Nun lag zufälligerweise das Startjahr 1881 in einem Kältetal in Mitteleuropa, was man gut an der längeren Temperaturreihe des Hohenpeißenberges erkennen kann.

Abb.1: Das Startjahr des DWD für Temperaturvergleiche in Deutschland ist das Jahr 1881. Wie die viel längere Temperaturreihe des HPB zeigt, lag dieses Startjahr in einem Kältetal, aus dem heraus es überall in Mitteleuropa wärmer wurde.

Erst um 1900 wurde das Klima in Mitteleuropa durch einen Temperatursprung wieder milder, also einen Sprung aus dem Loch heraus. Temperatursprünge haben natürliche Ursachen der ständigen Klimaänderungen auf der Erde. Deswegen nehmen wir im weiteren Verlauf des Artikels als Betrachtungsjahr den Startbeginn 1898, das eigentliche Ende der kleinen Eiszeit.

Abb. 2: 90 Jahre lang gab es laut DWD-Temperaturreihe keinerlei Erwärmung in Deutschland, trotz stark steigender CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre. Hat die CO2-Erwärmungswirkung etwa 90 Jahre lang ausgesetzt?

Steigende CO2-Konzentration der Atmosphäre

Abb. 3: Seit 1958 sind die Messungen der CO2-Konzentrationen einigermaßen vergleichbar. Beginn 1958 bei 315 ppm, 2020 wird bei 418 ppm enden. Trotz CO2-Reduzierung hatte der Lockdown keine Wirkung auf die weiter steigenden Konzentrationen in der Atmosphäre. Das mag ein Hinweis sein, dass der CO2-Anstieg hauptsächlich natürliche Ursachen hat und weniger anthropogene.

Fahren wir fort mit den Deutschlandtemperaturen, ermittelt aus etwa 1900 DWD-Messstationen, gleichmäßig über das heutige Deutschland mit seinen Grenzen von 1990 verteilt.

Der Temperatursprung im Erwärmungsjahr 1988

1988 erfolgte ein Temperatursprung, es wurde plötzlich wärmer in Mitteleuropa. Dieser Sprung ist bei allen deutschen Stationen nachweisbar, bei ländlichen und städtischen. Er beträgt etwas mehr als ein halbes Grad. Wir konnten den Temperatursprung nicht als Folge der deutschen Einheit identifizieren, wo wiederum Messstationen dazukamen für den Schnitt, dafür andere wegfielen. Da dieser Temperatursprung auch nicht CO2 als Ursache haben kann, bleiben nur natürliche Gründe: Änderung der Großwetterlagen. Und weiter: Seitdem wird es innerhalb des Sprunges auch noch wärmer. Wir fragen: Was ist die Ursache dieser weiteren Erwärmung auf dem höheren Temperaturplateau? Wir schicken die Antwort voraus: Die zunehmenden WI-effekte der DWD-Wetterstationen.

Abb. 4: 1988 erfolgte bei allen Wetterstationen Deutschlands ein Temperatursprung auf ein höheres Niveau. Die Jahre wurden plötzlich wärmer. Und innerhalb dieses Zeitraumes bis heute sind die Temperaturen im Schnitt aller DWD-Wetterstationen weiter angestiegen. Das Jahr 2020 wird diesen Erwärmungstrend bestätigen. Voraussichtlicher Schnitt 2020 10,4 C.

Nun kann der Kohlendioxidanstieg seit 1958 nicht die Ursache des Temperatursprunges 1988 sein, es handelt sich vielmehr um eine Umstellung der Großwetterlagen für Mitteleuropa. Und diese Umstellung der Großwetterlagen trifft auch nicht alle Jahreszeiten gleichmäßig, was im folgenden Teil gezeigt werden soll.

Schlüsselt man die Jahreswerte seit 1988 auf, dann sieht man, dass sich vor allem die drei Sommermonate stark erwärmt haben, die Winter gar nicht, was in der Summe auch eine Gesamterwärmung des Jahresschnittes erbringt. Damit scheidet CO2 als Erwärmungsfaktor wieder aus, denn CO2 wirkt nicht jahreszeitenbedingt. Will man also die Ursachen der ständig steigenden Jahreserwärmung suchen, dann muss man nach den Gründen der Sommererwärmung suchen.

Vor allem die drei Sommermonate sind seit 1988 wärmer geworden.

Abb. 5: Die drei Sommermonate haben sich seit 1988 doppelt so stark erwärmt wie das Gesamtjahr.

Vor allem in Süddeutschland haben aufmerksame Naturbeobachter diesen Trend der Sommererwärmung längst festgestellt. Die Sommer sind mediterraner geworden, was die allermeisten Menschen sehr begrüßen. Über die Mittagszeit sind die Temperaturen in den Innenstädten sommers oftmals bis fast an 40°C herangekommen, die dunklen Asphaltstraßen der freien Landschaft werden 50°C heiß und speichern die Wärme in die Nachtstunden hinein. Der Gründe des Sommertemperatursprunges seit 1988 haben natürliche Ursachen. Die weiteren Gründe der starken Sommererwärmung dürften ausschließlich menschengemacht sein: Die ständige Trockenlegung der freien Landschaft, aber auch die sich täglich fortsetzende ausufernde Bebauung der Siedlungen, Gewerbe- und Industriegebiete in die einst freie kühlende Landschaft hinein. Wo eine neue Siedlung entsteht, fällt die endotherm ablaufende Fotosynthese, die ein Großteil der Sonnenwärme in Wachstum umsetzt, weg, aber auch die kühlende Verdunstung der grünen Flora entfällt. Leider setzt sich die Bebauung der freien Landschaft in Deutschland ungebremst fort, auch jetzt beim Lesern dieses Fachaufsatzes, siehe hier.

Ein einfacher Versuch kann das zeigen, die dunkle Straße vor dem Haus des Autors wird bei Sonnenschein im Juli 50°C heiß, der grüne Rasen im Vorgarten nur 25°bis 30°C. In den einstigen Auwiesen Deutschlands, die heute nahezu vollständig trockengelegt oder gar bebaut sind, lagen die Temperaturen nochmals um 5 C niedriger.

Zwischenergebnisse:

  1. 1988 erfolgte ein Temperatursprung auf ein höheres Niveau.
  2. Die weitere Erwärmung bis 2020 innerhalb des höheren Temperaturplateaus findet vorwiegend in den Sommermonaten statt
  3. Dieser weitere Anstieg seit 1988 ist eine Folge der vom Menschen verursachten Wärmeinseleffekte in Deutschland.

Die Behauptung 3 kann man leicht durch die Temperaturreihenbetrachtung einer wärmeinselarmen im Vergleich zu einer ausgesprochenen Wärmeinselstation zeigen:

Amtsberg in Sachsen und Hof in Oberfranken.

Abb. 6: Wärmeinselarme Stationen zeigen wie alle deutschen Wetterstationen zwar den Temperatursprung 1988, die Temperaturen hielten sich jedoch auf dem milderen Niveau, während die Stationen in wachsenden Wärmeinseln insbesondere im Sommer weiter wärmer wurden. In den letzten Jahren hat die Wetterstation Hof, die seit Jahren in ein Gewerbegebiet eingebaut wird das tiefer liegende und ländliche Amtsberg-Dittersdorf im benachbarten Sachsen überholt.

Leider überwiegt im DWD-Messnetz die Anzahl der wachsenden Wärmeinselstationen, was der DWD durchaus erkannt hat und inzwischen so manche WI-starke Station wie Lingen und Konstanz versetzt. Neben diesen und Hof können wir weitere Beispiele nennen, die versetzt werden sollten: Holzkirchen, Rostock, Schwerin, Magdeburg, Greifswald und alle städtischen Stationen mit wachsender Einwohnerzahl oder Wetterstationen an Flughäfen mit steigendem Flugverkehr, wo die Digalthermometer im Einfluss der 650° C heißen Abgase messen. Alles menschenverursachte Erwärmungen, aber eben keine Folge der CO2-Zunahme.

Die drei Wintermonate in Deutschland seit 1988: keine Erwärmung.

Wir haben oben erwähnt, dass der Temperatursprung der milderen Jahre seit 1988 hauptsächlich eine Sommererwärmung ist, abschießend soll das auch an der Darstellung der Wintertemperaturen gezeigt werden.

Abb. 7: Die Wintertemperaturen sind seit 1988 in Deutschland nicht weiter angestiegen. Wo ist die Treibhauswirkung des Kohlendioxids im Winter? Antwort: Sie ist nicht existent!

Und der Wärmeinseleffekt im Winter?

Im Winter fällt dieser Wärme bildende Effekt auch weitgehend weg, weil die Sonne viel weniger und aufgrund des niedrigen Sonnenstandes viel schwächer scheint. Gebäude, Siedlungen und Straßen können sich kaum aufheizen. Und auch eine von Menschenhand trockengelegte Landschaft ist im Winter nass oder schneebedeckt.

Daran ändert auch die winterliche Heizwirkung nichts. WI-effekte gibt es auch im Winter, und zwar bei Stationen, die in der Stadt stehen. Solche, die sich an Flughäfen oder leicht außerhalb von Innenstädten befinden, ist der WI nicht so hoch. Erst im April setzen die WI-effekte in der Summe der DWD-Stationen wieder kräftig ein. Die WI-starke Station Hof hat nur eine geringfügig höhere Steigung als DWD-Deutschland, die WI-schwache Station Amtsberg nur ein geringes Gefälle (Winterabkühlung). Betrachtet man die zwei benachbarten Stationen Amtsberg und Hof für den Winter, dann ist der WI-effekt zwar erkennbar, aber für den Sommer sehen die Regressionslinien viel kräftiger aus:

Und CO2 ?

Ein erwärmendes Treibhausgas müsste im Winter genauso erwärmend wirken wie im Sommer. Geschieht aber nicht. Und dass CO2 einen Winterschlaf hält, diese Eigenschaft kennen wir auch nicht.

Die einzige wissenschaftlich richtige Folgerung daraus ist immer: CO2 hat gar keine oder kaum Erwärmungswirkung, weder im Sommer noch im Winter. Die vom Menschen verursachte Erwärmung heißt ständige Trockenlegung und Bebauung der einst freien Landschaft, d.h. eine fortwährende weitere Naturzerstörung.

Ergebnisse: Es gibt natürliche und dem Menschen geschuldete Ursachen der Erwärmung seit 1880 in Deutschland. Letztere kann man unter dem weiten Begriff „Zunahme der Wärmeinseleffekte“ zusammenfassen.

Die angebliche CO2-Treibhauserwärmung ist eine wissenschaftliche Verwechslung mit dem zunehmenden Wärmeinseleffekt. Diesen gibt es nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt hat die Bebauung zugenommen. Auf den Weltmeeren wirken die natürlichen Ursachen der Klimaerwärmung seit 1850, dem definierten Ende der kleinen Eiszeit.

Es wird endlich Zeit, dass Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des menschlichen Handelns gestellt werden. Saubere Luft, saubere und natürliche Bach- und Flussläufe, eine intakte Naturlandschaft mit vielfältiger Flora und Fauna sollten ein Grundrecht jedes Menschen sein.

Josef Kowatsch, Naturbeobachter, unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher.

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