Zu Prof. Dr. Claudia Kemfert: Die Energiewende zurechtfabuliert – (Offener Brief zur öffentlichen Windkraftdebatte:)

 Dabei ging es u.a. um den weiteren Ausbau der Windindustrie. Wer in die Sendungen reingehört und -gesehen hat, dem kommen allerdings berechtigte Zweifel, ob Expert(inn)en immer das halten, was sie versprechen. Denn irritiert muss man zur Kenntnis nehmen: physikalisch-technische Unbedarftheit, argumentativer Pfusch, unbelegte Verschwörungstheorien.

Unbelegte Verschwörungstheorien.

Im WDR5 Tagesgespräch behauptet Kemfert, die große Mehrheit der Bevölkerung habe kein Problem mit Windenergieanlagen. Und die wenigen kritischen Bürgerinitiativen würden teilweise von den fossilen Industrien bezahlt. Belege: Fehlanzeige! Damit werden nicht nur grundlegende wissenschaftliche Standards (belastbare Nachweise anstelle von bloßen Behauptungen) missachtet. Vielmehr werden zugleich auch die vielen Bürgerinitiativen verunglimpft, die sich ehrenamtlich für den Erhalt von Lebensqualität auch in Windindustriegebieten einsetzen.

Argumentativer Pfusch.

Expert(inn)en sind gehalten, wissenschaftliche Befunde sorgfältig zu recherchieren und gegeneinander abzuwägen, um diese dann in einem nachprüfbaren und überzeugenden argumentativen Zusammenhang der Öffentlichkeit vorzutragen. Und gerade bei der kontroversen Debatte um die Energiewende ist zu konstatieren, dass ein „alternativloses“ Argumentieren nicht angebracht ist. Kemfert ist ein abwägendes Argumentieren jedoch völlig fremd. Es gilt ausschließlich ihre eigene Meinung. Abweichende Positionen sind uninteressant, weil Kemfert selbst alles besser weiß. Angeblich!

Physikalisch-technische Unbedarftheit.

Das dürfte damit zusammenhängen, dass der physikalisch- technische Horizont von Kemfert ganz offensichtlich begrenzt ist und/oder allgemein Bekanntes von ihr nicht zur Kenntnis genommen wird, weil es zu den eigenen Vorstellungen nicht passen will. Die Beispiele ließen sich mehren:

Bei Anne Will macht sich Kemfert über die Begriffe „Geisterstrom“ und „Dunkelflaute“ lustig, von denen sie noch nie etwas gehört habe. Allerdings:

„Geisterstrom“ wird bereits seit 2015 in den Medien thematisiert. Es ist der Strom, der überwiegend durch Windkraft aufgrund mangelnder Nachfrage oder technischer Gegebenheiten nicht erzeugt werden kann, aber trotzdem per Gesetz den Betreibern mit 90 % vergütet wird.

Der Begriff „Dunkelflaute“ ist überall in den Medien präsent. Er bezeichnet die Stunden und Tage an denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Als vielbeschäftigte Politikberaterin und angebliche Energieexpertin sollte sie die Publikation des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages zur Dunkelflaute kennen.

Die volatile Stromerzeugung aus Sonne und Wind kann einen Industriestaat ohne Speicher- technologien nicht versorgen. Dieses volatile Stromangebot wird durch die konventionellen Kraftwerke in Echtzeit ausgeglichen, wie jedermann auf der Homepage der Leipziger Strombörse (aufgrund gesetzlicher Veröffentlichungspflicht) nachsehen kann. Dies sichert die Versorgung Deutschlands. Kemfert aber spricht davon, dass Kohlestrom die Leitungen verstopfe. Das ist kein Expertenniveau, sondern Framing im übelsten Sinn.

Bürgerinnen und Bürger dürfen für ihre Gebühren von den öffentlichen Medien erwarten, dass sie Fakten und Informationen liefern, ergänzt durch argumentativ fundierte Kommentare. Das gilt auch für einen informativen Meinungsaustausch in Talkrunden. Gerne verzichten sie auf Expert(inn)en, die bloß ihren eigenen beschränkten und ideologisch eingefärbten Kenntnisstand als wissenschaftlich fundierte Ein- und Weitsicht verkaufen.

Prof. Dr. Jürgen Baur Dipl.-Ing. Udo Mügge

33100 Paderborn-Dahl

Der offene Brief erschien zuerst bei Vernunftkraft Odenwald hier

 




Windkraftanlagen sind reine Geldverschwendung – für die Bürger, nicht für die Profiteure

Diese Zahl muß man sich auf der Zunge zergehen lassen – 364 Millionen Euro, mehr als eine Drittelmilliarde! Das ist der Betrag, den die Bundesnetzagentur den Windrad-Anbietern 2019 ohne Leistung überwies – für das erste Quartal! Macht schlappe 121 Millionen pro Monat. Das ist nicht der Preis für in unsere Häuser geströmte Elektronen, nein, das allein ist der Betrag für nicht gelieferten Strom in der Größe von 3,23 tWh, der wegen Netzüberlastung nicht mehr in die Leitung paßte. Es war alles von Anfang an bekannt: Der Zappelstrom der Windräder (und Solarpaneele) ist für das landesweite Netz einer Industrienation unbrauchbar – mal kommt viel zu viel an, mal viel zu wenig. Wird zu viel geliefert, muß nach EEG trotzdem gezahlt werden. Daß die Nord-Süd-Leitungen Deutschlands nicht ausreichen, um den Strom von den windreichen Küsten zu den Großverbrauchern der schwäbisch-bayerischen Industrie zu leiten, war ebenfalls von Anfang an bekannt. Kein Wunder: In einem modernen Industrieland mit grundlastfähigen Fossil- oder Kern-Kraftwerken sind Riesenleitungen für gewaltige Überproduktion nicht nötig. Früher mußte man nur ein paar zentrale Großmeiler anschließen, heute ein Riesenheer von 30.000 Windrädern, eine Million (!) Sonnenkraftanlagen und viele, viele Biogasanlagen. Ein Kollege aus Indien erzählte mir, in seinem vernünftigen Land gebe es auch Windräder, aber nur für lokale Energieversorgung in der Landwirtschaft oder für abgelegene Dörfer. Ins nationale Netz würde von denen nichts eingespeist.

2019 war „außergewöhnlich windschwach“, wie Wolfram Axthelm vom Lobbyverein Bundesverband WindEnergie (BWE) meint. Zum Unglück der Verbraucher, denn im ersten Vorjahresquartal mußten wir Stromkunden „nur“ 228 Millionen Euro für Ausfälle berappen. Eigentlich ist es Zeit für einen Verbraucher-Aufstand in Deutschland. Wir haben in Europa mit die höchsten Strompreise. Seit 2.000 ist der Betrag um 118% von 13,94 auf 30,43 Cent pro kWh gestiegen. Den höchsten Anteil dabei haben dabei Steuern und Umlagen – satte 57 Prozent. Man sieht: Ohne das rotgrüne und Merkels Erneuerbare Energien-Gesetz und die plötzliche völlig ungeplante „Energiewende“ hätten wir einen sozial ohne weiteres verträglichen Strompreis – der geneigte Leser sei an die vielen Stromsperrungen im Lande erinnert. Stromsperrungen, weil arme Bürger die Abgaben für die Milliardäre und Millionäre nicht mehr zahlen können – dafür wünschte man sich ein „Fridays for…“!

Ein paar offizielle Zahlen:

Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE)

Gelieferte Energie Windkraft, Januar bis Juni 2019: rund 67 tWh

Gelieferte Energie Braunkohle, Januar bis Juni 2019: rund 53 tWh

Gelieferte Energie Steinkohle, Januar bis Juni 2019: rund 26,4 tWh

Gelieferte Energie Kernkraft, Januar bis Juni 2019: rund 34,7 tWh.

Angeblich machen die „Erneuerbaren“ (Wind, Sonne, Biomasse, Wasser) einen Nettostromanteil von 47% aus, wobei Fachleute eher von etwa 15% ausgehen, da die Regierung und die Profiteure stets von der Nennleistung der Windräder und Solarpaneele ausgehen, die die maximal mögliche, also rein theoretische Leistung, beziffern.

Die konkreten Zahlen, offiziell, lauten: 125 tWh kämen von „Erneuerbaren“, das Gesamtvolumen betrage 245 tWh. Wenn beim Ökostrom-Anteil gepfuscht wird, ist das Gesamtvolumen dann falsch angegeben, oder nur der Anteil der herkömmlich erzeugten Leistung? Man kommt sich vor wie ein DDR-Bürger anno `86 beim Schauen der Aktuellen Kamera……