Katastrophaler Focus-Artikel stellt die Klimawissenschaften auf den Kopf: Folgen für den seriösen Wissenschaftsjournalismus sind fatal

Ende des Temperatur-Stillstands, nur weil eine kleine El Nino-Temperaturspitze aus dem Temperaturplateau herausragt?

Scherz lass nach. Was soll am El Nino fatal sein? Fatal ist hier allein die Dramatisierung eines natürlichen Wetterphänomens zu eigenen, fragwürdigen Zwecken. “Ende des Halbmondes? Fataler Vollmond im Anmarsch!”. 

Klimaforscher schütteln den Kopf. Ein einziges wärmeres Jahr gehört ganz klar in die Kategorie Wetter, nicht Klima. Katastrophal ist hier nur die schlimme Fehlinterpretation des aktivistischen Focus-Redakteurs. Odenwald sollte sich dringend einmal bei seiner lokalen Volks-Hochschule erkundigen, wann das nächste Nachschulungs-Seminar zu den Grundlagen des Klimawandels stattfindet. Falls er es einrichten kann, könnte er auch gerne zum Klimaseminar in Mannheim am 10. April 2014 kommen, um sich den aktuellen Stand der klima-realistischen Forschung anzuhören. Kalte-Sonne-Co-Autor ist übrigens auch als Vortragender mit dabei.

Unabhängig davon ist es gar nicht gewiss, dass der nächste El Nino wie eine Rakete den Temperaturrekord an sich reißt. Dazu schauen wir uns die Satellitentemperaturdaten seit 1979 an (mit Dank an Ole Humlum / Climate4you für die UAH-Basisgraphik).

El Ninos treten alle 2-7 Jahre auf. Ihre Stärke ist unterschiedlich und es wird in schwache, moderate und starke El Ninos unterschieden. Der El Nino von 1998 gehört in die Kategorie “stark” und besitzt noch immer den Temperatur-Rekord. Der El Nino von 2009/2010 war “moderat”. Die Temperatur lag nach UAH-Datensatz um satte 0,25°C unter der von 1998. Der vorletzte starke El Nino datiert von 1982. So richtig häufig kommen die also nicht vor. Ein moderater oder schwacher El Nino wird daher wohl keine Goldmedaille einbringen. Richtig interessant wird es, falls ein starker El Nino auftreten sollte und trotzdem kein neuer Temperaturrekord aufgestellt wird. Dies wäre ein Indiz dafür, dass das Temperaturplateau langsam abknickt, da Ozeanzyklen und Sonnenaktivität sich auf dem absteigenden Ast befinden. Es wird spannend, denn dass ein El Nino irgendwann wieder einmal auftreten wird, ist kein Geheimnis.

In seinem Beitrag räumt Odenwald dann klammheimlich ein, dass wir in unserem Buch “Die kalte Sonne” die Rolle der Pazifisch Dekadischen Oszillation (PDO) richtig vorhergesagt haben. Stück für Stück holt die Realität die Akteure ein.  Lesen wir ein wenig weiter im Focus-Artikel:

"Im vergangenen Jahrzehnt häuften sich die kalten La-Niña-Ereignisse, der wärmere El Niño trat dagegen seltener auf – zuletzt von Juli 2009 bis Ende April 2010. Er ging mit einem kräftigen Anstieg der Temperaturen im Pazifik einher, was dazu beitrug, dass 2010 zum neuen Wärme-Rekordjahr wurde. Seither herrscht ein La Niña, der zu den ausgeprägtesten seit Aufzeichnungsbeginn zählt."

Naja, den angeblichen Wärmerekord von 2010 haben die Satelliten aber leider nicht dokumentieren können. Siehe Graphik oben. Man spürt geradezu, wie sich hier ein Autor die Realität zurechtbiegt, damit sie in seine Sichtweise passt. Odenwald weiter:

[Eine] "Forschergruppe um die Physiker Armin Bunde und Josef Ludescher von der Universität Gießen vermeldete unlängst diesbezüglichen einen methodischen Durchbruch. Sie entwickelten ein statistisches Verfahren, das Prognosen über einen recht langen Zeitraum gestattet. So soll sich ein El Niño künftig zwölf bis 18 Monate vor seinem Auftreten vorhersagen lassen, statt wie bisher gerade sechs Monate. Gleichzeitig, so die Gießener, habe sich die Treffsicherheit der Warnungen deutlich verbessert. […] [Die Forscher konnten jetzt] die Quote falscher Alarme auf unter zehn Prozent senken und 70 Prozent der [El Nino-] Ereignisse zutreffend ankündigen. Jetzt gehen die Gießener Physiker einen Schritt weiter: In einer Studie, veröffentlicht im US-Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ In einer Studie, veröffentlicht im US-Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ verkünden sie, die Wahrscheinlichkeit, mit der ein El Niño noch in diesem Jahr eintritt, liege bei 76 Prozent. „Wir können zeigen dass unsere Methode das Fehlen von El-Niño-Ereignissen in den Jahren 2012 und 2013 bis zur Gegenwart korrekt vorher sagte“, schreiben sie in ihrer Arbeit. „Jetzt geben wir bekannt, dass unser Verfahren bereits im September 2013 die Wiederkehr von El Niño im Spätjahr 2014 erkennen ließ.“

Endlich kommt der El Nino, jubeln die Klimaalarmisten. Wir haben ihn uns redlich verdient! Letztes Jahr hatte man schon auf ihn gewartet, dann wurde die Mission “El Nino 2012/2013″ aber in letzter Minute abgebrochen. Es hatte nicht sollen sein. Interessant die religiös anmutende Wortwahl von Odenwald:

"Träfe die Prophezeiung ein, könnte der Erwärmungsstillstand mit einem Schlag enden und die Erdtemperatur deutlich nach oben schnellen."

Die fatale Klima-Prophezeiung stürzt die Welt in ein katastrophales Unglück! Wäre Odenwald im Mittelalter großgeworden, hätte er möglicherweise über bevorstehende Weltuntergänge orakelt. Schnell zaubert der Focus-Mann noch ein paar Vulkane aus dem Hut und behauptet kurzerhand, dass diese die unerwartete Erwärmungspause erklären könnten. Dass das entsprechende Paper auch nur wieder von einer IPCC-Lobbygruppe geschrieben ist, verschweigt der Redakteur. Auch lässt er das kleine, feine Detail aus, dass es in der Tiefsee noch gar kein verässliches Messnetz gibt, das eine Versenkung der Wärme in die tiefen Wasserschichten belegen könnte.

Wenn Michael Odenwald in ein paar Jahren einmal die Rezensionen seiner gesammelten Werke im Kalte-Sonne-Blog nachliest, wird ihm sicher das eine oder andere recht peinlich sein. Wie konnte die Wissenschaftsberichterstattung derart aus dem Ruder laufen? Wie konnten die journalistischen Kontrollmechanismen untergraben werden, und weshalb gab es aus der Wissenschaft selber kaum Proteste? Ein ergiebiges Thema für zukünftige Wissenschaftshistoriker.

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Anmerkung EIKE-Redaktion:

Der Artikel ist zuerst am 25.02.2014 auf "Kalte Sonne" erschienen : http://www.kaltesonne.de/?p=16882 




Munich Re rührt wieder kräftig die Werbetrommel für Sturm- und Dürreversicherungen

Nun werden Sie sagen, dass diese Zeiten zum Glück endlich vorbei seien. Denn irgendwann war klar, dass das Einhorn ein reines Phantasiegebilde war. In unserer aufgeklärten, modernen Welt könne es solche Hirngespinste nicht mehr geben. Schön wär‘s. Auch die heutige Zeit hat leider seine Einhörner. Zwar haben sie keine vier Beine und auch kein langes Horn auf der Nase, verstecken sich jedoch hinter fragwürdigen wissenschaftlich gekleideten Extremwetter-Apokalypse-Warnungen, die vor allem eines zum Ziel haben: In der Bevölkerung Angst zu säen. Angst vor Stürmen, Angst vor Dürren, Angst vor der zornigen Natur. Und Schuld soll der böse Mensch und sein ausschweifender Lebensstil sein. Mit dieser bewährten biblischen Masche kann man natürlich auch heute noch kräftig punkten. Einer verängstigten Bevölkerung lassen sich viel leichter Versicherungspolicen verkaufen. Und Forschungsanträge mit furchterregenden Extremwetterszenarien laufen durch das wissenshaftlich-politische Bewilligungsverfahren wie ein heißes Messer durch Butter.

Wir haben uns an dieser Stelle bereits ausführlich um die historische Entwicklung von verschiedenen Sturmtypen, Dürren und Überschwemmungen beschäftigt. Eine Übersicht über die entsprechenden Artikel gibt es hier. Das Fazit: Eine außergewöhnliche, unnatürliche Häufung von Extremwetter ist bislang nicht festzustellen. Zu diesem generellen Ergebnis kam im Übrigen auch der letzte Extremwetter-Bericht des Weltklimarats.

Da verwundert es doch sehr, wenn nun der weltgrößte Rückversicherer Munich Re mit einer neuen 250-seitigen Studie „Wetterrisiko Nordamerika“ herauskommt, in der das genaue Gegenteil behauptet wird. Das Handelsblatt berichtete am 23. August 2012 auf der Titelseite über das Munich Re Papier: 

In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl extremer Wetterphänomene wie Wirbelstürme, Überflutungen oder Dürren in den USA fast verfünffacht. So wird es weitergehen, prognostiziert eine Munich-Re-Studie, die dem Handelsblatt vorliegt. […] Unstrittig aber ist, dass die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen steil ansteigt. 

Ein starkes Stück. Auf welcher Grundlage kann Munich Re so etwas behaupten? Stimmen die Fakten? Ist die Methodik der Studie überhaupt geeignet, um solche Aussagen zu tätigen? Im Folgenden wollen wir die bislang unveröffentlichte Studie einem Vorab-Check unterziehen. 

Das Handelsblatt schreibt weiter: 

Allein im ersten Halbjahr 2012 kosteten Hurrikans und Gewitterstürme in den USA die Versicherer 8,8 Milliarden Dollar. Die Studie setzt im Jahr 1980 an und belegt, dass es die höchsten Schäden innerhalb der vergangenen fünf Jahre gab. 

Fehler eins:
Eine Studie, die lediglich die letzten 30 Jahre umfasst, ist überhaupt nicht geeignet, natürliche Klimazyklen zu identifizieren, die sich über etliche Jahrzehnte erstrecken. Der betrachtete Zeitraum ist viel zu kurz. Über 30 Jahre gemitteltes Wetter ergibt letztendlich nur einen einzigen Klimadatenpunkt, den es mit der langjährigen Entwicklung davorliegender Perioden zu vergleichen gilt. Bereits die Methodik der Munich-Re-Studie scheint daher höchst fragwürdig. 

Fehler zwei:
Auch der Bezug auf Schadenssummen anstatt Ereignis-Häufigkeiten bzw. Intensitäten ist bedenklich. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich die Schadenssummen auch im Falle einer gleichbleibenden Extremwetterhäufigkeit enorm steigern würden. Durch das Bevölkerungswachstum, steigt nämlich die Anzahl der Versicherungsnehmer, die aufgrund zunehmenden Wohlstands zudem immer höhere Versicherungswerte besitzen. Auch siedelten im Laufe der Zeit immer mehr Menschen in Extremwetter-gefährdeten Gebieten wie etwa der angenehmen Küste Floridas. 

Fehler drei:
Nehmen wir mal die in der Munich-Re-Studie erwähnten Hurrikane. Wie man seit längerem weiß, verläuft die atlantische Hurrikan-Aktivität parallel zu einem wichtigen Ozeanzyklus, der Atlantischen Multidekaden-Oszillation (AMO) (Abbildung 1). Und dieser Ozeanzyklus – und im Schlepptau die atlantische Hurrikanhäufigkeit – ist von 1980 bis 2000 angestiegen. Wie redlich ist es dann eigentlich, diesen Anstieg zu berichten, den Zusammenhang mit der AMO jedoch der Öffentlichkeit via Handelsblatt zu verschweigen? Hätte die Studie früher angesetzt, so wären die hohen Hurrikan-Aktivitäten der 1950er/60er Jahre aufgefallen, als der natürliche Zyklus zuletzt seinen Höhepunkt erreichte. 

Abbildung 1: Die atlantische Hurrikan-Aktivität (ACE) der vergangenen 60 Jahre verlief parallel zur Entwicklung der Atlantisch Multidekaden Oszillation (AMO). Aus „Die kalte Sonne“ (S. 203).

Bemerkenswert auch, dass Munich Re offensichtlich vollkommen ausblendet, dass seit Katrina und Wilma 2005 kein starker Hurrikan mehr in den USA aufgetreten ist (siehe unser Blogartikel „Ein unerwarteter Rekord: Noch nie mussten die Vereinigten Staaten während der letzten 100 Jahre so lange auf einen starken Hurrikan warten !“). Auch weltweit ist übrigens kein Anstieg der Hurrikantätigkeit festzustellen (siehe unser Blogartikel „Hurrikanen scheint die Erwärmung egal zu sein: Keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme in den letzten Jahrzehnten“).  

Fehler vier:
Auch die im Handelsblatt genannten starken Tornados haben in den USA während der letzten 60 Jahre eher ab- als zugenommen (siehe unser Blogartikel „Was ist die Ursache der Tornado-Häufung von 2011 in den USA? Menschengemachter Klimawandel oder natürliche Variabilität?“). 

Das Handelsblatt zitiert dann den aus Funk und Fernsehen bekannten Peter Höppe, Leiter der Munich-Re-Georisikoforschung: 

„Die Dürre [in den USA] ist für uns keine Überraschung gewesen“, sagt der Georisiko-Chef der Munich Re, Peter Höppe. […] Überrascht zeigte sich die Munich Re aber vom Ausmaß der Katastrophe: Ein solcher Fall sei „mit Abstand noch nie eingetreten“, sagte Vorstand Torsten Jeworrek bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen. Dass die Dürre eine Ausnahme bleibt, ist eher unwahrscheinlich. 2012 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den USA. […] In einigen Jahrzehnten könnte eine verheerende Dürre die Vereinigten Staaten alle paar Jahre heimsuchen, warnt Höppe – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Prämienberechnungen.  

Fehler fünf:
Höppe rührt schon seit geraumer Zeit die apokalyptische Werbetrommel vor der Extremwettergefahr. Wir haben an dieser Stelle bereits mehrfach über seine fragwürdigen Analysen und Prognosen berichtet (siehe z.B. unser Blogartikel „Die Versicherungswirtschaft und die Klimakatastrophe: Eine unheimliche Liaison“). Da wundert es nicht, dass Höppe nun die erstbeste Gelegenheit ergreift und die US-Dürre als Anzeichen für den Klimawandel deutet. Aber halt: Eine ähnliche Dürrewelle wie dieses Jahr hat es in den USA bereits in den 1930er Jahren gegeben („Dust Bowl“), als die CO2-Konzentration der Atmosphäre deutlich niedriger lag. Eine Zunahme der Dürren ist auf langfristige Sicht nicht erkennbar. Auch muss man berücksichtigen, dass die angeblichen neuen US-Temperaturrekorde nur möglich waren, weil zwischenzeitlich die historischen Messwerte aus den 1930er Jahren durch fragwürdige „Datenkorrekturen“ künstlich nach unten gedrückt wurden (siehe unser Blogartikel „Die wunderbare Welt der Temperaturdaten-Korrekturen: Und plötzlich hatte sich der Trend ins Gegenteil verkehrt…“). Ansonsten würde wohl 1936 noch immer den Temperaturrekord innehaben (siehe auch Beitrag hierzu von Roy Spencer).

Höppes Hinweis auf eine mögliche Anhebung der Versicherungsprämien gibt Grund zur Besorgnis. Sollte die fragwürdige neue Munich Re Studie zum Extremwetter in Nordamerika letztendlich nur eine Begründung zur Anhebung der Prämien liefern? Was passiert eigentlich, wenn die Sturm- und Dürretätigkeit auch in den kommenden Jahren die natürliche Schwankungsbreite nicht verlassen sollte, so wie in den letzten Jahrzehnten? Würde sich die Munich Re dann bei den Versicherungskunden in 20 Jahren entschuldigen und die zu viel bezahlten Prämien wieder zurückerstatten? Wohl kaum. Daher sollten die vom Versicherungskonzern vorgebrachten Argumente von unabhängiger Seite geprüft werden, bevor sie in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) kann hier jedoch keine große Hilfe sein, da es mit der Munich Re eng verbandelt ist. 

Fehler sechs:
Grundsätzlich muss hinterfragt werden, ob derartige Studien überhaupt von Versicherungskonzernen durchgeführt und medial vermarktet werden sollten. Der Interessenskonflikt ist vorprogrammiert: Je schlimmer, die Katastrophenwarnungen, desto besser fürs Geschäft. An genau dieser Stelle sind wohl auch dem Handelsblatt Bedenken gekommen und bot fairerweise Fritz Vahrenholt an, in der gleichen Ausgabe die klimarealistische Seite zu vertreten. Hier ein Auszug des Interviews

HANDELSBLATT: Aber die Zahl der Naturkatastrophen nimmt zu. Die USA leiden unter einer Rekorddürre.

VAHRENHOLT: Wir befinden uns in einem El-Niño-Jahr. Alle paar Jahre tritt dieses Wetterphänomen auf, das eine enorme Hitzewelle in den USA erzeugt. Auch wenn oft behauptet wird, Hurrikans und Stürme nähmen zu – es stimmt nicht. Wir hatten einen Anstieg bei den Hurrikans, aber seit Ende der 1990er-Jahre sind sie zurückgegangen. Auch das hängt mit der atlantischen Strömung zusammen. 

HANDELSBLATT: Wenn alles nicht so schlimm ist, warum warnt die Munich Re vor Katastrophen?

VAHRENHOLT: Die Munich Re und die Versicherungswirtschaft haben ja ein Interesse, dass über katastrophale Entwicklungen diskutiert wird. Mehr Furcht vor Wetterkatastrophen führt dazu, dass Versicherungsvertreter mehr Policen absetzen können. Auch die aus den Fugen geratene Energiepolitik kann leichter durchgesetzt werden, wenn Angst erzeugt wird. 

HANDELSBLATT: Aber die meisten Wissenschaftler warnen ebenfalls vor dem Klimawandel.

VAHRENHOLT: Es gibt auch Tausende Wissenschaftler, die anderer Auffassung sind. Aber wenn Sie einen Forschungsantrag stellen, müssen Sie das wissenschaftspolitische Umfeld berücksichtigen. Stellen Sie mal einen Antrag, dass Sie die natürlichen Zyklen untersuchen wollen, da kriegen Sie keine Forschungsmittel. 

HANDELSBLATT: Brauchen wir also keine Energiewende?

VAHRENHOLT: Es ist sinnvoll, Energie einzusparen und stärker die erneuerbaren Energien zu nutzen. Aber wir müssen uns beim Umbau mehr Zeit nehmen. Der Klimaschutz muss wieder gleichrangig mit anderen wichtigen Faktoren wie dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland behandelt werden.

 Lust auf noch mehr Munich Re? Dann gibts hier etwas Schönes am 29.8.2012 um 17:00 Uhr auf Eins Festival: "Der Klimaschock – Profiteure, Kosten und Verlierer".

Dr. Sebastian Lüning, zuerst erschienen auf Die Kalte Sonne Blog

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ZEIT Online Journalist Staud kritisiert „Die kalte Sonne“. Was ist dran?

Die Zeit hat sich in der Vergangenheit bereits ausführlich mit unserem Buch „Die kalte Sonne“ auseinandergesetzt. Dabei positionierte sich die Zeitung ganz klar auf der Seite des Weltklimarats und wischte die von vielen Seiten durchaus berechtigte Kritik an dieser UN-Organisation stets eilfertig vom Tisch. Jedes Mal haben wir uns der Diskussion gestellt, die Vorwürfe geprüft und entsprechend entkräftet.

•   Kommentierung der ZEIT-Artikel “Störenfritz des Klimafriedens” und “Skeptiker im Faktencheck” (10.2.2012)

•   Kommentierung des ZEIT-Online Artikels “Alarmismus its mindestens genauso schlimm wie Skeptizismus”  (21.2.2012)

•   Kommentierung des ZEIT-Artikels “Beweise bitte!” (23.2.2012)

•   Treppenstufen ins Abseits: Wie ‘Die Zeit’ ihre Leser verschaukelt (10.2.2012)

•   Die Zeit nahm sich nicht die Zeit, um auf ‘Die kalte Sonne’ zu warten (6.2.2012)

Anfang März 2012 erhielten wir dann endlich die Gelegenheit, den Zeitlesern unsere Argumente zu erläutern:

•   Unser Artikel in der ZEIT: “Hier irren die Klimapäpste” (4.3.2012)

Die Reaktion auf den Artikel war erschreckend: Es gab nämlich keine. Offensichtlich waren unsere Argumente schlüssig und man zog es daher vor, sich nicht weiter mit unseren Gegenargumenten zu beschäftigen.

Zu den treibenden Kräften der Zeit-Kampagne gegen unser Buch gehörte damals der freie Journalist Toralf Staud (siehe Foto oben rechts), der interessanterweise regelmäßig für das Greenpeace-Magazin schreibt. Ist mit einem solchen Hintergrund eigentlich eine unvoreingenommene Bewertung der wissenschaftlichen Fakten zu möglich? Hier müssen ernsthafte Zweifel angemeldet werden. Aus seinem Wikipedia-Lebenslauf wird weiterhin klar, dass er offensichtlich keinerlei universitäre naturwissenschaftliche Ausbildung vorzuweisen hat, was jedoch im datenintensiven Klimastreit von großem Nutzen wäre.

Nun ist seit der ersten Diskussionsrunde mit der Zeit ein halbes Jahr vergangen, da meldete sich Staud plötzlich erneut und wollte einen langen Fragenkatalog zu unserem Blog www.kaltesonne.de beantwortet haben. Er plane einen kritischen Beitrag auf Zeit Online und würde uns gerne die Möglichkeit einer Kommentierung von strittigen Punkten geben. Sebastian Lüning beantwortete diese Fragen bereitwillig. Der entsprechende Artikel ist heute (10.8.2012) auf Zeit Online erschienen („Forscher fühlen sich von Klimaskeptiker Vahrenholt instrumentalisiert“), und wir wollen die Vorwürfe von Staud hier diskutieren und prüfen.

Manfred Mudelsee und die Tropfsteinhöhlen im Sauerland

Im Juni besprachen wir in unserem Blog eine Arbeit Manfred Mudelsee, bei der es um die Klimageschichte im Sauerland anhand von Tropfsteinuntersuchungen ging (siehe unser Blogartikel „Mittelalterliche Wärmeperiode und Kleine Eiszeit in Höhlentropfsteinen des Sauerlandes“). Wir berichteten damals, dass es in den untersuchten Höhlen Hinweise auf bedeutende klimatische Schwankungen im 1000er-Jahresmaßstab gibt. Hierbei bezogen wir uns auf eine Abbildung in Mudelsee’s Paper (Abbildung 1). Die beschriebenen Schwankungen sind im Rohdatensatz klar erkennbar.

 

Abbildung 1: Sauerstoffisotopen-Daten für drei verschiedene Stalagmiten (rot, grün, blau) für die vergangenen 9000 Jahre. Abbildung aus Mudelsee et al. (2012).

Manfred Mudelsee war zudem als Co-Autor an einer anderen Publikation beteiligt (Fohlmeister et al. 2012), in der zum Teil sogar die gleichen Tropfsteine untersucht wurden (siehe unser Blogartikel „Klimatanz in der Bunkerhöhle während der letzten 10.000 Jahre im Takte der Sonne“). In dieser zweiten Studie erklären die Autoren nun kurioserweise genau das, was Mudelsee nun seltsamerweise versucht abzustreiten: Ja, es gibt Klimaschwankungen im Millenniumsmaßstab, genau wie in der Pionierarbeit eines Teams um Gerard Bond aus dem Nordatlantik, wo sie in einem Science-Artikel 2001 explizit beschrieben worden sind und mit solaren Aktivitätsschwankungen in Verbindung gebracht wurden. Zitat aus Fohlmeister et al. (2001, S. 1704):

“Therefore, climatic-related signals from the North Atlantic (e.g. the hematite-stained grains (HSG) record; Bond et al., 2001) and the Bunker Cave delta18O record are expected to show similar variations (Fig. 5). Cold periods as indicated by increased percentages of HSG indeed coincide in most cases with colder phases in Western Germany (high delta18O values in speleothem calcite).”

Frage zur Plausibilität: Wie konnte Mudelsee die Millenniumszyklen-Interpretation im Fohlmeister et al.-Paper explizit als Co-Autor offensichtlich mittragen, während er nun anscheinend nichts mehr davon wissen will? Wie passt dies zusammen? Was steckt wirklich hinter dieser Kritik?

Ebenso mysteriös ist die im Zeit Online Artikel berichtete Reaktion von Jürg Beer, seinerzeit Co-Autor der wichtigen Nordatlantik-Studie des Bond-Teams:

Einer seiner damaligen Mitautoren aber, der Schweizer Umweltphysiker Jürg Beer, sagt zu den Schlussfolgerungen, die Vahrenholt und Lüning aus der Studie ziehen: “Das ist unseriös. Das kann man nicht machen.”

Mit solch einer pauschalen Kritik ist beim besten Willen nicht viel anzufangen. Weder nennt Beer einen plausiblen Grund, warum die Schlussfolgerungen „unseriös“ wären, noch scheint sich Beer an den Text seines eigenen Abstracts zu erinnern, in dem sowohl die Klimazyklik im Millenniumsmaßstab, als auch die Steuerung durch Sonnenaktivitätsschwankungen ausdrücklich genannt sind (aus Bond et al. 2001):

A solar forcing mechanism therefore may underlie at least the Holocene segment of the North Atlantic’s “1500-year” cycle. The surface hydrographic changes may have affected production of North Atlantic Deep Water, potentially providing an additional mechanism for amplifying the solar signals and transmitting them globally.

Wodurch könnte das Erinnerungsvermögen möglicherweise getrübt worden sein? Hat es vielleicht damit zu tun, dass Jürg Beer mittlerweile als Autor am 5. Klimazustandsbericht des IPCC beteiligt ist?

Meeresspiegelanstieg

Dann schwenkt Toralf Staud zur Frage des Meeresspiegelanstiegs um und wirft uns vor, wir hätten Simon Holgate und Jens Schröter falsch zitiert. Dabei übersieht Staud, dass wir uns hierbei auf Äußerungen beziehen, die schwarz auf weiß in einem Spiegelartikel von Axel Bojanowski vom 25.8.2011 stehen:

“Ob wir seit 1993 eine Beschleunigung haben, ist nicht klar”, sagt John Church vom australischen Klimaforschungsinstitut CSIRO. “Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sich der Meeresspiegel-Anstieg ausgerechnet in dem Jahr beschleunigt haben sollte, als Satelliten in Dienst gestellt wurden”, ergänzt Simon Holgate, Meeresspiegel-Forscher am National Oceanography Centre in Liverpool.

In der Tat wurden Satellitenrohdaten nachträglich kräftig bearbeitet werden, um die angebliche Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in den letzten Jahrzehnten zu erhalten (siehe unser Blogartikel „Nachträgliche Korrekturen der Satelliten-Meeresspiegeldaten: Was nicht passt wird passend gemacht?“). Pegelmessungen können interessanterweise die postulierte „Beschleunigung“ des Meeresspiegelanstiegs nicht nachvollziehen (siehe unsere Blogartikel „Beschleunigte Meeresspiegelanstiege gehören schleunigst in die Mottenkiste“ und „Fallstudien aus aller Welt belegen: Keine Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs während der letzten 30 Jahre“).

Auch der Vorwurf, wir hätten Jens Schröter vom Bremerhavener Alfred Wegener Institut falsch zitiert ist schwer nachvollziehbar. Wiederum diente ein Spiegel-Artikel als Vorlage, diesmal von Markus Becker vom 21.6.2011. Damals ging es um eine neue Studie von Stefan Rahmstorf, der einen beschleunigten Meeresspiegelanstieg an der Küste von North Carolina beobachtet haben will (siehe unser Blogartikel „Senat von North Carolina erteilt Rahmstorfs beschleunigtem Meeresspiegel eine Absage“). Becker schrieb damals auf Spiegel Online:

Doch genau das bezweifeln andere Fachleute. Sie sehen ein Hauptproblem der neuen Untersuchung darin, dass sie letztlich nur auf den Funden von der Küste North Carolinas beruht – was für eine Aussage der globalen Entwicklung zu wenig sein könnte. “Diese Studie eignet sich deshalb überhaupt nicht für Vorhersagen”, meint Jens Schröter vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung.

An dieser Stelle wird besonders gut erkennbar, dass Toralf Staud in der fachlichen Diskussion kaum drinsteckt und mehr Verwirrung als Hilfe zur Klärung leistet. Er zitiert Schröter in seiner Zeit Online-Kritik:

“Es gibt natürlich Landhebungen und -senkungen”, bestätigt Schröter, wenn man ihn anruft. “Aber die können die Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in den letzten Jahrhunderten nicht erklären.”

Offenbar merkt Staud gar nicht, dass sich die Diskussion nicht um die Beschleunigung des Meeresspiegels „in den letzten Jahrhunderten“ sondrn „vielmehr „in den letzten Jahrzehnten“ dreht. Denn diese ist klar erkennbar und plausibel zu erklären. Während der Kleinen Eiszeit war es so kalt, dass Gletscher und Polkappen ordentlich zulegten und der Meeresspiegelanstieg aus diesem Grunde zum Stillstand kam, zum Teil sogar sinkende Meeresspiegel zu beobachten waren. Im Übergang der Kleinen Eiszeit zur Modernen Wärmeperiode begannen die Eismassen dann wieder zu tauen und der Meeresspiegelanstieg zog wieder an. Bis etwa 1940 nahm die Geschwindigkeit des Anstiegs immer weiter zu, blieb dann aber ab 1940 ziemlich konstant. In den letzten Jahrzehnten ist daher keine weitere Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs mehr zu erkennen, wenn man verlässliche Pegelmessungen heranzieht und die in fragwürdiger Art und Weise „korrigierten“ Satellitendaten“ einmal außen vor lässt.

Drohende Sonnenflaute

Staud kritisiert in der Folge die Aussicht, dass die Sonnenaktivität in den kommenden Jahrzehnten bis etwa 2030/2040 abnehmen könnte. Eine solche Entwicklung nimmt die Mehrheit der Astrophysiker als wahrscheinlich an, wie wir ausführlich auf den Seiten 298-308 in unserem Buch „Die kalte Sonne“ darlegen und auch in unserem Blog geschrieben haben.

Wieder verdreht Staud die Situation nach Belieben und schreibt:

In Die kalte Sonne bauen die Autoren ihre Argumentation darauf auf, man könne belastbare Prognosen über die solare Aktivität der Zukunft abgeben. Vahrenholt und Lüning verweisen mehrfach auf Sami Solanki vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Spricht man mit ihm, sagt er, es sei “völlig unmöglich, über den nächsten elfjährigen Sonnenzyklus hinaus in die Zukunft zu schauen”. Aussagen über mehrere Jahrzehnte, wie Vahrenholt und Lüning sie treffen, könne er “nicht unterstützen”.

Staud übersieht hierbei zwei Dinge. Zum einen zitieren wir Solanki lediglich im Zusammenhang mit seinem Nature Artikel von 2004, in dem er zeigen konnte, dass die letzten Jahrzehnte zu den solar aktivsten der letzten 10.000 Jahre gehörten. Zum anderen steht Solanki mit seiner überaus pessimistischen Sichtweise zur Vorhersagbarkeit ziemlich alleine in der Fachwelt dar. Wenn man die Fachliteratur etwas verfolgt hat, wird dies schnell klar. Staud hat es vorgezogen, den Zeit Online Lesern diesen Sachverhalt vorzuenthalten, obwohl ihm mehr als zehn Literaturzitate zu den entsprechenden Publikationen im Vorfeld des Artikels von Lüning alle zur Verfügung gestellt wurden.

Kosmische Strahlung

Schließlich kritisiert Staud noch unseren Umgang mit den Arbeiten von Benjamin Laken. Im Buch gehen wir auf Seite 258 ausführlich auf eine Arbeit von Laken ein, die den bezeichnenden Titel trägt „Cosmic rays linked to rapid mid-latitude cloud changes“. Hier steckt schon im Titel drin, dass in der Studie offensichtlich ein Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Veränderung der Wolkenbedeckung gefunden wurde. Über genau diesen Zusammenhang berichten wir in unserem Buch.

Die Erforschung der Wolkenbildung und der mögliche Einfluss von kosmischer Strahlung befindet sich derzeit in einer heißen Phase. Hier besteht noch viel Forschungsbedarf. Da wundert es nicht, dass in anderen Studien von Laken, der Zusammenhang zwischen den beiden Faktoren nicht nachgewiesen werden konnte. Auf den Seiten 260/261 unseres Buches gehen wir auf diese Diskrepanzen ein und diskutieren basierend auf Diskussionen mit Henrik Svensmark mögliche Fehlermöglichkeiten. Diesen Teil hat Staud offenbar überlesen.

Toralf Staud teilt in seinem Zeit Online Beitrag kräftig aus und verwendet allerlei unschöne Begriffe und Floskeln. Am liebsten hätte er, wenn die zahlreichen Kritiker des IPCC einfach abgeschaltet werden könnten. Zusammen mit Manfred Mudelsee träumt Greenpeace-Magazin-Autor Staud schon davon, dass den unbequemen Klimarealisten einfach der “Anspruch auf Teilhabe am wissenschaftlichen Diskurs” aberkannt werden könnte. Ein netter Gedanke. In Nordkorea und Kuba wäre dieses Vorhaben sicher auch durchführbar.

Der Faktencheck zeigt, dass Stauds Kritik wenig stichhaltig ist. Kann es sich eine ansonsten renommierte Redaktion wie Die Zeit eigentlich leisten, solch einen schwachen und persönlich aggressiven Artikel fachlich weitgehend ungeprüft zu veröffentlichen?

Das Foto oben rechts zeigt Toralf Staud. Quelle: Wikipedia

Zuerst erschienene unter Kritik an der kalten Sonne auf Zeit Online: Was ist dran an den Vorwürfen?




Eine unbequeme Wahrheit: Während der Kleinen Eiszeit waren die Stürme in Europa stärker als heute

Man malte schaurig-apokalyptische Bilder, welche sich in den Köpfen der verängstigten, unklimatischen Zivilbevölkerung allmählich festsetzen. Nur die wenigsten nahmen sich die Zeit, die ungeheuerlichen Prognosen zu überprüfen. Und diejenigen die es taten, trauten ihren Augen nicht.

Die fachliche Grundlage derartiger Szenarien ist überaus dürftig und wichtige Gegenargumente wurden einfach ausgelassen. Überschattet wurde die ganze Szenerie von möglichen Interessenskonflikten der Protagonisten. Wir haben bereits mehrfach über die verschiedenen Gewerke des Extremwetters berichtet (siehe Artikel-Übersicht und unser Blogbeitrag „Die Versicherungswirtschaft und die Klimakatastrophe: Eine unheimliche Liaison“). 

Heute wollen wir uns einmal die Idee vornehmen, dass Europas Stürme in den kommenden Jahrzehnten immer häufiger und heftiger werden würden. Begründet wird dies mit der zu erwartenden Klimaerwärmung. Hierzu zunächst eine kleine Rückblende in den März 2012, als in Hamburg der „Extremwetterkongress“ stattfand. Die Südwest Presse schrieb damals: 

„Klimaexperten tagen derzeit in Hamburg, um die Entwicklung des Wetters zu diskutieren. Ihre Botschaft ist deutlich: Wetterkatastrophen in Deutschland haben zugenommen – und es wird schlimmer werden. Immer mehr Hagel, Starkregen und Stürme: Analysen des Rückversicherers Munich Re zufolge, die gestern beim “Extremwetterkongress” in Hamburg vorgestellt wurden, müssen wir uns warm anziehen: “Die Daten zeigen eindeutig: Die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen in Deutschland hat sich seit 1970 mehr als verdreifacht”, sagte Peter Höppe, Chef der Munich Re-Georisikoforschung. “Veränderungen in der Atmosphäre tragen einen Anteil daran, dass hier immer mehr Wetterextreme auftreten.” Der Trend setze sich fort. “Für die nächsten 30 Jahre rechnen Klimamodelle in Deutschland vor allem mit einer Zunahme der Sturmintensität und mit mehr Starkniederschlägen, die zu Überschwemmungen führen”, erklärte Höppe.“ 

Und auf Zeit Online war zu lesen: 

„Der [Deutsche Wetterdienst] DWD geht davon aus, dass die Zahl heißer Tage, die Starkniederschläge und die Anzahl der Winterstürme um bis zu 50 Prozent zunehmen.“ 

Auch andere Klimadiskutanten sehen mehr Stürme am Horizont der mittleren Breiten. So veröffentlichte im April 2012 eine britisch-deutsche Forschergruppe um Tim Woolings von der University of Reading in nature geoscience eine neue Studie, in der sie den derzeit schwächelnden Golfstrom als Auslöser von vermehrten Stürmen im östlichen Nordatlantik und in Europa sehen. Durch die Klimaerwärmung würde der Golfstrom allmählich an Kraft verlieren, was dann über Umwege die Sturmtätigkeit befördert, wie Der Standard am 3.4.2012 berichtete (siehe auch Beitrag auf scinexx): 

„Je schwächer die thermohaline Zirkulation ist, desto geringer wird die Zufuhr von warmem Oberflächenwasser in den nördlichen Teil des Nordatlantiks. Dadurch nimmt das Nord-Süd-Gefälle in der Wasseroberflächen-Temperatur zu und beeinflusst somit auch das Temperatur-Gefälle in der unteren Atmosphäre. Dieser so genannte Temperaturgradient ist sehr wichtig für die Entstehung von Tiefdruckgebieten. Je höher der Temperaturgradient, desto mehr potentielle Energie steht für die Entwicklung eines Sturms zur Verfügung. Die Stürme können dadurch extremer werden.“ 

Aber wie kamen die Forscher auf diesen Zusammenhang? Nun, sie verwendeten einen ganzen Strauß der offiziellen IPCC-Klimamodelle. Und eben diese Modelle mussten in der Vergangenheit sehr viel Kritik einstecken (siehe z.B. unser Buch „Die kalte Sonne“). Weder können diese Modelle die Klimageschichte der letzten 10.000 Jahre reproduzieren, noch haben sie den Erwärmungsstop seit 1998/2000 vorhergesagt. Sollten eben diese fehlerhaften Modelle nun wirklich in der Lage sein, die Sturmentwicklung korrekt vorherzusagen? Es dürfen Zweifel angemeldet werden. 

Schon gibt es die ersten, die auf den Sturmangst-Zug aufspringen und das ihnen vermeintlich drohende Leid öffentlich beklagen. Hierzu gehört beispielsweise Christoph Rullmann von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der jetzt dringend Hilfe für die Buche fordert. Nachdem das Waldsterben der 1980er Jahre durch den Einsatz von Filtern auf den Kraftwerks- und Fabrikschloten in letzter Sekunde noch einmal abgewendet werden konnte, drohe der Buche nun neues Ungemach, sagte Rullmann am 3.2.2012 im Deutschlandradio

„Aber diese Entwicklung, die sozusagen für den Wald positiv sich gestaltet hat, die wird jetzt überlagert durch die Veränderungen des Klimawandels, der zum Beispiel durch Stürme, durch diese Trockenereignisse, die wir immer stärker haben – wir hatten ja auch wieder dieses Jahr ein sehr trockenes Frühjahr, und das belastet natürlich die Wälder extrem.“ 

Und auf Zeit Online: machte sich bereits Claudia Kemfert Sorgen, ob die Windmühlen mit den von den Modellierern geplanten Stürmen wohl klarkommen werden: 

„Die Zunahme extremer Wettereinflüsse habe auch Auswirkungen auf die Energieversorgung: Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagte, dass die Anfälligkeit für Naturkatastrophen steigen werde, weil Deutschland in den kommenden vier Jahrzehnten den Anteil der erneuerbaren Energien auf 80 Prozent erhöhen wolle. Die Windgeschwindigkeit beispielsweise werde zeitweise geringer, dann wieder stärker als bisher. Das sei für die Windkraftanlagen problematisch, sagte Kemfert. Extreme Stürme könnten die Stromleitungen beeinträchtigen. Die Zunahme extremer Wetterphänomene bringe die Energiewende zwar nicht in Gefahr, aber man müsse sich auf eventuelle Ausfälle vorbereiten.“ 

Zeit für einen Faktencheck 

Es wäre also in der Tat nicht ganz unwichtig zu wissen, was da in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auf uns zukommt. Also: Zeit für einen Faktencheck. Um es noch einmal zu betonen: Bei fast allen der oben skizzierten Aussagen handelt es sich um theoretische Projektionen für die Zukunft. Da man bei virtuellen Welten aber nie so ganz sicher sein kann, sollte sich ein jeder Modellierer verpflichtet fühlen, die Eckwerte seiner Berechnungen mit der Realität abzugleichen. Wenn man im Artikel des Standard zur oben genannten Golfstrom-Studie schmökert, bekommt man eine erste Ahnung davon, dass ein solcher Arbeitsschritt wohl notwendig ist: 

„Meteorologen und Ozeanologen in aller Welt müssen sich nun Gedanken machen, wie sensitiv ihre Modelle sind. Denn trotz Übereinstimmungen im Verhältnis zwischen den Änderungen im Ozean und in der Atmosphäre weichen die einzelnen Modelle im Ergebnis teilweise stark voneinander ab.“ 

Ganz so toll scheint es also doch nicht zu passen. Eine Grundcharakteristik der theoretischen Rechnungen scheint zu sein, dass ein wärmeres Klima in den Computermodellen auf komplexe Art und Weise eine Steigerung der Sturmtätigkeit in mittleren Breiten hervorruft. Ein durchaus legitimer Ansatz könnte man meinen, warum auch nicht. Bevor man nun jedoch sehr viel Arbeitszeit und riesige Forschungsgelder in die Ausarbeitung dieser Arbeitshypothese steckt, sollte man zuvor noch einen wichtigen Plausibilitäts-Check durchführen. 

Und der liegt eigentlich auf der Hand: Wenn warme Temperaturen mehr Stürme in unserer Region produzieren, dann müsste es zu kälteren Zeiten doch entsprechend windstiller gewesen sein. Dabei mangelt es nicht an geeignetem Fallbeispiel-Material für diese Überprüfung: Während der Kleinen Eiszeit, die von 1400 bis 1850 andauerte, lag die Temperatur um etwa ein Grad unter dem heutigen Niveau. Also eigentlich doch kein Problem. Man nehme ein paar Studien über die Sturmhistorie der letzten 400 Jahre und los geht’s. Man möchte meinen, dass die diversen Sturmintensivierungs-Vertreter diesen simplen Plausibilitäts-Check doch sicher durchgeführt haben. Oder etwa nicht? 

Die traurige Wahrheit: Gerade diesen Arbeitsschritt hat man offenbar ausgelassen. Wir wollen uns daher nützlich machen, und den Check hier nachholen. 

Im Juli 2012 berichteten wir an dieser Stelle über die stürmische Vergangenheit der französischen Mittelmeerküste. Ein französisches Forscherteam um den Geologen Pierre Sabatier hatte untersucht, wie sich Stürme und Erderwärmung in der Region historisch zueinander verhalten haben. Das überraschende Resultat der Studie: Die Stürme traten bevorzugt in Kälteperioden auf. Die Sonnenaktivität spielte dabei eine wichtige Rolle: Immer wenn die Sonne schwächelte, wurde es kalt und stürmisch. Wenn die Sonne wieder aufdrehte, stiegen die Temperaturen und der Wind flaute wieder ab (siehe unseren Blogartikel „Wann gab es die schlimmsten Stürme an der französischen Mittelmeerküste? Immer wenn die Sonne schwächelte und die Temperaturen fielen!“). Hierzu passt eine Studie des Science & Public Policy Institutes (SPPI), das zusammen mit CO2Science Frankreichs Sturmentwicklung während der letzten Jahrhunderte analysierte. Unter anderem nahmen sie dabei auch den Golf von Aigues-Mortes an der Mittelmeerküste unter die Lupe. Die beiden sturmreichsten Phasen ereigneten sich hier 455 n. Chr. sowie 1700-1900 n. Chr., also während der Kälteperioden der Völkerwanderungszeit sowie der Kleinen Eiszeit.

Ganz offensichtlich suggerieren hier die theoretischen Modellierungsbemühungen etwas, was es in der Realität gar nicht gegeben hat. Die Sturmreichen Phasen Europas fielen nämlich die Kältephasen, wohingegen die Stürme in den warmen Zeiten abebbten. 

Eine ähnliche Situation finden wir in den Niederlanden. Auch hier war die Kleine Eiszeit sehr viel sturmreicher als die nachfolgende Wärmephase (siehe unser Blogartikel „Die kräftigsten Stürme gab es in Holland während der Kleinen Eiszeit“). Hiermit kompatibel ist eine neue Studie von Stephen Cusack von Risk Management Solutions, die im Juni 2012 im Fachmagazin Climate Change erschien. Cusack konnte zeigen, dass die Stürme in den Niederlanden einem etwa 50-Jährigen Zyklus folgen und derzeit in einer Rekordflaute stecken, die es in den letzten 100 Jahren in dieser Art noch nicht gegeben hat. Die Studie wurde u.a. auf Spiegel Online und notrickszone besprochen. 

Auch für Großbritannien gibt es einen Überblick zur historischen Sturmentwicklung. Eine entsprechende Studie wurde im Mai 2012 von SPPI und CO2Science veröffentlicht. Während des 20. Jahrhunderts traten in dieser Region zwei besonders sturmreiche Phasen auf, nämlich in den 1920er und 1990er Jahren. Da diese Sturm-Maxima zu ganz unterschiedlichen Temperaturniveaus entstanden, kann die Klimaerwärmung hier offensichtlich keinen Einfluss genommen haben. Schaut man zudem in Großbritannien in Richtung Kleine Eiszeit, so wüteten auch hier die allerschlimmsten Stürme während dieser natürlichen Kältephase. 

 
 

Abbildung 1: Entwicklung von sehr starken Stürmen auf den Britischen Inseln im 20. Jahrhundert. Quelle: SPPI nach Allan et al. (2009) 

Keine Zunahme von Stürmen in Europa 

Aber die Modellierer sind nicht nur in die Warm-Kalt-Falle getappt. Wenn man schlimme Stürme für die Zukunft vorhersagt, müsste man doch auch in den letzten 40 Jahren diesen Trend bereits bemerkt haben, denn dies soll ja die Zeit gewesen sein, wo Treibhausgase angeblich die Temperatur fast im Alleingang ein halbes Grad nach oben gedrückt haben. 

Klaus-Eckart Puls hat sich durch Pressemitteilungen und Medienartikel gewühlt, um herauszufinden, ob die verschiedenen wissenschaftlichen Stellen in Deutschland schon einen solchen Anstieg der Sturmtätigkeit bei uns registriert haben (siehe Berichte auf EIKE und Schmanck). Das Ergebnis fällt deutlich aus: Nein, einen Trend zu stürmischeren Zeiten ist derzeit weit und breit nicht in Sicht. 

Olaf Stampf schrieb im Spiegel 2007 in seinem Artikel „Abschied vom Weltuntergang“:

Unbegründet ist wohl auch die weitverbreitete Befürchtung, dass im Treibhausklima Superstürme mit nie dagewesener Wucht die Dörfer und Häuser verwüsten werden. Aus den gegenwärtigen Langzeitsimulationen lässt sich ein solcher Trend jedenfalls keinesfalls ableiten. “In unserem Computermodell brauen sich weder mehr Stürme noch stärkere Stürme über uns zusammen”, versichert Jochem Marotzke, Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie, eines weltweit führenden Zentrums der Klimaforschung. “Nur die Zugbahnen der Tiefdruckgebiete ändern sich geringfügig – in Skandinavien wird es stürmischer, am Mittelmeer etwas ruhiger.” 

Auf der Webseite der Wirtschaftswoche lesen wir: 

Dass beispielsweise Stürme weltweit zugenommen hätten, kann Hans von Storch vom Meteorologischen Institut der Universität Hamburg und selbst Autor für den Weltklimarat, nicht bestätigen. „Bei der Anzahl von Taifunen in Asien, Polarstürmen und Starkwinden über der Nord- und Ostsee hat unser Team für die vergangenen Jahre keine Zunahme festgestellt“, sagt von Storch. Auch in den nächsten 20 Jahren werde der Anstieg so gering sein, dass er nicht einmal messbar sei. 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete am 21.12.2009 in einer Pressemitteilung: Insgesamt ist laut DWD im vergangenen Jahrzehnt [2000-2009] aber keine Zunahme der großräumigen Stürme festzustellen. Zwei Jahre zuvor hatte die Organisation am 22.1.2007 in einer Pressemitteilung bereits erklärt: “Betrachtet man die Stürme und Orkane der letzten 30 Jahre, so hat bislang weder deren Häufigkeit noch deren Intensität zugenommen“. 

Zum gleichen Ergebnis kommt eine Untersuchung von Helmut Kraus und Ulrich Ebel: In den letzten 200 Jahren hat es über dem Nordatlantik ein ständiges Auf-und-Ab der Sturm-Aktivitäten gegeben. Selbst die extreme Orkan-Häufigkeit um 1990 wurde schon deutlich früher um 1890 sowie um 1915 übertroffen. Ein Klima-CO2-Signal ist dabei bis heute nicht erkennbar: “…daß die Intensität der Stürme in der Deutschen Bucht einer natürlichen Multidekadenschwankung unterliegt, aber in den letzten 120 Jahren keinerlei mit einer Klimaänderung zusammenhängenden Trend zeigt“. 

Auch das Helmholtz-Zentrum Geesthacht hat Interessantes herausgefunden, wie das Institut in einer Pressemitteilung vom 16.9.2012 verbreitete: 

Wissenschaftler am GKSS-Forschungszentrum Geesthacht haben gezeigt, daß die Häufigkeit von polaren Wirbelstürmen im Nord-Atlantik, so genannten Polartiefs, im Zuge der globalen Erwärmung abnehmen kann. 

Eine Frage an alle Versicherungsmitarbeiter, Extremwetterforscher und Medienschaffende, die weiterhin eine Zunahme der Stürme in Deutschland und dem Rest Europas favorisieren: Wie redlich ist es eigentlich, die in diesem Beitrag angeführten Gegenargumente einfach so zu ignorieren? Wäre es nicht endlich an der Zeit, sich ernsthaft mit den Einwänden zu beschäftigen? 

Mit Dank an Klaus-Eckart Puls für Materialbereitstellung. 

Weitere Papers zur Sturmdiskussion gibt es auf Popular Technology.net

Dr. Sebastian Lüning; zuerst erschienen bei Die Kalte Sonne




Fallstudien aus aller Welt belegen: Keine Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs während der letzten 30 Jahre

Bereits im Jahr 2009 hatte sich eine internationale Forschergruppe aus Frankreich, Spanien und Großbritannien um Guy Wöppelmann mit der Frage beschäftigt, welchen Einfluss Land-Hebungen und -Senkungen auf Meeresspiegelmessdaten von Küstenpegeln haben. In der in den Geophysical Research Letters erschienenen Studie untersuchten die Wissenschaftler weltweit 227 Stationen deren Höhe im Rahmen eines globalen Netzwerks mithilfe des satellitengestützten Global Positioning Systems (GPS) genau erfasst wurde. 160 dieser Stationen liegen in einer Entfernung von höchstens 15 km von Küstenpegeln. Auf diese Weise konnten die Forscher vertikale Bewegungen der Pegel bestimmen und die Meeresspiegeldaten der Pegel entsprechend korrigieren. Für das letzte Jahrhundert konnte auf diese Weise ein mittlerer globaler Meeresspiegelanstieg von 1,61 mm pro Jahr ermittelt werden. Von 1900 bis 1940 stieg der Meeresspiegel etwas langsamer an (Abbildung 1). Um 1940 schaltete der Meeresspiegelanstieg dann auf eine höhere Geschwindigkeitsstufe, die bis heute relativ stabil beibehalten wurde. Eine weitere Beschleunigung war während der letzten 70 Jahre nicht zu verzeichnen. Die Beschleunigung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war dabei zu erwarten und ist in den Übergang von der Kleinen Eiszeit in die Moderne Wärmeperiode einzuordnen (siehe unser Blogartikel „Der Meeresspiegel steigt! Seit 15.000 Jahren“).

Abbildung 1: Meeresspiegelentwicklung der letzten 100 Jahre für Nordeuropa (oben) und Nordwest Amerika (unten) auf Basis von Küstenpegeln. Landhebungen und -Senkungen wurden für die untersuchten Stationen mit GPS bestimmt und bei der Erstellung der Meeresspiegelkurve berücksichtigt. Seit 1940 ist keine Beschleunigung des Anstiegs mehr zu verzeichnen. Quelle: Wöppelmann et al. (2009).
Ein weiteres bedeutendes Paper zur Meeresspiegelentwicklung erschien Ende Juni 2012 in den Geophysical Research Letters. Ein internationales Wissenschaftlerteam um Olivier Henry vom Centre National de la Recherche Scientifique in Toulouse führte für die vergangenen 60 Jahre eine Untersuchung an 62 Küstenpegeln an den arktischen Küsten Norwegens und Russlands durch. Zunächst korrigierten die Forscher Hebungs- und Senkungsbewegungen im Zusammenhang mit der letzten Eiszeit sowie andere Effekte. Die auf diese Weise rekonstruierte Meeresspiegelkurve des Arktischen Ozeans zeigt einige überraschende Merkmale. Zunächst einmal blieb der Meeresspiegel ab 1950 für drei Jahrzehnte relativ stabil und verharrte auf einem Plateau (Abbildung 2). Erst ab 1980 stieg der Meeresspiegel schließlich an und erreichte um 1990 seinen Höhepunkt, der bis heute nicht mehr übertroffen wurde. Im Laufe der 1990er Jahre fiel der Meeresspiegel wieder. Ab 1995 stieg er dann wieder an, erreicht aber nicht mehr das Meeresspiegelniveau von 1990. Von 1995 bis 2009 errechneten die Autoren eine mittlere Meeresspiegelanstiegsrate von 4 mm/Jahr.
Der Meeresspiegelverlauf entwickelte sich dabei über fast den gesamten Untersuchungszeitraum synchron zur Arktischen Oszillation (AO), einem bedeutenden Ozeanzyklus in der Region (Abbildungen 2 und 3). Erst in den letzten 10 Jahren scheint sich der Zusammenhang etwas zu entkoppeln, obwohl die Zeitspanne wohl noch zu kurz ist, um dies mit Sicherheit – auch mit Blick in die Zukunft – sagen zu können. Der synchrone Absturz von Meeresspiegel und Arktischer Oszillation 2009 zeigt, dass die AO wohl auch in Zukunft einen maßgeblichen Einfluss auf das Meeresspiegelgeschehen in der Arktis nehmen wird. 
Ähnlich wie bei der Temperaturentwicklung müssen auch bei der Meeresspiegelinterpretation in einigen Regionen der Erde auf jeden Fall Ozeanzyklen berücksichtigt werden. Ozeanzyklen können den Meeresspiegel nach oben und nach unten drücken, Anstiege beschleunigen, verlangsamen und sogar ins Negative umschlagen lassen. Eine generelle und belastbare Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs durch schmelzende Eismassen während der letzten drei Jahrzehnte lässt sich im Arktischen Ozean nicht belegen.

Abbildung 2: Meeresspiegelentwicklung in der Arktis für die vergangenen 60 Jahre (rote Kurve). Von 1950 bis 2000 verlaufen die Meeresspiegeländerungen weitgehend synchron zur Arktischen Oszillation (AO, schwarze Kurve), einem bedeutenden Ozeanzyklus in der Region. Abbildung aus Henry et al (2012).
 
Abbildung 3: Arktischer Oszillations-Index (Quelle: Wikipedia).
Gehen wir nun auf die andere Seite der Erde, nach Neuseeland. In Neuseeland und anderen Gebieten der südlichen Hemisphäre gibt es nur wenige Küstenpegelmessungen die bis 1900 zurückreichen. Die beiden neuseeländischen Forscher John Hannah und Robert Bell von der University of Otago bzw. dem National Institute of Water and Atmospheric Research veröffentlichten im Januar 2012 im Journal of Geophysical Research zusätzliche historische Pegelmessreihen aus Neuseeland. In den neuen Kurven lässt sich eine zweigeteilte Entwicklung erkennen, wobei sich die Anstiegsgeschwindigkeit um 1940 leicht erhöhte und seitdem stabil blieb (Abbildung 4). Die neuseeländische Entwicklung ähnelt dabei der globalen Situation, wie sie in der zuvor besprochenen Studie der Wöppelmann-Gruppe erarbeitet wurde. Der in Neuseeland ermittelte Langzeittrend von 1,7 mm Meeresspiegelanstieg pro Jahr entspricht dabei in etwa dem globalen Wert. Auch in Neuseeland ist keinerlei Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in den letzten 30 Jahren zu erkennen.

Abbildung 4: Meeresspiegelentwicklung an vier neuseeländischen Küstenpegeln. Eine Beschleunigung des Anstiegs ist für die vergangenen 70 Jahre nicht zu erkennen. Abbildung aus Hannah & Bell (2012).
Bemerkenswert an der Studie von Hannah und Bell ist auch, dass die neuseeländische Meeresspiegelentwicklung durch Zyklen im Jahrzehnt-Maßstab geprägt ist. Der Meeresspiegel stieg und sank dabei im Takt der pazifischen Meereszyklen (Southern Oscillation Index, SOI und andere) (Abbildung 5).
Siehe auch Bericht vom NIPCC.

Abbildung 5: Dargestellt sind vier neuseeländische Meeresspiegel-Pegelmessreihen (dünne graue, schwarze und blaue Linien), die mit dem Südlichen Oszillationsindex, einem pazifischen Ozeanzyklus (SOI, fette schwarze Linie), verglichen werden. Es besteht eine gute Übereinstimmung zwischen Meeresspiegel und Meereszyklus. Der Meeresspiegel stieg und sank dabei im Takt der pazifischen Meereszyklen. Abbildungsquelle: Hannah & Bell (2012).
Nicht weit davon entfernt forschte ein internationales Team um Roland Gehrels von der University of Plymouth. Im Januar 2012 veröffentlichte die Gruppe in den Earth and Planetary Science Letters eine neue Studie der Meeresspiegelgeschichte Tasmaniens (einer Insel vor der Küste Südost-Australiens) und Neuseelands. Anhand von Salzmarschablagerungen konnten die Wissenschaftler die Meeresspiegelentwicklung für die vergangen 6000 Jahre rekonstruieren. Besonderes Augenmerk schenkten sie dabei den letzten 200 Jahren. Zur Altersdatierung verwendeten Gehrels und Kollegen Radiokarbonalter sowie andere Isotopenmethoden auf Basis von Cäsium und Blei. Der Meeresspiegel wurde anhand von fossilen Einzellern, sogenannten Foraminiferen bestimmt.
Die Studie zeigte, dass sich der Meeresspiegel während der letzten 6000 Jahre innerhalb eines Bereichs von etwa einem halben Meter bewegte. Zwischen 1900 und 1950 stieg der Meeresspiegel mit einer Rate von 4,2 mm pro Jahr an (Abbildung 6). Während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlangsamte sich der Meeresspiegelanstieg jedoch hingegen merklich und erreichte im Durchschnitt nur noch 0,7 mm pro Jahr. Ähnliche Resultate ergaben sich für das südliche Neuseeland. Eine Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in den letzten Jahrzehnten ist im australisch-neuseeländischen Studiengebiet nicht zu erkennen. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Der Meeresspiegelanstieg hat sich sogar gegenüber der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts verlangsamt.

Abbildung 6: Meeresspiegelentwicklung von Tasmanien während der vergangenen 200 Jahre. Zwischen 1900 und 1950 stieg der Meeresspiegel mit einer Rate von 4,2 mm pro Jahr an. Während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlangsamte sich der Meeresspiegelanstieg hingegen merklich und erreicht im Durchschnitt nur noch 0,7 mm pro Jahr. Abbildungsquelle: Gehrels et al. (2012).
Auch terradaily berichtete über die Tasmanien-Publikation. Jedoch scheint es den Autor des Terradaily-Berichts kaum zu interessieren, dass die Meeresspiegelanstiegsrate in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so dramatisch abgenommen hat, obwohl doch der CO2-Austoß zeitgleich stetig anstieg. Stattdessen wird auf einen angeblichen anthropogenen Einfluss in den 1990er Jahren verwiesen, der jedoch in den Originaldaten kaum erkennbar ist.
Bleiben wir noch kurz im Pazifik und reisen wir nun im Rahmen unserer Urlaubs-Meeresspiegel-Serie weiter auf das Tarawa Atoll, das Teil der Republik Kiribati ist. Das Atoll ist eines dieser Gebiete, von denen immer gesagt wird, dass der Untergang wegen des unerbittlichen Meeresspiegelanstiegs nur noch eine Frage der Zeit sei. Umweltaktivisten-Organisatione wie Greenpeace verwenden die Kiribati-Atolle gerne, um die angeblich dramatischen Folgen des Meeresspiegelanstiegs zu verdeutlichen, unter anderem auf dem Klimagipfel von Kopenhagen vor einigen Jahren. Nun hat sich Simon Donner von der University of British Columbia die
Meeresspiegelentwicklung des kiribatischen Tarawa-Atolls für die vergangenen 20 Jahre einmal näher angeschaut. Die Ergebnisse hat er im April 2012 in der Fachpublikation Eos veröffentlicht. Und nun halten Sie sich bitte fest: Pegelmessungen zeigen, dass der Meeresspiegel um Tarawa in dieser Zeit überhaupt gar nicht angestiegen ist (Abbildung 7).
Die in der Kurve enthaltenen Schwankungen gehen überwiegend auf El Nino-Effekte zurück. So fiel 1998 der Meeresspiegel um satte 45 cm, im Übergang von einem starken El Nino zu einem La Nina. Meeresspiegelanstiege von bis zu 15 cm ereigneten sich in Tarawa im Zusammenhang mit den El Nino-Ereignissen 2002-2003, 2004-2005 und 2009-2010 (Abbildung 7). Donner weist zudem darauf hin, dass auf Tawara Landgewinnungs- und andere Küstenbaumaßnahmen
stattgefunden haben, die an einigen Stellen des Atolls zu verstärkter Erosion und vermehrten Überflutungen geführt haben. Zudem werden an den Stränden und Korallenriffen der Atolle von den Einheimischen traditionell Baumaterialien gewonnen, was ebenfalls das Überflutungsrisiko erhöht. Donner schreibt in seinem Artikel:
„Das Ignorieren von Meeresspiegelbeiträgen aus der natürlichen Variabilität sowie aus direkten menschengemachten Veränderungen an der Küste kann dazu führen, dass bestimmte Überflutungsereignisse und Küstenveränderungen fälschlicherweise dem Meeresspiegelanstieg zugerechnet werden. Tarawa ist das am leichtesten zu erreichende Atoll der Kiribati-Inselgruppe und stellt ein von Journalisten und Aktivisten gern besuchtes Reiseziel dar, um von dort über die Folgen des Meeresspiegelanstiegs für flache Inseln zu berichten. […] Die Medien verwenden dabei Bilder von überfluteten Häusern und über Dämme spülenden Wellen, welche jedoch während seltener, nicht repräsentativer Ereignisse an einem flutgefährdeten Flecken gemacht wurden, teilweise verursacht durch menschliche Baumaßnahmen. Dies Bilder können den falschen Eindruck erwecken, das Tarawa einer dauerhaften Überflutungsgefahr durch einen steigenden Meeresspiegel ausgesetzt wäre. Das Zuordnungsproblem wird durch die politische Situation weiter verschärft. Die Regierung von Kiribati sieht sich der schwierigen Herausforderung gegenüber, internationale Beachtung für lokale Klimaschäden auf sich zu ziehen, um Hilfe bei Anpassung und Schadensminderung zu erhalten. Die Interpretation der Gründe von Küstenveränderungen und Überflutungsereignissen, sowie die Vorhersage von Folgen des Meeresspiegelanstiegs ist schwierig für ein solches Entwicklungsland mit nur begrenzten Ressourcen für wissenschaftliche Untersuchungen.“ 
Siehe auch Artikel von Mark Lynas und Roger Pielke Sr.

Abbildung 7: Meeresspiegelentwicklung des Tarawa-Atolls in der zentralpazifischen Republik Kiribati auf Basis einer Pegelmessreihe. Schwankungen gehen überwiegend auf El Nino-Effekte zurück. Langfristig ist der Meeresspiegel konstant geblieben. Ein Anstieg ist nicht zu erkennen. Abbildungsquelle: Donner (2012).
Kehren wir nun zurück in heimische europäische Gefilde. Im Mai 2012 erschien in den Quaternary Science Reviews eine Studie eines internationalen Forscherteams um Eduardo Leorri von der East Carolina University. Die Gruppe untersuchte die Meeresspiegelgeschichte in der Bucht von Biskaya während der letzten 10.000 Jahre anhand von Bohrungen. Den Meeresspiegel rekonstruierten die Wissenschaftler auf Basis von Fossilinhalt, Sandgehalt und anderen geologischen Merkmalen.
Die Entwicklung lässt sich in zwei Phasen unterteilen. Ein schneller Meeresspiegelanstieg fand von 10.000 bis 7000 Jahre vor heute statt (Abbildung 8). Der Meeresspiegel stieg damals um etwa 22m an, was einem mittleren Anstieg von über 7 mm pro Jahr entspricht. Vor 7000 Jahren verlangsamte sich dann der Anstieg.

Abbildung 8: Meeresspiegelgeschichte der Bucht von Biskaya. Abbildungsquelle: Leorri et al. (2012).
Die Ergebnisse verglichen Eduardo Leorri und seine Kollegen mit Küstenpegelmessungen der vergangenen 200 Jahre aus der Region. Wie nicht anders zu erwarten, stieg der Meeresspiegel während der Kleinen Eiszeit kaum an, fiel zum Teil sogar. Dies betrifft in der Bucht von Biskaya die Zeit zwischen 1800 und 1900 (Abbildung 9). Eiskappen und Gletscher waren in der Kleinen Eiszeit stabil und wuchsen zum Teil sogar an. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als das Eisschmelzen allmählich wieder begann, zog dann auch der Meeresspiegelanstieg wieder an (Abbildung 9). Eine außergewöhnliche Beschleunigung des Anstiegs während der letzten drei Jahrzehnte ist in den Meeresspiegeldaten aus der Bucht von Biskaya nicht zu erkennen.

Abbildung 9: Küstenpegelmessungen aus der Bucht von Biskaya. Wie auch in anderen Studien ist ab ca. 1900 eine Beschleunigung des Anstiegs zu erkennen, welche den Übergangsbereich der Kleinen Eiszeit zur Modernen Wärmeperiode markiert. Abbildungsquelle: Leorri et al. (2012).
Es ist wahrscheinlich, dass sich der Meeresspiegel während der letzten tausenden von Jahren in Wellen entwickelte, die weitgehend parallel zu den Klima- bzw. Temperaturzyklen abliefen. Während der Kälteperioden wie etwa der Kleinen Eiszeit stagnierte bzw. fiel der Meeresspiegel, während der Wärmeperioden wie etwa der Römischen Wärmeperiode, Mittelalterlichen Wärmeperiode und Modernen Wärmeperiode zog die Anstiegsgeschwindigkeit dann wieder an. Eine umfangreiche Darstellung dieser vorindustriellen Meeresspiegelentwicklung liegt von Tony Brown vor, der seine Ergebnisse auf Judith Curry’s Blog veröffentlicht (Blogartikel, ausführliche pdf-Version). Eilige Leser seien auf die Seiten 23-26 des pdf verwiesen, wo Brown interessante Überlegungen zum Meeresspiegel der letzten 2000 Jahre anstellt. Unter Bezugnahme auf eine Arbeit eines Teams um Aslak Grinsted von der University of Lapland von 2010 im Journal Climate Dynamics wird diskutiert, ob der höchste Meeresspiegel der Nacheiszeit möglicherweise zur Zeit der Mittelalterlichen Wärmeperiode herrschte (Abbildung 10). Danach wäre der Meeresspiegel während der Kleinen Eiszeit wieder abgefallen, um dann im Übergang zur Modernen Wärmeperiode wieder anzusteigen. Möglicherweise wurde das mittelalterliche Niveau heute noch gar nicht wieder erreicht. Ein interessanter Gedanke. Auf jeden Fall müssen diese Effekte bei der Zuordnung von natürlichen und anthropogenen Ursachen des aktuellen Meeresspiegelanstiegs berücksichtigt werden, was leider noch viel zu wenig geschieht. Ähnlich zur Hockey Stick Episode zeigt der historisch-geologische Kontext, dass auch die Meeresspiegelentwicklung keineswegs so ereignislos und monoton war wie von einigen Klimadiskutanten angenommen.

Abbildung 10: Modell der Meeresspiegelentwicklung der letzten 2000 Jahre. Die dicke schwarze Kurve ab 1700 entspricht einer geologischen Rekonstruktion von Jevrejeva et al. (2006). Verändert nach Grinsted et al. (2010).
Eine interessante Diskussion der Frage, ob sich der globale Meeresspiegelanstieg im letzten Jahrzehnt gegenüber dem letzten Jahrhundert beschleunigt hat, führte Paul Homewood im Mai 2012 auf WUWT. Dabei ging er insbesondere der Frage nach, warum Pegelmessungen nur einen Anstiegswert von etwa 2,0 mm pro Jahr oder weniger zeigen (z.B. wie in einer Studie von Douglas), während Satellitendaten mit 2,8 mm/Jahr fast einen Millimeter höhere Wert anzeigen. Homewood überprüfte dazu eine Reihe von Küstenpegelmessungen und kam zu folgendem Ergebnis:
„Meine Analyse ergab keinen Hinweis auf eine kürzliche Beschleunigung der langjährigen Meeresspiegelanstiegsrate. Die Anstiegsrate beträgt noch immer 2 mm pro Jahr oder sogar weniger. Zusätzlich zeigt die Auswertung von Daten aus der südlichen Hemisphäre an, dass sich der Anstieg sogar möglicherweise verlangsamt hat. Die untersuchten Datenserien sind zwar in beiden Fällen statistisch klein und besitzen eine ungenügende geographische Abdeckung. Trotzdem besitzen sie eine ähnliche Datendichte wie die Original-Arbeit von Douglas [mit der Homewood seine Ergebnisse vergleicht], einer Arbeit die allgemein als sorgfältige Abschätzung des Meeresspiegelanstiegs im 20. Jahrhundert angesehen wird (z.B. verwendet der IPCC einen Wert von 1,7 mm/Jahr).  
Die Abweichung der Satellitendaten kann aus logischen Gesichtspunkten nur auf einen oder mehrere der folgenden Gründe zurückgehen: 
1)    Die Original-Douglas Studie könnte auf nicht repräsentativen oder fehlerhaften Daten basieren. Falls dies der Fall wäre, würde die in der Douglas-Studie ermittelte Anstiegsrate von 1,85 mm pro Jahr für das 20. Jahrhundert den wahren Wert signifikant unterschätzen.
2)    Die Satellitenmessungen könnten falsch sein.
3)    Der Zeitraum für den Satellitendaten zur Verfügung stehen (20 Jahre) könnte zu kurz sein, um einen verlässlichen Langzeittrend abzubilden, insbesondere weil der Beginn der Datenreihe an einem Tiefpunkt eines Zyklus liegt.
4)    Der Ausschluss von 11 Meßstationen aus der Rekonstruktion [von Homewood] könnte die Rate des Meeresspiegelanstiegs reduziert haben. Allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass diese 11 Stationen einen starken Beschleunigungstrend besitzen, während die 12 verbliebenen keinen Trendwechsel anzeigen. Dies konnte zudem für die Südhemisphäre bestätigt werden.“
Unsere kleine Meeresspiegel-Weltreise war wenig ergiebig – oder sogar äußerst ergiebig, je nachdem wie man es sieht. Anzeichen für eine Beschleunigung des Meeresspiegels während der letzten 30 Jahre haben wir in keiner der Studien gefunden. Es sieht nicht gut aus für die Fans der Beschleunigung.
Dr. Sebastian Lüning; zuerst erschienen auf Kalte Sonne  
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