Michael Limburg zum Klima-Schwindel: „Trockenstes Gebiet der Erde ist die Antarktis“

Journalisten und Klimaforscher behaupten seit Jahren eine spürbare Klimaerwärmung aufgrund steigenden CO2-Ausstoßes festzustellen zu können. Und für diese Entwicklung wird der Mensch verantwortlich gemacht – man spricht vom angeblich „menschengemachten Klimawandel.

Wissenschaftler, die das aufgrund naturwissenschaftlicher Daten bestreiten, werden totgeschwiegen oder als sogenannte Klimaleugner verunglimpft. Davon betroffen ist auch der studierte Elektrotechniker, Dipl. Ing. Michael Limburg. Thomas Eglinski hat sich mit ihm über die vermeintliche menschengemachte Erderwärmung unterhalten.

Die Originalsendung finden Sie hier




Woher kommt der Strom? Wettbewerb auf dem Energiemarkt reduziert

von Rüdiger Stobbe

(Abbildung).

Engpässe etwa bei Strom, ist ein feiner Euphemismus für bevorstehende Brownouts (Gesteuerte, großflächige Stromabschaltungen) oder gar für einen unkontrollierten Blackout, der Deutschland, ein Ereignis, das ganz Europa ins Chaos stürzen könnte.

Abbildung nachgelesen werden.

kommt im Koalitionsvertrag genau 42 mal vor. Hieß es früher mal Revolution oder Reformen ist aktuell die Transformation en vogue. Was so harmlos klingt, hat einen Hintergrund, der den kundigen Leser schauern lässt. Bereits im Jahr 2011 hat der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) ein Hauptgutachten vorgelegt, welches offen und ehrlich den Weg in die post-fossile Wirtschaftsweise mit seinen Veränderungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft darlegt:

Kritik im Bundestag).

Bleibt zu hoffen, dass die Stromengpässe mit all ihren Konsequenzen kommen werden, damit die Bürger rechtzeitig hautnah erfahren, auf welchem Weg sich die Energiewende befindet. Es ist der Weg in eine Mangelwirtschaft und der Unterdrückung von Menschen, von Einschränkung der Meinungsfreiheit und vielem mehr. Eben eine Große Transformation.

Die 50. Analysewoche (Abbildung 1) zeichnete sich insgesamt durch schwache regenerative Stromerzeugung aus. Lediglich 30,2 % erzeugten die regenerativen Stromerzeuger. Davon kamen 9,5% von Biomasse und Laufwasser. Bleiben schlappe 20,7% Strom, die praktisch nur per Windkraft (19,6%) erzeugt wurden. Die 1,1% PV-Strom sind nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein (Beleg zu genannten Werten).  Die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 2) konnten oder wollten etliche Strom-Versorgungslücken nicht vermeiden. Der Chart, der die Handelspartner detailliert darstellt (Abbildung 3), belegt offensichtlich im wahrsten Sinn des Wortes, wie der Strom teuer wird, wenn Deutschland diesen netto benötigt. Billiger wird er in dem Moment, wenn überschüssiger Strom von Deutschland exportiert werden muss. Besonders an bedarfsarmen Tagen fällt der Preis massiv. Beispiel diese Woche: Am Sonntag geht der Exportpreis Richtung 20€/MWh (Abbildung 3).

Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6 ab. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdopplung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Bitte unbedingt anschauen. Vor allem die Verdopplung. Abbildung 8 weist auf einen Artikel hin, der sich mit der regenerativen Stromerzeugung über einen Monatszeitraum befasst. Abbildung 9 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum

Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Abbildung 10 bringt einen Artikel aus Genf, der von WELTplus übersetzt wurde, zur Stromlage in Frankreich und der Sorge der Schweizer sowie einen Artikel der Schweizer WELTWOCHE, der sich mit dem Strombedarf der Schweiz befasst. Nach dem Lesen der beiden Artikel versteht man, warum die Schweiz aber auch Frankreich seit etlichen Wochen teuren Strom aus Deutschland importieren. Wir danken der WELTWOCHE und empfehlen sie ausdrücklich.

Tagesanalysen 

Montag, 13.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,87 Prozent, davon Windstrom 20,59 Prozent, PV-Strom 1,17 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,11 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute: Kaum Windstrom, fast keine Sonne aber eine Stromlücke über die Mittagsspitze. Warum gleichen die Konventionellen nicht aus? Sie nehmen die über 300€/MWh gerne mit, die von 7:00 bis 20:00 Uhr erzielt werden. Der Handelstag. Dänemark erzielt heute über 17 Mio. Euro für den Strom, den es nach Deutschland exportiert.

Dienstag, 14.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,82 Prozentdavon Windstrom 17,2 Prozent, PV-Strom 1,10 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,52 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Es tut sich wieder eine große Strom-Versorgungslücke auf. Der Windstrom nimmt ab Mittag weiter ab. Die Konventionellen bullern Richtung 60 GW. Der Strompreis erreicht die 400€/MWh. Norwegen erzielt fast fünf Mio Euro für den Strom, den es Deutschland verkauft. Dänemark wieder über 17 Mio. Euro. Der Handelstag.

Mittwoch, 15.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,28 Prozent, davon Windstrom 26,38 Prozent, PV-Strom 0,96 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,95 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wieder ein ruhiger Windstrom- und PV-Tag. Sie kleine Strom-Versorgungslücke bringt den Konventionellen weit über 300€/MWh. Der Handelstag. Polen kassiert heute 2,71 Mio Euro für seinen nach Deutschland exportierten Kohlestrom. Dänemark wieder über 17 Mio. Euro.

Donnerstag, 16.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 27,57 Prozent, davon Windstrom 15,43 Prozent, PV-Strom 1,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,71 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromdelle über Mittag wird durch PV-Strom ausgeglichen. Die Konventionellen produzieren, was das Zeug hält. Das Preisniveau ist knackig. Von 7:00 bis 19:00 Uhr werden fast immer über 400€/MWh aufgerufen. Klar, Deutschland muss fehlenden Strom importieren. Polen kassiert 4,79 Mio. Euro, Dänemark knapp 23 Mio Euro. Unter dem Strich zahlt Deutschland netto 17,42 Mio. Euro für den importierten Strom.

Freitag, 17.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 25,36 Prozent, davon Windstrom 12,45 Prozent, PV-Strom 1,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,01 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Windstrom, fast kein PV-Strom, viel Importstrom. Die Konventionellen wollen die Strom-Versorgungslücke nicht schließen. Ist rein wirtschaftlich gesehen wohl kaum sinnvoll.  Das Preisniveau ist hoch. Der mittlere Preis pro MWh liegt bei  338 €. Der Handelstag. Knapp 5 Mio € erzielt Schweden heute. Dänemark gut 20 Mio €. 

Samstag, 18.12.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 36,38 Prozent, davon Windstrom 24,31 Prozent, PV-Strom 1,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,93 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Wochenende beginnt, die Windstromerzeugung zieht an. Die konventionelle Stromerzeugung wird gedrosselt. Es gibt keine Strom-Versorgungslücken mehr. Das Preisniveau sinkt. der mittlere Strompreis fällt auf knapp 260 €. Der Handelstag. Dänemark, Schweden, Norwegen, Polen, aber auch Tschechin exportieren Strom. Frankreich, Österreich und die Schweiz sowie Belgien kaufen Strom ein. 

Sonntag, 19.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,38 Prozent, davon Windstrom 43,25 Prozent, PV-Strom 1,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom, wenig Bedarf, die Preise gehen in den Keller. Nicht weil Windstrom so günstig wäre. Weil er zur Unzeit stark ist und die geringe Nachfrage den Preis drückt. Die Konventionellen drosseln, was möglich ist. Dennoch die Preise gehen in den Keller, es ist zu viel Strom im Markt. Um 6:00 Uhr werden nur noch gut 20€/MWh gezahlt. Der mittlere Preis fällt auf magere 119€/MWh. Der Handelstag. Schauen Sie sich hier an, wer unserer Nachbarn wieviel in KW 50 verdient/gezahlt hat. 

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

 




EU-Kommission will Autoindustrie schon ab 2035 zur Totalelektrifizierung zwingen

von AR Göhring

Der Klima-Kommissar Frans Timmermans, der früher schon mit äußerst provokanten Aussagen und Plänen für Irritationen sorgte, hat sich in der EU-Kommission durchgesetzt, weswegen im Rahmen des „Fit-for-55“-Klimapakets ab 2035 in der Union kein mehr Neuwagen ohne E-Motor mehr zugelassen werden soll. Kollegen hatten versucht, 2040 als Schlußdatum festzulegen. Das gelang zwar nicht; dafür steht 2035 unter Vorbehalt. Sollten die Hersteller, also meist deutsche, das Ziel nicht erreichen können, kann es geändert werden.

Natürlich kann das Ziel bis 2035 nicht erreicht werden; auch nicht 2040 oder 2350. Erstens, weil das eigentliche Ziel „keine CO2-Emission durch Neuwagen“ lautet und E-Autos bekanntlich mindestens genau so viel Abgase verursachen, plus eine Vielzahl von höchst bedenklichen Rohstoffen benötigen.

Zweitens, weil die Stromer niemals eine hinreichende Reichweite haben werden und es nicht genügend Strom für die Elektroboliden geben wird; erst recht nicht mit Windrädchen bei Dunkelflaute. Und daher die Nachfrage nach den E-Autos gsar nicht vorhanden ist und sein wird.

Der seltsame Name „Fit-for-55“ klingt nach einem Fitneßprogramm aus der Frauenzeitschrift; bedeutet aber, daß die EU bis 2030 (das ist in 8 1/2 Jahren!) 55% des CO2-Ausstoßes senken will. Damit ist der EU-Staat die einzige Weltgegend in der das geschehen soll. Die Haupt-Emittenten China, USA und Indien bauen zum Teil neue Kohlekraftwerke in hoher Zahl und erhöhen damit den Ausstoß laufend, den nun offenbar Europa ausgleichend einsparen will.

 




Woher kommt der Strom? Ist es ein Zeichen? 

In Kombination aber mit dem europaweit geringem Strombedarf führt diese Menge Strom zum negativen Strompreis vom 10,48/MWh (Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und Mehr). Es werden in dieser Stunde nicht nur 6,017 GW Strom verschenkt, es wird an das Geschenk auch noch ein Scheck in Höhe von 63.058 € drangeheftet. Welche unserer Nachbarn Anteile des Bonus erhält und die Werte finden Sie im entsprechenden Chart der Tagesanalyse 2.11.2020. Ist es ein Zeichen? Nein, es ist nur Zufall, dass der negative Strompreis mit dem Beginn des zweiten Lockdowns zeitlich zusammenfällt.

Dennoch: Der zweite Corona-Lockdown wird sehr negative wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und individuelle Konsequenzen nach sich ziehen. Obwohl die Maßnahmen ´gut` gemeint sind.  Der Schaden, der durch die Corona-Maßnahmen angerichtet wird, ist um ein Vielfaches größer, als eine Verbesserung der Coronalage je sein wird. Bei der Energiewende ist es ähnlich. Regenerative Energieträger, vor allem Wind- und Sonnenkraft, sollen die Welt retten. Die Windstromerzeugung ist im Herbst und Winter oft kräftig, also ganz im Sinne unserer Freunde der Energiewende. Der Effekt ist gleichwohl negativ. Zumindest wirtschaftlich. Ohne massive Subventionierung wird sich weder die Wind- noch die Sonnenstromerzeugung rechnen. Sie hängen immer am Tropf des Staates. Kein wirtschaftlich vernünftig denkender Mensch wird ohne staatliche Unterstützung in solche Anlagen investieren.

Corona-Maßnahmen und Energiewende sind gut gemeint, ziehen aber faktisch nur negative Konsequenzen nach sich. Nur? Nein, selbstverständlich gibt es Energiewende- und Coronagewinnler. Das aber sind im Vergleich zu dem Gesamtkostenträger und Corona-Maßnahmen-Erdulder ´Bevölkerung` nur wenige Menschen und Firmen. Die sahnen allerdings richtig kräftig ab. 

Die 45. Woche beginnt mit starker Windstromerzeugung, die im Verlauf der Woche wellenartig (Abbildung 1) abnimmt. Die Sonne scheint mehr, die Sonnenstromerzeugung nimmt zu. Das Wetter wird schöner, so der Volksmund. Am Samstag kommt die Offshore-Windstromerzeugung fast zum Erliegen. Wie volatil, wie schwankend die regenerative Stromerzeugung ist, belegt die konventionelle Ergänzungsstromerzeugung (Abbildung 2), die unabdingbar ist, damit der Bedarf Deutschlands gedeckt wird. Der Im-, Exportchart der 45. Woche (Abbildung 3) zeigt. welche unserer europäischen Nachbarn überschüssigen, in Deutschland produzierten Strom zu welchem Preis importieren, wieviel Strom sie nach Deutschland liefern, weil er dort fehlt. 

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und der daraus generierte Chart belegen die Wetter-Umschwung (Abbildung 4). Wird zum Wochenbeginn noch viel Windstrom erzeugt, scheint Richtung Wochenende die Sonne für die Jahreszeit immer kräftiger. Stromexporte werden geringer, am Freitag und Samstag muss Deutschland sogar per Saldo Strom importieren. Abbildung 5 bringt die Im-, Exportzahlen für das bisherige Jahr 2020 und die 45. Woche. Deutschland wird 2020 wieder Strom in der Größenordnung zweier Kernkraftwerke importieren. Der Export ist mengenmäßig größer, doch unter dem Strich für die importierende Länder günstig. Kurz gesagt gilt für Deutschland: Importstrom ist unter dem Strich teurer, als Exportstrom. 

Wie jede die Stromentwicklung und die Bedarfsdeckung bei einer angenommenen Verdoppelung der Wind- und Solarstromerzeugung für das Jahr 2020 (Abbildung 6). Die letzten vier Tage der 45. Woche reicht der regenerativ erzeugte Strom trotz besagter Verdoppelung bei weitem nicht aus. 

Abbildung 7 zeigt solch ein Bild. Es ist Bestandteil des informativen CO2-Weltrechners der KfW, den ich jede Woche am Ende des Artikels empfehle. Wasserdampf hat eine 10x größere Treibhauswirkung als CO2. Der Effekt ist im Sommer gut spürbar. Ist zum Abend der Himmel bedeckt ist es wärmer, als bei klarem, wolkenlosen Himmel. Da kühlt es schnell ab und die Strickjacke muss her. 

Sonntag, 1.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68.38 Prozent, davon Windstrom 52,14 Prozent, Sonnenstrom 2,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,68 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Herrscht bis Mittag noch eine Stromunterdeckung, die verhältnismäßig günstig geschlossen werden kann, kommt es über Tag zu stärkerem Stromüberschuss. Grund: Die Windstromerzeugung zieht massiv an. Dieser Strom muss ebenfalls günstig abgegeben werden. Warum fahren die konventionellen Stromerzeuger ihre Produktion nicht herunter? 20 GW müssen konventionell erzeugt werden, damit die Netzstabilität gesichert bleibt. Diese Nachbarn beziehen Strom aus, liefern Strom nach Deutschland.

Montag, 2.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,99 Prozent, davon Windstrom 55,70 Prozent, Sonnenstrom 3,16 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,13 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am ersten Werktag der Woche schwillt in der Nacht die Windstromerzeugung so stark an, dass der Strom zum Teil mit Bonus abgegeben werden muss. An diese Nachbarn zu diesem Preis. Die konventionelle Stromerzeugung verharrt bis 4:00 Uhr auf dem niedrigsten möglichen Niveau. Dann wird die Erzeugung der regenerativen nachgeführt. Ab 5:00 Uhr wird auch der negative Preisbereich verlassen. Ab 6:00 werden dann Preise um die 30€/MWh erzielt. Nicht auskömmlich, aber besser als zuzahlen. 

Dienstag, 3.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,65 Prozent, davon Windstrom 32,89 Prozent, Sonnenstrom 4,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,74 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Über Tag kommt es zu einer Windstromdelle, die durch Sonnenstrom ausgeglichen wird. Als dieser zum Abend weniger wird, kommt es zur dem regelmäßigen Leser hinlänglich bekannten Versorgungslücke, die heute mit Preisen um die 40€/MWh € geschlossen werden kann. Und: Etwas später erzielt Deutschland den höchsten Preis des Tages. Um 18:00 werden 47,53 €/MWh kassiert. Immerhin. Danach fällt der Preis auf 29,35€/MWh um 23:00 Uhr. Diese Nachbarn zahlen, kassieren.

Mittwoch, 4.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,87 Prozent, davon Windstrom 24,68 Prozent, Sonnenstrom 4,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Mittwoch steht im Zeichen des Rückgangs des beginnenden Rückgangs der Windstromerzeugung. Die Sonnenstromerzeugung ist noch recht schwach. Deutschland exportiert den ganzen Tag. Die Preise schwanken stark (26 -60€/MWh). Die konventionelle Stromerzeugung kommt gut hinterher. Dieser Tag beweist neben vielen anderen, dass sie unabdingbar sein wird, wenn Deutschland Industrieland bleiben will/soll. Das zahlen unsere Nachbarn.

Donnerstag, 5.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,46 Prozent, davon Windstrom 21,79 Prozent, Sonnenstrom 6,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,26 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch heute exportiert Deutschland den ganzen Tag Strom. Die Preise bewegen sich zwischen30 und 52€/MWh. Die konventionelle Stromerzeugung wird gut nachgeführt. Österreich macht um 18.00 und 19:00 Uhr zwei Mini-Preisdifferenzgeschäfte

Freitag, 6.11.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 30,94 Prozent, davon Windstrom 12,23 Prozent, Sonnenstrom 6,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,23 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag bringt um 14:00 Uhr den ersten Windstromerzeugung-Tiefpunkt der Woche. Von 15:00 bis 20:00 Uhr muss Deutschland Strom zukaufen. Die untergehende Sonne kann den fehlenden Windstrom nicht ausgleichen, obwohl sie für die Jahreszeit recht gut scheint. Und die Windstromerzeugung bleibt schwach. Die konventionelle Stromerzeugung bullert kräftig. Diese Nachbarn liefern Strom, nehmen Strom ab. Frankreich machte einige feine Preisdifferenzgeschäfte.

Samstag, 7.11.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,29 Prozent, davon Windstrom 11,76 Prozent, Sonnenstrom 9,24 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Stromerzeugungsbild gleicht dem gestrigen. Mit 1,3 GW Windstrom liegt der Wert noch tiefer als gestern. Am Vormittag erzielt Deutschland niedrigere Preise als am Freitag, muss aber für den Mini-Import von 3:00 bis 5:00 wenig zahlen. Die konventionelle Stromerzeugung führt recht gut noch, kann oder will die Lücke zum Vorabend nicht verhindern. Diese Nachbarn zahlen und bezahlen.  

Unabhängig von der realen Stromerzeugung wie sie in dieser Kolumne nach- und aufgezeichnet wird, werden von und für die Freunde der Energiewende regelmäßig diverse Studien gefertigt, die Wege aufzeigen (sollen), wie Energiewende gelingen kann. Unter Abbildung 8 finden Sie den Link zu einer kritischen Würdigung solcher Konvolute.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt fast fünf Jahre den Politikblog  www.mediagnose.de




‚Unerwünschte Wahrheiten‘ – das neue Buch von Sebastian Lüning und Fritz Vahrenholt

Amazon Bestseller-Rang: Nr. 72 in Bücher (Stand 21.09.20)

Dr. Sebastian Lüning, unser Referent auf der letzten (fast schon legendären) EIKE-Konferenz in München 2019, ist promovierter Geologe und arbeitet derzeit für einen Prospektions-Firma. Prof. Fritz Vahrenholt, von Hause aus Chemiker, war Senator in Hamburg und arbeitete für einen Windkraftanlagenhersteller, bis ihm auffiel, dass der viel zu schwache deutsche Wind und die Volatilität des daraus erzeugten Stromes niemals das Land wird versorgen können und wechselte zur Kritikerseite.

https://www.langenmueller.de/seiten/produktdetails-buch/product/3157/Unerw%C3%BCnschte%20Wahrheiten/#prettyPhoto/0/

Vor kurzem verlinkten wir schon das höchst spannende Interview von InDubio auf der Achse des Guten mit Prof. Vahrenholt. Nun etwas detaillierter zum Text der beiden Kollegen.

Die Autoren untersuchen in Ihrem Buch zu Beginn die weltweite Corona-Quarantäne mit katastrophalen Folgen für etliche Branchen. Nicht so für die professionellen Klimaretter: Der globale Ausstoß von Kohlendioxid fiel um 17%. Aber ist das viel? Angesichts der einschneidenden Maßnahmen – nein. Daher meinen Lüning und Vahrenholt, daß „das wirtschaftlich schon verheerende Corona-Experiment mit der Minderung von nur 17% [uns] zeigt, wie schwierig es erst sein wird, eine Minderung von 45 % zu erreichen. Es ist offensichtlich, daß ein solches Ziel mit dem politisch in Mode gekommenen Hau-Ruck, Raus aus und Weg mit nur unter Inkaufnahme noch größerer wirtschaftlicher Verwerfungen erreichbar wäre.

„Eine intelligente weltweite Verminderung des CO2 wird drei Generationen und nicht drei Legislaturperioden dauern.“

Hinzu kommt, dass das Wiederanfahren der Wirtschaft in den Quartalen III und IV/2020 dazu führt, dass auf das ganze Jahr gerechnet nur 4,2 % weniger CO2 ausgestossen werden. Wenn man denn davon ausgeht, daß Kohlen-zwei-Sauerstoff tatsächlich ein Treibhausgas ist, das die erdnahen Luftschichten aufheizen kann, dann geht es darum um wieviel? Und welche Wirkungen hat dieser Anstieg tatsächlich. Und genau darüber klären Lüning und Vahrenholt aufgrund von 2300 ausgewerteten wissenschaftlichen Quellen auf. Der Einfluß des CO2 sei deutlich kleiner als die Modelle suggerieren. Empirische Untersuchungen zeigten, daß die Temperaturerhöhung bei Verdoppelung der Gasmenge nicht bei drei Grad oder gar 4,5 Grad liegt, sondern eher unter zwei Grad. Das bedeute selbst bei Erreichung einer Verdoppelung von CO2 in der Luft von 560 ppm (= Millionstel, Teilchenzahl) am Ende dieses Jahrhunderts wird die Temperatur nicht über zwei Grad steigen. Reduzierten wir den CO2-Ausstoß im Verlaufe dieses Jahrhunderts, werde nicht einmal diese Grenze erreicht.

Aber nicht nur solche physikalischen Untersuchungsergebnisse werden in den in den Unerwünschten Wahrheiten diskutiert, sondern auch in den Medien allzu gern verschwiegene naturfeindliche Folgen der Klimapolitik offengelegt.

Im einzelnen wird gezeigt,

  • daß selbst die mittelfristigen Klimaprognosen des Bundesforschungsministeriums keine signifikante Erwärmung in den nächsten fünf Jahren erwarten;
  • daß die Jahresmitteltemperaturen der letzten Jahre gegenüber 2017 nicht mehr angestiegen sind
  • daß der Corona-Einbruch der Wirtschaft weltweit kaum einen Einfluß auf die weiter steigende CO2-Konzentration gehabt hat
  • daß die worst-case-Szenarien des Weltwirtschaftsrates IPCC völlig unrealistischerweise davon ausgehen, dass im Verlaufe dieses Jahrhunderts sämtliche Kohle-, Öl- und Gasvorkommen der Erde verbrannt werden
  • daß die IPCC-Szenarien davon ausgehen, dass ein Teil des CO2 mit einer Halbwertszeit von Tausenden von Jahren in der Atmosphäre verbleibt, während wir feststellen, dass die Halbwertszeit in den letzten Jahrzehnten auf 35 Jahre gesunken ist
  • daß die Basis aller Erwärmungsprognosen das Jahr 1850 ist, das Ende der Kleinen Eiszeit, des kältesten Zeitraums der letzten 2.000 Jahre
  • daß der Mittelwert der Temperaturen der letzten 2.000 Jahre der Temperatur der Jahre 1940-70 entspricht, die etwa 0,5 Grad höher liegt als 1850
  • daß durch den CO2-Anstieg die Erträge von Weizen, Reis und anderen Früchten um bis zu 30 % angestiegen sind
  • daß die Pflanzenbiomasse der Erde in den letzten 50 Jahren um 30 % angestiegen ist – die Erde wird grüner!
  • daß eine Billion zusätzlich gepflanzte Bäume weltweit den Zuwachs des CO2 in der Luft halbieren würde und das Paris-Ziel mit einem Bruchteil der Kosten einer weltweiten Energiewende erreicht wird
  • daß die jährliche Sonnenscheindauer auf der Zugspitze während der vergangenen 115 Jahre um knapp 400 Stunden, eine Steigerung um 25% zugenommen hat und die Wolkenbedeckung weltweit zwischen 1987 und 2.000 – eine Zeitspanne besonders starker Erwärmung – deutlich abgenommen hat
  • daß Windparks zu einer lokalen Erwärmung bis zu 0,5 Grad und zur Austrocknung der Böden führen
  • daß schon 20 % der neuen Windkraftwerke in Wäldern plaziert werden
  • daß die Ziele der Energiewende eine Versechsfachung der Windenergiekapazität und eine Verdreifachung der Anzahl der bestehenden Anlagen vorsehen würde – alle 2 km im Durchschnitt ein Windrad in Deutschland
  • daß damit aber noch nicht der Bedarf an Strom für CO2-freie Energie der Industrie, für CO2-freie Wärme und die Elektromobilität abgedeckt sind
  • daß es zur Speicherung der fluktuierenden, unzuverlässigen Wind- und Solarstromerzeugung in Deutschland nicht ausreichen würde, sämtliche Täler von Norwegen bis Österreich mit Pumpspeicherseen zu füllen
  • daß in der Kette Windkraft-Wasserstoff-Stromerzeugung 2/3 der Energie verloren gehen und sich allein daher die Kosten des Stromes verdreifachen
  • daß für den Fall, dass Volkswagen seine Produktion auf E-Fahrzeuge umstellt, allein VW die gesamte Kobaltproduktion der Erde benötigt
  • daß der CO2-Fußabdruck eine E-Fahrzeugs durch die CO2-belastete Batterieproduktion von einem Dieselfahrzeug erst nach 150.000 km Fahrleistung kompensiert wird
  • daß es in Deutschland keinerlei Forschungsprojekte zur Stromerzeugung jenseits von Wind – und Solarenergie gibt, die nachweislich ungeeignet sind, den Bedarf einer Industrienation zu befriedigen
  • daß allein die Entwicklung einer neuen Generation von inhärent sicheren Kernkraftwerken, die die abgebrannten Brennelemente der ehemaligen Kernkraftwerke aufarbeiten, wettbewerbsfähigen Strom ohne CO2-Emission für mehrere hundert Jahre erzeugen (zB. Dual-Fluid-Reaktor) würde
  • daß nur die infantile Unterscheidung in gute (Wind-) und böse (Kernenergie-)Technik uns davon abhält, das Richtige zu tun.

Die umfangreiche verarbeitete Literatur wurde auf eine eigene Web-Seite verlagert, um den Umfang des Buches nicht zu sprengen. Dadurch können auch die Zitate einfacher im Netz geöffnet werden. Auf der Seite finden Sie das Inhaltsverzeichnis, die Zitate und viele weitere Informationen der beiden Autoren.

Das Buch hat 348 Seiten und 62 eindrucksvolle Grafiken und wird sich sicherlich zu einem Standardwerk in der Klima- und Energiedebatte entwickeln. Insgesamt ein wissenschaftliches Buch, aber auch ein hochpolitisches erk, wie folgende Zitate im Schlussteil zeigen:

Das naheliegendste Szenario aber wäre zurzeit : Die Welt stellt sich bis 2100 langsam um, und Deutschland könnte in zehn Jahren abstürzen, wenn die Infantilisierung der Politik auf dem Niveau von Fridays for future weiter um sich greift.

Die Autoren kommen daher zum Schluß:

Und wenn … die Klimaprognosen in sich zusammenbrechen, weil ich ein Teil der Erwärmung als natürliche Entwicklung herausstellt und CO2 weniger stark erwärmend wirkt als angenommen, hat nicht nur die Klimawissenschaft sondern die Politik insgesamt ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Insofern ist das Buch eine Pflichtlektüre für jeden kritischen Geist!