Über Hitzerekorde

Death Valley, Kalifornien

Paul Dorian

Die höchste, jemals auf der Erde gemessene Temperatur war am 10. Juli 1913 im Death Valley in Kalifornien registriert worden – in einem Jahr voller erstaunlicher Wetterereignisse (Link).

Hier zunächst der entsprechende Auszug der Tabelle mit den Temperaturmessungen:

Abbildung 1: Temperaturaufzeichnungen an der Wetterstation Greenland Ranch im Death Valley während der extremen Hitzewelle im Juli 1913. Dieser Auszug mit der Rekorde brechenden Hitzewelle stammt aus einem Artikel, welcher im Januar 1922 im Meteorologie-Journal Monthly Weather Review erschienen war. Dieser ist immer noch abrufbar. Quelle: NOAA

Die prognostizierten Höchsttemperaturen im Death Valley für die nächsten Tage lauten auf eindrucksvolle 46°C, aber im Vergleich zum Allzeit-Rekord am heutigen Tag vor 106 Jahren nimmt sich dieser Wert bescheiden aus. Am 10. Juli 1913 wurde an der Station Greenland Ranch eine Höchsttemperatur von 56,7°C gemessen. Auch nach 106 Jahren stellt dieser Wert immer noch den höchsten Temperaturwert dar, der jemals zuverlässig auf der Erde gemessen worden ist. Neben diesem Einzelereignis wartete das Jahr 1913 aber noch mit einer ganzen Reihe weiterer Extremwetter-Ereignisse auf.

Warum ist es im Death Valley so heiß?

Der Death Valley National Park ist der größte Nationalpark des US-Festlandes und liegt in der Mojave-Wüste im Südosten Kaliforniens. Er umfasst eine große Bandbreite verschiedenster Höhenlagen und Landschaften. Außerdem ist er bekannt als Landschaft der Extreme einschließlich des dortigen Klimas. Tatsächlich tragen Tiefe und Topographie des Death Valley erheblich zu dessen extremer Hitze bei. Im Einzelnen ist die extreme Hitze einer Kombination verschiedener Faktoren geschuldet, darunter der Höhenlage mit ca. 90 m unter dem Meeresspiegel und fehlender Vegetation. Ein weiterer Faktor: der Boden an der tiefsten Stelle des Tales, so dass die Sonne die Wüstenoberfläche direkt aufheizen kann sowie die Enge des Tales zusammen mit ihrer Nord-Süd-Orientierung. Damit wird die Luft im Tal eingefangen und kann zur Talsohle zurück reflektiert werden. Die aufgeheizten Felswände beiderseits des Tales strahlen die Hitze zurück in das Tal, und auch die geringe Luftfeuchtigkeit spielt eine wesentliche Rolle, heizt sich doch trockene Luft viel schneller auf als feuchte Luft, wodurch jedwede Wolkenbildung unterbunden wird. Die Temperaturen im Death Valley liegen normalerweise von Mitte Mai bis Anfang Oktober um oder über 38°C [= die 100°F-Schwelle].

Das Extremwetter des Jahres 1913

Die intensive Hitze im Juli 1913 in Kalifornien war nicht die einzige Stelle mit extremer Hitze in den USA in jenem Jahr. Bereits im Juni jenes Jahres gab es eine großräumige Hitzewelle in der gesamten Osthälfte der USA, wobei an vielen Stellen die 100°F-Schwelle überschritten worden war. Tatsächlich weisen die offiziellen Temperaturaufzeichnungen der NOAA den 16. Juni 1913 immer noch als den heißesten Tag jemals in der USA auf. Zusätzlich zu Zeitungsbeiträgen bzgl. der extremen Hitze jenes Jahres in fast allen Gebieten der USA gibt es auch andere Beiträge, die auf extreme Hitze in anderen Teilen der Welt hindeuten. Einen derartigen Artikel aus jener Zeit, nämlich vom 30. März 1913 zeigt ausschnittsweise Abbildung 2. Darin wird berichtet, dass „jüngste Beobachtungen zu zeigen scheinen, dass alle Gletscher der Welt allmählich verschwinden“.

Zusätzlich zu der extremen Hitze waren im Jahre 1913 aber noch andere extreme und tödliche Wetterereignisse in den USA aufgetreten. Im März kam es nach tagelangen Regenfällen zu den schlimmsten Überschwemmungen jemals in den zentralen und östlichen Teilen der USA. Diese Flutkatastrophe ist als „Great Flood of 1913“ in die Annalen eingegangen und ist nach wie vor eine der schlimmsten Naturkatastrophen jemals, wobei beispielsweise die Stadt Dayton im Südwesten des US-Staates Ohio mehrere Tage lang unter Wasser stand. Etwas später im gleichen ereignisreichen Jahr entwickelte sich im Gebiet der Großen Seen einer der schlimmsten Stürme jemals, der in die Annalen als „White Hurricane“, „Freshwater Fury“ oder einfach „The Great Lakes Storm of 1913“ eingegangen ist. Dieser gewaltige Sturm kam nach Art eines Blizzards daher mit Winden in Hurrikan-Stärke. Sie verwüsteten das Becken der Großen Seen sowie die kanadische Provinz Ontario vom 7. bis zum 10. November 1913.

Im Verlauf des Juli 1913 suchte eine intensive Serie heißen Wetters das Death Valley heim, und zwar von 5. bis zum 14. Juli. An jedem einzelnen Tag während dieses Zeitraumes war die Temperatur auf 52°C oder darüber gestiegen. Tatsächlich nimmt dieser 10-Tage-Zeitraum nach wie vor die Spitzenstellung als heißeste Phase im Death Valley ein. Die heißesten Tage in diesem Zeitraum traten vom 9. bis zum 13. Juli auf mit Temperaturwerten von mindestens 54°C, wobei am 10. Juli das absolute Maximum mit Rekorde brechenden 57°C aufgetreten war.

Zuverlässigkeit der Messungen an der Wetterstation Greenland Ranch

Hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Messungen von Greenland Ranch im Death Valley ergeben sich kaum Zweifel. Das US-Wetterbüro (heute der nationale Wetterdienst der USA) hatte die Station im Jahre 1911 zusammen mit dem Unternehmen installiert, welches die Ranch betreibt. Das US-Wetterbüro „testete auf das Sorgfältigste Maximum- und Minimum-Thermometer“ und stellte fest, dass „die Wetterhütte an dieser Station die gleiche ist, wie sie an tausenden anderen Orten vom Wetterbüro in den gesamten USA betrieben werden“. Das US-Wetterbüro stellt zusammenfassend fest: „Die extreme Höchsttemperatur von 57°C vom 10. Juli 1913 ist die höchste, jemals an der Erdoberfläche gemessene Lufttemperatur, gemessen mittels eines getesteten Standard-Thermometers in einer ventilierten Standard-Wetterhütte“. [Siehe ein Faksimile in der Abbildung oben]

Eine interessante Wendung bzgl. dieses Rekordwertes

In diesem besonderen Fall haben wir es mit etwas zu tun, das man durchaus als zuverlässige Temperatur-Aufzeichnung ansehen kann. Der Rekord wurde vor langer Zeit verbucht und gilt heute immer noch als der Allzeit-Hitzerekord des Planeten. Allerdings wurde dieser Rekord vermeintlich knapp ein Jahrzehnt später gebrochen durch einen neuen Rekord. Am 13. September 1922 wurde an der Station El Azizia in Libyen eine Temperatur von 58°C gemessen. Dieser Wert galt bei der WMO wirklich neunzig Jahre lang als die höchste jemals gemessene Temperatur weltweit. Am 12. September 2012 jedoch musste die WMO erneut die 57°C-Messung vom 10. Juli 1913 im Death Valley als höchsten Wert jemals benennen, nachdem Beweise dafür aufgetaucht waren, dass der libysche Rekord von 58°C auf einem falsch aufgestellten Thermometer beruhte (nahe einer Asphaltfläche) und von einem nicht ausgebildeten Beobachter abgelesen worden war.

Abbildung 7: Beobachtungsbogen vom Juli 1913 von Greenland Ranch im Death Valley. Der Wert von 57°C vom 10. Juli ist rot eingekreist.

Tatsächlich gibt es Vieles zu beachten, wenn man Höchsttemperatur-Rekorde der heutigen Welt mit denen von vor Jahrzehnten vergleicht. Viele der heutigen „offiziellen“ Wetterstationen waren Schauplatz erheblicher Entwicklungen in deren unmittelbarer Umgebung (Haus- und Straßenbau, Asphalt und Beton, usw.), welche bekannt dafür sind, allgemein einen Erwärmungseffekt auszuüben. Dieser UHI-Effekt wurde ein zunehmend bedeutendes Problem bei der Analyse langfristiger Temperaturtrends und bei der Evaluierung von Höchsttemperatur-Rekorden der heutigen Zeit. Im Südwesten der USA beispielsweise, wo sich die Bevölkerung in großen Städten nahe den Stationen während der letzten 50 Jahre verdoppelt oder verdreifacht hat (z. B. Las Vegas, Nevada und Phönix, Arizona), ist der UHI-Effekt bedeutend genug geworden, dass einige Höchsttemperatur-Rekorde aus jüngster Zeit hinterfragt werden müssen. Selbst die lebensfeindliche Umgebung des Death Valley verzeichnete eine gewisse Entwicklung im Gebiet um die Wetterstation Furnace Creek mit Asphaltstraßen, die zu einem nahe gelegenen Besucherzentrum führen. Aber all das lässt den schon so lange bestehenden Rekord von 57°C aus dem Jahr 1913 in Greenland Ranch als wirklich sehr eindrucksvoll daherkommen.

Noch eine interessante Bemerkung zum Schluss: die niedrigste, jemals im Death Valley gemessene Temperatur war – jawohl! – ebenfalls im Jahr 1913 aufgetreten, als die Temperatur an der Station Furnace Creek am 8. Januar 1913 bis fast -10°C gesunken war!

Link: https://www.perspectaweather.com/blog/2019/7/10/1230-pm-hottest-temperature-ever-recorded-on-earth-took-place-on-july-10th-1913-in-death-valley-california-a-year-with-many-amazing-weather-events

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Australien

In genau der gleichen Weise muss eine Temperaturmessung in der Geschichte Australiens bewertet werden. Herr Frank Abels hat die nachstehende Tabelle übermittelt. Deren Inhalt ist authentisch, weil sie damals in den Zeitungen zu lesen waren und nicht in Statistiken, die bekanntlich manipuliert werden können. – Einschub des Übersetzers

Abbildung: Klima-Rückblick auf den 10. Januar 1939 (vor Klimawandel):

Am 10. Januar 1939 war in Melbourne eine Temperatur von 45°C gemessen worden – das sind 5°C mehr als in Melbourne heute und lag um 2°C höher als die heute erwartete Höchsttemperatur.

In Adelaide waren 47,2°C gemessen worden – 4,2°C höher als heute und 3,2°C höher als die zu erwartende aktuelle Höchsttemperatur.

In Canberra waren 41,1°C erreicht worden, 5,1°C höher als heute und um 2,1°C über dem aktuell zu erwartenden Höchstwert.

In der Ortschaft The Mallee war es an jenem Tag 49,4°C heiß geworden – 7,4°C wärmer als heute und 2,4°C höher als die aktuell zu erwartende Höchsttemperatur.

Aktualisierung: Aus den Kommentaren geht hervor, dass einige Alarmisten verlangen, dass dieser Beitrag mit historischen Daten entfernt wird. Sie wollen die Historie zensieren, weil sie ihrem ideologischen Glauben zuwider läuft. Das ist genau die totalitäre Geisteshaltung, vor der uns George Orwell schon in seinem Roman 1984 gewarnt hatte, und sie ist lebendig und blühend unter den Klima-Alarmisten unserer Tage.

Falls man diesen Herrschaften zu Willen wäre, müssten sie bis in jene Zeit zurück reisen, alle diese historischen Zeitungsartikel umschreiben und alle Temperaturangaben künstlich so erniedrigen, dass sie zum heutigen Globale-Erwärmung-Narrativ passen.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Nächste Pleite: ,Globale‘ Rekon­struktion PAGES 2K kann den ,Hockey­schläger‘ nicht bestätigen

Die Befürworter erachteten das willkürliche Zusammenfügen von Proxy-Temperaturdaten aus 7 Landgebieten als wissenschaftliche Bestätigung der berüchtigten Temperatur-Rekonstruktion nach Art eines Hockeyschlägers, welche mit viel Tamtam von Michael Mann und dem IPCC (im 3. Zustandsbericht) Anfang dieses Jahrtausends verkündet wurde.

Bild übernommen aus PAGES 2k, 2015

Die New York Times brachte seit der Veröffentlichung ein Interview nach dem anderen mit den Leitautoren der Studie. Während dabei unablässig das Besondere der modernen Warmzeit hervorgehoben wurde, räumten die Autoren ein, dass „die Temperaturen in einigen Gebieten in der Vergangenheit höher lagen als am Ende des 20. Jahrhunderts“.

In Europa wurden etwas höhere Temperaturen während der Jahre 741 bis 770 verzeichnet, und das Intervall der Jahre von 21 bis 80 n. Chr. war substantiell wärmer als der Zeitraum von 1971 bis 2000“.

In der Antarktis war es möglicherweise noch im Zeitraum 1671 bis 1700 wärmer als von 1971 bis 2000, und während der gesamten Periode von 141 bis 1250 war es wärmer als von 1971 bis 2000“.

Nach der Korrektur „mehrerer Fehler“ (mehr dazu weiter unten) in der Rekonstruktion der Arktis wurden die Jahrzehnte von 1971 bis 2000 nur als die drittwärmsten in den Aufzeichnungen erachtet, während die drei Jahrzehnte um das Jahr 400 die wärmsten waren.

Nach diesen Korrekturen stellte sich der Zeitraum von 1941 bis 1970 als die zweitwärmste 30-Jahre-Periode in der Aufzeichnung aus der Arktis heraus, und der 30-Jahre-Zeitraum von 1971 bis 2000 steht an dritter Stelle anstatt an erster und zweiter Stelle, wie es noch in der Originalversion hieß. Die Rangordnung der Best Estimates der Temperatur zeigt, dass sich der wärmste 30-Jahre-Zeitraum um das Jahr 395 konzentriert“ (PAGES 2k, 2015).

Betrachtet man die ergänzenden Daten und vergleicht man die PAGES 2K-Rekonstruktionen mit anderen grundlegenden Zusammenstellungen, scheint es keineswegs eine ganze Reihe von ungewöhnlichen oder außerordentlichen Charakteristiken hinsichtlich der Temperaturen im 20. Jahrhundert gegeben zu haben, jedenfalls nicht relativ zum Beginn des 2. Jahrtausends und früher (zumindest in den wenigen Aufzeichnungen, die so weit zurück reichen).

Ist dies wirklich eine globale 2000-Jahre-Rekonstruktion?

In die PAGES 2K-Temperaturrekonstruktion gehen Proxydaten aus 7 Landgebieten ein, jedoch ist der gesamte Kontinent Afrika nicht vertreten (ebensowenig wie die 71% der Erdoberfläche bedeckenden Ozeane Eingang in diese „globale“ Aufzeichnung fanden).

Obwohl der Anspruch des globalen Maßstabs stark kritisiert wurde, analysierte die 2000-Jahre-Rekonstruktion nur zwei der 7 Regionen, nämlich die Arktis und Europa, über die gesamte Periode vom Jahre 0 bis zum Jahr 2000.

Die Antarktis wird erst ab dem Jahr 167 repräsentiert, Asien ab dem Jahr 800, Südamerika ab dem Jahr 857. Die Proxydaten aus Nordamerika beginnen im Jahre 1204 und enden im Jahre 1974 (Baumringe) sowie vom Jahr 480 bis 1950 (Pollen). Australien und Asien sind ab dem Jahr 1001 vertreten.

Steve McIntyre entdeckt ,zahlreiche Fehler‘, welche die Arktis 2K korrumpieren; einige davon wurden im Jahre 2014 korrigiert.

Steve McIntyre, bekannt für seine vernichtende Kritik der fragwürdigen Verfahren der Datensammlung bei der Konstruktion der „Hockeyschläger“-Graphik, identifizierte auch jetzt wieder zahlreiche verdächtige „Fehler“ im Datensatz der Arktis. Er nahm dazu auf seinem Blog hier Stellung:

Kaufmans Proxys sind mit zahlreichen Fehlern befrachtet. Kaufman hat bereits eingeräumt, dass eine seiner Super-Aufzeichnungen (Igaliku) durch moderne Landwirtschaft kontaminiert und dass eine andere Aufzeichnung (Hvitarvatn) verkehrt herum dargestellt worden war.

Viele Reihen, von denen man dachte, dass sie Temperaturproxies noch bis zum Jahr 2013 seien, wurden im August 2014 entfernt als keine ‚Temperaturproxies‘ mehr. Aus unbekannten Gründen eliminierte Kaufman nicht die gesamte Kontaminierung aus der Igaliku-Reihe, und seine Inversion der Hvitarvatn-Reihe weist zahlreiche Inkonsistenzen mit anderen Reihen auf“.

Die Autoren von PAGES 2K berichteten, dass diese „vielen Fehler“ in der nachfolgenden Publikation „entdeckt“ worden waren. Eine Liste von 5 dieser Fehler wurde in einer „Korrektur“-Studie erwähnt.

Hier präsentieren wir eine regionale Temperaturrekonstruktion für das Gebiet der Arktis, welche eine Überarbeitung der jüngst durch das PAGES 2K-Konsortium erstellten Rekonstruktion darstellt. Die Revision enthält aktualisierte Aufzeichnungen unter Einbeziehung veröffentlichter Studien aus jüngerer Zeit von drei Stellen, sowie die Korrektur zahlreicher Fehler, welche in der folgenden Publikation des Artikels des PAGES 2K-Konsortiums entdeckt worden waren. … 1) Drei Aufzeichnungen wurden gelöscht wegen unzureichender Beweise, dass sie sensitiv gegenüber der Temperatur sind. 2) Abschnitte von fünf Aufzeichnungen, welche als das von den Autoren aufgestellte Kriterium 5 verletzend interpretiert wurden, wurden gelöscht. 3) Die interpretierte Temperatur-Relation der Hvitarvatn-Reihe wurde von positiv nach negativ korrigiert (von Erwärmung zu Abkühlung). 4) Ein 50 Jahre langer Zeitraum in der Reihe vom Lone Spruce Pond wurde korrigiert. 5) die Koordinaten der Baumring-Rekonstruktion vom Copper River wurden korrigiert (McKay and Kaufman, 2014).

Komischerweise scheinen die korrumpierten und von Fehlern durchsetzten Daten im 2K-Datensatz aus der Arktis in nur eine und eine einzige Richtung gehen: Sie machten die Vergangenheit kälter und die Gegenwart wärmer.

Die Wahrscheinlichkeit einer langen Reihe ungezwungener Fehler, die konsistent nur ein Vorzeichen für eine Periode aufweisen (das 1. Jahrtausend) und genauso konsequent das entgegen gesetzte Vorzeichen (Erwärmung) für eine andere Periode (das 2. Jahrtausend), ist extrem gering. Und doch war es dazu gekommen.

Nach Korrekturen an der ursprünglich fehlerhaften und korrumpierten PAGES 2K-Rekonstruktion stellte sich ein großer Teil des gesamten 1. Jahrtausends als genauso warm (wenn nicht in einigen Jahrzehnten noch wärmer) als das 20. Jahrhundert heraus. Die korrigierte arktische Rekonstruktion (rot) sah im Jahre 2014 so aus, wobei die korrumpierten (schwarzen) Daten entfernt worden waren:

Man beachte, dass die gesamte oder fast die gesamte Erwärmung der Arktis von Ende des 19. Jahrhunderts bis in die vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erfolgte ohne jede Gesamt-Änderung (sogar Abkühlung) seit den vierziger Jahren bis zum Jahr 2000. Dies ist konsistent mit den instrumentellen Aufzeichnungen (Hanhijarvi et al., 2013; HadCRUT4 via  Climate4You).

Berichtigungen werden veröffentlicht, jedoch erst 2½ Jahre später

Es zog sich bis Ende des Jahres 2015 hin, bis die PAGES 2K-Autoren endlich eine Liste mit Berichtigungen ihrer mit Fehlern durchsetzten, im Jahre 2013 veröffentlichten Graphik der „globalen“ Rekonstruktion aufwarteten. Dr. Steve McIntyre wurde als derjenige genannt, der die „vielen Fehler entdeckt“ hatte.

In der den Hockeyschläger favorisierenden Blogosphäre wurde die korrigierte Version der „globalen“ Temperatur in den Berichtigungen allgemein ignoriert. Man bevorzugte die fehlerhafte Graphik aus dem Jahr 2013, welche während der letzten Jahrzehnte mehr Erwärmung und während des ersten Jahrtausends weniger Erwärmung zeigte.

Wie zuvor wurde das obligatorische Blatt des „Hockeyschlägers“ zum Ende des 20. Jahrhunderts tendenziös der Aufzeichnung hinzugefügt, um dieses als außerordentlich erscheinen zu lassen.

Sichtbare Paradigma-Verschiebung: Die Abkühlung ist anomal – die Warmzeit der Moderne eine Rückkehr zu normal

Wie schon erwähnt war der Grund, das Blatt des „Hockeyschlägers“ der partiell korrigierten „globalen“ PAGES 2K-Aufzeichnung hinzuzufügen, den Betrachter visuell davon zu überzeugen, dass die Moderne anomal und ungewöhnlich ist.

Aber wenn wir die in PAGES 2K gezeigten Daten aus allen 7 Regionen aus einem anderen Blickwinkel betrachten, ergibt sich ein anderes Bild. In diesem erscheinen die Temperaturen der Moderne als die Norm, während die Kaltperiode von Mitte des 14. bis Anfang des 20. Jahrhunderts als die Ausnahme auftreten. Die Wärme des 20. Jahrhunderts ist lediglich die Rückkehr zu den Normaltemperaturen, welche das Holozän kennzeichnen.

Die anomal kalten Jahre können als noch ungewöhnlicher dargestellt werden, wenn die simulierten Temperaturen der Aufzeichnungen nach dem Jahr 2000 hinzugefügt werden.

Diese gleiche Darstellung kann auch in den regionalen Rekonstruktionen identifiziert werden. Der abrupte Erwärmungstrend in der Arktis von 1880 bis 1940 (und die nachfolgende Nicht-Erwärmung) erreichten Amplituden, die vergleichbar sind mit Holozän-Perioden der Vergangenheit.

Unter dem Strich: klimatisch hat sich nichts Ungewöhnliches während der letzten 150 Jahre ereignet, jedenfalls im Vergleich der letzten beiden Jahrtausende.

Die Normal-Temperaturen zum Ende des Holozäns haben sich glücklicherweise wieder eingestellt.

Link: http://notrickszone.com/2018/03/29/another-bust-pages-2k-global-reconstruction-fails-to-confirm-the-hockey-stick/#sthash.GEFk1Ty2.dpbs