Mojib Latif war in den 90er und Nuller Jahren präsenter als Schellnhuber und Rahmstorf. Sein Running Gag war die Vorhersage, daß wir gar keine Winter mit Eis und Schnee mehr haben würden. Dieses gefühlte Wissen wurde in den vergangenen drei, vier Jahren bereits widerlegt; mit dem europäischen Eissturm in den Alpen im Dezember, der im Februar dann sogar durch Israel und die Wüste der arabischen Halbinsel fegte, wurde es sogar richtig peinlich.

Folgerichtig sah man den Predigersohn in der letzten Zeit in ARD und ZDF gar nicht mehr. (Oder hat ihn jemand gesehen?) Nicht, daß ihn Dunja Hayali oder Claus Kleber im Interview zum Schwitzen bringen würden; aber um des journalistischen Rufs willen müßten sie ihn schon auf die erfundene Vorhersage im eigenen Sender 20 Jahre früher ansprechen. Da zieht es der mit etlichen Preisen bedachte Meteorologe vor, im Hintergrund bei der Deutschen Gesellschaft Club of Rome zu wirken. Was paßt: Der Rom-Club war eine der ersten Alarm-NGOs, die vor 50 Jahren das Zeitalter der Panikmache via Gesundheit und Umwelt als politisches Instrument einläuteten.

Latif hat schlicht den Fehler gemacht, seine Vorhersagen viel zu kurzfristig zu formulieren, und das im beginnenden Internetzeitalter, wo jede alte ARD-Sendung bei Youtube oder Bitchute gespeichert wird. Andererseits mußte er natürlich einen Zeitrahmen setzen, der für die Zuseher überhaupt interessant ist. Von Katastrophen in 50 oder 100 Jahren zu sprechen, würde die meisten Bürger überhaupt nicht interessieren. Besser für Latif wäre es gewesen, er und seine Medien-Kollegen hätten das Kimakollapsthema nach dem Muster von „Waldsterben“ oder „Ozonloch“ nach ein paar Jahren wieder ausgeschlichen. Da „Klima“ aber so schön abstrakt und im Alltag durch überhaupt nichts zu widerlegen oder zu beweisen ist, wollen die nachrückenden Generationen um Habeck, Baerbock und Luisa Neubauer damit auch noch ordentlich profitieren.

Das Problem der Wirklichkeit für die „harten“ Forscher wie die vom PIK bleibt indes; und so muß Stefan Rahmstorf vorsorgen, denn so alt wie Latif oder Schellnhuber ist er ja nicht. Wenn die Wirtschaft der Schweiz, Österreichs und vor allem Deutschlands durch die selbstgemachten Krisen der Klassenkämpfer von oben auch mit „Klima“ völlig zerrüttet wurde, könnte ein verrenteter Klimaalarmist ordentlich Druck von den Bürgern oder gewendeten Medien bekommen.

Sein Rezept lautet „verlangsamter Golfstrom“, denn der Mann ist ja Ozeanograph. Im aktuellen Interview mit der ZEIT, auf das uns ein flinker Leser hinwies (EIKE-Leser sind hervorragende Reporter!), behauptet R, daß sich der Golfstrom bis 2100 bis zu 45% verlangsamt haben könnte. Das hat er natürlich wieder mit einem seiner üblichen Klimamodelle ausgerechnet, kann man also vergessen.

Unsere Datenauswertung zeigt, dass der Strom in den vergangenen 1.600 Jahren nie zuvor derart schwach geworden ist. Dass das nun gerade zeitgleich mit der globalen Erwärmung passiert, ist kein Zufall.

Gerade Latif widerspricht übrigens der Klimahypothese des verlangsamten Golfstromes. Deutet sich da ein Futterneid-Zwist in  der Alarmistenszene an? Eine Frage, die dem kritischen Geist sofort kommen muß, ist, wie man denn bitte die Geschwindigkeit der Meeresströmung aus dem Golf von Mexiko herüber nach Norwegen über 1.600 Jahre mißt. Das geschehe über die sogenannten „Proxies“, also Stellvertreter-Daten wie Sedimente. Das letztere sehr wohl funktionieren, hat unser Referent Stefan Kröpelin eindrucksvoll gezeigt. Für Niederschläge etc. allerdings – aber für die Geschwindigkeit einer Strömung? Gehen wir davon aus, daß R mit dem aktuell langsamen Golfstrom recht hat- was sagt uns das?

Aus Rahmstorfs Sicht muß das Phänomen natürlich katastrophale Folgen haben:

ZEIT : Und die Konsequenzen für Europa?

Rahmstorf: Das könnte etwa extreme Hitzewellen sein. Denn: In den letzten Jahrzehnten ist eine Kälteblase im nördlichen Atlantik entstanden. Das ist übrigens weltweit einzigartig: Der restliche Globus hat sich erwärmt, der nördliche Atlantik hat sich abgekühlt. Und auch die Luft über dem Ozean kühlt dort ab – was dazu führt, dass sich dort öfter ein Tiefdruckgebiet festsetzt. Um dieses Tiefdruckgebiet strömt die Luft so herum, dass bei uns dadurch aus südwestlicher Richtung warme Luft ankommt. Die Kälteblase über dem Atlantik führt also im Endeffekt dazu, dass in Europa Hitzewellen entstehen.

Und wenn die Kälteblase vom Wasser zum Land herüberschwabbt, wird`s eisig. Man sieht, die optimale in 20 Jahren zitierbare Erklärung für die tatsächlich solarzyklus-bedingt nun anbrechende Kaltphase. Wenn zwischendurch mal ein Sommer heiß und trocken sein sollte, ist das natürlich der Beweis für die globale Erwärmung. Milde Sommer sind dann nur Wetter.

Worum gehts ansonsten? Um Geldumverteilung, wie immer:

Wenn die Regierungen das Pariser Klimaabkommen einhalten und wir es schaffen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, dann wird auch die Abschwächung des Golfstroms gestoppt.

Heißt: Fleißig weiter Windparks bauen und CO2-Ablässe kaufen, die die Familie R übrigens verkauft.

 

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