Juli 2019 in Deutschland: Ein überraschender Temperatur-Rückblick

Trotz der Hitzerekord-Tage am Ende des Monats liegt der Juli 2019 im vieljähri­gen Rückblick über insgesamt 30 Jahre nur im oberen Mittelfeld auf Platz 11.

Mit nur leicht überdurchschnittlicher Mitteltemperatur war der Juli 2019 in Deutschland z. T. deutlich weniger heiß als die 10 Jahre:

2018, 2015, 2014, 2013, 2010, 2006, 2003, 1995, 1994, 1990.

Juli 2019 – Mitteltemperatur in Deutschland –

Abweichung vom Durchschnitt 1989 – 2018

(Quelle: Wetteronline.de, 1. 08. 2019)

Und das gilt sogar weltweit. Wie der Klimaforscher und Satelliten Experte Dr. Roy Spencer soeben mitteilte

July 2019 Was Not the Warmest on Record




Die Angstmache vor noch einem Dürresommer – „DWD Orakel: bleibt die Trockenheit, wird es ein Dürresommer“

Zehn Tage am Stück Sonnenschein, blauer Himmel, kein Wölkchen, kein Regen, Urlauber und Freizeitgenießer glücklich, nur die Landwirte nicht – und schon lesen wir: „Deutscher Wetterdienst befürchtet zweiten Dürresommer in Folge“ oder „Sahara-Sommer mit Mega-Dürre droht“. Ähnlich reißerisch andere Medien. Das war am 24. und 25. April. Mit „Tweets“ heftig dagegen geäußert hat sich auf Twitter Wetterexperte Jörg Kachelmann. Der Online-Informationsdienst Meedia.degriff seine Kritik auf, und Stefan Winterbauer fragte bei Kachelmann nach: „Wenn man Medien wie Bild, FAZ und Tagesschau diese Woche verfolgt hat, steht uns ein weiterer Dürre-Sommer wie im vergangenen Jahr bevor … müssen wir jetzt alle Angst haben?“ Antwort Kachelmann: „Nein, alle diese Meldungen sind frei erfunden.“„Die unbändige Lust der deutschen Medien an klickbarem Horror“

Winterbauer fragte weiter: „Die genannten Medien berufen sich auf den Deutschen Wetterdienst – ist der denn nicht seriös?“ Antwort Kachelmann: Das ist eine Lüge. Der Deutsche Wetterdienst hat nie behauptet, dass es einen Dürresommer gäbe. Er schrieb nur, dass es einen geben könnte, wenn es nicht regnet, was nicht weiter überrascht. Daraus hat dpa dann einfach mal zugedichtet, dass der DWD vor einem Dürresommer warne. Das wurde dann kurz darauf korrigiert, aber die unbändige Lust der deutschen Medien an klickbarem Horror lässt sich durch eine solche Korrektur nicht mehr aufhalten.“ Im weitere Interview-Verlauf äußerte er: „Es ist eine neue Dimension, dass fast alle Medien gleichzeitig über lange Zeit eine Lüge verbreiten, die durch diese kollektive Verbreitung bei den Medienkonsumenten nicht mehr als Lüge wahrnehmbar wird.“  Das ganze Interview finden Sie hier.

Von Bärbel Höhn „frei erfundener Blödsinn“

Kachelmann gehört zu jenen Menschen, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Für ihn sind „über 90 Prozent aller Geschichten zu Wetter und Klima teilweise falsch oder mutwillig frei erfunden“. Seine Begründung: „Die Themen klicken gut, und niemand beschwert sich beim Presserat oder Landgericht.“ Kachelmanns unverblümte Reaktion hatte im Januar auch die Grüne Bärbel Höhn, ehemalige Umweltministerin in Nordrhein-Westfalen zu spüren bekommen. Am 20. Januar hatte sie auf Twitter geschrieben: „Die Klimakrise zeigt Wirkung: die nächsten Wochen soll kalte Polarluft unser Wetter bestimmen. Ein Zeichen, dass die Golfstromwirkung nicht mehr funktioniert. Ähnlich, wie wir es schon im Sommer erlebt haben. Genau das haben Klimaexperten vorausgesagt.“ Dazu Kachelmann kurz und schmerzhaft: „„Frau Höhn phantasiert frei von jeglicher Verbindung zur Wissenschaft. Es ist nicht wahr, dass die „Golfstrom-Heizung nicht mehr funktioniert“. Es ist frei erfundener Blödsinn wie die vier Wochen ‚sibirische Kälte’ an sich. Offensichtlich sind alle Dämme gebrochen.“ (Quelle hier).

Die Sonne schwächelt

Vielleicht hatte Bärbel Höhn, wenn auch sehr verschwommen, eine Studie von amerikanischen Forschern im Hinterkopf. Darüber berichtet hatte das Magazin Focus am 20. Februar 2018: „Seit einiger Zeit sehen Forscher eine Mini-Eiszeit heraufziehen – zuletzt Wissenschaftler der University of California in San Diego. Es gibt Parallelen zur Kleinen Eiszeit vom 15. bis 19. Jahrhundert. Als Großes Minimum bezeichnen die Sonnenforscher eine Phase mit mehreren sehr schwachen Solarzyklen. Einen ähnlichen Aktivitätstiefpunkt, wie er jetzt bevorstehen könnte, hatte unser Zentralgestirn auch während der Kleinen Eiszeit erreicht. Sie dauerte von Anfang des 15. bis ins 19. Jahrhundert hinein. … die Menschen damals litten. In Holland froren die Grachten zu, in England die Themse. Sogar die Ostsee war mindestens zweimal vollständig von Eis bedeckt. Die Sommer blieben kühl und feucht, der Weizen verfaulte auf den Halmen. Sinkende Ernten und Hungersnöte waren die Folge. Mehrmals drangen in den Alpen die Gletscher vor und zerstörten Dörfer und Gehöfte. Die Sonne schwächelt – das zeigt sich an der Zahl fleckenloser Tage. Jetzt fürchten Klimatologen, dass solche Verhältnisse wiederkehren. Denn schon wieder lässt die Sonne Zeichen von Schwäche erkennen. Sie neigt sich dem Endes des aktuellen elfjährigen Aktivitätszyklus entgegen. (Quelle hier)

„Mit Lüge und Brutalität gegen die Fakten“

Darüber mokierte sich ein Jahr später der AfD-Bundestagsabgeordnete Peter Boehringer: „Das Spät-Mittelalter kommt wieder. In jeder Hinsicht: kleine Eiszeit, Hexenverbrennung, Voraufklärung. Und genau so kommt es uns auch im Bundestag und bei „wissenschaftlichen“ Talkrunden im Mainstream permanent vor: frostig, dummdreist, faktenresistent, brutal und ideologisch verlogen gegen die Wahrheitsredner. Relotius war nur die winzige sichtbare Spitze eines gewaltigen Eisbergs aus institutioneller Lüge und Brutalität gegen die Fakten.“ (Boehringer-Rund-Mail vom 23. Januar 2019).

Der angeblich zu warme März

Was denn nun? Erwärmt sich das Erdklima, oder kühlt es sich ab? Die von sich selbst ernannten und überzeugten Klimaschützer reden nach wie vor von Erwärmung, wirkliche Fachleute von Abkühlung. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sei der März 2019 bundesweit der zwölfte Monat hintereinander gewesen, in dem es zu warm gewesen sei. So hat es unter anderem der Westfälische Anzeiger (WA) am 3. April auf Seite 1 wie auch in seinem Lokalteil Hamm wiedergegeben. Zu diesem Bericht hat der Physikochemiker Dr. rer. nat. Siegfried Dittrich, Hamm, dem Blatt einen Leserbrief mit dem Titel angeboten „War uns das Märzwetter wirklich viel zu warm?“ Der mir persönlich bekannte Autor hat mir diesen Text zum Veröffentlichen zur Verfügung gestellt. In dem WA-Bericht sind auch die beiden Klimareferenzperioden genannt, die hier – so Dittrich – „gemäß internationaler Regel zum Vergleich anstanden“. Die eine ist die von 1961 bis1990 und die andere die von 1991 bis 2020.

Was verschwiegen wurde

Dittrich schreibt: „Dabei wurde allerdings verschwiegen, dass die erstgenannte Periode zur Hälfte durch eine besonders niedrige Solaraktivität gekennzeichnet war, die zwangsläufig den damaligen Temperaturdurchschnitt stark nach unten gedrückt hat. Und das auch noch trotz steigendem CO2-Gehalt, worauf die Klimainstitute bis jetzt keine plausible Antwort geben konnten. Die heutigen Monatsmitteltemperaturen müssen daher logischerweise etwas höher liegen als im damaligen Zeitraum.“

Seit etwa zwanzig Jahren ist die globale Mitteltemperatur nicht mehr gestiegen

Leider werde ohne diesen Hinweis schnell suggeriert, dass das gegenwärtige Temperaturniveau fälschlicherweise weitestgehend auf die globalen CO2-Emissionen zurückgeht. Dabei sei es genau umgekehrt: „Der Haupteinfluss kommt immer noch von der Solaraktivität, während der menschliche Anteil dagegen nur verschwindend gering ist.“ Der menschliche Einfluss entspreche seit dem Ende der Kleinen Eiszeit um 1860 gerade einmal 0,2 Grad Celsius (deutscher Anteil 0,005 Grad). Bis zum Verbrauch aller fossilen Brennstoffe sei in Zukunft noch einmal das Gleiche zu erwarten. Jede Abweichung davon habe natürliche Ursachen und entziehe sich allem menschlichen Einfluss. Ferner schreibt er: „Seit etwa zwanzig Jahren ist die globale Mitteltemperatur übrigens gar nicht mehr  angestiegen, obwohl die CO2-Emissionen in dieser Zeit ungebremst weitergingen. Zufällig auftretende regionale Temperaturabweichungen können hier nicht als Maßstab dienen.“

Wieviel Mensch steckt wirklich hinter dem so gefürchteten Klimawandel?

Ausführlich begründet ist das alles in einer Veröffentlichung Dittrichs, die in der Zeitschrift Fusion erschienen ist (2018, Heft 2). Ihr Titel lautet „Wieviel Mensch steckt eigentlich hinter dem so gefürchtetem Klimawandel? Warum lassen wir bei Streitfragen nicht einfach die Fakten sprechen?“ Bisher, so Dittrich, habe es noch keine glaubhafte Widerlegung gegeben. Und weiter: „In Wirklichkeit liegt mein Papier schon seit vielen Monaten unbeantwortet auf dem Tisch des Potsdamer Klimainstituts PIK, weil man sich hier ganz offensichtlich in Erklärungsnot befindet. Im Rahmen eines geförderten Forschungsprojektes hatte ein Institut der Freien Universität Berlin den Text dort zur Begutachtung eingereicht. Es ist sicher nicht schwer, aus der Antwortverweigerung die richtigen Schlüsse zu ziehen, denn wer leistet schon gerne einen Offenbarungseid.“

Die Energiewende so schnell wie möglich abschaffen

Für Dittrich „wird hierdurch immer klarer, dass die Energiewende schon von Beginn an auf tönernen Füßen gestanden hat“. Um weitere volkswirtschaftliche Schäden zu verhindern, könne man sie gar nicht schnell genug abschaffen. Vor allem die Beschäftigten in der Braunkohle- und Automobilbranche könnten dann wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. „Für eine Minderung des deutschen Klimaeffekts von 0,005 Grad Celsius kann man nicht mehr als eine Billion Euro sinnlos verschleudern.“

„Der größte wissenschaftliche Flop, den es je gegeben hat“

Sein abschließendes Fazit nennt er „eine ökonomische Endbetrachtung, die jeden Leser mehr als erstaunen lässt, wie sich gestandene Politiker und die ihnen voll vertrauenden Mitbürger von dem größten ‚wissenschaftlichen Flop’, den es je gegeben hat, so haben verblenden lassen. Das ganze Resultat sei eine gigantische volkswirtschaftliche Fehlinvestition. Obendrein sei noch zu berücksichtigen, dass nach jeweils zwanzigjähriger Betriebszeit alle Windkraftanlagen zwangsläufig vom Netz gehen und durch teure Neubauten ersetzt werden müssten. Die Bürger seinen zu unsinnigen Opfern verleitet. Der Staat habe  hier in vollem Umfang versagt:

„Seid verschlungen Billionen“

„Kein Wirtschaftsunternehmen hätte sich für so viel Geld einen so winzigen Nutzen erkauft. Die einseitig begünstigten Klimainstitute haben bisher von ihren üppigen Geldzuwendungen gut gelebt und sollten daher ebenfalls wie die von ihnen beratenen Politiker möglichst bald zur Rechenschaft gezogen werden. Als Parodie zu Schillers ‚Ode an die Freude’ kann man am Ende nur noch sagen: Seid verschlungen Billionen, diesen Gruß der ganzen Welt. Sic transit gloria patriae!“

 

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PS. Mir selbst liegt der Text des Dittrich-Papiers nur als pdf-Datei vor. Doch bietet Herr Dittrich an, jedem Interessierten den Text zuzuschicken. Über seine E-Mail Adresse jutta.dittrich@web.de sei er jederzeit abrufbar. Eine frühere Veröffentlichung des Textes findet sich auch auf der Web-Seite des Europäischen Instituts für Klima und Energie(EIKE) hier.




Reichliche Winter­nieder­schläge 2018/19 in Mittel­europa – ein Grund zur Besorgnis?

Langfristig etwas feuchtere Winter in Deutschland

Abbildung 1: Etwas feuchtere Winter in Deutschland; doch könnten dazu in den Anfangsjahren auch Messfehler beigetragen haben, etwa durch Abschirmung der Beobachtungsorte oder unvollständiges Auffangen und nicht sachgerechtes Auftauen fester Niederschläge. Die pinkfarbene Linie kennzeichnet den Mittelwert der Reihe (172mm); die beiden rotbraunen Linien die Grenzen Mittelwert plus und minus einfache Standardabweichung. Der laufende Winter 2018/19 wurde optimistisch auf 285mm geschätzt; hierzu müsste der Februar aber ähnlich nass wie Dezember und Januar verlaufen, was ungewiss ist.

Die Ursachen der reichlicheren Winterniederschläge – ein Dilemma für die Klimaforschung

Ein möglicher Grund für die langfristig höheren Winterniederschläge könnten höhere Wassertemperaturen des zentralen Nordatlantiks sein. Ein grobes Maß hierfür ist die AMO (Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation), welche langfristig anstieg und außerdem eine etwa 60ig- bis 80ig- jährige Rhythmik aufweist (die gegenwärtige AMO-Warmphase begann um 1990 und scheint momentan zu enden). Doch der gefundene Zusammenhang zwischen AMO und Winterniederschlagsmengen in Deutschland ist äußerst dürftig und nicht signifikant:

Abbildung 2: Die Gesamtvariabilität der Winterniederschläge in Deutschland wurde im Zeitraum 1881/82 bis 2017/18 nur zu kümmerlichen 3,5% von der AMO beeinflusst; auch während der AMO-Warmphasen waren die Winter nur undeutlich feuchter. Um beide, zahlenmäßig sehr unterschiedlichen Größen in einer Grafik zu veranschaulichen, wurden die AMO- und Niederschlagsdaten in Indexwerte umgerechnet.

Wesentlich besser lässt sich das winterliche Niederschlagsverhalten durch die langfristige Häufung der Großwetterlagen mit westlichem Strömungsanteil in Mitteleuropa erklären:

Abbildung 3: Mit der langfristigen Häufigkeitszunahme von Großwetterlagen mit westlichem Strömungsanteil wurden die Winter feuchter; in Phasen mit häufigerem Westwetter gab es auch häufiger nasse Winter. Über 30% der Niederschlagsvariabilität werden von der Westlagenhäufigkeit bestimmt; das ist signifikant. Am Ende des 20. Jahrhunderts erreichten Westlagenhäufigkeit und nasse Winter ihr Maximum seit Aufzeichnungsbeginn; seitdem verharren sie auf hohem Niveau. Um beide, zahlenmäßig sehr unterschiedlichen Größen in einer Grafik zu veranschaulichen, wurden nur die Niederschlagsdaten in Indexwerte umgerechnet.

Abbildung 4: Keine Abnahme der Westlagenhäufigkeit in Deutschland trotz schrumpfender, winterlicher Arktiseisfläche. Hier musste zur besseren Veranschaulichung die Westlagenhäufigkeit in Indexwerte umgerechnet werden. Leider liegen die Daten der Meereisbedeckung erst seit Ende der 1970er Jahre vor (Satelliten-Technik). Während seitdem die eisbedeckte Fläche deutlich sank, was aber auch natürliche Ursachen, wie Sonnenaktivität und AMO-Warmphase, haben kann, blieb die Häufigkeit der winterlichen Westlagen in Deutschland seit 1979/80 unverändert.

Gibt es eine Häufung sehr nasser Wintermonate?

Abbildung 5: Die meisten sehr nassen Wintermonate gab es im Deutschen Flächenmittel in den 1980er und 1990er Jahren.

Abbildung 6: Mit 10 sehr nassen Wintermonaten fällt im Flächenmittel für Bayern die Dekade von 1981 bis 1990 auf.

Starke Häufung sehr nasser Wintermonate nur in den Nordalpen – warum?

Abbildung 7: Merkliche winterliche Niederschlagszunahme auf dem etwa 2.500m hohen Säntis (Alpennordseite), kaum Zunahme in Lugano (Alpensüdseite).

Abbildung 8: Viel mehr nasse Wintermonate auf dem Säntis; besonders in der aktuellen Dekade.

Abbildung 9: Keinerlei Häufung nasser Wintermonate in Lugano.

Hier stellt sich die Frage nach diesem unterschiedlichen Verhalten – es sind die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen im Winter. Den Nordstau begünstigende Lagen mit nördlichem Strömungsanteil wurden im Winter langfristig häufiger, solche mit südlichem hingegen seltener.

Abbildung 10: Bei starker Fluktuation wurden winterliche Großwetterlagen mit nördlichem Strömungsanteil häufiger. Aktuell tragen sie zu erhöhter Wahrscheinlichkeit starker Niederschläge auf der Alpennordseite ganz wesentlich bei; doch in Zukunft kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sie wieder seltener auftreten.

Abbildung 11a und 11b: Ähnliche Wetterlagen – ähnliche Ereignisse. Oben die Lage vom 05.02.1999; eine Häufung derartiger Lagen führte im Winter 1998/99 zur Lawinenkatastrophe von Galtür. Unten die vom 14.01.2019. Jeweils kräftiges Skandinavien-Tief mit höhenkalter Nordluft und einem kräftigem Ostatlantik-Hoch; zwischen beiden kräftige NW-Strömung mit Stau und starken Schneefällen in den Nordalpen.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Beeinflus­sungen durch Starkregen nehmen in Deutsch­land nicht zu. Mit schlecht ange­wandter Statistik lässt sich aber das Gegen­teil „zeigen“ (Teil 2)

Niederschlag Irland

Kürzlich wurde eine Niederschlagsreihe von Irland veröffentlich [7]. Diese beginnt mit dem Jahr 1711 und dürfte damit die längste, verfügbare Langzeitreihe sein. Anbei eine Sichtung, ob man darin einen Klimawandel-Einfluss mit Erhöhung der Niederschlagsgefährdung und Extremen erkennen kann.
Bild 20 zeigt die Niederschlags-Jahreswerte.
Bis auf zwei Spitzen ganz am Ende (deren Entstehung etwas rätselhaft ist), haben die Maximalwerte und der gleitende Mittelwert nicht zugenommen. Ein Einfluss des Klimawandels müsste sich spätestens seit 1880 und verstärkt nach 1950 (Beginn des „ganz schlimmen Klimawandels) am Mittelwert deutlich erkennbar zeigen, ist aber nicht entfernt zu sehen.

Bild 20 [7] Irland, Monatswerte Niederschlag 1711 – 2016. Gleitender Mittelwert 54 Monate. Grafik vom Autor aus den Daten erstellt

Mit dem Klimawandel sollen die Extreme zunehmen. Das müsste man an zunehmenden Pegeldifferenzen sehen. Im Bild 21, welches diese für die Monatsdaten darstellt (leider löst die Reihe nicht höher auf), sieht man langfristig aber eher eine Abnahme, als Zunahme. Die Jahresdifferenzen im Folgebild verlaufen vollkommen horizontal.

Bild 21 [7] Irland, Differenz der Niederschlags-Monatswerte zum Vormonat 1711 – 2016 und gleitender Mittelwert 24 Monate. Grafik vom Autor aus den Daten erstellt

Bild 22 [7] Irland, Differenz der Niederschlags-Jahreswerte zum Vorjahr 1711 – 2016 und gleitender Mittelwert 36 Jahre. Grafik vom Autor aus den Daten erstellt

Fazit
Selbst in dieser „endlosen“ Langzeitreihe ist kein negativer Einfluss eines Klimawandels auf den Niederschlag, seine Extreme. oder Erhöhung durch größere Differenzen erkennbar.
Für den Autor ist damit belegt, dass der DWD und das Bayerische Landesamt anhand ihrer umfassenden Datensammlung gezeigt haben, dass Starkregenereignisse und vor allem die dadurch hervorgerufene Vulnerabilität in ganz Süddeutschland – und übertragen damit auch in ganz Deutschland – nicht zugenommen haben, eher sogar im Abklingen begriffen sind.
Leider haben es die beteiligten Wissenschaftler und Fachpersonen unterlassen, selbst verfeinerte Analysemethoden anzuwenden, so dass man nicht ausschließen kann – es sogar eher wahrscheinlich ist -, dass diese deshalb im Bericht zu einem falschen Ergebnis gelangten.
Solche traurigen Fälle von Mängeln in wissenschaftlichen Arbeiten finden sich beim Klimawandel leider immer öfter (rein persönliche Meinung des Autors).

Die Unwetter werden immer schlimmer: Je weiter man in die Vergangenheit zurückblickt

Simbach am Inn und Braunsbach

Beginnen wir mit dem Jahr 2016. Damals geschahen in Simbach und Braunsbach zwei extreme Starkregenereignisse. Beide wurden von Fachpersonen dem Klimawandel zugewiesen. Das von Simbach wurde von einem Professor gar als ein „1000-Jahre Ereignis“ erklärt:
[8]ist auch genau das eingetreten, was der Autor „prophezeit“ hatte: Dass das offensichtliche, menschliche Versagen bei den Flut-Ereignissen Braunsbach und Simbach im Jahr 2016 dem Klimawandel zugeschrieben (werden) wird:
Potsdamer neueste Nachrichten: .
.. Dennoch: „Auch in den Niederschlagsdaten kann man eine Zunahme von Extremniederschlägen nachweisen“, so Rahmstorf, der auf Studien des PIK zu dem Thema verweist. Auch der Deutsche Wetterdienst habe festgestellt, dass sich die Zeit verringert hat, in der sich extreme Gewitterregen wie 2016 in Süddeutschland – unter anderem die Flut von Braunsbach – wiederholen …
[9] dpa, 30. Dezember 2016 (Lokalausgabe der nordbayerischen Nachrichten):
In Deutschland war Bayern der Kältepol – Bundesweit war es aber dennoch um 1,4 Grad zu warm … Folge enormer Niederschläge: In Westmittelfranken und in Oberbayern kam es zu katastrophalen Überflutungen. Simbach am Inn versank in einem Jahrtausendhochwasser.
Dabei wird von sogenannten Experten ein Unsinn vermittelt, der nur noch (sehr freundlich formuliert) als hanebüchen bezeichnet werden kann. Obwohl der gerade besprochene Bericht zu Starkregenereignissen eindeutig zeigt, dass die Starkniederschläge im Sommer mit Sicherheit abnehmen, wird das Gegenteil behauptet:
[9] Deutschlandfunk 12.09.2016: Klimawandel Deutsches Klimakonsortium warnt vor Starkregen in Deutschland
Der Klimawandel ist laut Deutschem Klimakonsortium unbestreitbar. Zu den Folgen zählt auch die Gefahr von Starkregen.
Der Klimawandel werde dazu führen, das Starkregen in Deutschland öfter auftreten wird, intensiver sein wird, also länger anhalten wird, so der Vize des Deutschen Wetterdienstes. Sein Fazit mit Blick auf die tödlichen Fluten in Braunsbach:
„Die Message ist: So eine Niederschlagsmenge ist theoretisch in Deutschland nahezu an jedem Ort möglich.
Im Sommer. Betonung: Im Sommer.
Dabei ist längst belegt, dass in beiden Fällen (Simbach und Braunsbach) die enormen Fluten und damit Schäden im Wesentlichen auf menschlichem Versagen beruhen:
Der Autor [9] und andere haben es schon mehrmals beschrieben ;
EIKE 6. Juni 2016: Hintergründe der Unwetter in Süddeutschland. Vergleich von Braunsbach und Niederalfingen
Der plötzliche Starkregen hat nun die drei kleinen Bächlein vor Braunsbach, insbesondere die Orlach, stark anschwellen lassen, die mitgerissenen Steine vom Abhang und die Holzstämme haben den Eingang zur Dole zugeschüttet und der Braunsbach nahm seinen alten Weg durch den Ort, wie er vor der Verdohlung geflossen ist, nur stehen da heute eben Häuser, Straßen und Autos. Der einstige Bachverlauf mit Überschwemmungszone ist bebaut, aber die Wassermassen finden wegen der erhalten gebliebenen Geländeform natürlich den alten Weg zum einstigen Bachbett hin.
Bei Braunsbach kam nun noch dazu, dass das Hochwasser nicht langsam angestiegen ist im Ort, sondern plötzlich donnernd daherkam, was auf den Bruch eines im Oberlauf gebrochenen Erddammes oder mehrerer kleiner Rückhaltedämme hinweist …
Und sogar der Süddeutschen Zeitung – sonst bedingungs- und bedenkenlos klimawandelgläubig – ist es aufgefallen:
Süddeutsche Zeitung, 9. Juni 2016: Hochwasserkatastrophe Rohr löste offenbar Flutwelle in Simbach aus
… Die Ursache der tödlichen Flutkatastrophe in Simbach am Inn war offenbar ein verstopftes Rohr. Weil eine Unterführung des Simbachs durch Bäume und Sträucher verstopft war, hatte sich vor einem Straßendamm im Norden der Stadt ein gigantischer Stausee gebildet. Als dieser Damm brach, ergoss sich am Nachmittag des 1. Juni eine riesige Flutwelle über die Stadt.
Das einzig „tausendjährig“ sich Wiederholende daran ist das Unvermögen von Behörden, in bekannt sehr gefährdeten Bereichen für eine sichere Infrastruktur zu sorgen. Wenn über mehrere Jahrzehnte nichts (mehr) passiert ist, wird einfach jede „Vorsicht“ vergessen und die Behörden wenden sich „wichtigeren“ Dingen zu: Die Gemeinde Simbach zum Beispiel der CO2-Verringerng, um einen Preis zu gewinnen.
Damit niemand der Geschädigten deswegen Regressansprüche erheben kann, findet sich jedoch immer eine „Fachstelle“, welche die Behörden von der Verantwortung entlastet und diese dem Klimawandel zuweist – wie bei Simbach leibhaftig geschehen.
WELT N24, 16.06.2016: [3] Die Analyse der Simbacher Sturzflut ist beunruhigend
Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe von Niederbayern verheißt die erste vorsichtige wissenschaftliche Bewertung nichts Gutes für die Zukunft: Eine vergleichbare Wetterlage wie Ende Mai und Anfang Juni hat es nach Einschätzung eines Experten noch nie gegeben – und technische Schutzmaßnahmen gegen so genannte tausendjährige Hochwasser gebe es in keinem Staat der Welt. Das sagte Martin Grambow am Donnerstag im Landtag, er ist Leiter der bayerischen Wasserwirtschaft und Professor an der Technischen Universität München.
Phänomen neuer Ausprägung“
Tausendjähriges Hochwasser
– im Fachjargon als „HQ 1000“ bekannt – bedeutet, dass ein Gewässer auf einen Rekordpegel anschwillt, der im statistischen Schnitt nur alle tausend Jahre einmal erreicht wird.
In
Simbach am Inn war am ersten Juni der Pegel des gleichnamigen Simbachs innerhalb kurzer Zeit um fünf Meter angestiegen. „Wir gehen davon aus, dass wir es mit einem Phänomen in einer neuen Ausprägung zu tun haben“, sagte Grambow dazu.
Um die Ungeheuerlichkeit zu verstehen, muss man sich den Tages-Niederschlagsverlauf nur seit 1951 ansehen. Der rote Pfeil kennzeichnet das „Jahrtausendereignis“, welches nach dem Professor nur einmal alle Tausend Jahre vorkommen soll.
Dem Bayerischen Landtag hat in der Aussprache zum Unglück die Aussage des Professors jedoch genügt. Keine Partei wollte wohl ein „anderes“ Ergebnis sehen. Und um selbst die (jedem zugänglichen) Daten nachzusehen, sind die für Klimafragen zuständigen Minister*innen und Fachpersonen der Parteien wohl nicht ausreichend bezahlt (und motiviert).

Bild 23 [9] Niederschläge Simbach Tageswerte 1951 – 2016. Vom Autor aus den DWD-Daten und einer Ergänzung für den 1.6.2016 erstellt

Während viele, wie zum Beispiel die Bayerische Umweltministerin (inzwischen nicht mehr im Amt), sehr freundlich ausgedrückt, überwiegend nur vollkommene Unkenntnis zeigen, weiß eine Partei zu allem immer (die) eine Lösung:
Bündnis 90 DIE Grünen: Lehren aus der Flutkatastrophe 2016
… Langfristig muss natürlich die Ursache dieser Starkregenereignisse benannt und bekämpft werden: der menschengemachte Klimawandel. Wir setzen uns dafür ein, die erarbeiteten Ziele der Klimakonferenz endlich in Nationales Recht zu gießen und umzusetzen.

Das Afrikafestival vom Jahr 2013 in Würzburg

Im Jahr 2013 wurde das Festival durch den Main überschwemmt und musste abgebrochen werden. Ursache soll der Klimawandel gewesen sein.
DIE WELT, 05.12.14: Würzburg (dpa/lby): Der Klimawandel macht dem Würzburger Africa Festival zu schaffen: 2013 wurde es von Hochwasser überrascht, musste abgebrochen werden und herbe Verluste verkraften. Um künftig im Fall von Naturkatastrophen und ähnlichen Notfällen finanziell abgesichert zu sein, hat der Veranstalter nun eine Stiftung gegründet. «Das Wetter wird leider nicht besser, sondern schlechter. Wir müssen uns auf den Klimawandel einstellen», betonte der Festivalleiter …
Gegen den Klimawandel helfen eben leider keine Fakten, weshalb man auch schon lange keine Fachleute mehr fragt:
Aussage des Wasser-Wirtschaftsamtes Würzburg: [13]
„Die Hochwasser jüngeren Datums nach 1909 sind historisch unbedeutend (20-Jahre Ereignisse)
Anhand dem Pegelverlauf von Bild 24 wagt der Autor die Aussage, dass auch dafür etwas anderes als der Klimawandel die wirkliche Schadensursache war [9]. Irgend eine Behörde hat der Veranstaltung ja wohl die Fläche zugewiesen.

Bild 24 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013. Grafik vom Autor anhand der Datentabelle der Stadt Würzburg erstellt.

Im Jahr 1926 war „der Stärkste Regen seit Menschengedenken“

Die in der Zeitungsmeldung für Magdeburg angegebenen, 100 mm Regen von Nachmittag (die sich in den DWD-Daten von Magedeburg nicht in dieser Höhe zeigen) bis zum nächsten Morgen sind so viel, wie in der dafür „berüchtigten“ Zone bei Simbach zum „Jahrtausendereignis“ im Jahr 2016. Für Madgeburg also geradezu ein Extremwert, vor allem, da es recht großflächig passiert sein soll (in Simbach war diese Zone sehr eng begrenzt).

Bild 25 Zeitungsausschnitt von 1926


Da es natürlich interessant ist, eine solche Meldung anhand von Messdaten zu verifizieren, anbei die Daten der DWD-Messstation Magdeburg. Das Ereignis von 1926 ist sofort erkennbar. Und auch, dass sowohl beim 1-tägigen Starkregen, als auch beim 2-tägigen wieder keine Erhöhung durch einen Klimawandel zu sehen ist.
Für die damaligen Einwohner muss es aber wie eine Zäsur vorgekommen sein. Seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1881 geschahen 45 Jahre nur moderate Eintages-Niederschläge. Und dann urplötzlich die doppelte Menge. Und es dauert nun über 90 Jahre an, dass das Klima dieses neue Verhalten langsam wieder „abbaut“. Ob und wlcher Zyklus sich dabei ergeben könnte, wird man vielleicht in weiteren 100 Jahren erkennen, oder ahnen können.
Aber auch dazu die Vorstellung, heutzutage träte solch eine Niederschlagsereignis wie 1926 wieder auf: Der wie vorhergesagt eingetretene Weltuntergang durch den Klimawandel würde unisono ausgerufen.

Bild 26 Tagesniederschlag Magdeburg (DWD-Station 3126). Grafik vom Autor anhand der Daten erstellt


Bild 27 Zwei-Tagesniederschlag Magdeburg (DWD-Station 3126). Grafik vom Autor anhand der Daten erstellt

Das bisher schlimmste, bekannte Niederschlagsereignis in Deutschland geschah im Jahr 1342

Im Hochwasser-Pegelbild des Mains (Bild 24) und am folgenden Tor mit Pegelständen ist der höchste Pegel ganz am Anfang und kennzeichnet das Jahr 1342. Zu dieser deutlich vor-industriellen Zeit, als angeblich Temperatur und CO2 „im Einklang“ waren, geschah ein heute unvorstellbares Starkregenereignis, dessen Folgen teilweise noch heute sichtbar sind:
Das Magdalenenhochwasser.
Die weiteren Pegelstände zeigen (wie bei Würzburg und der Lahn bei Limburg) ebenfalls sehr demonstrativ, in welchen (meist vor-industriellen) Jahrhunderten es wirklich sintflutartig geregnet hat. Man kann richtig sehen, wie über die Jahrhunderte die Starkregenmengen (dazu bei unversiegelten Flächen) abgenommen haben müssen.

Bild 28 Links WIKIPEDIA: Magdalenenhochwasser, Hochwassermarken am Packhof zu den Hochwassern in Hann, Münden am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser. Die oberste Markierung zum 24. Juli 1342 ist der Pegelstand des Magdalenenhochwassers. Rechtes Bild: Historische Hochwassermarken der Lahn bei Limburg. Quelle: Regierungspräsidium Gießen Hochwasserrisikomanagementplan 2014


WIKIPEDIA: Das Magdalenenhochwasser war eine verheerende Überschwemmungskatastrophe, die im Juli 1342 das Umland zahlreicher Flüsse Mitteleuropas heimsuchte. Die Bezeichnung geht auf die damals übliche Benennung der Tage nach dem Heiligenkalender zurück, hier auf den St.-Magdalenentag am 22. Juli. Bei diesem Ereignis wurden an vielen Flüssen die höchsten jemals registrierten Wasserstände erreicht. Möglicherweise handelt es sich um das schlimmste Hochwasser des gesamten 2. Jahrtausends im mitteleuropäischen Binnenland.
… Betroffen waren unter anderem
Rhein, Main, Donau, Mosel, Moldau, Elbe, Weser, Werra und Unstrut. Allein in der Donauregion starben über 6000 Menschen. Das Hochwasser wird in den Chroniken zahlreicher Städte erwähnt, so in Würzburg, Frankfurt am Main, Mainz, Köln, Regensburg, Passau und Wien. Fast alle Brücken wurden damals zerstört, Flussläufe änderten sich. In Bamberg riss die Regnitz eine „Brücke mit Turm“ ein. Im Solling wurde das Dorf Winnefeld zerstört. Die Stadt Duisburg entwickelte sich aufgrund der durch das Hochwasser hervorgerufenen Verlandung des Altrheinarms von einer blühenden Handelsstadt zu einer unscheinbaren Ackerbürgerstadt. Die topographischen Konsequenzen des Hochwassers können heute noch nachgewiesen werden. Die Masse des erodierten Bodenmaterials betrug ca. 13 Milliarden Tonnen.[2] Das entspricht etwa der Menge, die bei normalen Wetterbedingungen in 2000 Jahren verloren geht.
… In den Jahren nach dem Magdalenenhochwasser folgten kalte und nasse Sommer, die in Verbindung mit dem erodierten Boden zu
Ernteeinbußen führten. In deren Folge kam es zu massiven Hungersnöten, welche die Auswirkungen der in den Jahren 1347 bis 1353 grassierenden großen europäischen Pestepidemie zusätzlich verschlimmerten

Korrelieren Überschwemmungen und Temperaturverlauf in Deutschland?

Dazu nochmals der Pegelverlauf bei Würzburg, der gut mit den Pegelbildern anderer Flüsse (Bild 28) übereinstimmt, diesmal in eine Temperaturrekonstruktion kopiert.
Wie man überdeutlich sieht, gibt es gute Korrelationen, allerdings abhängig von den Zeiträumen in zwei entgegengesetzten Richtungen. Und ausgerechnet die allgemein verkündete: Mehr Klimawandel = mehr Überschwemmungen, zeigt sich überdeutlich als falsch.

Bild 29 Globaler Temperaturverlauf seit dem Jahr 1000 (Quelle: Wikiwand: Kleine Eiszeit) und Hochwassermarken des Mains bei Würzburg vom Autor übereinander kopiert

Extremniederschläge in der Wüste Namib

In historischer Zeit gab es auch anderswo exemplarisch extremste Niederschlagsereignisse, welche heute unvorstellbar sind, zum Beispiel in der Namib-Wüste (Südafrika). Die Datierung ist ungenau, die Extremereignisse müssen aber zwischen 1450 … 200 Jahren vor heute [13] – also ebenfalls während der kleinen Eiszeit geschehen sein.
[13] … Eine deutsche Forschertruppe wunderte sich, dass in der Namib-Wüste riesige Felsen wie von großen Flüssen angeschwemmt herumliegen (Bild 3). Bei der Analyse dieses Phänomens kamen sie dahinter, dass es vor nicht allzu langer Zeit dort so feucht gewesen ist, dass sich hinter den Stranddünen riesige Seen bildeten, welche beim Überlaufen die Felsbrocken mitrissen und versetzten – und das über mehrere Klimaperioden und auch in geschichtlicher Zeit

Bild 30 [12] Teils mehrere Meter messende Blöcke im Bereich der Uniab-Mündung (Skelettküsten-Wüste, zu deren Transport hoch-energetische Flutwellen erforderlich waren. Beim Endringen von Wassermassen in den Erg brachen Dünen zusammen und wurden schluffreiche Sedimente (Suspensions-Ablagerungen) ausgebreitet. Canyon-artige Erosionsrinnen entstanden beim Ausbruch eines „Dünen-Stausees“. Foto: Blümel 2001.

Quellen
[1] Bayerisches Landesamt für Umwelt: Monitoringbericht 2016 Niederschlag Zusätzliche Auswertungen für die KLIWA-Untersuchungsgebiete
[2] FOCUS ONLINE 07.03.2018: Hochwasser, Trockenheit und WirbelstürmeWetterextreme in der Bundesrepublik: DWD empfiehlt Deutschen sich schon jetzt zu wappnen
Beispiel für Wetterextreme nannte der DWD-Fachmann die länger andauernde Trockenheit im vergangenen Frühjahr und das „anhaltend trübe Wetter“ von September 2017 bis Januar 2018.
[3] EIKE 12.08.2017: Die Starkregen vom Juli 2017 in Deutschland sind (keine) Menetekel eines Klimawandels
[4] Westfalenpost 21.03.2018: Steinmeier warnt: Lügen im Netz spalten die Gesellschaft
[5] Murphy, C et al. (2017): A 305-year continuous monthly rainfall series for the Island of Ireland (1711-2016)
[6] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?
[7] Murphy at al. 2018: Island of Ireland monthly rainfall series 1711-2016 (IoI_1711)
[8] EIKE 31.01.2018: Endlosschleife Klimaangst
[9] EIKE 24.01.2017: Jahrtausendhochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Menetekel des Klimawandels
[10] DWD Schrift, Paul Becker at al., Stand: 19.07.2016: Die Entwicklung von Starkniederschlägen in Deutschland Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung
[11] DWD Foliensatz, 10. DWD Klimatagung: Bewertung des Starkregenrisikos in Deutschland auf der Basis von Radardaten
[12] Nova Acta Leopoldina NF 108, Nr. 373, 125-149 (2009): Holozäner Klima- und Landschaftswandel in der Namib?
[13] EIKE 14.10.2015: Der Klimawandel bedroht die Wüste Namib – glaubt Deutschlandradio Kultur
[14] Swedish Meteorological and Hydrological Institute, 601 76 Norrköping, B. Arheimer and G. Lindström, 04 Feb 2015: Climate impact on floods: changes in high flows in Sweden in the past and the future (1911–2100)




Beeinflus­sungen durch Starkregen nehmen in Deutsch­land nicht zu. Mit schlecht ange­wandter Statistik lässt sich aber das Gegen­teil „zeigen“ (Teil 1)

Doch warum Herr Steinmeier so ungern vor der eigenen Türe kehrt und seine Untertanen auf Netzwerke – wie zum Beispiel EIKE – angewiesen sind, um Wahrheiten zu erfahren, sei anbei anhand einer kürzlich erfolgten Meldung zu Wetterextremen gezeigt.

Anhaltend trübes Wetter“ ist ein Beispiel für Extreme durch den Klimawandel

Für den DWD ist der „Klimawandel“ ein lukratives Geschäftsfeld geworden. Alle Städte und Gemeinden Deutschlands sind mit Vulnerabilitätsexpertisen für ihre (aktuell ca. 600) Klimamanager*innen zu versorgen, die schlimme Wetterzukunft ist in 25 km-Quadraten aufgelöst bis zum Jahr 2100 zu berechnen, flächendeckende Messnetze sind aufzubauen, zu versorgen, zu betreuen, auszuwerten und und und. Diese viel Geld und Personal einbringende „Maschinerie“ hat jedoch nur eine Zukunft, wenn diese möglichst klimadüster ausgemalt wird. Und das macht der DWD gemeinsam mit unseren Medien inzwischen konsequent und regelmäßig:
FOCUS ONLINE 07.03.2018: [2] Hochwasser, Trockenheit und Wirbelstürme. Wetterextreme in der Bundesrepublik: DWD empfiehlt Deutschen sich schon jetzt zu wappnen
… Der Deutsche Wetterdienst rechnet für die Zukunft mit mehr Stürmen, extremen Regenfällen und Hitzewellen aufgrund der Klimaerwärmung. Zwar sei es schwierig, eine Zunahme solcher Extremwetter-Ereignisse statistisch nachzuweisen, sagte DWD-Experte Thomas Deutschländer am Dienstag in Berlin.
… Es scheine aber dennoch „sinnvoll, sich schon heute auf eine Zukunft mit mehr Wetter- und Klimaextremen auch in Deutschland einzustellen“. Auch im Jahr 2017 habe sich der Klimawandel in Deutschland und global deutlich bemerkbar gemacht, sagte Deutschländer. Weltweit war es eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Als Beispiel für Wetterextreme nannte der DWD-Fachmann die länger andauernde Trockenheit im vergangenen Frühjahr und das „anhaltend trübe Wetter“ von September 2017 bis Januar 2018.

In der Darstellung des DWD-Experten beachte man, dass außer einer (geringen) Erhöhung der Temperatur seit der letzten, schlimmen Kaltzeit, eigentlich nichts Konkretes berichtet wird und dieser zugibt, dass ein Nachweis für Klimawandel-bedingte Extremereignisse nicht möglich ist. Aber „sinnvoll“ ist es halt immer, Angst zu haben und sich für die Zukunft auf Extreme einzustellen.

Extremereignisse

Zur Wiederholung: Das IPCC gibt in seinem letzten Sachstandsbericht AR5 zu, dass sich weltweit eine Zunahme von Extremereignissen nicht belegen lässt [6].
Aktuelle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sich an der damaligen, (ehrlichen) IPCC-Aussage seitdem nichts geändert hat.
Kelly MJ, 2016: [5] Trends in Extreme Weather Events since 1900 – An Enduring Conundrum for Wise Policy Advice
Abstract
It is widely promulgated and believed that human-caused global warming comes with increases in both the intensity and frequency of extreme weather events. A survey of official weather sites and the scientific literature provides strong evidence that the first half of the 20th century had more extreme weather than the second half, when anthropogenic global warming is claimed to have been mainly responsible for observed climate change. The disconnect between real-world historical data on the 100 years’ time scale and the current predictions provides a real conundrum when any engineer tries to make a professional assessment of the real future value of any infrastructure project which aims to mitigate or adapt to climate change. What is the appropriate basis on which to make judgements when theory and data are in such disagreement?
Grobe Übersetzung:
Es ist weit verbreitet und wird geglaubt, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung mit einer Zunahme sowohl der Intensität als auch der Häufigkeit extremer Wetterereignisse einhergeht. Eine Untersuchung der offiziellen Wetterlagen und der wissenschaftlichen Literatur liefert starke Beweise dafür, dass in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts extremere Wetterlagen herrschten als in der zweiten Hälfte, als die anthropogene globale Erwärmung hauptsächlich für den beobachteten Klimawandel verantwortlich war. Die Diskrepanz zwischen realen historischen Daten auf der 100-Jahres-Skala und den aktuellen Vorhersagen stellt ein echtes Problem dar, wenn ein Ingenieur (Anmerkung: In Deutschland sind das zum Beispiel die 600 kommunalen Klimamanager*innen) versucht, den tatsächlichen zukünftigen Wert eines Infrastrukturprojekts, das den Klimawandel abmildern oder anpassen soll, professionell zu bewerten . Was ist die geeignete Grundlage, um Urteile fällen zu können, wenn Theorie und Daten nicht übereinstimmen?

Niederschlag Deutschland

Eines kann man schon vorab festhalten: Simulationen zum Niederschlag sind die mit den schlechtesten Ergebnissen überhaupt. Simulationen zu Starkregenereignissen dürften den Wahrheitsgehalt einer Glaskugel (vor der ein Mensch und kein Computer sitzt) kaum erreichen (rein persönliche Meinung des Autors, der aber Fachleute – natürlich nicht so „hart“ formuliert, im Wesentlichen zustimmen).
DWD Schrift, Paul Becker at al., 07.2016: [10] Die Entwicklung von Starkniederschlägen in Deutschland Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung
Vergleich mit Klimaprojektionsergebnissen
Für den Sommer lassen sich auf Basis des im Rahmen dieser Untersuchung verwendeten Ensembles kaum Aussagen treffen, da die vier betrachteten Modelle die Änderung der Auftrittshäufigkeit von Starkniederschlägen widersprüchlich projizieren. Die Projektionen stimmen lediglich in der Aussage überein, dass der Anteil der Starkniederschläge am Gesamtniederschlag zukünftig steigen wird. Dabei bleibt aber offen, wie sich dieser Anstieg auf die Zunahmen von Häufigkeit und Intensität der Starkniederschläge verteilt.
Zum Schluss wird der DWD ganz „genau“ und sagt, dass derzeit nichts bekannt, aber alles möglich erscheint:
[10] …
Zum einen simulieren die Klimamodelle – wenn überhaupt – erst ab etwa 2020 eine leichte Zunahme. Zum anderen existieren zumindest für den süddeutschen Raum Anzeichen für einen geringfügigen Anstieg in den vergangenen rund 50 Jahren.
[11] Der Zeitraum ist aber zu kurz, um „klimafeste“ Aussagen über die Verteilung des Starkregenrisikos oder gar über Trends abzuleiten.
Macht aber nichts. Seit der Digitalisierung bestimmten Computer(Programme) wie die Welt wirklich aussieht.
Dazu vorab die globalen Niederschlagsdaten des DWD für Deutschland:
-Jahresniederschlag: Seit 1881 hat sich der Mittelwert um ca. 6,25 % erhöht. Diese Änderung liegt ziemlich sicher unter der Messgenauigkeit (der älteren Stationsabdeckung Deutschlands). Seit 1940, spätestens 1960 (eine kalte Wetterperiode) hat sich am Mittelwert nichts mehr verändert.
-Sommerniederschlag: Der Mittelwert lag im Jahr 2017 auf genau dem Wert vom Jahr 1881. Dabei soll durch die Erwärmung der Sommerniederschlag doch stark zunehmen (warme Luft nimmt mehr Feuchte auf).

Bild 1 Jahres-Niederschlag Deutschland von 1881 – 2017, Simulation bis 2100. Quelle: DWD Klimaatlas. Grafik vom Autor ergänzt


Bild 2 Sommer-Niederschlag Deutschland von 1881 – 2017, Simulation bis 2100. Quelle: DWD Klimaatlas. Grafik vom Autor ergänzt


Fazit
Daraus lässt sich nur ableiten, dass bisher in der wahren Natur keine Anzeichen bestehen, der Niederschlag würde sich mit einem Klimawandel signifikant verändern. Schon gar nicht, dass es im Sommer wegen der Wärme mehr regnen würde, was die Physik doch vorschreibt. Nach dieser (Anwendung der) Physik müsste die Sahara die regenreichste Gegend der Welt sein – wenn nicht das Klima – und der Zusatz in der Physik: Niederschlag gibt es nur bei Temperaturdifferenzen – dazwischenfunken würde.

Starkregen-Ereignisse in Deutschland

Zu Starkregen hat der Autor schon einiges für EIKE geschrieben. Eine Darstellung mit vielen Langzeit-Starkregenverläufen findet sich zum Beispiel im Artikel:
EIKE 12.08.2017: [3] Die Starkregen vom Juli 2017 in Deutschland sind (keine) Menetekel eines Klimawandels
Aus den darin gezeigten Starkregen-Verläufen lässt sich entnehmen, dass selbst 100 Jahre lange Zeitreihen beim Niederschlag für eine sichere Trendaussage nicht ausreichen.
Der Grund: Die Variabilität von Starkregenereignissen ist zu hoch und die Messgenauigkeit selbst in Deutschland, aufgrund der nicht ausreichenden Mess-Abdeckung, zu gering.
Natürlich lassen sich in solchen Verläufen viele Trends erkennen. Doch bei ehrlicher Betrachtung sieht man anhand ausreichend langer Messreihen von über 100 Jahren, dass diese alles, aber nicht stabil bleiben, weil unterlagerte Zyklen oder auch Einzel-Wetterlagen eine zu starke, übergeordnete Rolle spielen.
Man kann sicher sein, dass es bisher keinem Programmierer gelungen ist, die Ursachen dieser Variabilitäten auch nur im Ansatz formelmäßig zu erfassen und in Simulationsprogrammen richtig abzubilden. Das nächst Problem: Nach welchen Verläufen soll man die Parametrierungen dann kalibrieren, ist ebenfalls (nach Ansicht des Autors) vollkommen ungelöst.
Eines sieht man aber: Eine Zunahme durch einen wie auch immer gearteten „Klimawandel“ findet nicht statt!

Bild 3 [3] Annaburg, Sachsen-Anhalt, Tagesniederschlag 1901 – 8.2017. Quelle: DWD Daten, Station 170

Bild 4 [3] Annaburg, Sachsen-Anhalt, 2-Tagesniederschlag 1901 – 8.2017. Quelle: DWD Daten, Station 170

Starkregen-Ereignisse in Süddeutschland

Nun sind Betrachtungen von Amateuren nicht ausschlaggebend. Wozu hat man zum Beispiel den DWD mit seinen Fachleuten, die bestimmt wirklich fundierte(re) Aussagen geben können?
Und solche Fachleute haben ihre Aussagen vor einiger Zeit zusammen mit dem zuständigen, Bayerischen Landesamt in Dokumentationen zusammengefasst [1]. Anhand einer solchen soll anbei der Frage nachgegangen werden, ob Starkregenereignisse in Deutschland zugenommen haben.
Leider ist in dieser Dokumentation nur Süddeutschland betrachtet, doch für einen Überblick sollten die Aussagen auch auf ganz Deutschland übertragbar sein, vor allem, da Süddeutschland – konkret Bayern -, besonders hart – sozusagen als ein „Hotspot“ – vom Klimawandel betroffen scheint:
Bayernkurier – Bayerische Klimapolitik für das 21. Jahrhundert
Sintflutartige Regenfälle, extreme Dürreperioden oder frühlingshafte Temperaturen im Winter: Der anhaltende Klimawandel macht sich zunehmend auch in Bayern bemerkbar. Es ist höchste Zeit zu handeln – diese Auffassung teilt auch Umweltministerin Ulrike Scharf … Die Beispiele zeigen: Auch in Bayern ist der Klimawandel mit den Händen zu greifen.

Der Monitoringbericht 2016 zum Niederschlag in Süddeutschland

Im Sommerhalbjahr nehmen die Starkregenereignisse flächenübergreifend ab!

Bayerisches Landesamt für Umwelt: [1] Monitoringbericht 2016 Niederschlag Zusätzliche Auswertungen für die KLIWA-Untersuchungsgebiete
Dieser Ergänzungsbericht untersuchte die Extremniederschläge als Ein-Tages-Ereignisse von Bayern und Württemberg seit 1931 und ist sicher repräsentativ. Am Anfang steht:
[1] …

Bild 5 [1] Abb. 3: Entwicklung der Gebietsniederschlagshöhe im hydrologischen Sommerhalbjahr, relativer Trend (Änderung in Prozent vom Mittelwert 1931 bis 2015). Vom Autor ergänzt

Die im Bild angegebenen Änderungswerte sind die linearen Regressionen seit 1931. Das ist (auch über Werkstudent*innen) bequem auszuwerten, liefert aber keine wirkliche Vulnerabilitätsaussage. Wegen der unterlagerten Zyklen nicht einmal einen „handhabbaren“ Trend.
Am Beispiel der „besonders stark betroffenen“ Gebiete R7 und Mo4 (+4,1 % nach über 90 Jahren sind beim Niederschlag weniger als Rauschen), kann man es gut sehen:
Die Bilder 6.x zeigen dazu die Niederschlagsverläufe. Die Regressionsgerade (durchgezogene, schwarze Linie) zeigt zwar die leichte Erhöhung an, aber man sieht:
Gebiet R7: Seit 1970 keine Erhöhung erkennbar. Der Mittelwert (rote Linie) hat den Stand von 1931
Gebiet Mo4: 1935 war der höchste Tagesniederschlag. Der Mittelwert (rote Linie) liegt deutlich unter dem Stand von 1931.
Insgesamt bleibt als Fazit: Obwohl die sture Anwendung der linearen Regression einen leichten Anstieg ergibt, hat die wirkliche Gefährdung abgenommen und ein Gefahrenanstieg durch einen Klimawandel ist definitiv nicht erkennbar – nur eine sehr große Variabilität.
Berechnet man den Mittelwert über ganz Süddeutschland anhand von Bild 5, kommt man auf -2,1 % seit 1931.

Bild 6.1 [1] Gebiet R7, Verlauf Starkregenereignisse Sommerhalbjahr von 1931 – 2015. Hilfslinien vom Autor ergänzt

Bild 6.2 [1] Gebiet Mo4, Verlauf Starkregenereignisse Sommerhalbjahr von 1931 – 2015. Hilfslinien vom Autor ergänzt

Macht aber nichts. Was interessieren Daten, wenn das Volk im Sinne unseres Bundespräsidenten „richtig“ zu informieren ist, weil es sich im Internet sonst mit „Lügen“ versorgt:
Bayerischer Rundfunk, Homepage Stand 03.03.2017: Hintergrund Klimawandel
Mehr Wärme – mehr Extremniederschläge
… Höhere Temperaturen bedeuten aber nicht schöneres Wetter, im Gegenteil: Durch erhöhte Lufttemperaturen verdunstet mehr Wasser. Mancherorts häufen sich dadurch Dürreperioden, wie sie der Norden Bayerns immer häufiger erlebt. Zugleich kann eine wärmere Atmosphäre auch immer mehr Wasserdampf aufnehmen: Mit jedem Grad Erwärmung kann die Atmosphäre sieben Prozent mehr Wasser speichern – und als Niederschlag wieder abgeben. Zugleich vergrößern höhere Lufttemperaturen auch das Gewitterrisiko.

Dürreperioden

Weil es aufgrund der BR-Information als Ergänzung passt. Der Autor hat für den Norden Bayerns, welcher „Dürreperioden … immer häufiger erlebt“ die Dürreperioden für das in Nordbayern liegende Nürnberg als Grafik erstellt (Bild 6).
Wieder sieht man deutliche Zyklen (welche eine Aussage durch lineare Regression sinnlos machen).
In Summe haben die langen Perioden ohne Regen jedoch abgenommen. Der Jahres-Mittelwert zeigt ebenfalls keinerlei Anstieg, sondern eine leichte Verringerung. Die Jahressumme der Tage ohne Niederschlag zeigt ebenfalls keinen Anstieg.

Bild 7 Flughafen Nürnberg 1955 – 2017. Anzahl zusammenhängender Tage ohne Niederschlag. Quelle: DWD-Station 3668. Grafik vom Autor erstellt.


Bild 8 Flughafen Nürnberg 1955 – 2017. Anzahl zusammenhängender Tage ohne Niederschlag, gleitende Jahresmittelwerte. Quelle: DWD-Station 3668. Grafik vom Autor erstellt.


Bild 9 Flughafen Nürnberg 1955 – 2017. Jahressumme Tage ohne Niederschlag. Quelle: DWD-Station 3668. Grafik vom Autor erstellt.


Fazit
Die BR-Information: „ … häufen sich dadurch Dürreperioden, wie sie der Norden Bayerns immer häufiger erlebt …“ lässt sich bei der Betrachtung über einen längeren Zeitraum nicht wirklich nachvollziehen. Man wagt sogar, daran zu zweifeln. Vielleicht hängt das Ergebnis auch von der Definition „Dürreperiode“ ab.
Auch die „Überhitzung“ Nordbayerns hält sich in Grenzen. In den letzten 33 Jahren ist die Maximaltemperatur in Franken (gleichzeitig die höchste Temperatur Deutschlands) um (nicht messbare) 0,1 Grad „gestiegen“. Und selbst das ist nicht sicher:
EIKE 24.09.2016: Die heißeste Temperatur Deutschlands war nur ein Wärmeinseleffekt: Ein Klimaprofessor plaudert aus seinem „Nähkästchen für Temperatur“

Im Winterhalbjahr nehmen Starkregenereignisse zu. Aber nur bei stur angewandter, linearer Regression

Im Winterhalbjahr lässt sich laut [1] der Extremniederschlag genauer ermitteln:
[1]

Bild 10 [1] Abb. 4: Entwicklung der max. 1-tägigen Gebietsniederschlagshöhen im hydrologischen Winterhalbjahr, relativer Trend (Änderung in Prozent vom Mittelwert 1931 bis 2015). Vom Autor ergänzt

Im Gegensatz zum Sommerhalbjahr gibt es überwiegend positiv tendierende Zonen und deren Änderungen sind erheblich größer.

Zonen mit +26,5 … 32,5 % werden einen steilen Anstieg ausweisen …

Würde man bei diesen Zahlen annehmen. Jedenfalls scheint ein sicherer Beleg für den schlimmen Einfluss des AGW-Klimawandels offensichtlich.
Die Fragestellung ist aber auch hier: Führt die lineare Regression zu sinnvollen Aussagen?
Dazu hat sich der Autor den Bereich mit den höchsten, positiven Änderungswerten vorgenommen (M1, D8, M2, D1).

Bild 11 [1] Gebiet M1 (+31,4 % Winterhalbjahr). Verlauf Winterhalbjahr, Sommerhalbjahr Starkregenereignisse

Bild 12 [1] Gebiet D8 (+32,5 % Winterhalbjahr). Verlauf Winterhalbjahr, Sommerhalbjahr Starkregenereignisse

Bild 13 [1] Gebiet M2 (+30,2 % Winterhalbjahr). Verlauf Winterhalbjahr, Sommerhalbjahr Starkregenereignisse

Bild 14 [1] Gebiet E1 (+26,5 % Winterhalbjahr). Verlauf Winterhalbjahr, Sommerhalbjahr Starkregenereignisse

Alle Gebiete in dieser Zone zeigen im Sommerhalbjahr eine abnehmende, maximal seit 1931 gleichlaufende Tendenz.
Im Winterhalbjahr werden die Verläufe komplexer.
– Einmal sind die Starkniederschläge im Winterhalbjahr generell mit (teils erheblich) geringerem Volumen als im Sommer. Damit dürften diese gar keine zusätzliche Gefährdung bedeuten.
– Bei keinem Winterniederschlag steigen die Maximalpegel signifikant an.
– Bei keinem Verlauf lässt sich schlüssig folgern, dass die Starkniederschlags-Spitzen durch einen „Klimawandel“ erkennbar zunehmen würden.
Fazit
Die Angabe: „+30 % relativer Trend bei Starkregenereignissen“ hat mit der wirklichen Gefährdung nichts zu tun. Die wirklichen Gefährdungen durch Starkregenereignisse haben selbst in den nach diesen Auswertungen von starken Zunahmen betroffenen Gebieten eher abgenommen. Auf keinen Fall nehmen sie weiterhin signifikant zu:
-In allen! dieser vier als hoch signifikant mit hohem Zuwachs ausgewiesenen Gebieten haben die Starkregen-Spitzen nach 1990 (nur in einer Fläche erst kurz danach) abgenommen..
Die sture (weil bequeme) Anwendung der linearen Regression führt zu falschen Aussagen.

Bei höherer Auflösung nehmen auch die Winterereignisse eher ab

Dass die sture Verwendung der linearen Regression über die Jahreswerte zu falschen Aussagen führt, lässt sich mit den Tageswerten zeigen.
Im folgenden Bild 15 sind die Niederschlags-Tageswerte von drei Messstellen im stark positiven Gebiet E1 übereinander gelegt.
-Alle drei Messstellen zeigen seit ca. 1980 eine Abnahme der höchsten Starkregen-Spitzenwerte. Der letzte Verlauf zeigt zusätzlich, dass selbst Betrachtungen seit 1931 (wie im Kliwa-Bericht) zu falschen Aussagen führen: Wenige Jahre vorher war der höchste Tages-Starkregenpegel seit über hundert Jahren. Seitdem hat der Maximalwert stetig abgenommen!

Bild 15 Tagesniederschlag (Gesamtjahr) Stationen Marktredwitz 3191, Rehau 4109, Marktleuthen 3188 (1901 – 2017)

Detailansicht Marktleuthen

Auch die noch detailliertere Sichtung bestätigt, dass die Starkregen nicht durch einen „Klimawandel“ zunehmen.
Dazu nochmals die Langzeitreihe von Marktleuthen. Bild 16 zeigt wieder den Jahresverlauf aus Bild 15.

Bild 16 E1 Marktleuthen Tagesniederschlag (Gesamtjahr) 1901 – 2017. Quelle: DWD. Grafik vom Autor anhand der Daten erstellt


Dazu nun der gleitende Jahresmittelwert (Bild 17). Seit 1967 ist er abnehmend, die Spitzenwerte(Bild 16) sind es seit 1924.

Bild 17 E1 Marktleuthen Tagesniederschlag (Gesamtjahr) 1901 – 2017, Jahresmittelwerte. Quelle: DWD. Grafik vom Autor anhand der Daten erstellt


Im Sommerhalbjahr ist die Abnahme der Spitzenwerte seit 1924 stetig,

Bild 18 E1 Marktleuthen Tagesniederschlag Sommerhalbjahr 1901 – 2017. Quelle: DWD. Grafik vom Autor anhand der Daten erstellt


Im Winterhalbjahr nehmen sie seit 1960 stetig ab (Bild 19) und der (die Bedrohung bestimmende) Absolutpegel ist dabei immer niedriger als im Sommerhalbjahr.

Bild 19.1 E1 Marktleuthen Tagesniederschlag Winterhalbjahr 1901 – 2017. Quelle: DWD. Grafik vom Autor anhand der Daten erstellt


Fazit
Auch die Detailanalysen zeigen, dass die Gefährdung durch Starkniederschläge selbst in den mit + 26,5 … 32,5 % als am stärksten zunehmend ausgewiesenen Zonen in Wirklichkeit seit 1924, spätestens 1960 abnimmt. In keinen Fall lässt sich eine Zunahme durch einen AGW-Klimawandel ableiten.
Dass dies auch für Norddeutschland gilt, zeigen die Verläufe in den Bildern 26 und 27 von Marburg im Teil 2, sowie alle bisherigen Analysen:
EIKE 22.08.2017: Verschiebt der Klimawandel Europas Hochwässer dramatisch
EIKE 14.06.2017: Fake News: Diesmal Pfingstunwetter um Hildesheim – neue Einschläge des Klimawandels?
[3] EIKE 12.08.2017: Die Starkregen vom Juli 2017 in Deutschland sind (keine) Menetekel eines Klimawandels
[8] EIKE 31.01.2018: Endlosschleife Klimaangst
[9] EIKE 24.01.2017: Jahrtausendhochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Menetekel des Klimawandels
Für den Autor bedeutet dies:
Die Wissenschaftler des DWD (waren maßgeblich an der Untersuchung beteiligt) und die anderen Beteiligten, haben durch ihre (aus Bequemlichkeit?) zu schematischen Analyse eine falsche – mindestens tiefergehend zu diskutierende – Aussage abgeleitet.
Klar, dass diese „Belege“ nun überall zitiert werden und seitdem unsere (nicht mehr im Amt befindliche), bayerische Umweltministerin in ihrer völligen Unkenntnis zu Klimathemen [6] verschreckt in einen Alptraum fiel, den Klimawandel „mit Händen greifen“ zu können.
Händen greifen zu können“.
Es ist auch bei diesem Thema genau so wie beim (übernatürlichen) Meerespegelanstieg: Beides findet ausschließlich in Computersimulationen statt.

Nachtrag

Dass Extrem-Niederschlagsereignisse eher ein chaotisches, als ein trendiges, geschweige, vorhersagbares Verhalten zeigen, haben die bisherigen Verlaufsbilder wohl hinreichend belegt. Wenn es so ist, muss es sich auch in Hochwassern äußern. Und das machen solche auch ganz demonstrativ.
Das folgende Bild zeigt rekonstruierte Fließmengen der Elbe in der Nähe von Dresden:
Vor der „Industrialisierung“ mit dem Beginn des „Klimawandels“ war ein Hoch, dann ganz kurz nach dem Beginn des „Klimawandels“ im 1880. Dann gingen die Spitzenwerte kontinuierlich über 100 Jahre zurück. und urplötzlich im Jahr 2002 gab es ohne jegliche Vorwarnung eine erneute Spitze mit den vor-industriellen Werten.
Anmerkung: Bei jüngeren Werten ist zu beachten, dass eine Pegelerhöhung durch (bei Überlaufgefährdung) zusätzlich abgelassenen Rückhaltebecken und Stauseen in Oberläufen vorhanden sein kann. Es kann also sein, dass der („bereinigte“) Pegel vom Jahr 2002 unter den früheren lag.

Bild 19.2 Elbe, Fließmengen seit 1850. Wert der Flut 2002 von 4.700 m3 nach vom Autor nach den Angaben in der Studie ergänzt. Quelle: MUDELSEE ET AL.: EXTREME FLOODS IN CENTRAL EUROPE


Das ist nicht nur in und um Deutschland herum so, sondern zum Beispiel auch in Schweden:
[14] … The results show that the changes in annual maximum daily flows in Sweden oscillate between dry and wet periods but exhibit no significant trend over the past 100 years.
Bei einem solchen chaotischen Verhalten lässt sich ganz einfach kein Trend bestimmen. Und schon gar nicht eine Verschlimmerung durch einen Klimawandel.
Wie unser Staatsfunk BR in Bayern, lässt sich aber auch die Süddeutsche Zeitung nicht „lumpen“. Sie ist (wie praktisch alle deutschen Medien) der grundlegenden Überzeugung, dass ständiges Wiederholen Unwahrheiten wahr werden lässt:
SZ, Ausgabe Nr. 86 vom 14./15. April 2018: BUCH ZWEI (eine mehrseitige Darstellung eines Aktivisten): … Die wärmer werdende Erde lässt die Ozeane anschwellen – … die steigenden Meeresspiegel bedrohen ausgerechnet … Noch wächst diese Bedrohung im Zentimeterbereich, aber was, wenn die Eispanzer in Grönland und in der Antarktis abtauen?
Nachweislich aus dem Gleichgewicht geraten ist bereits das Wetter. Dürren und extreme Niederschläge nehmen zu. Die Zahl der in Deutschland von Flutwasser bedrohten Menschen wird sich in den kommenden Jahrzehnten Vervielfachen ..
.
Es ist, als möchten diese Medien zeigen, wie überflüssig der Posten einer Bundespräsidenten-Nachsprechpuppe ist.
Damit endet der erste Teil. Im zweiten Teil werden ergänzend historische Daten betrachtet. Diese zeigen, dass die Bedrohung durch Starkregenereignisse bereits seit vielen Jahrhunderten abnimmt.
Quellen
[1] Bayerisches Landesamt für Umwelt: Monitoringbericht 2016 Niederschlag Zusätzliche Auswertungen für die KLIWA-Untersuchungsgebiete
[2] FOCUS ONLINE 07.03.2018: Hochwasser, Trockenheit und WirbelstürmeWetterextreme in der Bundesrepublik: DWD empfiehlt Deutschen sich schon jetzt zu wappnen
Beispiel für Wetterextreme nannte der DWD-Fachmann die länger andauernde Trockenheit im vergangenen Frühjahr und das „anhaltend trübe Wetter“ von September 2017 bis Januar 2018.
[3] EIKE 12.08.2017: Die Starkregen vom Juli 2017 in Deutschland sind (keine) Menetekel eines Klimawandels
[4] Westfalenpost 21.03.2018: Steinmeier warnt: Lügen im Netz spalten die Gesellschaft
[5] Murphy, C et al. (2017): A 305-year continuous monthly rainfall series for the Island of Ireland (1711-2016)
[6] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?
[7] Murphy at al. 2018: Island of Ireland monthly rainfall series 1711-2016 (IoI_1711)
[8] EIKE 31.01.2018: Endlosschleife Klimaangst
[9] EIKE 24.01.2017: Jahrtausendhochwasser am 01.06.2016 in Simbach – so entstehen Menetekel des Klimawandels
[10] DWD Schrift, Paul Becker et al., Stand: 19.07.2016: Die Entwicklung von Starkniederschlägen in Deutschland Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung
[11] DWD Foliensatz, 10. DWD Klimatagung: Bewertung des Starkregenrisikos in Deutschland auf der Basis von Radardaten
[12] Nova Acta Leopoldina NF 108, Nr. 373, 125-149 (2009): Holozäner Klima- und Landschaftswandel in der Namib?
[13] EIKE 14.10.2015: Der Klimawandel bedroht die Wüste Namib – glaubt Deutschlandradio Kultur
glaubt Deutschlandradio Kultur
[14] Swedish Meteorological and Hydrological Institute, 601 76 Norrköping, B. Arheimer and G. Lindström, 04 Feb 2015: Climate impact on floods: changes in high flows in Sweden in the past and the future (1911–2100)