Greta Thunberg auf Michael Shellenbergers Spuren? Sie demonstriert jetzt auch gegen Windkraft

von AR Göhring

Greta Thunberg forderte einmal Kernkraftnutzung zur Bewältigung des Klimawandels, äußerte sich nach Protest danach aber nicht mehr zum Thema. Nun irritierte die schwedische Ikone der Klimaschutzbewegung erneut, weil sie in Oslo gegen einen Windpark in Lappland demonstrierte.

In der norwegischen Hauptstadt Oslo blockierte Greta Thunberg gemeinsam mit samischen Aktivisten den Eingang des Energieministeriums. Grund ist die Forderung nach Teilabriß des größten landgebundenen Windparks Europas in der nordwestlichen Region Fosen, wo wie in Schweden und Finnland das Urvolk der Samen (oder Lappen) lebt, die lange vor den Indogermanen und Finno-Ugriern Europa besiedelten. Daher werden die häufig noch als Rentierzüchter lebenden Samen von Aktivisten gern als eine Art Euro-Indianer gesehen. Früher wurden sie tatsächlich von den Nordgermanen und Finnen an den Rand gedrängt – in den modernen Sozialstaaten ist das aber längst nicht mehr der Fall, da ist jede im Land lebende Ethnie geschützt.

Man fragt sich, wieso dann überhaupt im Lappengebiet ein riesiger Windpark errichtet werden konnte. Es lief wohl so wie in Deutschland – die Rechte der Energiewende-Profiteure haben Vorrang, und wenn finanzschwache Bürger, ob nun deutsche Dörfler oder samische Rentierzüchter, sich nicht unter Aufbietung aller Mittel und sonstiger Ressourcen wehren, setzen die Lobbyisten und Politiker den Bau durch.

Im Falle Fosens haben die Windgegner-Lobbyisten nun erfolgreich zurückschlagen können – erstaunlich! Zitat Wikipedia:

Am 11. Oktober 2021 erklärte der Oberste Gerichtshof die Betriebserlaubnis der zwei Teilparks Storheia und Roan im Nachhinein für ungültig, da sie die kulturellen Rechte des indigenen Volkes der Samen beeinträchtigen und gegen entsprechende internationale Schutzkonventionen verstoßen. Daraufhin forderten Vertreter der Samen den Abriß der Anlagen, die norwegischen Behörden ordneten aber erst weitere Gutachten an. Im Februar 2023 protestierte Greta Thunberg zusammen mit Aktivisten aus dem Volk der Samen gegen das Fortbestehen dieser Teilparks und sagte: „Eine Klimawende, die die Menschenrechte verletzt, ist keine Klimawende, die ihres Namens würdig ist.“

Na also, geht doch. Die Frage ist nur, ob nur „Euro-Indianer“ die von Thunberg erwähnten „Menschenrechte“ haben sollen, oder auch Dorfbewohner, die nicht zu einer wie auch immer definierten Randgruppe gehören. Würde Greta Thumberg auch mit der Bürgerinitiative aus St. Gangloff gegen die Zerstörung ihrer thüringischen Heimat demonstrieren?

Thunberg ist immer wieder für Überraschungen gut. Vielleicht wird sie einen Weg wie Natur- und Klimaschützer Michael Shellenberger aus Kalifornien einschlagen, der heutzutage vehement gegen „erneuerbare Energien“ und für Kernkraft eintritt..




Greta Thunberg fordert erneut Weiterbetrieb der Kernkraftwerke

Grünfeld, Robert

Sandra Maischberger interviewte die Klimaaktivistin Greta Thunberg in ihrer schwedischen Heimat. Das Video wurde in die Talksendung am Mittwoch eingeschnitten.

Viele Klimapolitik-Kritiker sehen Greta Thunberg (19) als Marionette von Interessensgruppen, die aufgrund ihres jungen Alters und ihres Ausbildungsmangels gar keine eigene Motivation haben kann. Es fällt aber auf, daß sie ab und an Empfehlungen gibt, die vor allen in Deutschland in den Kreisen um Grüne und Fridays for Future geradezu Haß erzeugen können. 2019 bereits stufte Greta die Kernkraft als

„kleinen Teil einer großen neuen kohlenstofffreien Energielösung“ ein – und zitiert damit sogar Publikationen des Weltklimarates.

Dafür wurde sie harsch kritisiert und mied das Thema drei Jahre lang. Da die Grünen und ihr Umfeld Mitte der 1970er als verstreute Bürgerinititiativen gegen Kernkraftwerke begannen, die sich erst später auch verschiedenen Aspekten des Naturschutzes zuwandten, gilt die Energiegewinnung aus Kernspaltung nicht nur in linken bildungsbürgerlichen Kreisen heute als Hochrisikotechnologie.

Daß die zivile Kernkraftnutzung um ein Vielfaches weniger Tote und Verletzte zur Folge hatte als zum Beispiel der moderne Verkehr oder klassische Energieerzeugung, wird gerne übersehen bzw. absichtlich nicht kommuniziert. Die Sachlage spielt hier also keine Rolle mehr, sondern nur noch die politische Nutzbarkeit.

Trotzdem wagt sich Thunberg erneut mit dem Thema Kernkraft vor – wenn auch vorsichtig, im Vergleich mit der ebenfalls übel beleumundeten Kohlekraft. Im Wortlaut:

„Wenn sie schon laufen, glaube ich, daß es ein Fehler wäre, sie abzuschalten und sich der Kohle zuzuwenden“

Das ist im FfF-Umfeld schon als mutig zu bezeichnen – denn eines darf man nicht vergessen: Schweden ist klein – wäre Greta nur dort beliebt und gehypet, wäre sie höchstwahrscheinlich kein globales Phänomen. Es sind die reichen und bevölkerungsstarken deutschsprachigen Staaten DACH, die mit weit über 100 Millionen Einwohnern und einer grünlastigen Medienlandschaft die Idolfigur Thunberg erst möglich machten. Berlin ist neben Stockholm ihr Hauptwirkungsfeld – nur hier wird sie stets überschwänglich und mit viel Beachtung empfangen. In anderen Städten des Westens muß schon eine Konferenz etc. hinzukommen, damit alle Kameralinsen auf sie gerichtet sind.

Aus Sicht des geneigten EIKE-Lesers ist das obenstehende Zitat natürlich bestenfalls kurzfristig-pragmatisch, zeigt aber keine Haltung, die eine nachhaltige wirtschaftliche und sozialstaatliche Entwicklung begünstigt. Da Brüssel aber bereits vor Monaten Kernkraft als „grüne“ Technologie definiert hat, ist zu vermuten, daß zunehmend auch Teile der FfF-Bewegung das Interesse an der Geisterfahrt der Berliner Ampel-Regierung verlieren. Vielleicht wird Greta in naher Zukunft schon die inhärent sicheren neuen Brüter und DFR-Reaktortypen empfehlen, die man schon theoretisch nicht mehr als riskant bezeichnen kann. Daß Greta ohne jeden sachlichen Grund zur Expertin ernannt wurde, rächt sich nun aus Sicht der Kernkraft-Verächter.

Dennoch versuchen in Berlin noch einige, ihre Sicht schlechtzureden. Die taz konstruiert eine Kontaktschuld Gretas mit der CDU und FDP (aber nicht mit der AfD, das ist bemerkenswert). Dazu werden Lobbyisten wie der Bruder von Eckart von Hirschhausen oder Armin Simon von ausgestrahlt zitiert:

„Greta Thunberg irrt, wenn sie unterstellt, daß Atomkraftwerke beim Bewältigen der aktuellen Gaskrise helfen könnten“. (Simon) 

„Atomkraft kann kein Instrument der Klimapolitik sein“, (Hirschhausen, Scientists for Future).

Völlig falsch – je mehr Kernkraftwerke am Netz sind, desto mehr Strom gibt es, und desto billiger ist die Energie im Kupferdraht, altbekannte Marktlogik. Und wenn es mehr elektrischen Strom gibt, muß man weniger Gas zu dessen Erzeugung verfeuern, was der Pleite-bedrohten Metall- und Lebensmittelindustrie zugute kommt. Hirschhausen ist Wirtschaftswissenschaftler, sogar habilitiert – und somit im Gegensatz zu Greta Experte. Wie kann es sein, daß die Aktivistin ohne Abschluß mehr über Wirtschaft weiß als der Ökonomie-Professor?




Sagte Greta gerade, es gäbe keine Klimakrise? MSNBC-Video….

Kurze Zwischenmeldung zum Schmunzeln: Watts up with that WUWT zeigt einen Videoausschnitt von MSNBC, in dem Greta Thunberg offenbar sagt, es gäbe keine Klimakrise („Since the climate crisis doesn’t exist, …“). Versprecher? Falscher Zungenschlag? Freudsche Fehlleistung? Urteilen Sie selbst:

Ein Versprecher der Puppe. Hat sie das wirklich gerade gesagt? Hump Day Heiterkeit




„Deutschland ist ein Klima-Schurke“: Greta Thunberg vorm Reichstag – Wahlkampfschau für die Grünen

von AR Göhring

„Wir haben kaum Schüler gesehen bei dieser Demo“, meinte eine BILD-Journalistin zu Claus Strunz. Greta Thunberg besuchte die Fridays-for-future-Demonstration in Berlin vor dem Parlament mit Luisa Neubauer. Angemeldet waren 20.000 Teilnehmer; tatsächlich gekommen seien nach FFF-Angaben Zehntausende.

 

eignes Werk Aufruf im Glaskasten einer Schule

Der weltweite Klimastreik fand interessanterweise zwei Tage vor der richtungweisenden Bundestagswahl in Deutschland statt, dem in Europa wichtigsten Staat der westlichen Länder. Eigentlich ist die Bundesrepublik auch die Zentrale von FFF, da die Bewegung der schwedischen Schulschwänzerin nirgendwo so viel Zustimmung erfährt. Was sagten die Stockhlomer Aktivistin und Luisa? Nichts Neues, nur

„Deutschland ist ein Klima-Schurke“

Danke, Greta. Begründet hatte die gut aufgelegte und erholt wirkende Thunberg ihre Beschimpfung („villain“) mit dem Argument, Deutschland sei historisch der viertgrößte Emittent an Kohlen-zwei-Sauerstoff, und das mit nur über 80 Millionen Einwohnern (was historisch falsch ist). Das Historien-Argument wird von Alarmisten gern bemüht, um zu rechtfertigen, daß ein Land mit nur 2%-Anteil an der weltweiten CO2-Produktion seine Industrie ruinieren soll, obwohl es gar keine Auswirkung hat. Die ungewöhnliche kalte und nasse Witterung seit Dezember 20 erwähnte Greta nicht.

Der Klartext-Journalist Claus Strunz, früher Sat1, heute Bild-TV, kritisierte im neuen Fernsehsender der Zeitung den Auftritt der schwedischen Aktivistin, die mittlerweile volljährig ist. Er nannte sie eine Israelfeindin, die einen Tag nach Neubauers Antisemitismus-Vorwurf an Hans-Georg Maaßen BDS-Zitate twitterte und dafür einen Schittsturm kassierte (natürlich folgenlos). Strunz wunderte sich, daß die Behörden zwei Tage vor der Wahl am wichtigsten Demonstrationsort des Landes eine Klimademo zuließen und folgerte, daß es sich beim FFF-Ereignis sehr wohl um eine Wahlkampfveranstaltung für die Grünen handele.

Die beiden Grünen-Chefs Baerbock und Habeck indes waren nicht in Berlin anwesend, sondern gemeinsam auf einer Wahlkampfveranstaltung in Düsseldorf.

Der Klimastreiktag fand auf der ganzen Welt statt – sogar in Istanbul fanden sich 500 Demonstranten zusammen. Das Zentrum war aber klar Deutschland – in München waren zum Beispiel 12.000 Aktivisten unterwegs und ließen Straßen sperren. Überall im Land sprühten FFFler im Vorfeld Sprüche auf die Straßen und Gehwege (Thüringen: „Kinder wählen für ihre Eltern“). In der westfälischen Stadt Meschede führte das zu zahlreichen Anzeigen, weil die Sprühereien der „Umweltschützer“ das neue Pflaster verunreinigten, was zu Tausenden Euros Reinigungskosten führte.

eignes Werk

Nebenbei: Sprühdosen enthalten als Treibmittel heuer meist Butan oder Propan, die als mehratomige Gase Treibhauswirkung besitzen…..




Nachricht vom EIKE Präsidenten

Kein anderer als der WHO-Generalsekretär Tedros ließ die berühmte Greta Thunberg am 19. April zu einer Pressekonferenz zuschalten, wo sie völlig losgelöst vom wissenschaftlichen Sachstand behauptete, man könne die Gesundheitskrise nicht von der ökologischen Krise und diese wiederum nicht von der Klimakrise trennen. Alles sei auf vielfältige Weise verbunden: „We can no longer separate the health crisis from the ecological crisis and we cannot separate the ecological crisis from the climate crisis, it’s all interlinked in many ways.“

Tedros wiederum, dem man eine politische Nähe zu den Gewaltherrschern dieser Welt nicht absprechen kann, sekundierte: „Die gleichen nicht nachhaltigen Entscheidungen, die unseren Planeten töten, töten auch Menschen.“ Der Zusammenhang zwischen Klima- und Gesundheitskrise sei „kristallklar“. Es gebe inzwischen jährlich Millionen Tote durch Luftverschmutzung. Sinn dieser Übung war natürlich die in gewissen Kreisen seit langem übliche verwerfliche Praxis, das völlig unschädliche angebliche „Klimagas“ Kohlendioxid mit tatsächlich schädlichen Luftschadstoffen in Verbindung zu bringen, um eine wohlstands- und wissenschaftsfeindliche Agenda durch eine Strategie der Angst zu legitimieren. Daß der neue US-Präsident Biden und die chinesische Regierung ähnliches verkünden, ist sicher kein Zufall.

Nur wer die Fakten kennt, kommt gegen die hier skizzierte Desinformationspraxis an und kann angstfrei leben. Unser Institut stellt sich seit 2007 die Aufgabe, genau solche Fakten zu liefern – sei es durch wissenschaftliche Berichterstattung, sei es durch eigene wissenschaftliche Arbeiten, sei es durch Unterstützung von Wissenschaftlern, die wegen ihrer Kritik am Klima-Alarmismus und der einengenden Forschungspraxis an vielen Universitäten inzwischen von jeder Finanzierung ausgeschlossen worden sind. Unsere diversen Webpräsenzen legen davon Zeugnis ab.

Das wird inzwischen auch von kritischen Beobachtern zur Kenntnis genommen. So stellt uns eine neue Studie des Hamburger Nachhaltigkeitsprofessors Timo Busch (Climatic Change, Jan. 2021) auf eine Stufe mit großen US-Instituten wie Heritage Foundation oder CATO sowie der deutschen staatsfinanzierten Friedrich Naumann Stiftung: „EIKE ist der zentrale Akteur in der deutschen Klimaleugnerbewegung.“ Eine internationale Studie (Almiron et al., Climatic Change, August 2020) kam zu dem Schluß, unser Institut sei eine (von acht) der „relevantesten Quellen für konträre Klimawandel-Botschaften.“ 73,46 % aller in Europa veröffentlichten klimaskeptischen Texte und damit die meisten skeptischen „Frames“ und „Narratives“ kämen von EIKE, heißt es dort.

Damit wir dieses Aktivitätsniveau erhalten und ausbauen können, bitte ich Sie einmal mehr, uns mit Ihrer Spende zu helfen, daß es weitergehen kann. Und natürlich wollen wir, so bald es die Verhältnisse zulassen, auch wieder zu einer großen Klima- und Energiekonferenz einladen. Scheuen Sie sich bitte nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren. Wir sind wegen Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung (noch?) gemeinnützig und dürfen nach dem Bescheid des Finanzamtes Jena vom 30. 4. 2019 abzugsfähige Spendenquittungen ausstellen. Alle Spenderdaten werden streng vertraulich behandelt. Falls Sie in den letzten Tagen schon gespendet haben, bedanke ich mich schon jetzt.

Dr. Holger Thuß

 

Quellen:

WHO-Pressekonferenz, 19.4.2021: WHO fordert mehr Covid-Impfstoff für ärmere Länder, Greta Thunberg unterstützt Impfstofflieferungen in ärmere Länder mit 100.000 €, MDR AKTUELL, Di 20.04.21, 09:21 Uhr https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-1718756.html

Busch, T./ Judick, L. (2021): Climate change – that is not real! A comparative analysis of climate-sceptic think tanks in the USA and Germany. Climatic Change (2021) 164: 18, Springer Verlag, Heidelberg.

Almiron, N. et al. (2020): Dominant counter-frames in influential climate contrarian European think tanks. Climatic Change (2020), published online: 9. 9. 2020, Springer Verlag, Heidelberg.