewalt gegen den Gründer des PIK, Hans Joachim Schellnhuber, anzuwenden.“

decken wir mal gnädig den Mantel des Schweigens, weil es ein ziemlich verwirrtes Gehirn sein muss, aus dem Text vom 31.3.2011 – also vor über 9 Jahren- des vermutlich gemeinten Harvard-Astrophysikers und tschechischem Staatsbürger Lubos Motel, irgendeine direkte Gewaltandrohung gegen Herrn Schellnhuber herauszulesen. Aber für einen Hammer ist eben alles Nagel. Trotzdem und nur zur Sicherheit, dass auch die Böswilligsten es verstehen: EIKE distanzierte sich schon immer und jetzt vollumfänglich von jeder Gewalt- auch Gewaltandrohung- gegenüber Andersdenkenden. Klar?

Weil, in diesem Text geht es um dieses Aussage

: Auch Özden Terli kommt immer wieder auf den Seiten vor – als Lügner.

Und damit sind wir nach diesem langen Vorspann bei der Hauptsache. Lügt Özden Terli, oder lügt er nicht?  Oder vornehmer gesagt: Führt er in die Irre, oder tut er das nicht? Netterweise liefert der ahnungslose Lehmann auch gleich einen schönen Beleg dafür, wie man mit Graphiken in die Irre führen kann. Und zwar mit dieser. Sie wurde offenbar von Stefan Rahmstorf oder seinem Umfeld erstellt.

Und sie erscheint nicht nur an prominenter Stelle im Terli Fan Artikel des Herrn Lehmann, sondern wurde auch von Özden Terli am 24. Juli 2020 im heute Journal in seiner bewährten Volkshochschulmanier in Millionen Haushalte ausgestrahlt. Selbst dem sonst durchaus der offiziellen Klimakirche durchaus zugeneigte Welt Journalist Axel Bojanowsi fiel diese Grafik unangenehm auf und er monierte in einem Weltartikel:

Der Wetterbericht des „Heute Journal“ im ZDF am 24. Juli wartete mit einer vermeintlichen Sensation auf. Moderator Özden Terli präsentierte eine Grafik, die den Verlauf der globalen Durchschnittstemperatur seit der Eiszeit zeigen sollte. Zunächst habe sich „die Erwärmung sehr langsam vollzogen“, erklärte Terli, „und dann war es lange Zeit stabil“. Plötzlich aber, seit etwa 1900, machte die Temperatur „einen Sprung nach oben“.

Die Grafik zeigte einen fast senkrechten roten Strich, dessen Spitze sämtliche Temperaturen seit der Eiszeit weit überragte. „Dieser Sprung ist schon enorm“, sagte Terli. Dem Millionenpublikum der Sendung wurde gezeigt, dass die Gegenwart wärmer wäre als die gesamte restliche Zeit menschlicher Zivilisation. Die Erkenntnis konnte nur eine wissenschaftliche Sensation sein, oder eine Ente.“ 

Die Autoren der kalten Sonne nahmen sich auch der Sache an und fanden heraus:

„Bojanowski befragte mehrere Experten dazu und die Reaktionen sprechen Bände, weil die Grafik zwei Dinge geschickt miteinander vermischt hat, nämlich geglättete Durchschnittswerte aus der Vergangenheit mit gemessenen aktuellen Werten. Schwankungen in der Vergangenheit sind dann nicht mehr zu erkennen. Das Urteil der Experten war einhellig: Das ist unseriös. Bojanowski analysiert:

Die Grafik war ein Taschenspieltrick: Die steile rote Linie am Ende war nicht vergleichbar mit den Daten in der Zeit zuvor. Sie zeigte jährlich gemessene Durchschnittstemperaturen auf der Erde seit Ende des 19. Jahrhunderts. Für frühere Zeiten aber gibt es solch genaue Aufzeichnungen nicht. Die meisten Zeiten der Zivilisationsgeschichte lassen sich nur mit Durchschnittswerten darstellen. 

Häufig gibt es nur einen Temperaturwert für Hunderte Jahre, oder Daten wurden „geglättet“, also nur ihr Durchschnittswert dargestellt – kurzzeitige Erwärmungen oder Abkühlungen werden nicht gezeigt. Um die Zeit von der Industrialisierung bis heute (der steile rote Strich) mit den Daten der restlichen Zeit vergleichbar zu machen, dürfte sie also lediglich als ein Punkt dargestellt werden, der die Durchschnittstemperatur von 1900 bis heute zeigt – der rote Strich wäre nur ein unauffälliger Punkt.

Und weil Bojanowski schon mal dabei war, kann auch das Thema Dürre noch einmal vor. Die führte Terli in einem Wetterbericht auf Veränderungen im Klimasystem zurück. Allerdings ohne auf weitere Quellen einzugehen. Vielleicht wäre dem Wettermann dann aufgefallen, dass die Jahres-Niederschläge in Deutschland in den letzten 120 Jahren zugenommen haben… Es ist erstaunlich, dass die Leiterin des ZDF Wetter, Katka Horneffer, Özden Terli diese Einschübe beim Wetterbericht immer wieder gestattet.“

Soweit die kalte Sonne.

Bleibt nachzutragen, dass entweder Stefan Rahmstorf selber oder seine Hilfskräfte bei dieser Grafik „Mikes Nature Trick“ anwandten, indem sie zwei Graphen unterschiedlicher Datenherkunft (hier aber mit extrem unterschiedlicher zeitlicher Auflösung) zusammenschnitten, um einen Verlauf zu simulieren, den die Daten selber, bei redlicher Wissenschaftlichkeit, nicht hergeben.

Bild: Josh 2019 Mikes Nature Trick

Dieser „Mikes Nature Trick“ (weitere Details dazu hier ) vom damaligen Chef der Climate Resarch Unit der Universität von East Anglia Phil Jones bewundernd so getauft, wurde erstmalig und sehr erfolgreich von Michael Mann und seinem Kollegen Bradley angewandt, als sie den infamen Hockeyschläger der verblüfften Weltöffentlichkeit in der Zeitschrift „nature“ präsentierten. Er wurde zum Paradebeispiel für die menschgemachte Erwärmung und mehr als 70 mal im Dritten IPCC TAR Bericht 2001 erwähnt.

Unsere Meinung dazu:

Wer eine solche Graphik als Wissenschaftler produziert und/oder sie einem Millionenpublikum präsentiert, sich aber gleichzeitig auf seine Wissenschaftlichkeit berufen will, von dem kann man nur annehmen, dass er andere Absichten verfolgt, als wirklich aufzuklären. Denn er kann sich nicht darauf berufen, diese unzulässige Vermischung von Daten sei für ihn nicht zu erkennen gewesen. Wäre dem so, so würde er den Beruf des Meteorologen zu Unrecht ausüben, ebenso wie Rahmstorf den des Klimaforschers. Jeder möge sich selber seine Gedanken dazu machen.. Dem Lehmann kann man das durchgehen lassen, einem Terli, oder Rahmstorf nicht. Denn so Lehmann „Terli liebt die Wissenschaft, das Forschen, beides hat ihn letztlich dazu gemacht, was er nun sein darf: Ein Experte, dem viele Menschen aufgrund seiner Position vertrauen.“

Eben!

Bleibt nachzutragen, dass, wenn die folgende Aussage über Stefan Rahmstorf im Artikel stimmt:

 „Klimaleugner sind so gefährlich, weil es ihnen gelingt, mit falschen Behauptungen Zweifel zu sähen und dringende Entscheidungen für den Klimaschutz immer wieder hinauszuzögern.“

man ihm nur zurufen kann: Umgekehrt wird ein Schuh draus, ersetzen Sie Klimaleugner durch Klimalarmisten, dann stimmt die Aussage.

Michael Mann ging aber noch einen Schritt weiter. Weil die, für die früheren Jahrhunderte verwendeten Baumring-Daten ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts einen Temperatur-Rückgang zeigten, schnitt er diese rigoros – wie im Cartoon von Josh so stimmig in Szene gesetzt – einfach ab und ersetzte sie durch „Messdaten“, die den gewünschten Anstieg zeigten. Soweit gingen die Macher der Rahmstorf-Terli Grafik nicht, sie brauchten es aber auch nicht.

 

 

 

 

 




10 Jahre Climategate: Der Klima-Betrug geht unvermindert weiter

Im November 2009 gelangte eine große Zahl von eMails aus der Climate Research Unit (CRU) der University of East Anglia an die Öffentlichkeit. Die kompletten Climategate eMails können hier nachgelesen werden. Wer in die Abgründe wissenschaftlicher Korruption eintauchen will, dem sei der Link empfohlen.

Die eMails haben in einer Weise das Bild einer korrupten, konspirativen Gruppe von Wissenschaftlern gezeichnet, die mit gefälschten und manipulierten Daten, mit Modellen, die erstellt werden, um ein bestimmtes Ergebnis zu produzieren, nicht, um etwas vorherzusagen, der Welt vorgaukeln wollen, es gebe eine auf menschliche Aktivitäten zurückführbare globale Erwärmung.

Christopher Booker hat am 28. November 2009 in Telegraph vom schlimmsten Wissenschaftsskandal unserer Generation gesprochen. Selbst linke Kommentatoren befänden sich im totalen Schock, und zwar deshalb, weil die Wissenschaftler, die bis zum Haaransatz im Sumpf aus Korruption und Fälschung stecken, nicht irgendwelche Wissenschaftler sind, sondern

“the small group of scientists who have for years been more influential in driving the worldwide alarm over global warming than any others, not least throuh the role they play at the heart of the UN’s Intergovernmental Panel of Climate Change”.

Der Betrug, dessen Aufdeckung wir mit diesem Post einmal mehr würdigen wollen, umfasst nicht nur die Wissenschaftler der CRU in East Anglia, nicht nur Phil Jones, Keith Briffa, Tim Osborn und andere mehr, er umfasst auch Michael Mann von der University of Pennsylvania, und der Betrug reicht bis in die Berichte des IPCC, findet sich in diesen als Datenfälschung, Datenunterschlagung und in einer Reihe weiterer Formen des Betrugs wieder.

hier nachgelesen werden. In beiden Fällen geht es letztlich um ein Gütekriterium, ein Maß, das die Übereinstimmung von Modellwerten mit der Realität angibt, und das systematisch in den Arbeiten, die den Hockeystick von Mann befördern und in Manns Arbeiten selbst fehlt. Auch im rund 9 Jahre währenden Rechtsstreit mit Tim Ball ist es Mann nicht gelungen, die entsprechenden Berechnungen, mit denen seine ganze Behauptung des menschengemachten Klimawandels steht und fällt, vorzulegen.

Dazu kommen wir gleich.

Zurück ins Jahr 2009, als der Schock über die eMails aus East Anglia noch frisch war. Besonders erschreckt hat diejenigen, die damals gelesen haben, was unter angeblichen Klimaforschern ausgetauscht wurde, dass die nämlichen Klimaforscher über Jahre hinweg untereinander diskutiert haben, wie man es vermeiden könne, die Daten, die ihrer Forschung zu Grunde liegen, zu veröffentlichen, eine Diskussion, die in die umfassende Löschung von Emails und Daten gemündet ist, was in offizieller Version mit “die Daten wurden verloren” bezeichnet wird. Dass dieser Verlust, der sich in den geleakten eMails als Aufforderung, Daten und eMails zu löschen, wiederfindet, dann, wenn er vorgenommen wird, nachdem ein Antrag auf Veröffentlichung der Daten unter dem Freedom of Information Act des Vereinigten Königreichs vorgenommen wird, einen Straftatbestand darstellt, dazu kommen wir gleich noch.

Christopher Booker aus dem Jahre 2009 liest, ist, dass die in den eMails aus East Anglia breit diskutierten Methoden, die Daten zu fälschen, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten, so vertraut klingen und Methoden beschreiben, die bis heute in GISTEMP, HadCRUT4 und anderen Datensätzen verwendet werden:

“The second and most shocking revelation of the leaked documents is how they show the scientists trying to manipulate data through their turtuous computer programmes, always to point only in the one desired direction – to lower past temperatures and to ‘adjust’ recent temperatures upwards, in order to convey the impression of accelerated warming”.

Die Fälschung von Daten und die intentionale Berechnung von Modell-Vorhersagen, die globale Erwärmung produzieren, die hier für die Zeit vor 2009 beschrieben wird, sie könnte auch die Gegenwart beschreiben, denn daran, dass Daten in offizieller Lesart “harmonisiert” oder “adjustiert” werden, was immer und ohne Ausnahme zum Ergebnis hat, dass Rohdaten, die keine Erwärmung oder gar eine Abkühlung zeigen, nunmehr eine starke Erwärmung zeigen, hat sich überhaupt nichts geändert. Es ist, als wäre der riesen Betrug 2009 nicht aufgeflogen. Der Betrug geht unvermindert weiter, als Konspiration, wie wir unten zeigen.

Christopher Booker, der 2009 der Ansicht war, nach dem schlimmsten Wissenschaftsskandal unserer Zeit gebe es kein Zurück mehr, denn der Skandal habe die Klimaforschung nicht nur in Verruf gebracht hat, er habe auch gezeigt hat, dass sich mafiöse Strukturen ausgebildet haben, in denen Wissenschaftler nicht nur kolludieren, um durch gegenseitige Peer Reviews ihre jeweiligen Beiträge in wissenschaftliche Zeitungen zu bringen, sondern auch dass dieselben Inhaber wissenschaftlicher Positionen Verlage erpressen, um Beiträge, die ihren eigenen Beiträgen kritisch gegenüberstehen, zu unterdrücken, er hat sich geirrt.

Wir leben im Jahr 2020 und es ist, als hätte es Climategate nie gegeben. Der Hockey-Stick von Mann wird immer noch propagiert. Die Datenfälschung geht unvermindert weiter. Die Erzählung, Menschen seien am Klimawandel schuld, sie hat durch die Erkenntnis, dass alle entsprechenden Behauptungen auf Lug und Betrug gebaut sind, keinen Schaden genommen.

Wie konnte es soweit kommen?

Stephen McIntyre und Ross McKitrik geben in einem Paper eine umfassende Antwort auf diese Frage (Climategate: Untangling Myth and Reality Ten Year Later). Wir haben die 33 Seiten gelesen und geben unseren Lesern unsere Zusammenfassung. Das Paper, in das man sich erst etwas einlesen muss, wenn man Climategate nicht mehr so parat hat, sei jedem empfohlen, der wissen will, wie ein Cover-up durch diejenigen funktioniert, die am menschengemachten Klimawandel verdienen und keinerlei Interesse daran haben, den Goldesel, den sie melken, dadurch zu gefährden, dass sie durchsickern lassen: “Es ist alles erstunken und erlogen”.

Weil wir bis hier soviel Text haben, hier ein zwei Abbildungen aus dem Beitrag von McIntyre und McKitrick. Beide gehören übrigens zu den frühesten und heftigsten Kritikern der angeblichen Theorie von Michael Mann. Sie haben schon frühzeitig gezeigt, dass die Arbeiten von Mann das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt sind und dass es entsprechend unverantwortlich ist, politische Empfehlungen, wie sie das IPCC gibt und ganze Politiken darauf zu gründen.

Jetzt zu den Abbildungen. Sie dokumentieren einen großangelegten Betrug.

 

Die beiden Abbildungen zeigen Fälschung (links) und Original (rechts). Dargestellt ist die Rekonstruktion der historischen Temperaturen, die zwischenzeitlich als Hockeystick bekannt geworden ist. Wie man sieht, ist die Mittelalterliche Warmzeit in beiden Rekonstruktion nicht vorhanden. In den geleakten Emails wird eingehend diskutiert, wie man die Mittelalterliche Warmzeit loswerden kann, weil sie die Aussage, dass Menschen an der Erwärmung der Erde schuld seien, stört.

unserer Diskussion von PAGES2K gezeigt, was für ein Humbug die entsprechende Rekonstruktion ist und dies an zwei Studien festgemacht, die aufgrund gleicher Daten zu einander widersprechenden Ergebnissen gelangen. McIntyre und McKitrick diskutieren in ihrer Arbeit die nämlichen Probleme und zeigen, wie die an der Klimawandel-Konspiration Beteiligten die Daten so manipuliert haben, dass das herauskommt, was sie zeigen wollen: globale Erwärmung im 20. Jahrhundert. Die beiden Abbildungen sind ein Niederschlag dieser Manipulation. Die Abbildung links findet sich als Beleg für von Menschen verursachte Erwärmung im Bericht des IPCC von 2001, die rechte Abbildung zeigt, was links ausgelassen wurde: Denn dieselben Daten zeigen einmal eine Erwärmung, einmal eine Abkühlung. Dass die Daten, die rechts noch ausgewiesen werden, im Bericht des IPCC gelöscht wurden, hat einen einfachen Grund, wenn schon für die Zeit, für die die meisten Datenpunkte vorliegen, widersprüchliche Ergebnisse erzielt werden, was bedeutet dies für die Vergangenheit im Hockey-Stick, die mit viel weniger Datenpunkten berechnet wurde:

“if the tree ring proxies gave inconsistent results in the 20th century, with a large population going the ‘wrong’ way, how could anyone preclude similar behavior in the past? (McIntyre & McKitrik 2019: 9)

 

Mann und seine Kumpane haben sich Jahrzehntelang geweigert, ihre Daten offenzulegen. McIntyre und McKitrick dokumentieren dies und wer es liest, der muss, angesichts der Unverfrorenheit mit der betrogen wird, frösteln. Mann und seine Kumpane haben sich auch geweigert, r2-Werte vorzulegen. Die Ausflüchte, die vorgebracht wurden, sind hinreichend dokumentiert. Forscher, die sich bemüht haben, nachzuvollziehen, was Mann und Konsorten berechnet haben, kamen regelmäßig mit derart schlechten Werten für r2 zurück (disastrously low), dass man annehmen muss, die Berechnungen von Mann und seinen Nachfolgern haben keinerlei Validität.

Die Tatsache, dass sein Modell keinerlei Anspruch auf Übereinstimmung mit der Realität erheben kann, war offenkundig auch Mann bewusst. Die berühmte “Dirty Laundry” Email, “Schmutzige Wäsche Email”, die in den geleakten Emails enhalten ist, dokumentiert dies eindrücklich. Darin schreibt Mann and Tim Osborn, der an der CRU in East Anglia sitzt (in unserer Übersetzung):

“p.s. Ich weiß, ich muss das vermutlich nicht ansprechen, ich tue es dennoch, um vollständige Klarheit in diesem Punkt zu haben: Ich stelle diese Daten für Deinen eigenen persönlichen Gebrauch zur Verfügung, weil Du ein vertrauenswürdiger Kollege bist. Gib’ die Daten also bitte an niemanden weiter ohne zuvor mit mir Rücksprache gehalten zu haben. Das ist nämlich die Art von “schmutziger Wäsche”, die man nicht in den Händen derer sehen will, die versuchen könnten, die Dinge zu verbiegen …”

Die Konspiration umfasst nicht nur Wissenschaftler, sie umfasst auch das IPCC. Die linke Variante der Abbildung, die letztlich Eingang in den Bericht des IPCC von 2001 gefunden hat, wurde schon 1999 vor dem Hintergrund der widersprüchlichen Ergebnisse, die in der rechten Abbildung noch ausgewiesen sind, diskutiert. Damals hat Chris Folland, der einen Teil des Berichts koordinierte, eine eMail and Mann, Jones und Briffa geschickt, die man als Aufforderung zur Fälschung von Daten verstehen kann (und muss?):

“A proxy diagram of temperature change is a clear favorite for the Policy Makers summary. But the current diagram (das rechte) with the tree rings only data somewhat contradicts the [Mann] multiproxy curve and dilutes the message rather significantly”.”

Die korrekten Daten verwässern also die Nachricht, die die Verantwortlichen des IPCC an die Politiker senden wollen. Also wurden die widersprüchlichen Ergebnisse gelöscht und im IPCC-Bericht eine Realität präsentiert, die es nicht gibt. Das nennt man Betrug.

Nicht nur zeigen die geleakten eMails, dass Daten gelöscht, verheimlicht, verschleiert, manipuliert wurden, sie zeigen auch, dass sich die verantwortlichen angeblichen Wissenschaftler sehr bewusst darüber waren, was sie tun. Ein Beispiel dafür ist “Mike’s [Mann] Nature trick”, der angewendet wurde, um aus den Daten rechts, die Daten links zu machen (Abbildung unten). Dazu schreibt Philip Jones in einer eMail an Michael Mann und Keith Briffa:

I’ve just completed Mike’s Nature trick of adding the real temps to each series for the last 20 years (ie from 1981) and from 1961 for Keith’s to hide the decline [Hervorhebung durch uns].”

Mike’s Nature Trick macht aus den Daten (rechts), die Fälschung (links).

Wir empfehlen unseren Lesern den umfassenden Beitrag von McIntyre und McKitrick und wollen an dieser Stelle nur in aller Kürze berichten, was sich dort auf rund 20 Seiten nachlesen lässt: das Reinewaschen der Täter durch ihre Universitäten.

 

“Q (Graham Stringer, MP): I find it a bit surprising, that you didn’t ask directly when a lot of the controversy had been about the request to delete e-mails. You didn’t personally ask Professor Jones … directly whether he had deleted those emails?
Sir Muir Russell: That would have been saying: ‘Did you commit a crime?’, and we would have had to go into a completely different area of the relationship and formal role for the inquiry”.

Mit anderen Worten, weil Muir Russel Angst hatte, die Antwort von Jones könnte einen Straftatbestand konstituieren, hat er die Frage, die diese Antwort zur Folge gehabt hätte, gar nicht erst gestellt. Eine Form der Aufklärung, deren Ziel darin besteht, nichts aufzuklären und die Zeit, die man mit Nichtaufklärung verbracht hat als Beleg für die Unschuld des Angeklagten zu verkaufen.

So als wäre nichts gewesen, wird auch 2020 die Erzählung der globalen Erwärmung verbreitet, werden Daten präsentiert, von denen bekannt ist, dass sie gefälscht, falsch, unvollständig oder manipuliert sind. Wenn es darum geht, eine Erzählung zu nutzen, um Menschen zu kontrollieren, ihre Freiheitsrechte zu zerstören und vor allem, zur Kasse zu bitten, dann ist offenkundig jede Lüge eine gute Lüge. Überlassen wir Steve McIntyre und Ross McKitrick das Schlusswort:

“The contemporary whitewashing and ultimate sanitization by climate academics is itself an interesting and mostly untold story. Climategate exposed bad practices; the fake inquiries whitewashed them, and now the story is being retold so the villains are not only innocent but are to be embraced as heroes. It is an almost classic example of what Alexander Pope famously observed in the Essay on Man (1733) nearly three centuries ago:

Vice is a monster of so frightful mien
As to be hated needs but to be seen;
Yet seen to oft, familiar with her face,
We first endure, then pity, then embrace.”

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceFiles hier

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==>  dazu auf EIKE auch :

https://www.eike-klima-energie.eu/2019/09/07/10-jahre-climategate-2009-2019-alles-schon-vergessen/

PDF  d a z u  :

Puls.19.9.Zehn.Jahre.ClimateGate.Puls

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Das Elend des deutschen Klima-Journalismus

Beruht die berühmte und viel zitierte „Hockeyschläger-Kurve“ des amerikanischen Klimaforschers Michael Mann auf einer Fälschung? Die Kurve hatte Mann und seine Kollegen Raymond Bradley und Malcolm K. Hughes 1998 schlagartig berühmt gemacht.

Das Trio rekonstruierte damals eine Temperaturkurve von 1998 zurück bis in das Jahr 1400. Über Jahrhunderte blieb der Graph konstant und fiel leicht ab – der Griff des Hockeyschlägers – um mit dem Beginn der industriellen Moderne schlagartig nach oben zu springen – der Schlägerkopf. Im Jahr 2001 stellte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) den Graph in seinem Bericht prominent heraus, als eingängigen Beleg für eine rasante Klimaerwärmung. Weltweit wurde die Kurve zur leicht verständlichen Chiffre für die aufrüttelnde Klimabotschaft des IPCC.Stellte ein kanadisches Gericht nun kürzlich in seinem Urteil fest, die Kurve sei falsch? Um es gleich zu sagen: nein. Der Gerichtshof in British Columbia hatte auch gar nicht die Absicht, über eine wissenschaftliche Kontroverse im Allgemeinen und Michael Mann im Besonderen zu entscheiden. Trotzdem verhält sich der Fall ziemlich komplex. Die WELT veröffentlichte dazu einen Artikel unter der Überschrift „Warum ein Klimaforscher seit Jahrzehnten attackiert wird“, dessen Autorin Birgit Herden Fakten zu dem Mann-Prozess gegen das „Internet“ geraderücken will.
Allerdings lässt sie dabei entscheidende Punkte weg, andere schiebt sie an den Rand. Der WELT-Artikel steht – leider – prototypisch für das Elend der Klimaforschungs-Berichterstattung in den meisten deutschen Medien. In ihm findet sich vieles an unsystematisch zusammengetragenen Informationen, gemischt mit Kommentaren. Der entscheidende Punkt fehlt allerdings völlig – eine Beschreibung der jahrelangen wissenschaftlichen Kontroverse über die „Hockeyschläger-Kurve“ Manns. Im Fall Michael Mann gegen Kollegen geht es eben nicht nur um Wissenschaft, sondern auch um Politik und Deutungshoheit.

Für den Prozess Michael Manns gegen Timothy Ball gilt das erst recht. Ball, pensionierter britisch-kanadischer Geograf, zuletzt an der Universität Winnipeg, hält nach eigenem Bekunden die These für Unfug, 95 Prozent der Erderwärmung der letzten Jahrzehnte sei menschengemacht. Er attackierte Mann und vor allem dessen Erwärmungskurve als Datenmanipulation und Betrug. Über den Wissenschaftler aus Pennsylvania ätzte er in einem Wortspiel, Mann „should not be in Penn State but in state pen“, also im Gefängnis. Worauf Mann Timothy Ball im Jahr 2011 wegen Verleumdung verklagte.

Allerdings lieferte Michael Mann in den folgenden Jahren keine Argumente gegen Ball und für die Richtigkeit seiner Hockeyschläger-Kurve, sondern verzögerte den Prozess immer weiter. Im August 2019 verlor das Gericht schließlich die Geduld und stellte das Verfahren mit der Begründung ein, Mann beziehungsweise dessen Anwalt hätten keine Argumente vorgetragen, und auch keine Begründung für die jahrelange Verzögerung genannt. Drei von Ball benannte Zeugen waren mittlerweile verstorben. Richter Christopher J. Giaschi befand in seinem Schlussstatement, diese Hinhaltetaktik Michael Manns sei nicht entschuldbar („I now turn to whether the delay is excusable. In my view, it is not. There is no evidence from the plaintiff explaining the delay. Dr. Mann filed an affidavit but he provides no evidence whatsoever addressing the delay. Importantly, he does not provide any evidence saying that the delay was due to his counsel, nor does he provide evidence that he instructed his counsel to proceed diligently with the matter“).

Aus dieser Verfahrenseinstellung lässt sich kein Urteil gegen Mann und erst Recht keines über die Hockeyschläger-Kurve herauslesen. Aber der Wissenschaftler machte in dem Prozess eine außerordentlich schlechte Figur.

In ihrem Text referiert die WELT-Autorin über lange Strecken, diese Verfahrenseinstellung sei auf „rechten Seiten“ im Internet fälschlich als Urteil gegen Mann gefeiert worden, sie erwähnt, der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen habe etwas dazu getwittert. Im historischen Rückblick beschreibt sie noch, wie der republikanische Senator James Inhofe und der konservative Kongressabgeordnete Joseph Barton Mann in früheren Jahren angegriffen hatten. Beide stützten sich damals schon auf wissenschaftliche Kritiker Manns. Erst im letzten Drittel kommt die Autorin überhaupt darauf zu sprechen, dass bis heute in der Wissenschaft eine Kontroverse über die Hockeyschläger-Kurve anhält. Sie erwähnt immerhin den Artikel in Science, in dem der Paläoklimatologe Eduardo Zorita und der Meteorologe Hans von Storch im Jahr 2004 Michael Manns Kurve einer vernichtenden Kritik unterzogen hatten. Beide Autoren zählen zu den Schwergewichten der Klimaforschung: Zorita forscht am Helmholtz-Zentrum Geesthacht, von Storch, mittlerweile pensioniert, war damals Meteorologe an der Universität Hamburg, Direktor des Instituts für Küstenforschung in Geesthacht und Autor für das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Allerdings schafft es die Journalistin, mit keinem Wort zu erklären, worin eigentlich die Kontroverse bestand und bis heute besteht.

Der Kern des wissenschaftlichen Streits besteht, etwas gerafft, aus zwei grundsätzlichen Kritikpunkten. Michael Mann und seine Kollegen rekonstruierten für ihre Temperaturkurve die Klimadaten der vergangenen Jahrhunderte bis ins Jahr 1400. Da Thermometerdaten erst ab etwa 1860 existieren, müssen Wissenschaftler bei der Erforschung historischer Werte auf so genannte Proxydaten zurückgreifen – Eisbohrkerne, Sedimente, Baumringe, Korallen – an denen sich Temperaturentwicklung, Atmosphärenzusammensetzung und Meeresspiegel ungefähr ablesen lassen. Nur eben nicht mit der Genauigkeit einer Thermometermessung. Allerdings können Forscher seit 1860 Baumringe und Thermometerdaten miteinander vergleichen.
Dabei zeigte sich: Sie weichen teils erheblich voneinander ab. Trotzdem formten Mann und Kollegen aus Proxy- und Thermometerdaten eine durchgehende Kurve. Die Abweichung von Thermometer- und Baumring-Daten erklärte Mann mit dem verzerrenden Einfluss des CO2 in der Neuzeit. Vorher habe es diese Differenz nicht gegeben. Da für die Zeiten vor 1860 nicht die Ergebnisse beider Ermittlungsmethoden vorliegen, lässt sich die Behauptung nicht widerlegen. Aber sie bleibt eben eine Behauptung.

Um aus den disparaten Daten eine Kurve zu bauen, entwickelte Mann mit seinem Team eine Modellationsformel. Datenmodellation ist generell üblich, um das statistische Rauschen (’white noise’) mit vielen Ausreißern möglichst in den Hintergrund zu drängen, so dass sich ein Trend aus einer Zahlenmasse herauslesen lässt. Die Berechnungsformel von Mann, Bradley und Hughes von 1998 ging in die Wissenschaftsgeschichte als MBH98 ein. Und in ihr lag das eigentliche Problem: Sie begünstigte generell einen langen flachen Verlauf der Temperaturkurve und einen schlagartigen Anstieg in der Gegenwart, indem sie größere Temperaturvariationen kleinrechnete. In dem MHB98-Graphen kommt die mittelalterliche Warmzeit, in der selbst in Schottland Wein gedieh, kaum vor.

Hans von Storch und sein Team erstellten eine große Zahl historischer Temperaturkarten, die ihnen zur Überprüfung von Manns These dienten. Als die diese Daten mit der MBH98-Formel durchrechneten, flachte sich ihre Temperaturkurve ebenfalls deutlich ab. Klimavariationen der Vergangenheit spielten plötzlich eine viel geringere Rolle. Die Schlussfolgerung Manns, so von Storch, wurde also von der Berechnungsformel zumindest stark begünstigt. Zu diesem Schluss kam später auch eine ganze Reihe weiterer Wissenschaftler. Das IPCC verwarf Manns Hockeyschläger zwar nicht völlig, benutzte ihn aber schließlich auch nicht mehr als zentrales Argument. Über die Kontroverse, deren Kern sie gar nicht erklärt, schreibt die WELT-Autorin den wertenden Satz: „Sicher nicht zu Unrecht hält Mann die Vorwürfe für politisch motiviert.“

Die Formulierung lässt in der Schwebe, worauf sie sich eigentlich bezieht. Auf die Attacken republikanischer Politiker gegen Michael Mann? Politiker haben meistens politische Motive. Oder auch auf den Widerspruch durch Zorita, von Storch und etliche andere renommierte Wissenschaftler? Dafür präsentiert sie keinen Beleg. Welches politische Motiv hätte von Storch – selbst jahrelang Autor für das IPCC – dabei auch treiben sollen?

In dem WELT-Text heißt es auch, als Kommentar der Autorin: „Die Hockeyschlägerkurve war nie der eine, entscheidende Beweis für einen menschengemachten Klimawandel.“ Was freilich niemand behauptet. Interessanterweise handelt es sich um die fast wörtliche Übersetzung eines Satzes, der sich auf Michael Manns Website in seinem autobiografischen Abriss findet: „The hockey stick is not one of the central lines of evidence for human-caused climate change.“

An einer anderen Stelle schreibt die Autorin: „Unter Laien sind Vorwürfe gegen Mann indes nie ganz verstummt.“ Was grober Unfug ist. Detaillierte Vorwürfe gab und gibt es gerade von wissenschaftlichen Kollegen. Keiner sah bisher einen Grund, sie zurückzunehmen.
Wissenschaftliche Kritiker Manns mussten übrigens lange öffentlich Druck ausüben, bis er und seine Verbündeten ihnen die Rohdaten seiner Berechnungen aushändigte – was bei kontrovers diskutierten Ergebnissen eigentlich zum Standard gehört. Als er und Kollegen von ihm die Daten dann endlich widerstrebend herausgaben, warf ihm vor allem der Mathematiker und Statistiker Ross McKitrick erhebliche Ungenauigkeiten im Umgang mit dem statistischen Rohmaterial vor, die seiner Meinung nach die Grenze zur Manipulation überschritten hatten.

Sowohl in der Kontroverse als auch in dem verschleppten kanadischen Gerichtsverfahren gegen Tim Ball schaffte es Mann nicht, seine Kritiker überzeugend zu widerlegen. Trotzdem zählt er gerade in der deutschen Klimaberichterstattung zu den unumstrittenen Protagonisten der hellen Seite – eine Deutung, für die vieles ausgespart und andere Details journalistisch ausgeschmückt werden müssen. Und zwar nicht nur in dem WELT-Artikel. Das Prinzip zieht sich durch etliche deutschsprachige Veröffentlichungen.

In der ZEIT erschien schon im November 2012 eine umfangreiche Reportage von Anita Blasberg und Kerstin Kohlenberg unter dem Titel Die Klimakrieger. Wie von der Industrie bezahlte PR-Manager der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde nicht statt. Chronologie einer organisierten Lüge.“ Blasberg und Kohlenberg gewannen für ihren Text den mittlerweile ziemlich ramponierten „Deutschen Reporterpreis“.

Nach den Kriterien der Nach-Relotius-Ära müsste ihnen die Auszeichnung eigentlich nachträglich aberkannt werden. In dem Stück des Autorinnen-Duos gibt es zwei Helden ohne Graustufen – Michael Mann, den Wissenschaftler, der die Klimaforschung mit seiner Hockeyschläger-Kurve revolutioniert, und Marc Morano, einen PR-Manager und Zuarbeiter republikanischer Politiker, der ihn attackiert. Der gesamte Artikel beschreibt eine Auseinandersetzung mit klar verteilter Sympathie und eindeutigen Rollen. Hier der Wissenschaftler, dort PR-Leute, die Ölindustrie und ihre politischen Unterstützer auf der rechten Seite.
Die Reporterinnen gehen noch etwas weiter als andere. Sie lassen die gesamte wissenschaftliche Kontroverse über den Hockeystick zwischen Mann und Zorita, von Storch, McKitrick und anderen einfach weg. Ihre Botschaft lautet: Wer Mann angreift, ist ein Klimawandelleugner, ein Handlanger der Industrie, ein Teil der dunklen Macht. Die ZEIT-Journalistinnen sprachen für ihren Text mit Mann – aber nicht mit seinem angeblich großen Gegenspieler Morano. In einer kleinen, leicht überlesbaren Notiz ganz am Ende ihres Textes wiesen sie darauf hin, dass sie alle Morano-Zitate von dessen Webseite abgeschrieben hatten. Woher dann die bei Reporterpreis-Juroren so beliebten szenischen Beschreibungen stammen („Marc Morano sät den Zweifel per Tastendruck. Er sitzt im Fond einer schwarzen Lincoln-Town-Car-Limousine und bedient seine wichtigste Waffe, den Laptop. Draußen fliegt der Herbstwald vorbei, Morano lädt eine neue Schlagzeile auf seine Website: ‚Die amerikanische Umweltbehörde wird beschuldigt, Menschenversuche durchzuführen’“) erfährt der Leser nicht.

Über Manns Forschung heißt es in dem preisgekrönten ZEIT-Text:
„Es ist das Jahr 1998, Mann ist damals 33 Jahre alt, ein junger Wissenschaftler, der davon träumt, die Schwankungen des Klimas zu erklären. Gemeinsam mit zwei Kollegen sammelt er Temperaturdaten aus Tausenden von Jahren, sie analysieren Korallen, Baumrinden und Bohrproben aus dem Polareis.“
Bei dem, was Mann und seine Kollegen analysierten, handelte es sich, siehe oben, um Baumringe, nicht um Baumrinden. Das wirft die Frage auf, wie weit sich die Autorinnen überhaupt mit Manns Arbeit beschäftigten, beziehungsweise, was sie davon verstanden hatten. Der Fehler findet sich auch heute noch in der Onlineversion des ZEIT-Artikels. Mann und Kollegen analysierten übrigens auch nicht Baumringe und Eisbohrkerne selbst, sondern die Daten, die andere darüber erhoben hatten.

Dem ZEIT-Duo ging es erkennbar nicht darum, eine wissenschaftliche Auseinandersetzung beziehungsweise überhaupt wissenschaftliche Forschung nachzuzeichnen, sondern eine Gut-Böse-Story zu servieren, die keine Spuren von Ambivalenz enthält. Genau darin liegt das Elend der deutschsprachigen Klima-Berichterstattung.
Das Prinzip zieht sich nicht nur durch journalistische Texte. Sondern auch durch eine Quelle für viele Journalisten – die deutschsprachige Ausgabe von Wikipedia. In dem englischsprachigen Artikel über den Klimaforscher Hans von Storch findet sich eine kurze, aber prägnante Zusammenfassung seiner Kritik an Mann und der Hockeyschläger-Kurve:

“In late 2004 Storch’s team published an article in the journal Science which tested multiproxy methods such as those used by Mann, Bradley, and Hughes, 1998, often called MBH98,[14] or Mann and Jones,[15] to obtain the global temperature variations in the past 1000 years. The test showed that the method used in MBH98 would inherently underestimate large variations had they occurred; but has subsequently been challenged: see hockey stick controversy for more detail.

To reach this conclusion, Storch et al. used a climate model to generate a series of annual temperature maps for the world over the past several centuries. They then added white noise to the proxy data and applied the methods used in MBH98, a variation of principal component analysis, to the computed temperature maps and found that the amount of variation was considerably reduced.

Der deutsche Artikel über von Storch enthält zwar anders als der englische die Mitteilung, bei der AfD-Politikerin Beatrix von Storch handle es sich um eine angeheiratete Verwandte des Wissenschaftlers (mit der er nicht sympathisiert). Aber hier fehlt die Beschreibung des Streits mit Michael Mann komplett. In dem deutschsprachigen Wikipedia-Artikel zu Michael Mann wird die Kritik von Wissenschaftlern zur Hockeyschläger-Kurve ebenfalls nicht ausgeführt. Stattdessen heißt es:
„In der wissenschaftlichen Literatur wird die grundsätzliche Korrektheit des Hockeyschläger-Diagramms nahezu durchgehend bestätigt.“
Zwar ist der englischsprachige Eintrag zu Mann ebenfalls sehr freundlich gehalten. Aber nicht derartig einseitig und propagandistisch.

Warum findet die Kontroverse unter Klimawissenschaftlern in deutschen Medien kaum statt? Weil sie einfach nicht zu dem etablierte Narrativ passt, „die Wissenschaft“ sei sich in der Beurteilung des Klimawandels praktisch einig, und jetzt gehe es nur noch darum, die Gesellschaft von den richtigen Schritten zu überzeugen. In dem Drama existieren nur zwei Seiten: „die Wissenschaft“ auf der einen, und „die Leugner“, „die Industrie“, und diejenigen, die die apokalyptische Botschaft eben noch nicht begriffen haben.

In Wirklichkeit ist die Wissenschaft in der Klimafrage eben nicht “crystal clear“, wie Greta Thunberg bei ihrem Vortrag in New York behauptete (“For more than 30 years the science has been crystal clear“). Über das Tempo des Klimawandels gibt es nach wie vor eine erhebliche Kontroverse, ebenso über die Prognosekraft von Klimamodellen, über den menschlichen Anteil am Klimawandel, den Einfluss der Sonne, der Wolkenbildung, den Wärmeaustausch zwischen Atmosphäre und Ozean und die CO2-Bindekraft von Pflanzen. Und zu Recht gibt es einen Streit darüber, ob etwa das Verbot von neuen Ölheizungen in Deutschland einen überhaupt messbaren Effekt auf die Globaltemperatur haben wird (eher nicht).

Ein Hans von Storch kommt in den Talkrunden des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zum Thema Klima praktisch nicht vor. Die amerikanische Klimawissenschaftlerin Judith Curry schon gar nicht. Sie hatte wiederholt von dem „Unsicherheits-Monster“ in den gängigen Klimamodellen gesprochen. Von dem aktuellen Appell von 500 internationalen Klimawissenschaftlern – unter ihnen auch Curry – der erklärt, dass es sehr wohl eine Klimaerwärmung und einen menschengemachten Anteil gebe, aber keinen Grund, einen Klima-Notfall auszurufen, nahmen die meisten größeren deutschen Medien kaum Notiz. Offenbar, weil sehr viele Journalisten jede Ambivalenz in der Klimadebatte für schädlich halten. „Skeptiker“ ist für sie ein strikt negativ belegter Begriff.

Kein Wunder, dass Hans von Storch nicht zu ihren bevorzugten Interviewpartnern gehört. Seine beiden Lieblingssätze lauten: „Skepsis ist eine wissenschaftliche Grundtugend.“ Und: „Die neueste Theorie ist immer die am schlechtesten überprüfte.“

Der Beitrag wurde vom Blog des Autors hier übernommen.

Anmerkung der Redaktion

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider nur in der Printausgabe der Welt am Sonntag vom 29.9.19 war der  Artikel von Birgit Herden zu lesen: „Der Kampf um die Wahrheit!“
Trotz erkennbaren Bemühens einigermaßen neutral zu berichten, ergreift die Autorin darin eindeutig Partei zugunsten des Michael Mann.
Nun, bei einem Meinungsartikel wäre das akzeptabel, bei einem Wissensartikel jedoch nicht.
Dies sei an drei Beispielen deutlich gemacht.
1. Schreibt die Autorin korrekt, dass die Verschleppung des Gerichtstermins durch den Kläger (also Michael Mann) erfolgte. Sie verliert jedoch kein Wort und hat darüber wohl auch nicht recherchiert, warum er verschleppte? Warum hat Michael Mann den Termin verschleppt? Die Antwort ist einfach: Er wollte seine Methoden, Software und Rohdaten nicht offenlegen. Stattdessen warf er Nebelkerzen, wie die, dass die seit Jahren im Internet zugänglich seien. Schaut man die an, sieht man alles Mögliche, nur nicht dass, was das Gericht haben wollte.  Wenn die wissenschaftlich sauber gewesen wären, hätte es doch genügt ,wenn Mann die dem Gericht zur Verfügung gestellt hätte. Hat er aber nicht. Warum nahm er lieber die Abweisung seiner Klage in Kauf, als der Forderung des Gerichts nachzugeben?
2. Schreibt die Autorin fälschlich, dass die MWP (mittelalterliche Warmzeit) die bei Mann völlig fehlt, nur ein lokales Phänomen gewesen sei. Das ist aber eindeutig falsch, wie u.v.a das Projekt „Mittelalterliche Warmzeit“ (hier)  der Autoren von die Kalte Sonne nachdrücklich zeigt. Da nördliche Halbkugel rd. 60 % der Landmasse und überdies den am meisten besiedelten Teil trägt, hätte die Mann´sche Kurve diese Warmzeit (Klimaoptimum genannt) zeigen müssen. Hat sie aber nicht. Warum nicht? Dieser Frage geht die Autorin nicht nach, sondern erklärt sie als unwichtig.
3.  Die Autorin spielt zudem die Bedeutung dieser Hockeystick Kurve herunter, obwohl sie die Basis für die heutige Klimahysterie legte. Deswegen kommt ihr grundsätzliche Bedeutung zu. Denn im  3. Bericht des IPCC (TAR) von 2001 wird sie über 70 x gezeigt oder erwähnt. Sie war damals sozusagen der „rauchende Colt“ den das IPCC brauchte, um seine Existenz zu rechtfertigen und damit die Klimahysterie anzuheizen die wir heute erleiden müssen.
Schade, wieder einmal wurde eine Chance vertan, einem gebildeten Leserkreis die realen Zusammenhänge zu erläutern.
Ich bitte um Veröffentlichung
und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-(0)33201-31132
http://www.eike-klima-energie.eu/