Joe Biden hat versprochen, dass eine seiner ersten Amtshandlungen als Präsident der Wiedereintritt in das Pariser Klima-Abkommen sein wird – worin China ein Aufschub bis mindestens zum Jahr 2030 gewährt wird, seine Emissionen zu reduzieren. Sogar Bidens designierter „Klimabeauftragter“, der ehemalige Außenminister John Kerry, sagt, dass der bestehende Vertrag „stärker sein muss“, behauptet dann aber, dass China irgendwie ein aktiver Partner werden wird, anstatt der Konkurrent und Gegner zu sein, der es eindeutig ist. Seine Begründung: „Klima ist zwingend notwendig, für China genauso wie für uns.“

Was die Tatsache betrifft, dass China mehr grüne Technologie einsetzt und sich an das Pariser Abkommen hält (geschweige denn es stärkt) – die Beweislage dafür ist bestenfalls lückenhaft, schlimmstenfalls das komplette Gegenteil. Präsident Trump hat die USA aus dem Pariser Abkommen herausgeholt, aber zwischen Januar 2017 und Mai 2019 haben die USA 50 Kohlekraftwerke stillgelegt und 51 weitere Stilllegungen angekündigt, was die Gesamtzahl der Stilllegungen seit 2010 auf 289 erhöht (330, wenn die angekündigten Stilllegungen auch stattfinden), so dass bald weniger als 200 noch in Betrieb sind.

In der Zwischenzeit, im Jahr 2019, hatte China 2.363 aktive Kohlekraftwerke und baute weitere 1.171 im Reich der Mitte – plus hunderte weitere in Afrika, Asien und anderswo. Eine Studie der CO2 Coalition von Kathleen Hartnett White und Caleb Rossiter enthüllt, dass China mittlerweile über moderne Technologien zur Entfernung von Schadstoffen bei über 80 % seiner Kohlekraftwerke verfügt, aber nichts dergleichen an irgendwelchen in China gebauten Kohlekraftwerken in Afrika (oder wahrscheinlich irgendwo sonst) einsetzt – und nirgendwo welche, die Kohlendioxid entfernen.

Der China-Spezialist der Harvard University, Edward Cunningham, sagt, dass China mehr als 300 Kohlekraftwerke baut, plant oder finanziert, und zwar an so unterschiedlichen Orten wie der Türkei, Ägypten, Vietnam, Indonesien, Bangladesch und den Philippinen. Auch Indien, Südkorea, Japan, Südafrika und sogar Deutschland errichten Hunderte Kohlekraftwerke. Egal, wie viele die USA schließen, es wird keinen globalen Unterschied machen.

Daten der Boston University deuten darauf hin, dass China in den letzten Jahren über 50 Milliarden Dollar in den Bau neuer Kohlekraftwerke in Übersee investiert hat, und mehr als ein Viertel der neuen Kohlekraftwerke außerhalb des Reichs der Mitte haben irgendeine Zusage oder ein Finanzierungsangebot von chinesischen Finanzinstituten.

Warum setzt China weltweit auf Kohle?“ fragt sich [die Denkfabirk] NPR. Das ist eine 40- oder sogar 50-jährige Verpflichtung, die Lebensdauer von Kohlekraftwerken. Die NPR-Autoren zitieren sogar den Südostasien-Analysten der Denkfabrik Stinson Center, der sagt: „Es ist nicht klar, wenn man sich die tatsächlichen Projekte ansieht, die China finanziert, dass sie wirklich grün sind.“ Sie sind offensichtlich nicht grün, und es geht offensichtlich mehr vor sich, als ihr schlechtes Sehvermögen wahrnehmen kann.

China weiß, dass es und die Welt noch jahrzehntelang Öl, Erdgas und Kohle brauchen werden. Es betrachtet „grün“ als die Farbe des Geldes und ist gerne bereit, Kredite zu für China sehr günstigen Bedingungen zu vergeben. Die kommunistische Parteiführung strebt nach globaler militärischer und wirtschaftlicher Macht – und nach globaler Kontrolle über die Stromerzeugung, die Rohstoffgewinnung und die Herstellung von Windturbinen, Solarpaneelen und Batteriemodulen, die sie verkaufen werden, um die Besessenheit des Westens von der „menschengemachten Klimakrise“ und „erneuerbarer, nachhaltiger“ Energie anzugehen.

Die Parteiführer wissen auch, dass ihre Produktion „grüner“ Technologien ein guter Deckmantel für all diese Kohlekraft ist – und nur wenige westliche Regierungen werden es wagen, China deswegen oder wegen Covid scharf zu kritisieren.

Ein aktueller Bericht* der Global Warming Policy Foundation beschreibt „Umweltschützer“ (wie John Kerry) als „nützliche Idioten“, die „das Ausmaß der chinesischen Ambitionen in Bezug auf den Klimawandel loben, während sie bei der Kritik an Chinas massiver Kohleexpansion nur Lippenbekenntnisse ablegen.“ Er stellt fest, dass China selten seine internationalen Vereinbarungen einhält und keine Bereitschaft zeigt, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren.

[In deutscher Übersetzung findet sich eine Beschreibung dieses Berichtes hier. Anm. d. Übers.]

Aber was sollen Afrika und andere Entwicklungsländer tun? Der Westen wird nicht einmal saubere Kohleprojekte finanzieren, die die Umweltverschmutzung durch Dung und Holzfeuer beseitigen und gleichzeitig zuverlässigen, erschwinglichen Strom für Licht, Kühlschränke, Schulen, Geschäfte, Krankenhäuser, Fabriken und vieles mehr liefern würden. China wird es tun – und trotz des hohen Preises erfordert seine eigene Nachfrage nach Energie, dass es Strom mit allen Mitteln zur Verfügung hat.

Mit 1,1 Milliarden Menschen ist Afrika südlich der Sahara nach wie vor die ärmste Region der Welt – trotz riesiger Bodenschätze und einer jungen, tatkräftigen Bevölkerung mit einer Affinität zum Unternehmertum. Der niederländische Ökonom Wim Naudé sagt, dass Afrika sich industrialisieren muss, was bedeutet, dass es erschwingliche, zuverlässige Elektrizität haben muss, wenn es Armut und Krankheit überwinden, Arbeitsplätze schaffen und den Terrorismus eindämmen will.

Unglücklicherweise hat die Politik der USA, der EU, der UN und der Weltbank die Entwicklung der afrikanischen Energieressourcen behindert. Wie White und Rossiter anmerken, ist die US-Politik seit der Obama-Ära dagegen, dass die Afrikaner die reichlich vorhandene Kohle und das Gas des Kontinents zum Betreiben von Kraftwerken nutzen, mit der Begründung, dass Kohlendioxid aus fossilen Brennstoffen den Klimawandel verschärfen könnte.

Der Vorstandsvorsitzende der African Energy Chamber NJ Ayuk berichtete kürzlich, dass auch Großbritannien beschlossen hat, ab dem 4. November 2021, dem fünften Jahrestag des Pariser Abkommens, keine neuen Öl-, Gas- und Kohleprojekte mehr zu finanzieren. Die Entscheidung ist ein Kotau vor dem Widerstand der Grünen gegen die Unterstützung der britischen Exportfinanzierung für ein mosambikanisches Terminal zum Export von CO2-armem Flüssiggas.

Ayuk hatte Erdgas als zunehmende Option für afrikanische Kraftwerke angepriesen und damit geprahlt, dass in Afrika vier der 20 größten Erdölproduzenten der Welt beheimatet sind (Nigeria, Angola, Algerien und Libyen); Algerien und Nigeria gehören zu den 20 größten Erdgasproduzenten; und Mosambik verfügt ebenfalls über riesige Gasreserven.

Es ist beunruhigend“, sagte Ayuk, „dass eine aggressive, aus dem Ausland finanzierte anti-afrikanische Energiekampagne weiterhin das Potenzial untergräbt, Mosambik zu einer Oase für die Monetarisierung von Gas zu machen und unseren steigenden Energiebedarf zu decken.“ Trotz dieses Rückschlags, so Ayuk weiter, „müssen wir uns weiterhin unbeirrt für Afrikas Energiesektor, seine Arbeiter, die Reduzierung der Energiearmut und jene marktwirtschaftlichen Werte einsetzen, die unseren Kontinent für engagierte Energieinvestoren attraktiv machen.“

In weiten Teilen Afrikas übersteigt die Stromnachfrage das Angebot bei weitem. „In Fabriken, Unternehmen, Regierungsgebäuden und wohlhabenden Vierteln in jedem afrikanischen Land“, beobachten White und Rossiter, „bricht eine kakophonische Symphonie von Ruß speienden Notstrom-Dieselmotoren aus, wenn das Netz ausfällt, was normalerweise jeden Tag der Fall ist.“ Tatsächlich, so die International Finance Corporation der Weltbank, geben viele afrikanische Länder mehr für schmutzige Notstromversorgung aus als für den Strom für das Netz selbst; in Westafrika machen die Notstromkilowatt 40 % der gesamten Netzkilowatt aus.

Im Sudan, der 30 % seiner Energie aus Staudämmen am Nil bezieht, laufen dieselbetriebene Pumpen ständig, um Flusswasser für die Bewässerung zu heben, selbst am Zusammenfluss des Blauen und Weißen Nils. In Nigeria verbieten Hotels ihren Gästen das Joggen, weil sie den Ruß ihrer Dieselgeneratoren einatmen, die immer wieder anspringen, wenn es in den Vierteln dunkel wird. Im südlichen Afrika lassen Baustellen einfach den ganzen Tag über Generatoren laufen und füllen die umliegenden Straßen mit giftigen Wolken. Universitäten verlassen sich auf Dieselmotoren, um alte, ineffiziente Klimaanlagen zu betreiben.

White und Rossiter weisen darauf hin, dass die amerikanische saubere Kohletechnologie, wie sie das Turk-Kraftwerk in Arkansas aufweist, die Gesundheitsgefährdung durch Schwefeldioxid, Stickoxide und Feinstaub praktisch eliminiert. Sie fordern die USA auf, Vorschläge afrikanischer Regierungen zum Import dieser Technologie zu unterstützen, da Elektrizität „das zentrale Nervensystem einer modernen Wirtschaft und einer modernen Lebenserwartung sei. Afrikas Elektrizitätsdefizit bedeutet direkt eine Verkürzung der Lebenserwartung von 15 Jahren pro Person.“

Millionen Menschen sterben jedes Jahr unnötig an den unzähligen Krankheiten, die mit der Energieversorgung und der wirtschaftlichen Armut zusammenhängen.

Aber unter einer Biden-Harris-Regierung mit John Kerry an vorderster Front gibt es wenig Hoffnung, dass diese afrikanischen und anderen Bitten gehört werden. Mit europäischen Verbündeten im kurzsichtigen puritanischen Gleichschritt wird China weiterhin einen totalen Freifahrtschein für die Erfüllung grüner Forderungen erhalten – und wird freie Hand haben, Subsahara-Afrika in eine riesige chinesische Kolonie zu verwandeln, trotz der Umweltschäden, der monströsen Schulden, der Sklaven- und Kinderarbeit unter schrecklichen Arbeitsbedingungen und der wahrscheinlich bescheidenen Vorteile für die Afrikaner.

Das ist Öko-Imperialismus und Öko-Mord in seiner schlimmsten Form. Wo sind hier die gepriesenen Hüter der Klima- und Umweltgerechtigkeit?

Duggan Flanakin is Director of Policy Research at the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org)

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung: Dieser Beitrag ist dem Übersetzer per E-Mail zugesandt worden, so dass kein expliziter Link angegeben werden kann. Wer die Übersetzung überprüfen will, kann das hier mit dem beigefügten Original machen:

China recolonizes Africa

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