High Latitude Blocking“ – was ist das?

In diesem Beitrag geht es um winterliche Witterung allgemein. Die Frage lautet: Wie kann es in Mitteleuropa zu kalter oder sogar extrem kalter Witterung kommen?

Es wird vielfach auf die zugefrorenen Grachten in den Niederlanden und auf Jahrmärkte auf der fest zugefrorenen Themse in London während der „Kleinen Eiszeit“ hingewiesen. Aber das werden wohl nur die extremsten Auswüchse kalter Witterung gewesen sein. Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass es nicht in jedem Winter und wohl auch nicht in der Mehrzahl der Winter damals dazu gekommen war. Vermutlich hatte es auch um den Höhepunkt der Kleinen Eiszeit auch immer wieder mal sehr milde Winter gegeben.

Klar ist von vornherein, dass die normale Westwinddrift in Mitteleuropa unterbrochen gewesen sein muss. Auch zu kältesten Eiszeit-Zeiten war der Nordatlantik vor Mitteleuropa garantiert nicht mit Eis bedeckt. Die Kälte kann also nur von Osten gekommen sein. Und in den o. g. Wintern der Kleinen Eiszeit muss die entsprechende großräumige Strömung im Bereich Nordatlantik-Europa sehr stabil gewesen sein, viel stabiler und länger dauernd als in unserer Zeit.

Wie aber könnte eine solche Strömungsverteilung aussehen? Bei welcher Wetterlage stellt sich stabil und wiederholt kaltes Ostwindwetter in Mitteleuropa ein?

Die Antwort ist einfach: Es muss ein High Latitude Blocking vorhanden sein – also ein umfangreiches und kräftiges Hochdruckgebiet über Nordeuropa und dem Nordmeer bis hinüber nach Island. Ein solches Hochdruckgebiet blockiert die im statistischen Mittel vorherrschende Westströmung in Mitteleuropa. Ein Zweig derselben geht über das Mittelmeer hinweg, der andere über Nordeuropa. Der Begriff bedeutet also eine „Blockierung in hohen Breiten“. Nur eine solche Blockierung kann für die extreme Kälte der „Kleinen Eiszeit“ bis nach Westeuropa verantwortlich sein!

Das lässt sich auch umgekehrt sagen: Wer einen strengen Winter prophezeit, prognostiziert implizit die Bildung und lange Dauer kräftiger Hochdruckgebiete über Nordeuropa.

Und wenn ein Herr Latif im Jahre 2000 behauptet hatte, dass es „hier keine Winter mehr geben werde“, dann hat er implizit ausgeschlossen, dass sich jemals wieder eine Ostlage in Mitteleuropa einstellt. Wenn ein „Wissenschaftler“ so etwas sagt, dann schämt sich der Autor als Wissenschaftler.

Aber wir wollen nicht abschweifen. Es muss also während der Kleinen Eiszeit viel öfter zu solchen Blockierungen gekommen sein. Nun gibt es im Internet aber vielfach Studien, die eine enge statistische Korrelation zwischen derartigen Blockierungen und geringer Sonnenaktivität nachweisen. Je geringer die Anzahl der Sonnenflecken, umso größer die statistische* Wahrscheinlichkeit der Bildung einer solchen Blockierung.

(*Das Adjektiv „statistisch“ gilt für sämtliche Ausführungen in diesem Beitrag. Es wird aber der Übersichtlichkeit halber nicht immer hinzugefügt).

Nun haben wir aber seit einigen Jahren wieder den Umstand einer sehr geringen Anzahl von Sonnenflecken bzw. dem vollständigen Fehlen derselben. Und man weiß, dass es auch während der Kleinen Eiszeit (Maunder-, Dalton-Minimum) nur sehr wenige oder gar keine Sonnenflecken gegeben hat.

Fazit: Kalte Winter in Mitteleuropa sind von Nord- oder Ostwindwetterlagen bzw. hohem Luftdruck über Nordeuropa geprägt. Diese treten offenbar häufig in Zeiten geringer Sonnenfleckenzahlen auf, wie ein Blick auf die Klima-Vergangenheit zeigt – und wie es jetzt wieder der Fall ist.

Ob man aber jetzt einfach 1 plus 1 zusammenzählen kann, darüber soll hier nicht spekuliert werden.




Sommer-Witterung 2018 : Eine Märchen-Stunde der Klima-Alarmisten

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Klaus-Eckart Puls, Dipl. Meteorologe

Medien und Alarmisten in kollektivem Klima-Rausch :

„… Hitzesommer: Klimawandel passiert im Vorgarten“ [2] …„Umweltbundesamt fordert Hitze-Aktionspläne … mehr Anstrengungen in der Klimapolitik“ [3]… „Der Sommer, der nie endet“ [4]… „Der Klimaforscher Mojib Latif warnt davor, daß die derzeitigen Wetterverhältnisse schon bald  Normalität sein könnten ….“ [5] …

Um mit diesem hundertfachen meteorologischen Unfug aufzuräumen, genügt es, den meteorologischen Alt-Barden Jörg Kachelmann zu zitieren [6]:

„Wir konnten in vielen Medien all die frei erfundenen Räuber-Geschichten lesen – vom ‚Hitzering über der Nordhemisphäre‘ und daß es nun überall gleichzeitig Hitzerekorde geben würde, was in keiner Form der Wahrheit entsprach.“

u.w.a.a.O. “ … sei auch erwähnt, daß in dieser Woche im Mittleren Westen der USA neue Allzeit-Kälterekorde registriert wurden. Alle Berichte in wunderbar schrecklichen Farben, die von einer hemisphärischen Hitzedröhnung sprachen, waren schlicht gelogen es kann eben nie genug sein.

… und als fachlichen Hinweis und Beweis führt Kachelmann an : 

„Es war auch in diesem Jahr immer so, daß über die gesamte Nordhemisphäre die Gebiete mit überdurchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Temperaturen ausglichen und entsprechend zu einer hemisphärischen Abweichung von rund 0 Grad führten, wie Kollege Ryan Maue darstellen konnte“ (==> Abb.1) :

Abb. 1 :  Globale Temperatur-Anomalien Sommer 2018

(Quelle: https://tinyurl.com/ycfttkx2; Markierungsring eingefügt)

Wir wollen aber dazu bei dieser Gelegenheit noch einige weitere meteorologische Aspekte anführen.

Meteorologische Aspekte

Abb. 2  – Westwindzonen

Abb. 3 : Planetarische Wellen

In der Fachsprache der Meteorologie sagt man :

Die Boden-Tiefs entstehen in den Divergenzen/Difluenzen der Höhenströmung und werden von dieser nach Osten gesteuert.

Hochs + Tiefs überwiegend  West ==> Ost. Manchmal kommen diese Planetarischen Wellen zum „Stillstand“ – über Tage oder Wochen oder in seltenen Fällen sogar über einige Monate.

Abb. 4 : Höhenwetterkarte 24.07.2018 (Textfelder eingefügt)

Derartige Wetterlagen sind in den Archiven der Wetterdienste dokumentiert, sowie in Proxydaten und alten Chroniken sogar über Jahrhunderte und Jahrtausende !

(Anm.: über 6 Monate !) an nur 5 Tagen ‚Tropflesregen‘ gegeben haben. Die Hitze des Sommers von 1540 ist das am besten belegte Ereignis im 16. Jahrhundert und kann als eines der Jahrtausend-Ereignisse angesehen werden.“

können zu allen Jahreszeiten entstehen. Häufig liegt dann das „ortsfeste“ Hoch über Skandinavien und/oder Mitteleuropa. Die Folgen sind in Deutschland und anderen Teilen Europas im Winter dann länger andauernde strenge Kälte, im Sommer anhaltende Hitze und Dürre – wie gehabt in 2018!

Säkularer Dürre-Trend im sommerlichen Deutschland ?  keine Spur !

anläßlich eines einzelnen Sommers Heißzeiten und Dürrezeiten für die nächsten 100 Jahre und darüber hinaus prophezeit [8]:

„Neue Klimawandel-Studie Der Erde droht eine „Heißzeit“ …“ Dabei ist mit deutlich häufigeren und stärkeren Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überflutungen zu rechnen.“

Abb. 5 + 6) :

Abb. 5 [9]: Niederschlagsmittel D (Sommer: Juni+Juli+August 1881-2018)

DWD-PM (https://www.dwd.de/) v. 30.08.2018 für Sommer 2018: 130 mm

Betrachtet man den Frühsommer und den Hochsommer mit den Monaten Mai-Juli,  d a n n  zeigt sich in Deutschland sogar eine leichte säkulare Niederschlags-Zunahme, allerdings nicht signifikant :

Abb. 6 : säkularer Niederschlagstrend Mai-Juli in Deutschland

Auch der Klimarat IPCC findet nichts dergleichen, keine globalen Dürre-Trends [10] :

”There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness“.

Sommer 2018 – alles Klimakatastrophe, oder was ?

Dieser Sommer hat bei den Klima-Alarmisten und deren willfährigen Medien Schnappatmung bis zur Hysterie ausgelöst, über die man sich als Meteorologe nur die Augen reiben kann [11] :

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Das ist hypothetisch und theoretisch nicht ganz unplausibel.

J e d o c h :

Das ist durch nichts bewiesen. Eine Statistik mit signifikanter Aussage ist dazu nicht bekannt. Das ganze Gegenteil zeigen die Meßwerte.

Abb. 7 : Zirkulations-Index NAO [12] :

Natürliches stochastisches Chaos statt Klima-Trend

Die Krone für den besten intellektuellen Verriß all diesen klima-alarmistischen Sommer-Irrsinns gebührt denn wohl FRITZ VAHRENHOLT [13]:

Reine Spekulation. Science Fiction. Hokus-Pokus.“

Es ist schlimm, wie dilettantisch unsere Bundesregierung agiert, es ist schlimm, wie eindimensional sie Kommissionen besetzt, und es ist schlimm, daß niemand in dieser Bundesregierung den Mut hat, Vorschläge, die auf falschen Behauptungen beruhen, als das zu bezeichnen, was es ist :

Politische Propaganda sich selbst überschätzender Wissenschaftler.
Niemand widerspricht. Es ist unfaßbar.“

F a z i t :

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Q u e l l e n :

[1]https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180830_deutschlandwetter_sommer_news.html?nn=16210

[2]  taz: http://www.taz.de/!5530544/

[3]  FR:  http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/rekord-sommer-umweltbundesamt-fordert-hitze-aktionsplaene-a-1553983

[4]  DER SPIEGEL, 32/2018, Titel

[5]  BZ: www.berliner-zeitung.de

[6]  https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_84212752/wetter-in-deutschland-kachelmann-ueber-den-klimawandel-kein-sommermaerchen.html

[7]  https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/04/die-jahrelange-beispiellose-hitze-und-duerreperiode-in-europa-um-1540-ein-worst-case/

[8]  https://www.zdf.de/nachrichten/heute/interview-studie-erde-droht-heisszeit-100.html

[9]  https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/29/der-heisse-sommer-2018-ein-dauerbrenner-ist-nun-geschichte/

[10]  IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50, pdf-Seite 66

[11]  https://www.crash-news.com/2018/08/02/weltuntergang-voraus-alarmisten-der-klima-sekte-in-voelliger-sommerverzueckung/

[12]  https://crudata.uea.ac.uk/cru/data/nao/img/idl_nao_base1951-1980_Annual_300dpi.png

[13]  http://diekaltesonne.de/fritz-vahrenholts-sonnenkolumne-818-ein-heisser-sommer/

[14]  http://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/

[15]  http://www.pnas.org/content/early/2018/07/31/1810141115

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PDF zum Artikel :     Puls.Sommer2018.Tx.kpl.(X)