Henne und Ei: Kohlendioxid-Anstieg ist nicht Ursache der natürlichen Erwärmung

Die Profiteure der Klimapolitik und ihre Alarm-Forscher aus den steuerfinanzierten Instituten behaupten seit Jahrzehnten, die Atmosphäre des Planeten heize sich auf, weil die böse Industrie so viel Kohlendioxid in die Luft pustet. Ein aufsehenerregender Artikel von Demetris Koutsoyiannis und Kollegen aus Athen zeigt nun: Erst wird es warm, dann kommt das Kohlendioxid aus dem Meer.

Klimaforschung im Getränkemarkt

Wann sprudelt Mineralwasser mehr? Wenn es heiß ist, oder wenn es kalt ist? Mit Bier geht das Experiment auch – und im Land der Biertrinker weiß man, warmes Bier wird schnell schal, weil die Kohlensäure sich schneller verflüchtigt. Diesen einfachen Zusammenhang kannten die CO2-Forscher früher offenbar nicht, als sie die Erderwärmungstheorie erfanden. Wird die Erde durch natürliche Prozesse wie die solaren oder Milankowitsch-Zyklen etwas wärmer, gast die im Meer gelöste Kohlensäure in Massen aus.

Wer nun einwenden mag, daß das Mittelmeer im letzten Urlaub aber gar nicht gesprudelt hat, sei versichert, dass trotzdem eine Menge Sauerstoff und Kohlendioxid im Ozean gespeichert sind. Sonst könnten Algen nicht wachsen und Fische nicht atmen.

Neue Tricks

Die peinliche Missachtung des Wasser-Kohlensäure-Zusammenhanges in der Erdgeschichte führte zu dem schlagenden Argument von Klimaskeptikern, wie es denn dann ohne den Menschen in den letzten x Millionen Jahren immer wieder zu Heißzeiten gekommen sei, die sogar die Pole abschmolzen. Hatten die Saurier den Partygrill erfunden?

Sicher nicht – und so wurschtelt man sich heute argumentativ durch, indem man erklärt, die Sonne oder Milankowitsch hätten natürlicherweise ein bißchen geheizt, und das mörderische Grill-Molekül CO2 aus den Meeren hätte denn den Rest erledigt und die Erde in eine Sauna verwandelt.

Diese Verrenkung war notwendig, weil genau Analysen ergaben, dass die Wärme in der Erdgeschichte in der Regel einige hundert Jahre vor dem CO2-Anstieg kam, sofern es überhaupt einen ähnlichen Verlauf der beiden Kurven gab.

Widerspruch von der Statistik

Die griechischen Forscher um Koutsoyiannis untersuchen in ihrem Artikel eigentlich „nur“ statistisch-mathematische Zusammenhänge zur Kausalität. Auf deutsch: Es geht um das Henne-Ei-Problem, was war zuerst da? Nach einer theoretischen Einleitung im Teil eins geht es im Teil zwei und drei ums Eingemachte, also ums „Klima“:

Die Ergebnisse […] deuten eindeutig auf ein (unidirektionales) potenziell kausales System mit T als Ursache und [CO₂] als Wirkung hin. Daher kann die weit verbreitete Auffassung, daß eine Erhöhung von [CO₂] zu einem Anstieg von T führt, ausgeschlossen werden, da sie die notwendige Bedingung für diese Kausalitätsrichtung verletzt.”

Und:

Alle aus den Analysen resultierenden Beweise deuten auf einen unidirektionalen, potenziell kausalen Zusammenhang mit T [Temperatur] als Ursache und [CO₂] als Wirkung hin.”

Kurz: Die Masse des Kohlendioxids in der Luft befindet sich dort, weil die Meere nach der langen „Kleinen Eiszeit“ sich nach 1850 (zum Glück) aufheizen – der menschgemachte Anteil am Luft-CO2 ist entgegen den politischen Verlautbarungen sehr klein.

Etwas versteckt im Anhang gehen die Autoren in die vollen: Dort schreiben sie, daß durch natürliche Atmung der Lebewesen (Tiere immer, Pflanzen nachts) jährlich Kohlenstoff-Emissionen von 31,6 Gigatonnen auf der Erde entstehen. Die veranschlagte Industrie-Emission liegt mit 9,6 Gigatonnen deutlich darunter. Die komplette Reduktion auf „Netto 0“ würde daher nur wenig, oder gar nichts bringen. Die Industriestaaten wären aber ruiniert, und Wohlstandsverlust kostet Leben. Deutschland, das noch nie so viele Menschen beherbergte wie heute, und immer voller wird, könnte seine Bevölkerung nicht mehr mit Energie und Nahrung versorgen.

Alarmisten: Kohlendioxid als Heizer der Welt

Die Klimaalarmisten hingegen behaupten, daß CO2 in der Luft die Strahlung der Sonne teilweise einfange („Treibhauseffekt“) und so die Wärme-Energie auf der Erde halte. Das ist auch nicht falsch, wie man in Experimenten mit verschiedenen Gasen nachweisen kann, die drei und mehr Atome haben (Sauerstoff O2 zum Beispiel heizt nicht). Pikanterweise ist CO2 aber eines der am schwächsten wirksamen Treibhausgase, Methan oder Schwefelhexafluorid SF6 sind wesentlich stärker. Und wo kommt SF6 her? Ausgerechnet aus den Windrädern und ihren Schaltkästen, die damit elektrisch isoliert werden. Eigentlich müsste das Gas verboten werden, wenn die Politiker, Aktivisten und Klimaprofs ihre eigene Theorie ernst nehmen würden.

Sättigung verschwiegen

Was politisch abhängige Wissenschaftler und Massenmedien heutzutage gerne verschweigen, ist die berühmte andere Hälfte der Wahrheit. Das CO2 „sammelt“ nur einige Wellenlängen, die die Sonne aussendet. Da die Sonne diese Wellenlängen aber nicht unbegrenzt aussendet, sind wir jetzt schon fast an der Grenze dessen, was das CO2 überhaupt einsammeln kann. Heißt: Verdopplung des CO2 in der Atmosphäre würde kaum noch mehr Erwärmung bewirken. Eine „Klimasensitivität“ im Bereich von 420 Teilchen pro Million (ppm) kann man gar nicht mehr definieren, oder sie wäre praktisch bedeutungslos.

Denn eines darf man nicht vergessen: Treibhausgase haben auf das Wetter/Klima heuer keinen Einfluß mehr – Wolken und Sonne bestimmen, was in der Atmosphäre passiert.

Zuerst erschienen bei AUF1




Die Erderwärmung rettete über eine halbe Million Menschen allein in England und Wales

Die britischen Behörden rechnen vor, dass wegen höherer Temperaturen in den letzten 20 Jahren über 550’000 Menschen weniger gestorben sind, als erwartet werden konnte – allein in England und Wales. Die Erderwärmung entwickelt sich in gemässigten Zonen zu einem Segen.

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von Alex Reichmuth

Wer sich auf Medienberichte abstützt, muss zum Schluss kommen, dass wegen des Klimawandels unzählige Menschen ums Leben kommen. «Immer mehr Hitzetote durch Klimakrise in Deutschland», titelte der «Spiegel» (siehe hier). Das Magazin «Geo» schrieb: Ohne rigide Massnahmen zum Klimaschutz «könnten bis zum Ende des Jahrhunderts 83 Millionen Menschen zusätzlich sterben» (siehe hier). Schlagzeilen machte letztes Jahr auch eine Studie unter Beteiligung der Universität Bern, wonach 37 Prozent der hitzebedingten Todesfälle auf die menschengemachte Klimaerwärmung zurückzuführen seien (siehe hier).

Solche Meldungen fokussieren oft nur auf einen schmalen Ausschnitt der Wirkungen der Erderwärmung. So wird zum Beispiel verkannt, dass mit steigenden Temperaturen auch weniger kältebedingte Todesfälle zu erwarten sind, oder dass die Menschen generell sehr geschickt darin sind, sich auf veränderte klimatische Bedingungen einzustellen.

Potenziell tödliche Atemwegserkrankungen und Infektionen

Zu interessanten Resultaten ist nun das britische Amt für Nationale Statistik (Office for National Statistics, ONS) in einem Bericht gekommen, der vor einigen Tagen publiziert worden ist. Das ONS hat untersucht, wie sich die klimabedingte Sterblichkeit in den Jahren 2001 bis 2020 in England und Wales entwickelt hat. Dabei erfasste es alle Todesfälle, deren Ursache eine Temperaturabhängigkeit zeigen. Es sind dies insbesondere Atemwegserkrankungen und Infektionen, die bei Kälte mehr zum Tragen kommen, sowie Herzkreislauf-Probleme und Infarkte, die bei Wärme häufiger werden (siehe hier).

Das ONS stellt fest, dass die Durchschnittstemperaturen im untersuchten Zeitraum höher als früher waren. So war es von 1991 bis 2020 um 0,9 Grad wärmer als von 1961 bis 1990. Aus den vorherrschenden Temperaturen schätzte das Amt ab, wie viele kälte- oder wärmebedingte Todesfälle in jedem Jahr zu verzeichnen waren.

Jährlich 27’755 Todesopfer weniger

Das Resultat: Während es 2001 noch 993 klimabedingte Todesfälle pro 100’000 Einwohner gab, waren es 2019 nur noch 771. (2020 waren es pandemiebedingt mit 830 wieder etwas mehr). Insgesamt, so hat das ONS berechnet, kamen in England und Wales von 2001 bis 2020 darum 555’103 Personen weniger wegen Kälte oder Hitze ums Leben. Das sind durchschnittlich 27’755 pro Jahr.

 

Die starke Abnahme an klimabedingten Todesfällen liegt auch an besserer Anpassung an Temperaturextreme und an besserer Gesundheitsversorgung.

 

Bemerkenswert ist: Die Zunahme von warmen Tagen während der Monate Juni bis September hat zwar insgesamt zu 1643 zusätzlichen Hitzetoten geführt. Diese Zahl bleibt aber um Grössenordnungen hinter der Abnahme der Todesfälle wegen weniger kalten Tagen zurück. Diese Erkenntnis widerspricht auch der immer wieder vorgebrachten Behauptung, die Zahl der Hitzetoten steige schneller, als die Zahl der Kältetoten abnehme.

Kurz gesagt hat die Erderwärmung also weit über einer halben Million Menschen das Leben gerettet. Allerdings liegt die starke Abnahme an klimabedingten Todesfällen nicht nur an höheren Temperaturen, sondern gemäss ONS auch an besserer Anpassung an Temperaturextreme, an besserer Gesundheitsversorgung und an «Verbesserungen der sozioökonomischen Umstände».

Die Menschen schützen sich immer besser

Das ONS warnt zugleich, dass der Trend zu weniger klimabedingten Todesfällen in den nächsten Jahrzehnten drehen könnte, falls Grossbritannien vermehrt von extremer Hitze getroffen werde. Allerdings: Es gibt mehrere Studien, die belegen, dass selbst die hitzebedingten Todesfälle in den letzten Jahren tendenziell abgenommen haben – trotz steigender Temperaturen. Konkret wissen sich die Menschen immer besser vor Hitzewellen zu schützen, etwa mit einer isolierenden Bauweise, der Einplanung von mehr Grünflächen oder dem vermehrten Einsatz von Klimaanlagen (siehe hier).

Wenn der Klimawandel in den letzten zwei Jahrzehnten allein in England und Wales einer halben Million Menschen das Leben gerettet hat, kann man daraus ableiten, dass es in den Ländern der gemässigten Klimazonen insgesamt viele Millionen sein müssen. Denn der Effekt, dass die kältebedingten Todesfälle stärker abnehmen als die hitzebedingten zunehmen, dürfte auch in anderen europäischen Ländern, in Amerika und in weiten Teilen Asiens spielen. In diesen Zonen sind zudem wegen der steigenden Temperaturen höhere Ernteerträge zu erwarten, sodass sich der Klimawandel insgesamt als Segen erweisen dürfte.

Der Beitrag erschien zuerst beim Schweizer Nebelspalter hier

 




Die Erwärmung der letzten 20 Jahre hat seine wesentliche Ursache in der Veränderung der Wolken

Hans-Rolf Dübal und Fritz Vahrenholt haben in einer peer – reviewed Publikation in “ Atmosphere” die Strahlungsbilanz der Erde in den letzten 20 Jahren untersucht. Der Nettostrahlungsfluss, also die Differenz zwischen solarer Einstrahlung und lang- und kurzwelliger Abstrahlung, bestimmt die Veränderung des Energieinhaltes des Klimasystems. Ist er positiv, so heizt sich die Erde auf, ist er negativ, so bedeutet das eine Abkühlung. Das von der NASA betriebene satellitengestützte CERES-Projekt liefert nun seit zwei Jahrzehnten solche Strahlungsdaten, sowie Daten zur Entwicklung der Bewölkung in zeitlicher und räumlicher Auflösung. Diese Daten werden sowohl bezogen auf eine Höhe von ca. 20 km (TOA = „Top of Atmosphere“), also auch bezogen auf die Erdoberfläche bestimmt.

Die in dieser Woche erfolgte Veröffentlichung “Radiative Energy flux variation from 2001 – 2020” ( https://www.mdpi.com/2073-4433/12/10/1297; Dübal, H.‐R.; Vahrenholt, F. Radiative Energy Flux Variation from 2001–2020. Atmosphere 2021, 12, 1297. https://doi.org/10.3390/ atmos12101297) hat ein für die Klimawissenschaft überraschendes Ergebnis zu Tage gefördert: die Erwärmung der Erde in den letzten 20 Jahren ist im Wesentlichen auf eine höhere Durchlässigkeit der Wolken für die kurzwellige Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Die kurzwellige Abstrahlung ist in diesem Zeitraum stark zurückgegangen (siehe Abbildung) und zwar gleichermaßen auf der Nord- und Südhalbkugel (NH und SH). Das bedeutet bei nahezu konstanter Sonneneinstrahlung, dass mehr kurzwellige Strahlung die Erdoberfläche erreicht hat und damit zur Erwärmung beitrug. Die langwellige Rückstrahlung (der sog. Treibhauseffekt) trug nur zu einem geringeren Teil zur Erwärmung bei. Er wurde sogar weitgehend kompensiert durch die ebenfalls ansteigende Durchlässigkeit der Wolken für von der Erde ausgehende langwellige Strahlung. Zu diesem eindeutigen Ergebnis kommen die Autoren nach der Auswertung der CERES-Daten Strahlung.

Schon die NASA-Forscher um Norman Loeb (https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2021GL093047), sowie der finnische Forscher Antero Ollila (https://www.journalpsij.com/index.php/PSIJ/article/view/30174) hatten kürzlich bereits darauf hingewiesen, dass die kurzwellige Sonneneinstrahlung auf Grund der Abnahme niederer Wolken von 2005 bis 2019 zugenommen hat. Dübal und Vahrenholt untersuchten nun für den gesamten Zeitraum TOA- und bodennahe Strahlungsflüsse und setzten diese in Bezug zu Veränderungen der Bewölkung. Der Nettoenergiezufluss war im gesamten Zeitraum positiv und ist von 2001 bis 2020 von 0.6 W/m² auf 0.75 W/m² angestiegen.

Im 20-jährigen Mittel betrug er 0,8 W/m². In dem Brückenchart sind die Triebkräfte dieser Veränderung dargestellt und diese liegen eindeutig im Bereich der kurzwelligen Strahlung in den bewölkten Gebieten, die etwa 2/3 der Erdoberfläche ausmachen (SW Cloudy Area, +1.27 W/m²). Dies steht im Kontrast zu der vom IPCc noch in seinem jüngsten Bericht dargestellten Annahme, dass die Erwärmung durch die Zunahme der langwelligen Rückstrahlung allein auf Grund des anthropogenen Treibhauseffektes erfolgte. Der IPCC schreibt diesem Effekt 100 % der Erwärmung zu und begründet dies mit Modellrechnungen. Die Analyse der Messdaten durch Dübal und Vahrenholt zeigen aber, dass die Erwärmung durch den Rückgang von 1,4 W/m² kurzwelliger Abstrahlung sowie die um 1,1 W/m² erhöhte langwellige Abstrahlung überwiegend dem Wolkeneffekt zuzuschreiben ist.

Die Autoren betrachteten auch die Auswirkung dieses Strahlungsüberschusses auf den Wärmeinhalt des Klimasystems für einen längeren Zeitraum seit 1750. Dabei bedeutet die „Enthalpie“ die Summe von Wärme, Arbeit und der latenten Wärme, also Verdampfungswärme von Wasser, Schmelzwärme von Eis, energetische Veränderung der Biosphäre (Pflanzenwachstum) usw. Da etwa 90% dieser Enthalpie als Wärme in den Ozeanen verbleibt, können durch eine Betrachtung der langfristigen ozeanischen Wärmeaufnahme (Ocean Heat Content, OHC) ebenfalls Rückschlüsse auf die Enthalpieentwicklung gezogen werden.

Es wurde für den Zeitraum 2001-2020 eine gute Übereinstimmung dieser beiden unabhängigen Datensätze festgestellt und für frühere, längere Zeiträume die vorhandenen OHC-Daten ausgewertet, um ein Gesamtbild zu erhalten. Dieses zeigt, dass die Erwärmung seit 1750 nicht kontinuierlich, sondern in Heizschüben erfolgte, bezeichnet als A, B und C, bei denen jeweils 20-30 Jahre lang ein hoher Nettostrahlungsfluss (0.7 bis 0.8 W/m²) wirkte, unterbrochen von milderen Phasen. Der Beginn dieser Heizschübe fiel mit dem Vorzeichenwechsel eines weiteren bekannten natürlichen Klimafaktors, der AMO (Atlantische Multidekadische Oszillation) zusammen. Die entscheidende Frage, ob die jetzige Heizphase C bald ein Ende finden wird wie in den Fällen A und B, oder ob sie sich fortsetzt, kann nur anhand längerer Beobachtungen entschieden werden und muss daher offenbleiben.

Um den Beginn dier Phase C um das Jahr 2000 zu untersuchen, wurden weitere Datensätze herangezogen, vor allem die Bewölkungsmessungen von EUMETSAT, eines europäischen Satellitenprojektes. Hier zeigt sich, dass der Beginn der Phase C mit einer Abnahme der Bewölkung einhergeht, zeitgleich mit dem oben erwähnten Vorzeichenwechsel der AMO. Aus den Strahlungsmessungen kann abgeleitet werden, dass 2% weniger Bewölkung etwa 0.5 W/m² mehr Nettostrahlungsfluss bedeuten, was den größten Anteil der oben erwähnten 0.8 W/m² erklären könnte.

Dies wird auch durch die Analyse der oberflächennahen Strahlungsbilanz erhärtet. Hier wird zwar eine Zunahme des Treibhauseffektes gefunden, der gut mit dem Anstieg der Treibhausgase Wasserdampf und CO2 korreliert, allerdings lediglich für die wolkenlosen Flächen („Clear Sky“) Diese Korrelation gilt jedoch nicht für die wolkenbedeckten Flächen, die immerhin etwa 2/3 der Erde ausmachen.

Interessant ist die Feststellung zum Treibhauseffekt. Hans-Rolf Dübal: ”Wir konnten den erhöhten Treibhauseffekt der Summe aller Treibhausgase (Wasserdampf, CO2 usw.) unter „Clear Sky“- Bedingungen mit 1,2 W/m² Zunahme in den letzten 20 Jahren nachweisen. Allerdings wird diese Zunahme flächengewichtet überkompensiert durch die zunehmende Abstrahlung der langwelligen Strahlung in den bewölkten Zonen („Cloudy Areas”) in Höhe von -1,48 W/m².“

Die Zeitspanne von 20 Jahren ist noch zu kurz, um abschließend entscheiden zu können, ob die jetzige Heizphase eine temporäre oder permanente Entwicklung ist. Im ersteren Fall müssen die Klimaprognosen grundlegend überarbeitet werden. Der physikalische Mechanismus, der zu der Wolkenverdünnung geführt hat, wird in der Literatur unterschiedlich diskutiert. Vahrenholt: “Die Wolkenveränderungen können durch Rückgang der Aerosole, durch Erwärmung der Atmosphäre auf Grund natürlicher Ursachen (z.B. der AMO oder der PDO), durch anthropogene Erwärmung durch CO2 oder einer Kombination dieser einzelnen Faktoren ausgelöst werden. Eines kann allerdings schon jetzt festgehalten werden: die Erwärmung der letzten 20 Jahre wurde stärker durch Veränderung in den Wolken als durch den  klassischen Treibhauseffekt verursacht.”.

überarbeitete Fassung, 9.10.2021, 12:50 Uhr.

Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne hier




Erwärmung durch menschgemachtes CO2: Neue Fachstudie zeigt Entwarnung an

Von diesem Beitrag werden Sie bei Leit-Medien nichts erfahren.
Das hat zwei Gründe: Das Ergebnis des Beitrags und die Art, wie das Ergebnis zustande gekommen ist. Das hier:

Argh, richtige Wissenschaft. Ein Text, in dem empirische Daten zur Grundlage genommen werden, um vor dem Hintergrund physikalischer Gesetze zu untersuchen, wie sich Sonnenstrahlung, die auf die Erde trifft, als Wärmestrahlung wieder abgegeben und von Treibhausgasen “aufgefangen” wird, auf das Klima auswirkt. Das ist nichts, was “Klimaaktivisten” zur Kenntnis nehmen, nichts, was angebliche “Wissenschaftsjournalisten” aufarbeiten, nicht einmal etwas, was Fach-Zeitschriften der Physik drucken wollen, nicht weil es keine Physik wäre, nein, an der Methode und der Durchführung gibt es nichts auszusetzen, aber am Ergebnis.

Das Ergebnis passt nicht in die Welt der Klima-Hysterie, und alles, was nicht in die Welt der Klimahysterie passt, weil es z.B. Wissenschaft ist, wird unterdrückt, unterschlagen, führt zu Angst bei den Herausgebern von wissenschaftlichen Zeitschriften, denn Herausgeber kann man heute wohl nur noch werden, wenn man den Verdacht widerlegen konnte, mit einem Rückgrat ausgestattet zu sein. Versuchten wir heute unseren Text “Bringing Boys Back In” zu veröffentlichen, es fänden sich wohl keine Herausgeber mehr, die das Rückgrat von Diether Hopf und Ewald Terhart hätten.

Zurück zu Happer und Wijngaarden.
Zentral für das, was die beiden auf rund 35 Seiten darlegen, ist das hier:

Das ist ein Absorptionsband für verschiedene Wellenlängen. Die schwarzen Flächen zeigen die Wellenlängen bei denen eine Absorption von Wärmestrahlung durch die entsprechenden Moleküle erfolgt. Die ganze Idee des von Menschen zu verantwortenden Klimawandels basiert darauf, dass mit einer Zunahme der Konzentration von CO2 in der Atmosphäre, also mit einem Mehr an CO2-Molekülen, die durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen der Atmosphäre zugeführt werden, ein Mehr an Wärmestrahlung gebunden und die Erde zu einem Treibhaus mit steigenden Temperaturen entwickelt werden kann. Die entsprechenden Rechnungen basieren auf eher kruden Varianten der oben dargestellten Absoprtionsbänder, die letztlich das Licht-Spektrum der einzelnen Moleküle abbilden, ein Spektrum, das man in einzelnen Linien zerlegen kann, um auf Grundlage der einzelnen Linien zu untersuchen, wie es um die Absorption von Wärmestrahlung durch z.B. CO2 steht.

Zunächst ist es jedoch notwendig, das Konzept der Saturation einzuführen. Stellen Sie sich ein halbgefülltes Wasserglas in der Sonne vor, das abgedeckt ist, aus dem keine Wassermoleküle (H2O) entweichen können. Das Wasser absorbiert Wärme: Wasserdampf ensteht, der den Rest des Glases fühlt und an der Oberfläche der Flüssigkeit wieder kondensiert. Sättigung, Saturation beschreibt den Punkt, bei dem die Verdunstung von Wasser der Kondensation von Wasserdampf entspricht. Offenkundig ist Sättigung von Temperatur abhängig. Ebenso offensichtlich gibt es einen Punkt, ab dem eine Steigerung der Temperatur nicht mehr dazu führt, dass die Wassermenge im Glas abnimmt.

Diese Logik haben Happer und Wijngaarden auf die Atmosphäre übertragen und mit einer unglaublich genauen und bislang nicht dagewesenen Analyse der einzelnen Spektrallinien der fünf Treibhausgase (H2O [Wasserdampf], CO2, CH4 [Methan], N2O (Stickoxid) und O3 [Ozon]) verbunden. Nicht nur das. Sie haben auch in Rechnung gestellt, dass die Temperaturen in der Troposphäre, der Stratospäre und der Mesosphäre nicht identisch sind, was (in Analogie zu dem Wasserglasbeispiel) dazu führt, dass die genannten Treibhausgase nicht nur Wärmestrahlung absorbieren, sondern auch emittieren. Damit haben Happer und Wijngaarden wohl die erste Arbeit vorgelegt, die für das grundlegende Modell des “radiative forcing”, das sich hinter der Rede von der Erderwärmung verbirgt, im Detail untersucht, wie sich ein erhöhter Ausstoß von Treibhausgasen auf die Erdtemperatur auswirkt.

Das theoretische Modell, anhand dessen der menschliche Einfluss auf das Klima modelliert wird, setzt übrigens die Sonneneinstrahlung auf eine schwarze Oberfläche und die daraus resultierende Abgabe von Wärmestrahlung unter Auslassung aller störenden Einflüsse von Wolken und Treibhausgasen, mit einem ebensolchen, das Treibhausgase und Wolken berücksichtigt, ins Verhältnis.

Das Ergebnis dieser Analyse, die weit über das hinausgeht, was das Intergovernmental Panel of Climate Change zur Grundlage seiner Ermärmungs- oder Überhitzungsmodelle macht, kann zunächst auf zwei Postulate gebracht werden:

  • Für die Modellierung der Erderwärmung ist die Berücksichtigung der Emission von Wärmeenergie durch Treibhausgase ebenso wichtig wie die Berücksichtigung der Absorption von Wärmestrahlung.
  • Die Variation in der Temperatur der Atmosphäre mit zunehmender Höhe ist für die richtige Bestimmung des Effekts von CO2 auf das Erdklima mindestens so wichtig wie die Konzentration von CO2. Warum? Wegen des Sättigungseffekts, der oben beschrieben wurde.

Aber das Hauptergebnis besteht in der Bestimmung des Effekts auf das Erdklima, der von einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 400ppm auf 800ppm ausgehen würde. Eine solche Verdoppelung treibt den Klimahysterikern die Panik in die Augen, denn es ist ein Ausmaß, bei dem sie die eigene Verdampfung erwarten. Aber, nichts dergleichen stellt sich ein:

Im Wesentlichen zeigt diese Abbildung für CO2 eine Sättigung. Happer und Wijngaard schreiben dazu:

“The saturations of the abundant greenhouse gases H2O and CO2 are so extreme that the per-molecule forcing is attenuated by four orders of magnitude with respect to the optically thin values. Saturation also suppresses the forcing power per molecule for the less abundant greenhouse gases, O3, N2O and CH4, from their optically thin values, but far less than for H2O and CO2.”

Der Einfluss von jedem weiteren emittierten Molekül CO2 auf die Erwärmung der Erde wird um den Faktor 104 abgeschwächt, mit anderen Worten, wir können Kohle, Gas und Öl nach Lust und Laune verbrennen, denn der Effekt weiterer CO2-Moleküle auf die Erderwärmung ist fast nicht mehr vorhanden, denn die Atmosphäre ist gesättigt.

Die Arbeit von Happer und Wijngaard, die wir hier vorgestellt haben, wird von Fachverlagen nicht gedruckt, sie wird vorhersehbar von MS-Medien, den Legitimationswissenschaftlern des IPCC oder der nationalen Regierungen, die die Klimahysterie ausnutzen wollen, um mehr Kontrolle über ihre Bevölkerung zu erreichen, nicht thematisiert werden. Wir haben uns entschlossen, den Preprint von Happer und Wijngaard vollständig zu veröffentlichen. Wer weiß, wie lange er noch auf arxiv zu bekommen ist.



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Horst-Joachim Lüdecke: Energie und Klima – Chancen, Risiken und Mythen, 4. überarbeitete Auflage. Eine Buchbesprechung.

Autor
Horst-Joachim Lüdecke ist pensionierter Professor für Physik, als Klimaforscher (Mit-)Autor zahlreicher internationaler Publikationen in begutachteten Fachjournalen und Autor einiger populärwissenschaftlicher Bücher. Auch durch Vorträge und Anhörungen in Parlamenten ist er bekannt geworden. Wer ihn noch nicht kennt (was hier selten sein dürfte), findet Einzelheiten hier.
Charakteristik und Stil
Im vorliegenden Buch hinterfragt der Autor das gängige mediale Narrativ zum anthropogenen CO2 als Hauptursache des aktuellen Klimawandels und damit verbunden die deutsche Energiepolitik. Auf nur 221 Seiten mit 33 Abbildungen bringt er dabei nahezu Unglaubliches fertig: Der Text ist so komprimiert geschrieben und gespickt mit Fakten, dass man als Leser mit fortschreitendem Kenntnisstand bei wiederholtem Lesen immer wieder Neues entdeckt. Gleichzeitig liest er sich, auch für thematische Neulinge, flüssig und (scheinbar) leicht. Obwohl als populärwissenschaftliches Buch konzipiert, weicht der Autor der Komplexität des Gegenstandes nicht aus und erliegt nie der Gefahr, unzulässig zu vereinfachen.
Lesebeispiel: Kapitel 1.1., Ausganglage, S. 11f.
„Bereits leicht zugängliche Fakten zeigten somit an, dass die Grundlagen der Klimafurcht fragwürdig sind. Über problemlos Nachprüfbares, wie Überschwemmungshöhen von Flüssen und Extremwetter-Statistiken, besteht weitgehende Unkenntnis in der Öffentlichkeit und den Redaktionsstuben der Medien. Wie sieht es aber dann erst bei komplexeren Sachverhalten aus? Ist menschgemachtes CO2wirklich klimaschädlich? Beantworten wir diese Frage einmal hilfsweise mit „Ja“. Dann schließt sich die Folgefrage an, ob Deutschlands kostspielige CO2-Vermeidungsmaßnahmen überhaupt global spürbar sein können. Unser Weltanteil von etwa 2% aller menschgemachten CO2-Emissionen ist  vernachlässigbar, und von den maßgebenden Verursachern, wie beispielsweise China hört man außer wohlfeilen politischen Beteuerungen nichts Substantielles über CO2-Vermeidungsmaßnahmen. Und weiter: Kann man das sich naturgesetzlich stets wandelnde Klima überhaupt schützen? Welche Klimazone von polar bis tropisch bedarf des stärksten Schutzes? Was sagen unabhängige Klimafachleute dazu? Gibt es hier einen ähnlichen Konsens über die Klimaschädlichkeit des menschgemachten CO2wie in Politik und Öffentlichkeit?“
Dem wissenschaftlichen Anspruch wird er nicht nur durch differenzierte, relativierende Formulierungen, sondern vor allem durch 320 Quellen und ein sorgfältig aufbereitetes Literaturverzeichnis gerecht. Theoretische und praxisnahe Abschnitte wechseln einander ab.
Daneben handelt es sich um einen der ganz seltenen naturwissenschaftlichen Texte, die schon rein sprachlich ein Genuss sind. Grammatisch und etymologisch anspruchsvolle Passagen werden gewürzt mit Humor, Sarkasmus und manchmal auch etwas Polemik. Einmal begonnen, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Inhalt und Aufbau
Anstelle einer Zusammenfassung, die wegen der schon erwähnten Inhaltsdichte kaum mehr möglich ist, hier das Inhaltsverzeichnis Inhalt.
Entgegen der Behauptung auf Wikipedia – die man insofern als üble Nachrede bezeichnen muss – ist der Autor ist kein „Klima(wandel)leugner“. Weder streitet er ab, dass Klima sich wandelt, noch dass der Mensch einen Anteil daran haben kann, noch dass CO2 ein Treibhausgas ist. Allerdings widerlegt er mit klaren Argumenten, durch zahlreiche nachprüfbare Quellen belegt, die derzeit in den Medien immer wiederkehrenden „Mythen“ zum Klimawandel, z.B.:

  • Noch nie war es so warm wie heute.
  • Noch nie hat sich die Erde so schnell erwärmt wie heute.
  • Extremwetter (z.B. Dürren, Hurrikanes) nehmen im Zuge des Klimawandels zu.
  • Durch den Klimawandel sterben Korallen, die Natur gerät aus dem Gleichgewicht.

u.a.
Der erste Teil des Buches beschäftigt sich neben diesen Themen mit der Klimageschichte der Erde und mit theoretischen und empirischen Zusammenhäng von CO2 und postulierten Klimafolgen (Temperaturanstieg, Meeresversauerung u.a.). Besonders unter die Lupe genommen wird die vielzitierte Korrelation zwischen anthropogenem CO2 und dem globalen Temperaturanstieg seit ca. 1850. Fazit: So einfach und monokausal, wie es uns in den täglichen Medien nahegebracht wird, liegen die Dinge nicht. Über die komplexen atmosphärischen Zusammenhänge weiß die Wissenschaft noch sehr wenig, aber Vieles, was wir täglich zu lesen oder hören bekommen, ist nachweislich falsch.
Im zweiten Teil geht es um Energie. Anliegen des Autors ist es aufzuzeigen, dass die in Deutschland eingeleitete „Energiewende“maßnahmen weder geeignet noch verhältnismäßig sind, um Klimawandel und seine postulierten Begleiterscheinungen aufzuhalten. Dass Strom nur einen kleiner Teil unserer Energie darstellt, und dass selbst dieser Teil niemals durch Wind- und Solarkraft bereitgestellt werden kann, wissen selbst viele Akademiker in Deutschland heutzutage nicht. Die Zahlen und Fakten im Buch sind geeignet, ihnen schnell und nachhaltig die Augen zu öffnen. Zahlreiche praktische Rechenbeispiele erlauben dem interessierten Leser, sich aktiv zu beteiligen.
Ein abschließendes Kapitel bewertet nicht nur die aktuelle Klimapolitik, sondern deckt auch unlautere Aktivitäten von Wissenschaft und Medien auf. Die angeführten Belege beweisen, dass es sich dabei keineswegs um verschwörungstheoretische Behauptungen handelt.
Der Aufbau des Buches ist besonders lebendig gestaltet durch einführende Überblicke zu Beginn der Kapitel, in denen der Leser schon neugierig gemacht wird auf die spätere systematische Darstellung, die Auflockerung der detailreichen Theoriekapitel durch Bilder und Rechenbeispiele, und abschließende Zusammenfassungen und Rückverweise.
Lesebeispiel, einführender Überblick: Kapitel 2, Klima, S. 21.
„Der verheerende Hurrikan Katrina hatte Ende August 2005 die Stadt New Orleans im Süden der USA schwer geschädigt, wobei die nächsten Jahre keine schweren Stürme in New Orleans mehr vorkamen. War Katrina ein Klimaereignis? Die Antwort lautet „Nein“. Es wäre ein Klimaereignis gewesen, wenn in den gesamten 30 Jahren vor Katrina die Hurrikan-Häufigkeit oder -Stärke zugenommen hätten. Dies war aber nicht der Fall (s. unter 2.3.1).“
Lesebeispiel, praktische Rechnung: Kapitel 3, Energie, S. 149:
„Unter 3.3 haben wir die Leistung beim Betanken eines einzigen Benzinautos berechnet, es waren 6,1 MW! Dies entspricht der realen mittleren Jahresleistung von vier200 m hohen E126 [Windkraftanlagen]! Welcher Kunde an einer Tankstelle mag sich dies beim Tanken wohl vorstellen?“
Lesebeispiel, abschließende Zusammenfassung: Kapitel 2, Klima, S. 111ff.
„2.8   Diskussionen von Klimarealisten mit Klimawarnern?
[…] Diskutiert man dagegen mit Leuten, die es mit Informationsgewinn ernst meinen und sich einer vernünftigen Diskussion nicht verschließen, erscheinen nur die einfachsten und möglichst faktennahen Argumente hilfreich. […] Hier daher die nach Auffassung des Buchautors zehn wichtigsten und einfachsten Kernargumente, die den Behauptungen der Klimawarner entgegengesetzt werden könnten:

  1. Klimawarner: „Klimaschutz“ ist die größte aktuelle Herausforderungder Menschheit.

    Klimarealist: „Klima ist […]“
Und was fehlt in dem Buch? Bei allem Enthusiasmus geht eine Besprechung nicht ohne Kritik ab. Im vorletzten Kapitel „Hintergründe des Klima-Aktivismus“ diskutiert der Autor als politische Motivation die so genannte große Transformation. Hier hätten aber auch wirtschaftliche Motive all jener Kapitalgeber und Industrien genannt werden können, die seit Beginn der Klimadiskussion in den 1980er Jahren zunehmend in propagierte Technologien investiert haben. Außerdem würde man sich zum schnellen Nachschlagen, z.B. in Diskussionen, einen Index wünschen.
Was ist neu?
Gegenüber den vorherigen Auflagen hat der Autor den Aufbau des Buches grundlegend verändert. Obwohl sich schon die vorigen Auflagen gut lasen, fällt hier die deutlich systematischere inhaltliche Gliederung der Abschnitte auf. Außerdem wurden inhaltliche Schwerpunkte verschoben. Während zum Thema Energie die Kernkraft inzwischen in einem eigenen Buchbehandelt wird und somit hier kaum noch zu finden ist, sind zum Thema Klima weitere interessante Details hinzugekommen, z.B. zur Klimasensitiviät von CO2 (Bild 18) oder zu den Klimamodellen des IPCC (Bild 19). Zudem sind alle Daten aktualisiert und zahlreiche aktuelle Literatur, insbesondere kritisierte Mediendarstellungen, neu eingefügt worden.
Für wen lohnt sich der Kauf?
Klare Antwort: Für alle. Jedenfalls für alle, die …
… eine der früheren Auflagen bereits gelesen haben und ihre Kenntnisse auffrischen und ergänzen wollen,
… die bisher ahnungslos dem gängigen Medien-Narrativ geglaubt haben,
… die der Politik vertrauen und misstrauisch sind gegenüber den „Verschwörungstheorien der Klimaleugner“ – jedenfalls wenn sie sich einen Rest gesunder Neugier und Misstrauen gegen sich selbst bewahrt haben.
Nur blinde Ideologen können sich den Geld- und Zeitaufwand wohl sparen.
Nach meiner eigenen Erfahrung im (akademisch gebildeten) Bekanntenkreis war das Buch von Professor Lüdecke bisher das am besten geeignete, um Menschen aus dem „Tal der Ahnungslosigkeit“ herauszuhelfen.
Diepositive Besprechung, die Konrad Kleinknecht, ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, zur ersten Auflage im Physik Journal verfasst hatte, kann auch für die Neuauflage als Nachweis der wissenschaftlichen Seriosität und Werbung gelten. Das ist umso wichtiger, als – wie viele Leser wissen, und wie es auch im Buch thematisiert wird – der Autor und zahlreiche Buchinhalte, z.B. zum angeblichen wissenschaftlichen Konsens im Kapitel 3.5.3, Opfer medialer Zensur und unsachlicher Verunglimpfung geworden sind, z.B. auf Wikipedia (s.o.). Aus diesem Grund lege ich, wenn ich das Buch an „Neulinge“ verschenke, immer eine Kopie der Kleinknecht-Besprechung bei. (Gleichermaßen kann das dem Buch vorangestellte Geleitwort des Mathematikers und CDU-Bundestagsabgeordneten Arnold Vaatz dazu dienen, misstrauische Zeitgenossen, die sich kein eigenes Urteil zutrauen, von der Seriosität zu überzeugen.)
Buch:
Lüdecke, Horst-Joachim (4. überarbeitete Auflage 2020). Energie und Klima. Chancen, Risiken und Mythen. Tübingen: expert Verlag. 221 Seiten, 320 Quellen, 33 Abbildungen.
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Weitere Quellen:
Kleinknecht, K. (2013). Kampf um Strom + Energie und Klima. Physik Journal 12 (2013) Nr. 8/9, S. 86-87. https://www.pro-physik.de/restricted-files/91316