„Erneuerbare“ versauen die Netzfrequenz und verursachen Kurzschlüsse

von Edgar L. Gärtner

Mit der Feststellung, die deutsche „Energiewende“ könne nicht funktionieren, rennt man inzwischen offene Türen ein. Denn solange keine großen Energiespeicher gleich welcher Art zu tragbaren Preisen verfügbar sind, kann der riesige und weiter wachsende Elektrizitätsbedarf eines Industrielandes nicht ausschließlich mithilfe der unsteten Energiequellen Wind und Sonne gedeckt werden. Eine aktuelle Übersicht über die durch das Fehlen von Stromspeichermöglichkeiten erzeugten Probleme vermittelt dieser auf dem Blog „Ruhrbarone“ erschienene Beitrag eines jungen Ingenieurs.

Dabei gerät leider ein anderes schwerwiegendes Problem in den Hintergrund: Wegen des gesetzlichen Einspeisungs-Vorrangs von Solar-, Wind-, Biogas- und KWK-Strom ins Wechselstrom-Netz gelangt immer mehr Elektrizität ins Netz, die mithilfe von Gleich- und Wechselrichtern erst künstlich netztauglich gemacht werden musste. Dabei können neben bzw. über der Norm-Frequenz von 50 Hertz unkontrollierbare Oberschwingungen entstehen, die zu Leistungseinbußen durch Hitzeentwicklung und zu weiteren unerwünschten bis katastrophalen Nebenwirkungen führen können. Zum einen kann die mit der Gegenläufigkeit von Drehstromphasen verbundene „Blindleistung“ die tatsächlich nutzbare Leistung tendenziell auf null drücken und zum andern können auch unkontrollierbare Verstärkereffekte auftreten, die zu Kurzschlüssen und Bränden führen können. Der erfahrene Elektromeister Theodor O. Blum aus dem süddeutschen Bad Krozingen führt bislang unerklärliche Kurzschlüsse, Kabel- und Trafobrände auf solche Belastungen des Stromnetzes durch unkontrollierbare Oberschwingungen zurück.

Zwar erzeugen auch die Windräder, im Unterschied zu Photovoltaik-Anlagen, Wechselstrom. Doch dieser stammt in der Regel von billigen Asynchron-Generatoren. Diese liefern Wechselstrom minderer Qualität, weil mit instabiler Frequenz. Um den Output von Asynchron-Generatoren netztauglich zu machen, wird er deshalb erst durch Gleichrichter und dann durch Wechselrichter geschickt. Anders als die Generatoren von Großkraftwerken erzeugen solche Wechselrichter keine harmonische sinusförmige Spannung, sondern einen rechteckigen Spannungsverlauf. Solange saubere Sinuskurven bei weitem das Netz beherrschen, schaden diese Rechteckschwingungen wenig, die in ihnen enthaltenen Oberwellen werden „weggedämpft“. Das erzeugt zwar an diesen Stellen unkontrollierbare Wärme, aber solange das nicht zur Überhitzung der jeweiligen Komponente führt ist das zwar Energieverschwendung, aber tolerierbar. So verschwinden solche Störungen meistens wieder von selbst. Wegen des gesetzlichen Vorrangs der „Erneuerbaren“ kommt es aber immer öfters vor, dass künstlich scheinbar netztauglich gemachte Spannung im Netz überwiegt.

Auf der Seite der Verbraucher trifft der durch Oberschwingungen verunreinigte Wechselstrom nicht nur auf den Schwingkreis Leitung, denn auch diese stellt mit der Induktivität der Leitung selber und ihrer Kapazität gegen die andere Adern, oder die Erde, auch einen Schwingkreis dar, sondern auch noch auf eine Vielzahl von Geräten mit Spulen (Induktivitäten) und Kondensatoren (Kapazitäten), die zusammen als Parallel-Schwingkreise mit einer Eigenfrequenz fungieren können. Werden solche Schwingkreise mit ihrer Eigenfrequenz angeregt, kommt es innerhalb von Sekundenbruchteilen zur zerstörerischen Resonanz, das heißt zum blitzartigen Spannungsanstieg, der zu Kurzschlüssen und Bränden führen kann. (Das Problem ist auch bei anderen technischen Systemen mit einer Eigenfrequenz bekannt. Schließlich hat zumindest meine Generation noch in der Schule gelernt, warum eine Militärkolonne eine Brücke nicht im Gleichschritt überqueren darf.) Zerstörerische Resonanzen können nur vermieden werden, wenn der Anteil unsauberen Stroms im Netz möglichst klein gehalten wird. In Deutschland werden dagegen die Quellen unsauberen Wechselstroms seit Jahrzehnten systematisch vermehrt, was zu einem Wechselstromchaos führen muss.

Elektromeister Theodor Blum bemerkt dazu in einer zusammen mit seiner Frau erstellten Abhandlung mit dem Titel „Wechselstrom ist nicht gleich Wechselstrom!“: „Elektrische Resonanzen latenter Schwingkreise sind in diesem chaotischen Wechselstromsystem weder voraussehbar noch zu verhindern und im Nachhinein leider nicht rekonstruierbar. Schadereignisse mit nicht erkennbarer Ursache sollten unbedingt auch in Verbindung mit dem zu diesem Zeitpunkt eingespeisten Anteil alternativ-regenerativ erzeugter Wechselstromleistung und der dadurch bedingten Netzbelastung betrachtet werden.“ Deshalb helfe hier nur eine statistische Auswertung. Diese könne aber zeigen, dass „Schadensereignisse ohne erkennbare Ursache“ mit der wachsenden Einspeisung künstlich netztauglich gemachten Stroms zusammenhängen. Auf deren Konto gingen nicht nur beachtliche wirtschaftliche Schäden, sondern immer häufiger auch Todesopfer.

 




Umbruch – Einbruch oder Aufbruch?! Teil I

Umbruch ist ein starkes Wort, denn es meint hier: An die Stelle eines alten Systems, soll ein neues treten. Deutet sich etwa ein solcher Umbruch an – in Form eines Aufbruchs zu etwas Besserem?

Dr. Helmut Böttiger

Teil I

Tatsächlich erleben wir in letzter Zeit gehäuft „Einbrüche“. Nein, nicht nur in Häuser und Geschäfte wird eingebrochen. Hier geht es um anderes. So ist kürzlich der Wert des Euros eingebrochen und auf den Wert des Dollars herabgesunken. Der Sars-Covid 19-Virus hat mit Lockdown, Masken- und Impf-Forderungen fast das Gesundheitssystem in Frage gestellt. Die dramatisch fortschreitende Inflation hat die Versorgung vieler privater Haushalte einbrechen lassen und dort die Sorge verbreitet, wie man künftig noch über die Runden kommen solle. Verstärkt wurde das besonders durch den enormen Anstieg der Energie- und Treibstoffpreise. Schließlich sind blockierte Verhandlungen in einen Krieg ausgebrochen und steigern die Gefahr eines Atomkriegs bedrohlich. Mit der Zuspitzung solcher Krisen wächst die diffuse Angst in der Bevölkerung. Ihr Vertrauen in die Zukunft beginnt einzubrechen.

Darüber hinaus hat die Coronakrise die ideologische Spaltung in der Bevölkerung vertieft. Die Spaltung begann vorher und zwar seit den 1970er Jahren mit dem Begriff „Grenzen des Wachstums“.[1] Die gesellschaftliche Spaltung betraf zunächst die Zustimmung oder Ablehnung der vielfach aber zunächst wenig stichhaltigen Beweisführung, dass die Industriegesellschaft sich in relativ kurzer Zeit auf kaum zu überwindende Grenzen des Wachstums zubewege. Mit den Jahren verlagerte sich der Streit eher auf die Frage, welche Maßnahmen zu ergreifen seien, so dass der Widerspruch kaum in Erscheinung trat.

Er war aber nur übertüncht worden. Grenzen des Wachstums hatten sich in der bisher gut 4 Milliarden Jahren währenden Entwicklung des Planeten Erde immer wieder eingestellt. Sie haben letztlich die evolutionäre Entwicklung seiner Biosphäre vorangebracht. Demnach wäre auch jetzt an eine evolutionäre Überwindung der erneut in Erscheinung tretenden Grenzen zu denken, eine Evolution der sogenannten Noosphäre, wenn man so will. Dem gegenüber scheint sich aber die entgegengesetzte Meinung durchzusetzen, nämlich dass diesen Grenzen nur durch ein Zurückfahren von Produktion und Versorgung der Menschen zu begegnen sei und die Menschheit sich somit in das stationär verstandene Geschehen der derzeitigen Biosphäre einzupassen habe. Energie-Einsatz und -Verbrauch stehen hierbei im Mittelpunkt der Betrachtung.

Neben allgemein vertretenen Forderungen, sich in die statisch interpretierte Biosphäre einzuordnen, finden evolutionär ausgerichtete Gegenstimmen kaum noch Beachtung und treten allenfalls noch im Streit um die Nutzung der Kernbindungskräfte (Atomenergie) auf. Der Streit spitzte sich zu, weil nun auch massive Einschränkungen bei der Nutzung fossiler Energieträger gefordert werden. Das wird damit begründet, dass deren Abgase, das Kohlendioxid CO2, neben Wasser die Grundnahrung der Pflanzen, angeblich das Klima bedrohlich erwärmen. Die alternativen Energiequellen, auf die stattdessen verwiesen werden, sind nicht nur knapp, sie verlangen eine drastische Senkung des Lebensstandards und der Anzahl der Menschen. Sie greifen selbst bedenklich in die Umwelt ein, was erstaunlicherweise kaum beachtet wird.

Oder sehen wir das zu pessimistisch, reden den Aufbruch in ein neues Leben schlecht? ?

Nehmen wir zum Beispiel die Windenergie.

Die Technik der Windkraftwerke gilt als sicher und gut handhabbar.[2] Das wird kaum bestritten. Doch Windkraftwerke gefährden in erheblichem Umfang Vögel, Fledermäuse und vor allem Insekten, die zu sogenannten Schlagopfern werden. Die Quantifizierung der Schäden erweist sich als schwierig, weil Tiere, wie z.B. Füchse, die weggeschleuderten Kadaver verzehren. Der Schlagschatten der Rotoren belästigt Anwohner. Die niedrig-frequente Druckwelle, die das Vorbeigleiten des Rotorblatts am Turm erzeugt, löst bei allen Lebewesen in ihren Luft- oder Gas-gefüllten Hohlräumen, wie z.B. in den Lungen, sogenannte Barotraumata aus, die vor allem bei Fledermäusen traumatische bis tödliche Auswirkungen haben. Sie können neben dem damit verbundenen Infraschall auch empfindliche Menschen gesundheitlich schädigen.

Für den Flächenbedarf einer Windkraftanlage mit dem Zuweg für die Montage und Wartung rechnet man bei der Drei-Megawatt-Klasse eine befestigte und freizugängliche Fläche von etwa 2.500 m². In Wälder geht man von einem Bedarf von 0,47 ha aus. Das scheint im Vergleich zu anderen Anlagen wenig zu sein. Unberücksichtigt bleiben die wegen der erzeugten Windschatten benötigten Abstände der Anlagen von einander und damit die Streuung der Windanlagen über Land. Das Land zwischen den Windkraftanlagen kann weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Das gilt wesentlich weniger für Solaranlagen, wenn sie nicht auf Hausdächern, über Straßen und befestigten Plätzen errichtet werden.

Der Rohstoffverbrauch dieser zwischen mit 20 bis 25 Jahren relativ kurzlebigen Kraftwerke ist erheblich, vor allem wenn man die wegen der unsteten Energiebereitstellung erforderliche Energiespeicherkapazität hinzurechnet. Hier spielt vor allem der Bedarf an sogenannten seltenen Erden eine Rolle, deren Rückgewinnung aus dem Abfallschrott noch größere Probleme aufwirft. Das gleiche gilt für den Sondermüll aus den GFK-Fasern und Klebstoffen der Rotoren, die bisher noch nicht recycelt werden können.

Kaum berücksichtigt wird in der Diskussion die Klimawirksamkeit der großen Anzahl an Windkraftanlagen. Diese besteht im Abbremsen der Windgeschwindigkeit. Dadurch wird nicht nur der Kühleffekt des Windes gemindert, sondern auch seine Transportfähigkeit von Luftfeuchtigkeit vom Meer an Land. Inzwischen beobachten Meteorologen ein „Global Terrestrial Stilling“, das in etwa 10 m Höhe über dem Erdboden zunehmend gemessen wird. Das trägt sowohl zur Klimaerwärmung bei wie auch zu zunehmender Austrocknung, was sich u.a. im früher sehr niederschlagsreichen Norden Deutschlands bemerkbar macht. Selbst die Windenergiebranche kommt nicht umhin, den Rückgang der mittleren spezifischen Leistung schon bestehender Windkraftanlagen in den Jahren von 2012 bis 2019 im Norden um 30 %, in der Mitte um 23 %, im Süden um 26 % festzustellen.[3]

Dem globalen terrestrischen Stilling wird inzwischen eine große wissenschaftliche, sozioökonomische und ökologische Bedeutung beigemessen, weil selbst kleine Windgeschwindigkeitsänderungen die atmosphärische und ozeanische Dynamik und verwandte Bereiche entscheidend beeinflussen, etwa die Landwirtschaft und Hydrologie aufgrund der sogenannten Evapotranspiration (alle Arten des Übergangs des Wassers vom Land in die Atmosphäre), [4] die Migration durch Wind verbreiteter Pflanzenarten, [5] die Ausbreitung von Schadstoffen über die Luft [6] etc. Uneinheitlich wird noch der Einfluss auf höher gelegene Standorte beurteilt, besonders auf solche, die einen Großteil unserer Süßwasservorräte liefern.[7] Es zeigt sich aber, dass die Windgeschwindigkeiten dort sogar schneller abnehmen als an Standorten niedrigerer Höhen. [8] Schließlich entsteht bei der Umwandlung der Windenergie in el. Strom zu einem erheblichen Anteil (über 45%) Abwärme, die das Klima möglicherweise mehr erwärmt, als CO2 dies kann.[9]

Der Einfluss der Energieentnahme aus dem Wind in Bezug auf Umwelt und Klima wurde in der Öffentlichkeit kaum erwähnt. Das war und ist unverantwortlich, denn laut Studienlage verstärken wir dadurch den sogenannten Klimawandel (die Erderwärmung), anstatt ihn abzumildern.

Ist eine Klimaerwärmung, gravierend und menschgemacht durch CO2 (tatsächlich () weglassen) wissenschaftlich eindeutig belegt?

Die Klimaerwärmung durch Zunahme von CO2 in der Atmosphäre ist bisher keineswegs „wissenschaftlich“ erwiesen, wie behauptet wird. „Wegen fehlender physikalischer Beweise, dass CO2 eine globale Erwärmung verursacht, beruht das Argument, CO2 sei Ursache der Erwärmung, auf Computer-Modellierungen“, schrieb der Geologe Don Don J. Easterbrook bisher unwidersprochen.[10] Modelle liefern keine Beweise, allenfalls Erklärungen und die brauchen nicht zuzutreffen. Das gilt vor allem für die vielfach genannten 33°C Treibhausgaserwärmung aus einem erstaunlich falsch berechneten Unterschied zwischen Erde ohne und mit Atmosphäre.[11] Eine „Falsifizierung der atmosphärischen CO2 – Treibhauseffekte im Rahmen der Physik“ (englisch) lieferten bisher unwiderlegt Prof.

Gerhard Gerlich (Institut für Mathematische Physik, Technische Universität Braunschweig) und Dr. Ralf D. Tscheuschner bereits im Oktober 2009. [12]

Die Vertreter der „Klimasensitivität von CO2“ berufen sich gerne auf die sogenannte Rückstrahlung der vom erwärmten Erdboden abgegebenen Strahlung, die vom CO2 remittiert wird. CO2 absorbiert und emittiert hauptsachlich in der engen Bande von 15 Mikrometer (μm), Pflanzen tun das vorwiegend in der Bande 3,3 μm, Gestein zwischen 8 und 12 μm. Flüssiges Wasser emittiert im gesamten mittleren IR-Spektrum, besonders aber zwischen 2,8 und 8,3 μm. Daher sagte Prof. Reimund Stadler vom Institut für Organische Chemie der Universität Mainz bereits 1994: „Die Strahlungen, die vom Kohlendioxid absorbiert werden können, werden bei der vorhandenen Kohlendioxidmenge bereits vollständig eingefangen. Mehr geht nicht! Der konstruierte Zusammenhang zwischen global warming und Kohlendioxidemission entbehrt einer wissenschaftlich kritisch überprüfbaren Grundlage.[13] Demnach ginge von einer Zunahme an CO2 in der Atmosphäre keine zusätzliche Klimaerwärmung aus.

Wenn behauptet wird, CO2 würde die absorbierte Strahlung ringsum, also auch zum Teil wieder zum Boden zurückstrahlen, mag das zutreffen. Dass dies den Boden aufwärmen könnte, widerspricht eindeutig den Strahlungsgesetzen, die in Verbindung mit Rudolf Clausius‘ zweitem Hauptsatz der Thermodynamik vor allem auf Max Planck und Albert Einstein zurückgehen und bisher nicht widerlegt sind.[14]. Der wärmere Erdboden lässt sich nicht ohne Arbeit von der Strahlung eines kälteren Gegenstands erwärmen. CO2 leistet diese Arbeit jedenfalls nicht. Die Atmosphäre wird vor allem durch die Strahlung des wärmeren Erdbodens erwärmt, dieser aber nicht durch die darüberliegende, kältere Atmosphäre. Eine Erwärmung der Atmosphäre durch Stoßaktivierung seitens angeregter CO2-Molekülen ist bei ihrem Verhältnis von 4 zu 10.000 anderen Luftmolen kaum messbar. Neben dem Strahlungsgeschehen müssten auch alle anderen Arten der Energieströme, wie Aufstieg der latenten Wärme (pro Sekunde verdunsten auf der Erde 14 Mio. t Wasser, der Dampf steigt auf und regnet weiter oben abgekühlt wieder ab.) oder die Umwandlung der Sonnenenergie dank der Photosynthese der Pflanzen mitberücksichtigt werden, was im Diskurs der Klimaerwärmung durch CO2 in der Regel nicht geschieht.

Die gängigen Erklärungen des angeblichen Treibhauseffekts stützen sich auch auf die irrige Annahme, dass die gemittelte Temperatur (Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche) irgendeine physikalische Bedeutung habe. Eine solche mittlere Temperatur hat mit einer Energiebilanz, aus der zumeist der Treibhauseffekt abgeleitet wird, nichts zu tun. Bei einer physikalisch vernünftigen Analyse müssten stets Temperaturfelder, also Bereicher von beobachtbaren, lokal gemessenen Temperaturen miteinander verglichen werden. Es müssten durch Messungen gestützte Belege vorgelegt werden, dass die lokalen Erhöhungen der Konzentration des Spurengases CO2 zu lokalen Temperaturerhöhungen führt und das lokale Wetter verändern und somit auch deren Statistik. Das ist bisher nicht geschehen.

Für die Zu- oder Abnahme des CO2-Gehalt der Atmosphäre sind weit mehr die temperaturabhängige Ozeanosphäre und die Biosphäre (Flora und Fauna) verantwortlich, als die Nutzung fossiler Brennstoffe. In der Biosphäre besorgen dies Schwankungen zwischen dem CO2-bindenden Pflanzenwuchs und der CO2-freisetzenden Ausatmung der Tiere und Menschen. In die Bodenerwärmung greift der Mensch mehr über die Gestaltung der Erdoberfläche, Siedlungsbau und Landwirtschaft, ein als über die industrielle CO2 Freisetzung.

Die CO2-Aufnahme oder Abgabe der Ozeane ist von der CO2-Konzentration in der Atmosphäre (seinem Partialdruck) und von der Wassertemperatur abhängig. Bekanntlich sind rund 71% der Erdoberfläche durchschnittlich 3000 m tief mit Wasser bedeckt. Meerwasser enthält etwa 50 Mal mehr Kohlenstoff als die gesamte Atmosphäre. Ein Liter Wasser bindet bei 0° C etwa 3,4g CO2, bei 20°C aber nur noch 1,7g. Die Erwärmung der Ozeane trägt also massiv zur Erhöhung des CO2 Gehalts der Atmosphäre bei und nicht umgekehrt. Vom Ozean absorbiertes CO2 wird im Oberflächenwasser zum großen Teil von Algen und Plankton verstoffwechselt. Das verbliebene CO2 wird allenthalben verbindet sich mit Kalzium in zu Kalkstein (CaCO3) umgewandelt (blaue Version bevorzugt). Das recht schwerlösliche CaCO3 sinkt tiefer und lagert sich bis in 5000 m Tiefe am Meeresboden ab.

Dort bilden sich allmählich Kalksteinschichten, die durch geologische Verschiebungen zum Teil als Kalksteingebirge an die Erdoberfläche gedrückt werden (Auf dem Festland gibt es angeblich etwa 2,8 x 1016 t Kalkstein). Die Kalksteinschichten werden aufgrund der Plattentektonik allmählich ins heiße Erdinnere hinab gedrückt. Im heißen Magma wird CaCO3 unter hohem Druck und unter Einwirkung von Eisen als Katalysator (Bakterien?! Nein) in Kohlenwasserstoffe (Erdgas etc.) umgewandelt. Von dort werden sie entweder durch Vulkane in die Atmosphäre abgegeben oder sammeln sich bei verhinderter Entgasung in alten oder neuen Lagerstätten.

Die Umwandlung von Kalkstein in Kohlenwasserstoffe unter Bedingungen wie sie Im Erdmagma herrschen gelang einer Gruppe um den Geologen Henry Scott an der Universität Indiana um 2004.[15] Dagegen ist es bis heute nicht gelungen, im Labor aus pflanzlichen oder tierischen Rückständen wie im Magma allein mit Druck und Hitze Kohlenwasserstoffe zu erzeugen. Das schafften bisher nur Lebewesen in anaeroben Gärungsprozessen. Dieses prinzipielle Unvermögen veranlasste schon 1963 den Nobelpreisträger für Chemie (1947), Robert Robinson, zu der Aussage: „Es kann nicht stark genug betont werden, dass Erdöl nicht die Zusammensetzung erkennen lässt, die von umgewandeltem biogenetischen Material zu erwarten wäre, und alle entsprechenden Hinweise auf solche Bestandteile in sehr altem Öl passen genauso gut oder sogar noch besser zu dem Konzept eines ursprünglichen Kohlenwasserstoffgemisches, dem später biologisches Material hinzugefügt worden ist.“[16]

Beide Recyclingprozesse von CO2 widersprechen nicht nur der CO2-Klima-Hypothese, sondern auch der Peak Oil Hypothese, nach der die Vorräte an Kohlenwasserstoffen auf der Erde bald verbraucht sein würden. Auf die These näher einzugehen, erübrigt sich, weil die vielen Explorationen neuer Lagerstätten die Peak Oil Hypothese verstummen ließen. Auf eine andere Ursache für die Erwärmungshypothese sei hier nur verwiesen, ohne näher darauf einzugehen, es sind dies Änderungen am Standort der Messstationen in Verbindung mit dem Wärmeinseleffekt. [17]

  1. Vgl. https://blog.hnf.de/an-den-grenzen-des-wachstums/.
  2. Windenergie zur Erzeugung elektrischen Stroms wurde übrigens zuerst im Dritten Reich propagiert: Lawaczeck, F. (1933), „Technik und Wirtschaft im Dritten Reich – Ein Arbeitsbeschaffungsprogramm“ Verlag Frz. Eher Nachfolger München, S. 50 ff
  3. So die Ergebnisse einer am 5. Oktober 2020 veröffentlichten Studie der Deutschen WindGuard im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie e.V. mit dem Titel „Volllaststunden von Windenergieanlagen an Land – Entwicklung, Einflüsse, Auswirkungen“.
  4. Vgl.u.a. McVicar TR, Roderick ML, Donohue RJ, Van Niel TG: (2012), Less bluster ahead? Ecohydrological implications of global trends of terrestrial near-surface wind speeds, in: Ecohydrol., 5(4), 381–388, doi:10.1002/eco.1298.
  5. Thompson, S.E., and G.G. Katul: (2013), Implications of nonrandom seed abscission and global stilling for migration of wind-dispersed plant species, in: Glob. Chang. Biol., 19(6):1720–35, doi:10.1111/gcb.12173.
  6. Vgl.u.a. Cuevas, E., Y. Gonzalez, S. Rodriguez, J.C. Guerra, A.J. Gomez-Pelaez, S. Alonso-Perez, J. Bustos, and C. Milford: (2013), Assessment of atmospheric processes driving ozone variations in the subtropical North Atlantic free troposphere, in: Atmos. Chem. Phys., 13(4), 1973–1998, doi:10.5194/acp-13-1973-2013.
  7. Viviroli D, Archer DR, Buytaert W, Fowler HJ, Greenwood GB, Hamlet AF, Huang Y, Koboltschnig G, Litaor MI, Lopez-Moreno JI, Lorentz S, Schadler B, Schreier H, Schwaiger K, Vuille M, Woods R.: (2011), Climate change and mountain water resources: overview and recommendations for research, management and policy, in: Hydrology and Earth System Sciences 15(2): 471–504. doi:10.5194/hess-15-471-2011, und Viviroli D, Durr HH, Messerli B, Meybeck M, Weingartner R.: (2007), Mountains of the world, water towers for humanity: typology, mapping, and global significance, in: Water Resources Research 43(7): W07447, doi:10.1029/2006WR005653..
  8. McVicar TR, Van Niel TG, Roderick ML, Li LT, Mo XG, Zimmermann NE, Schmatz DR: (2010) Observational evidence from two mountainous regions that near-surface wind speeds are declining more rapidly at higher elevations than lower elevations: 1960–2006, in: Geophys Res Lett 37 (6): L06402. doi:10.1029/2009GL042255 und speziell für das Tibet-Plateau You, Q., Fraedrich, K., Min, J., Kang, S., Zhu, X., Pepin, N., Zhang, L.: (2014) Observed surface wind speed in the Tibetan Plateau since 1980 and its physical causes, in: International Journal of Climatology 34(6), 1873–1882. doi:10.1002/joc.3807.
  9. Vgl.u.a. Lee Miller: The Warmth of Wind Power, in: Physics Today 73, 8, 58 (2020); https://doi.org/10.1063/PT.3.4553.
  10. D.J. Easterbrook, Evidence-Based Climate Science. Elsevier, Amsterdam 2011, S. 400. Zu nennen wären hier u.a. etwa die Professoren Dr. G. Kramm oder Dr. G Gerlich.
  11. Dass die effektive Strahlungstemperatur der Erde, egal ob eine Atmosphäre existiert oder nicht, überhaupt keine reale Temperatur ist, ist seit dem 1.2.1913 ü 100 bekannt, siehe R. Emden in: „Über Strahlungsgleichgewicht und atmosphärische Strahlung“ unter: http://ing-buero-ebel.de/Treib/Emden.pdf. Vgl. neuerdings Kramm, G.: (2020) https://www.coursehero.com/file/82172501/Bemerkungen-zur-Gleichung-von-Gerlich-unpdf/EMC Report No. 01-20200627. ( der geänderte Link klappte bei mir)
  12. https://www.worldscientific.com/doi/abs/10.1142/S021797920904984X
  13. Mainzer Allgemeinen Zeitung vom 14.12.1994. Inzwischen nachgewiesen und bestätigt, W. A. van Wijngaarden, W. Happer: Relative Potency of Greenhouse Molecules, unter: arXiv:2103.16465v1 [physics.ao-ph] 30 März 2021.
  14. Vgl. z.B unter anderen A. Einstein, P. Ehrenfest, Zur Quantentheorie des Strahlungsgleichgewichts, in: Zeitschrift für Physik, Vol. 19, (1923), S. 301–306.
  15. Henry P. Scott, Russell J. Hemley et al., Generation of methane in the Earth’s mantle: In situ high pressure–temperature measurements of carbonate reduction, Proceedings of the US National Academy of Science PNAS, veröffentlicht am 20.9.2004, unter: http://www.pnas.org/content/101/39/14023.full.
  16. Robert Robertson, Duplex Origin of Petroleum, in: Nature, Vol. 199, 1963, S. 113.
  17. https://wattsupwiththat.com/2022/07/27/new-surface-stations-report-released-its-worse-than-we-thought

 




Grüne Energieprojekte in Nevada stehen unter Beschuss von grünen Aktivisten

Bonner Cohen, Ph. D.

[Auch in den USA: Wenn Ideologie auf Realität trifft… A. d. Übers.]

Dem Bau eines hochmodernen geothermischen Kraftwerks im Zentrum Nevadas steht niemand Geringeres als die berühmte Dixie-Tal-Kröte im Weg.

Und zwei geplante Minen – eine nahe der Grenze zu Oregon und die andere zwischen Reno und Las Vegas – die Lithium für Elektroauto-Batterien liefern sollten, sind dank des Widerstands von Gruppen, die Elektrofahrzeuge unterstützen, in der Schwebe.

Präsident Bidens viel gepriesener „unglaublicher Übergang“ zu erneuerbaren Energien bekommt von den politischen Verbündeten der Regierung eine böse Dosis Realität serviert.

Fangen wir mit der Kröte an. Die Pläne des in Reno ansässigen Unternehmens Ormat (Nevada), heißes unterirdisches Wasser anzuzapfen, um mit dampfbetriebenen Turbinen auf Bundesland in der Nähe von Fallon Strom zu erzeugen, haben ein Gerichtsverfahren, einen hässlichen Streit zwischen zwei Behörden des Innenministeriums und den Widerstand von Stammes- und Umweltgruppen ausgelöst. Der Lebensraum der seltenen Kröte befindet sich in denselben heißen Quellen, in denen das geothermische Kraftwerk gebaut werden soll, und die Quellen sind auch für die örtlichen indianischen Stämme heilig.

Streit innerhalb des Innenministeriums

Im Bestreben, den Vorstoß der Regierung Biden für erneuerbare Energien zu unterstützen, genehmigte das Bureau of Land Management (BLM) des Innenministeriums das Geothermieprojekt im vergangenen Dezember. Doch der Fish and Wildlife Service (FWS) des Innenministeriums, der für den Endangered Species Act (ESA) zuständig ist, erklärte die Kröte im Februar notfallmäßig für gefährdet.

Nun muss das 9. Bundesberufungsgericht in San Francisco entscheiden, ob das BLM oder der FWS Recht bekommt. Das Gericht wird entscheiden müssen, ob der Schutz der Kröte Vorrang vor der Genehmigung eines Projekts für erneuerbare Energien hat.

In ihrer geänderten Klage gegen Ormat behaupten das Center for Biological Diversity und der Fallon Paiute-Shoshone Tribe [der örtliche Indianerstamm], dass sowohl der Entwickler als auch das BLM gegen das ESA verstoßen, weil sie den Bau der Anlage nicht gestoppt haben, „obwohl der USFWS eindeutig festgestellt hat, dass das Projekt eine unmittelbare und existenzielle Bedrohung für die Dixie-Tal-Kröte darstellt“.

Scott Lake, ein Anwalt des Center for Biological Diversity, sagte dem Nevada Appeal (26. Juli), dass die Vorteile der erneuerbaren Energien etwas sind, mit dem der Stamm und das Center eigentlich einverstanden sind. Aber nichts in den öffentlichen Unterlagen belegt ein öffentliches Interesse an oder eine öffentliche Notwendigkeit für dieses spezielle Projekt … an einem heiligen Ort des Stammes und in einer Weise, die die gesamte Existenz der Dixie-Tal-Kröte bedroht.

Eine Entscheidung des Gerichts wird demnächst erwartet.

Lasst es im Boden

Und nun zu den Lithium-Minen. Milliarden von Dollar an Steuergeldern und privatem Investitionskapital werden in Lithium-Ionen-Batterien gesteckt, um die Millionen von Elektroautos anzutreiben, die laut Befürwortern in einigen Jahren auf den Straßen unterwegs sein sollen. China hat die Lithiumminen in Südamerika und Zentralafrika fest im Griff, auch wenn die USA selbst über beträchtliche Lithiumvorkommen verfügen. Aber der Ruf der grünen Gruppen, die sich gegen den Abbau fossiler Brennstoffe aussprechen, nach dem Motto „Lasst es im Boden“, schwappt nun auch auf potenzielle einheimische Lithium-Entwickler über.

Die Pläne von Lithium Nevada, mit der Erschließung des größten bekannten Lithiumvorkommens in den USA nahe der Grenze zum Bundesstaat Oregon zu beginnen, stoßen bei Umwelt- und Stammesaktivisten auf heftigen Widerstand. Gruppen wie die Progressive Leadership Alliance of Nevada und die Great Basin Resource Watch behaupten, dass die geplante Mine giftige Abfälle produzieren wird. Das Projekt hat auch den Zorn örtlicher Stämme auf sich gezogen, die darauf hinweisen, dass die Mine an einem Ort entstehen würde, an dem ihre Vorfahren nach einem Massaker durch die US-Kavallerie im Jahr 1865 begraben wurden. Eine weitere Lithiummine, die sich noch in der Planungsphase befindet, ist für einen Standort zwischen Reno und Las Vegas vorgesehen, der zufällig der Lebensraum einer seltenen Wüstenblume ist, die der FWS zur Aufnahme in die Liste der ESA vorschlägt.

Der Streit um die Lithiumminen in Nevada wird sich wahrscheinlich über Jahre hinziehen, den Übergang zu grüner Energie verlangsamen und die ohnehin schon hohen Kosten für Elektroautos weiter in die Höhe treiben. Batterien sind die teuerste Komponente eines Elektroautos, und ihre kostengünstige Herstellung ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass solche Fahrzeuge zu einem niedrigeren Preis angeboten werden können. „Die Rohstoffe, die für die Herstellung eines Elektrofahrzeugs in den USA benötigt werden, kosteten im Mai rund 8.255 Dollar pro Fahrzeug, zwei Jahre zuvor waren es noch rund 3.484 Dollar“, berichtete das Wall Street Journal (26. Juli).

Es wird erwartet, dass sich die Nachfrage nach Lithium bis 2030 versechsfacht. Ob so viel Lithium gefördert werden kann und zu welchem Preis, ist eine ganz andere Frage. Das Ziel der Regierung Biden, ein Stromnetz zu schaffen, das zu 100 Prozent aus „sauberer“ Energie gespeist wird, war schon immer ein Wunschtraum, wenn auch einer, der sich wahrscheinlich zu einem Albtraum entwickeln wird. Lithium wird nicht billiger, sondern teurer werden, und damit auch die Elektroautos. Die grünen Aktivisten in Nevada tun ihr Bestes, damit das so bleibt.

Eine abschließende Bemerkung zum geplanten geothermischen Kraftwerk. Im Gegensatz zur unsteten Wind- und Sonnenenergie liefert die Geothermie rund um die Uhr zuverlässig Strom, wenn die geologischen Bedingungen stimmen (siehe Island). Aber die Entwickler der Geothermie in den USA werden auf den Widerstand der gleichen Leute stoßen, die alle Bergbauprojekte ablehnen, sei es für Gold, Silber, Nickel oder was auch immer. Und sie werden sich mit denselben endlosen bürokratischen Hürden herumschlagen müssen, die schon so manches vielversprechende Projekt zum Scheitern gebracht haben.

Autor: Bonner Cohen, Ph. D. is a senior policy analyst with CFACT, where he focuses on natural resources, energy, property rights, and geopolitical developments. Articles by Dr. Cohen have appeared in The Wall Street Journal, Forbes, Investor’s Busines Daily, The New York Post, The Washington Examiner, The Washington Times, The Hill, The Epoch Times, The Philadelphia Inquirer, The Atlanta Journal-Constitution, The Miami Herald, and dozens of other newspapers around the country. He has been interviewed on Fox News, Fox Business Network, CNN, NBC News, NPR, BBC, BBC Worldwide Television, N24 (German-language news network), and scores of radio stations in the U.S. and Canada. He has testified before the U.S. Senate Energy and Natural Resources Committee, the U.S. Senate Environment and Public Works Committee, the U.S. House Judiciary Committee, and the U.S. House Natural Resources Committee. Dr. Cohen has addressed conferences in the United States, United Kingdom, Germany, and Bangladesh. He has a B.A. from the University of Georgia and a Ph. D. – summa cum laude – from the University of Munich.

Link: https://www.cfact.org/2022/08/03/green-energy-projects-in-nevada-encounter-flak-from-green-activists/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Generationenprojekt Energiewende – Auswege aus der Energiewendewunschwelt

Von Frank Hennig

Wer im Dschungel der Berichterstattung und Literatur zur Energiewende nach Orientierung sucht, nach Wissen zum größten staatlich induzierten Umbau der Wirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik, dem sei ein Sach-, Fach- und Erklärbuch empfohlen, das zu einem eigenen sachbezogenen Urteil befähigt.

Herbert Niederhausen, der Herausgeber von „Generationenprojekt Energiewende“ ist Diplomingenieur für Energietechnik und Elektrotechnik mit dem Arbeitsschwerpunkt Leittechnik. Er war sowohl in der Forschung als auch in Planung, Bauleitung und Inbetriebsetzung von großen Energieanlagen tätig. Ein Praktiker, der nicht in Elfenbeintürmen Luftschlösser baute, keiner, der passgerecht im Lobbyauftrag lieferte. Seine Anlagen mussten laufen, zum festen Termin, zu den gnadenlosen Bedingungen naturwissenschaftlicher Gesetze.

„Elektroenergiepolitik im Spannungsfeld zwischen Vision und Mission“ lautet der Untertitel. Es geht vorwiegend um den Strom, so wie die bisherige Energiewende eben prioritär nicht mehr als eine begonnene Stromwende ist. Dennoch wird über den Tellerrand geschaut zu Wasserstoff und E-Mobilität und es werden wichtige Zusammenhänge hergestellt.

Erwähnt werden muss, dass das Buch bei „Books on Demand“ verlegt wurde, ohne finanzielles Interesse von Herausgeber und Autoren, die alle auch kein Honorar erhielten. Ihre Beiträge erschienen teils schon an anderer Stelle, aber deren Zusammenfassung in einem Buch macht seinen eigentlichen Wert aus. Die Namensliste stellt gleichsam das „who-is-who“ des energiewendekritischen Sachverstands dar, beispielhaft und ohne Wertung, geschweige denn nach einer Rangfolge, seien hier genannt: Ahlborn, Alt, Kobe, Peters, Schmitz, Schuster, Schwarz. Um den Lesefluss nicht zu bremsen, habe ich die akademischen Titel entfallen lassen. Sie sind zahlreich. Alle verdienen ihren Lebensunterhalt außerhalb der Politik, sind Unternehmer, Wissenschaftler, freischaffend, emeritiert oder pensioniert. Der Vorwurf einer wirtschaftlichen Abhängigkeit zu einer Lobby würde schon deshalb fehlschlagen, weil es eine Kohle-, Atom-, Netz- oder kritische Wissenschaftslobby sein müsste, die es in Deutschland nicht mehr gibt. Die Autoren haben den Ehrgeiz, ohne Kohle Aufklärung zu leisten, eben auch über die Themen Kohle, Kernkraft und darüber hinaus.

Dennoch ist dieses Buch, wie Herbert Niederhausen im Vorwort bemerkt, streng sachlich, aber nicht neutral. Haltung heißt hier, zur Sache zu stehen. Die Erkenntnisse, zu denen die Autoren gelangten, schließen Bemerkungen zu den Wechselbeziehungen zu Politik und Gesellschaft ein. So verschieden die Autoren und Schreibstile, so umfangreich die Themen und Erkenntnisse.

Es handelt sich definitiv nicht um Einschlaflektüre. Es wird nur wenige Leser geben, die inhaltlich von Anfang bis Ende folgen können. Insbesondere einige mathematische Exkurse sind hochkarätig und werden nur wenige Leser begeistern. Im Gegensatz zu zeitgeistigen Werken finden sich jede Menge Zahlen und Grafiken.

Ein umfangreicher Anhang, Daten und Quellenangaben machen das Recherchieren leichter.

Aber selbst beim Überlesen von Formeln bleibt manches hängen und es ist ein Verdienst dieses Buches, zum Denken und Grübeln anzuregen. Dass die Schwankungen der Windstromproduktion bis hin zu ihrem Totalausfall das Kernproblem der Energiewende sind, wird einleuchtend dargestellt. Über Variationskoeffizienten lässt sich errechnen, dass die Windleistung volatiler ist als die Augenzahlen beim Würfeln. Hier wünscht man sich als unterdurchschnittlicher Mathematiker einen (im wahren Wortsinn) Gegenwind aus der Phalanx von Bundesverband Windenergie, Agora oder DIW im Sinne einer Gegenrechnung. Stattdessen Ignoranz und Schweigen, höchstwahrscheinlich ist die Rechnung nicht angreifbar.

Wichtig sind die Erkenntnisse, dass eben nicht „irgendwo immer Wind“ ist, jedenfalls nicht in Europa, und dass weiterer Zubau nicht zur Vergleichmäßigung führt, sondern im Gegenteil die Extremwerte weiter steigen lässt.

An vielen Stellen des Buches finden sich die eindrucksvollen Grafiken und Diagramme von Rolf Schuster, der seit vielen Jahren akribisch die Daten von Netzbetreibern und anderen in Bilder setzt. Im Internet weit verbreitet, werden sie von den so genannten Qualitätsmedien wie auch von der Erneuerbaren-Branche strikt ignoriert. Das hat seinen Grund – es könnte die Menschen verunsichern. Allein der Anblick der Schwankungsbreite der Einspeisung von Regenerativstrom lässt auch bei Laien Fragen entstehen, die nur schwer zu beantworten sind. Lieber berichtet man von einzelnen Tagen mit Ökostromrekorden und fordert den „Energiewende-Turbo“ in Form von immer mehr vom Gleichen. Dass selbst ein umfänglicher Speicherausbau nicht hilft, wird rechnerisch belegt. Ein System aus volatilen Einspeisern würde ein theoretisch unendliches Speichervolumen erfordern. Auch das ist Mathematik.

Das noch nicht lange öffentlich diskutierte Problem des „Terrestrial Stilling“ (TS), der tendenziell sinkenden Windgeschwindigkeiten in der Nordhemisphäre, wird ebenso mit der nötigen Sorgfalt erläutert wie die Hintergründe der Netzregelung und die Regelfähigkeit von Kernkraftwerken. Die behauptete Trägheit der „unflexiblen Tanker“ wird damit eingeordnet, wo sie hingehört – ins Reich der Propaganda.

Als Fazit bleibt, dass wir mit großen Schritten einer Energiemangelgesellschaft entgegen gehen, ideologisch fest, aber in den Wirkungen fatal. Energiemangelgesellschaften sind immer arme Gesellschaften. Wenn ein Ex-Bundespräsident empfiehlt, einen Pullover anzuziehen, vergisst er, dass der Hunger nicht weit ist, wo gefroren wird. Energiemangel führt zu Engpassbewirtschaftung, die so genannte intelligente Verbrauchersteuerung ist unter den Bedingungen des Mangels nichts anderes als eine Rationierung.

Verzichtsphilosophen werden Hochkonjunktur haben. Die gewünschte „Große Transformation“ ist auf dem Boden des Grundgesetzes nicht umsetzbar, sie erfordert totalitäre Bedingungen. Robert Habeck sah in China die Voraussetzungen dafür besser gegeben. Längerfristig will unsere Regierung den allumfassenden disziplinierenden Klimastaat.

Man kann nur wünschen, dass das Buch viele Leser findet. Es erspart einen Regalmeter selbst zusammengesuchter Sachliteratur. Und ebenso wünscht man sich, dass die Autoren weitermachen, neue Erkenntnisse gewinnen, auch wenn sie sich an der einen oder anderer Stelle korrigieren müssten, das ist Wissenschaft.

Zu wünschen wäre auch, dass man bei Planungen zum Umbau des Energiesystems diese Erkenntnisse berücksichtigt. Das wäre eine belastbare wissenschaftliche, zumindest wissensbasierte Grundlage. Nach 20 Jahren überwiegend erfolgloser Energiewendemaßnahmen erweisen sich Politiker allerdings als lernunfähig und in einer Energiewendewunschwelt gefangen. Sie sind der Lobby liebstes Kind.

Herbert Niederhausen (Hg.), Generationenprojekt Energiewende. Elektroenergiepolitik im Spannungsfeld zwischen Vision und Mission. Books on Demand, Paperback, 444 Seiten, 64,49 € (auch als E-Book für 10,99 € erhältlich).

Mit Beiträgen von: Dr.-Ing. Detlef Ahlborn, Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt, Dr.-Ing. Roland Aßmann, Dipl.-Ing. Frank Diercks, Prof. em. Dr. rer. nat. habil. Sigismund Kobe, Dr.-Ing. Kai Kosowski, Hans-Peter Musahl, Henrik Paulitz, Dr. Björn Peters, Prof. (i.R.) Dr.-Ing. Albrecht Pfaud, Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h.c. Dieter Rasch, Dr. rer. physiol. Judith Schmitz, Rolf Schuster, Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. mult. Harald Schwarz, Prof. Dr. L. Rob Verdooren.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

 




Könnten wir auf Energie aus Russland verzichten?

Prof. Dr. Hans-Günter Appel Pressesprecher NAEB

Der Finanzminister und FDP Vorsitzende Lindner hat im Bundestag verkündet, Wind- und Solarstrom sei Freiheitsenergie. Damit könnte Deutschland unabhängig werden von Energieeinfuhren aus Russland. Die überwiegende Mehrheit der Abgeordneten klatschte Beifall. Sie demonstrierten öffentlich ihre rudimentären Kenntnisse über den Energiebedarf und die Energieversorgung in Deutschland.

Energiebedarf in Deutschland

Deutschland verbraucht jährlich 4.000 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Primärenergie. Das sind große Zahlen, für die uns die Vorstellungskraft fehlt. Übersichtlicher wird es, den Energieverbrauch pro Einwohner zu betrachten. Auf jeden Einwohner entfallen 50.000 kWh Primärenergie. Das ist die Energie aus 5,5 Tonnen Kohle oder aus 4,5 Tonnen Erdgas oder Erdöl oder aus 0,5 kg Kernbrennstoff.

Die Primärenergie wird umgewandelt zu Strom, Treibstoffen und Brennstoffen, die der Verbraucher als Endenergie bezahlt. Bei den Umwandlungen geht viel Energie verloren. Kraftwerke haben Wirkungsgrade um 40 Prozent; das heißt, 60 Prozent der eingesetzten Energie geht als Abwärme verloren. Moderne Kraftwerke erreichen Wirkungsgrade von 46 Prozent. Sie erzeugen mit der gleichen Brennstoffmenge 15 Prozent mehr Strom.

Erdölraffinerien verbrauchen etwa 10 Prozent der Primärenergie zur Herstellung von Treibstoff und Heizöl. Erdgas muss in vielen Fällen aufbereitet werden. Störende Anteile, zum Beispiel Schwefel, müssen entzogen werden. Weiter wird das Gas zum Transport durch Rohrleitungen und zur Zwischenlagerung in Kavernen komprimiert. Auch das kostet Energie, die als Wärme verloren geht.

Als Endenergie nutzen wir pro Einwohner 7.500 kWh Strom, 7.500 kWh Treibstoffe und 15.000 kWh Brennstoffe. Ein weiterer Teil des Erdöls und der Kohle wird in der Industrie zur Erzeugung von Kunststoffen, Dünger und Metalle gebraucht.

Energie ersetzt menschliche Arbeit

Die Leistung des Menschen ist mit 0,1 Kilowatt (kW) gering. In 10 Stunden ist das eine Kilowattstunde mechanische Energie. Das erscheint wenig. Doch mit 1 kWh kann man eine Tonne Wasser 360 Meter heben. Wir können festhalten. Der Einsatz von einer Kilowattstunde ersetzt die Tagesarbeit eines Menschen. Wenn wir die Endenergie durch 300 Arbeitstage im Jahr teilen, hat jeder von uns durch die Energienutzung 100 Arbeitssklaven. Das beginnt bei den Haushaltsgeräten. Ein Staubsauger mit einer Leistung von 1 kW ersetzt 10 Teppichklopfer. Jeder kann sich mit einem Blick auf die Leistungsangabe eines Gerätes selbst ausrechnen, wieviel Helfer mit dem Einschalten aktiviert werden.

Energie ersetzt im hohen Maß menschliche Arbeitskraft. Sie ist der Schlüssel zu unserem Wohlstand. Mit der Entwicklung der Dampfmaschine wurde mechanische Energie viel billiger als die Arbeit von Sklaven. Die Sklaverei hatte ausgedient. Heute wird die Haushaltsarbeit durch Maschinen deutlich reduziert. Das ist ein wesentlicher Beitrag zur Emanzipation der Frauen. Mechanisierung und Automatisierung von Haushalt und Industrie erlauben hohe Sozialleistungen. Kommunikation und Internet sind ohne Energie nicht möglich. Das Internet braucht mehr Energie als alle Flugzeuge der Welt.

Sichere Energieversorgung

Dies alles ist nur möglich durch eine ausreichende und sichere Energieversorgung. Nach dem letzten Weltkrieg war die heimische Stein- und Braunkohle die Grundlage für den Wiederaufbau des zerstörten Deutschlands. „Schornsteine müssen rauchen, damit es aufwärts geht“, war die Devise. Das galt auch weiter, als billiges Erdöl die Welt ab 1960 überschwemmte. Die Steinkohle wurde unwirtschaftlich. Die Förderung wurde aber zur Versorgungssicherheit noch über 50 Jahre mit Subventionen aufrechterhalten und erst vor wenigen Jahren aufgegeben. Die Regierung Merkel setzte ausschließlich auf billige Importe und beschloss, die Stromerzeugung mit Steinkohle und auch mit der heimischen Braunkohle zu beenden. Ende dieses Jahres sollen auch die letzten 3 Kernkraftwerke vom Netz gehen. Als Ersatz sollen Gaskraftwerke dienen, die vorwiegend russisches Gas nutzen. Das Endziel ist eine vollständige Versorgung mit den sogenannten regenerativen Energien Erdwärme, Wasserkraft, Biomasse, Wind und Sonne.

Zurzeit importiert Deutschland fast den gesamten Bedarf an Erdgas und Erdöl und die Steinkohle. Die geringen heimischen Gas- und Ölförderungen fallen kaum ins Gewicht. 55 Prozent des Erdgases und rund 25 Prozent des Erdöls und der Steinkohle kommen aus Russland. Damit kontrolliert Russland ein Drittel unserer Energieversorgung. Der Stromverbraucherschutz NAEB hat immer wieder darauf hingewiesen, Deutschland macht sich mit hohen Energieeinfuhren aus nur einem Land erpressbar. Der Import müsste aus wesentlich mehr Ländern kommen, um variabel auf Ausfälle von einem Lieferanten reagieren zu können. Dazu gehört auch die Anlandung von Flüssigerdgas. Doch Pläne, die zum Beispiel seit 40 Jahren für Wilhelmshaven vorliegen, wurden nicht weiter verfolgt. Jetzt sollen Flüssiggas-Terminals im Eiltempo gebaut werden. Das dauert mindestens 2 Jahre. Inzwischen könnten bei uns die Heizungen und Lichter ausgehen, wenn Russland die Lieferungen stoppt.

Denn Deutschland hat nur für Öl seit 50 Jahren eine Notreserve. Unter der Regie des staatlichen Erdöl-Bevorratungsverbandes ist der Öl- und Treibstoffbedarf für 90 Tage vorwiegend in Salzkavernen eingelagert. Davon liegt der größte Teil mit 10 Millionen Tonnen unter Wilhelmshaven. Die Reserve verteuert die Treibstoffkosten um 0,5 Cent/Liter. Die Bundeswehr hat zusätzlich noch eine eigene Notreserve. Für Gas gibt es zahlreiche Kavernen, die aber keine Reserve sind, sondern nur als Puffer zwischen hohem Bedarf im Winter und geringem Bedarf im Sommer dienen. Steinkohlenreserven gibt es nicht. Die Kraftwerke lagern nur den Bedarf für wenige Tage. Schon der Ausfall eines Lastkahns durch Havarie oder Eisgang hat wiederholt zum Abschalten von Kraftwerken geführt. Erst jetzt bemerkt die Bundesregierung, dass wir auch Notreserven für Gas und Steinkohle brauchen.

Unverständlich ist das Beharren von Regierung und Parteien, die Stromerzeugung mit heimischer Braunkohle in den nächsten 15 Jahren aufzugeben zugunsten der sogenannten regenerativen Energien. Der günstigste Strom wird aus Braunkohle für etwa 3 Cent/Kilowattstunde erzeugt. Er bildet einen wichtigen Anteil der Grundlast im Netz, die die Frequenz vorgibt und hält. Weiter sind die Kraftwerke regelfähig. Sie können sich schnell an den Bedarf anpassen. Das ist wichtig, weil es bis heute keine ausreichenden Stromspeicher gibt. Strom von Wind und Sonne ist 3- bis 4-mal teurer und nicht grundlastfähig. Dieser Strom kann kein stabiles Netz aufbauen und halten.

Reichen die „regenerativen“ Energien für eine vollständige Energieversorgung?

Erdwärme:

Sie könnte wirtschaftlich nur genutzt werden in Thermalbereichen, also in Gebieten mit hohen Temperaturen in geringen Tiefen. Die Wärme kann man zum Heizen und evtl. auch zur Stromerzeugung dienen. Versuche haben aber gezeigt, dass bei längerem Wärmeentzug leicht Erdbeben auftreten. In jedem Fall ist Erdwärme deutlich teurer als Braunkohle.

Wasserkraft:

Wasserkraftwerke sind ideal. Sie sind regelbar und ohne Emissionen. Leider fällt in Deutschland nicht genug Regen und es fehlen ausreichende Fallhöhen für die benötigte Energieerzeugung. Mit einer Fallhöhe von 360 Metern kann man von einem Hektar 8.000 bis 9.000 kWh im Jahr gewinnen. Die Bevölkerungsdichte liegt in Deutschland bei 2,3 Einwohner/Hektar, die einen Energiebedarf von 115.000 kWh haben. Die Regenmenge kann maximal 3 Prozent zur Energieversorgung beitragen. Da nur wenige Gebiete ausreichende Höhenunterschiede haben, ist der reale Anteil mit 0,04 Prozent wesentlich geringer.

Biomasse:

Pro Hektar wächst in unseren Breiten jedes Jahr Biomasse mit einem Energiegehalt von 50.000 kWh nach. Das ist weniger als 50 Prozent des Bedarfs. Biomasse muss aber bevorzugt der Ernährung dienen, wenn wir nicht verhungern wollen. Bioenergie kann daher nur wenige Prozent zum Heizen und zur Erzeugung von Strom und Treibstoffen beitragen. Die staatlich subventionierte Umstellung von Heizkraftwerken auf Holzfeuerung führt zu einem Holzbedarf über der Nachwuchsrate. Nach Berechnungen von NAEB ist der Deutsche Wald in 20 Jahren vernichtet, wenn alle Heizkraftwerke auf Holzfeuerung umgestellt werden.

Solarenergie:

Mit Photovoltaik können pro Hektar und Jahr rund 900.000 kWh erzeugt werden. 22 Prozent der Fläche Deutschland würden den Jahresbedarf decken. Diese Aussage gilt für die derzeitige Energienutzung ohne große Stromspeicher. Angestrebt wird eine vollständige Umstellung auf „regenerative“ Energien. Wasserstoff aus Solar- und Windanlagen soll als Energieträger gespeichert werden und als Grundstoff zur Synthese von Heizgas, Treibstoffen und chemischen Produkten dienen. Der Energiebedarf dürfte sich dadurch verdoppeln, denn die Umwandlungen und Synthesen brauchen viel Energie, die weitgehend als Abwärme verloren geht. Eine Vollversorgung mit Solarenergie würde knapp 50 Prozent der Fläche Deutschlands beanspruchen. Eine utopische Vorstellung.

Windenergie:

Windgeneratoren kosten pro Kilowatt installierter Leistung 1.000 Euro (Offshore das 4-fache). Damit werden im Jahr 1.800 kWh erzeugt. Ein großer Windgenerator hat 3.000 kW Leistung und erzeugt 5,4 Millionen kWh/Jahr. Pro Hektar hätten wir nach der Umstellung auf „regenerative“ Energien einen Bedarf von 215.000 kWh. Sollte der gesamte Energiebedarf durch Windgeneratoren abgedeckt werden, müssten auf jeden Quadratkilometer 4 große Anlagen errichtet werden. Doch selbst dann wird die notwendige Stromproduktion nicht erreicht, weil die dicht stehenden Generatoren sich gegenseitig den Wind stehlen und die kilometerlangen Wirbelschleppen den Wirkungsgrad der im Lee stehenden Anlagen mindern.

Fazit

Die Flächen in Deutschland reichen nicht aus, um den Energiebedarf durch Biomasse, Wasserkraft, Wind- und Solarstrom zu decken. Die Energiewende hat ihre Grenzen erreicht. Wir sind auf die Nutzung fossiler und nuklearer Brennstoffe angewiesen. Dazu sollten in erster Linie die heimischen Brennstoffe gewählt werden. Braunkohle ist die wirtschaftlichste Quelle, die uns noch Jahrzehnte zur Verfügung steht. Sie sollte nicht nur weiter genutzt, sondern ausgebaut werden, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Weiter muss geprüft werden, ob die Wiederaufnahme der Steinkohlenförderung sinnvoll ist. Reserven gibt es noch reichlich, allerdings in größeren Tiefen. Die Förderung wird dadurch teuer. Auch über Fracking nach Gas und Öl sollte ohne ideologischen Ballast entschieden werden.

Die noch laufenden drei Kernkraftwerke erzeugen etwa 6 Prozent unseres Stroms. Das ist zwar wertvolle Grundlast, die aber nicht relevant für eine sichere Stromversorgung ist. Deutschland hat sich weitgehend von der Atomphysik verabschiedet. Das ist eine falsche politische Entscheidung. Der wachsende Energiehunger der Welt kann langfristig nur durch Kernenergie befriedigt werden. Immer mehr Länder haben dies erkannt und bauen oder planen neue Kernkraftwerke. Die Kernphysik sollte in Deutschland wieder stärker unterstützt werden.

Die „regenerative“ Energieerzeugung, muss aufgegeben werden. Regierung und Politiker müssen den Mut aufbringen und bekennen: Die Energiewende ist nicht möglich. Damit werden Wendekosten von mindestens 50 Milliarden Euro eingespart. Der Strompreis wird halbiert und die Treibstoff- und Heizungskosten sinken wesentlich. Die wahren Kosten der Energieversorgung werden wieder klar, die durch die CO2-Bepreisung verteuert und verzerrt wurden.

Deutschland kann zurzeit nicht auf Energieimporte aus Russland verzichten. Die Nachteile für Deutschland wären weitaus größer als für Russland. Wir können und sollten aber aktiv die Abhängigkeit von Russland verringern. Dazu müssen heimische Brennstoffe stärker genutzt und Energieimporte breiter gestreut werden. Der Ausbau von Wind- und Solarstromanlagen ist keine Freiheitsenergie. Mit diesen Anlagen kann der Energiebedarf in Deutschland nicht gedeckt werden. Die hohen Kosten schränken aber die Freiheit der Bürger ein. Mit wachsenden Energiekosten steht weniger Geld für Reisen, aber auch für Aus- und Fortbildungen zur Verfügung. Nur mit sicherer und bezahlbarer Energie können wir unsere Freiheit vergrößern. Das wird möglich mit der Beendigung der Energiewende.