Die Wissenschaft ist marode, nicht das Great Barrier Reef

Die International Union for Conservation of Nature hat ihren neuesten Bericht über den Zustand des Great Barrier Reefs veröffentlicht. Sie hat die Lautstärke um eine Stufe erhöht und behauptet, dass die Bedrohung des Riffs von „erheblicher Sorge“ auf „kritisch“ gestiegen ist. Der Bericht macht den Klimawandel, die Verschmutzung durch die Landwirtschaft, die Entwicklung der Küsten, die Industrie, den Bergbau, die Schifffahrt, die Überfischung, Krankheiten, problematische einheimische Arten, Kohlestaub und was weiß noch alles dafür verantwortlich – egal was es ist, es tötet das Riff.

Aber der Bericht ist nur ein Aufguss alter, meist falscher oder irreführender Informationen, die von generell nicht vertrauenswürdigen wissenschaftlichen Institutionen mit einer aktivistischen Agenda und ohne Verpflichtung zur Qualitätssicherung zusammen geschustert worden sind.

Ein Teil des Problems ist, dass nur sehr wenige Menschen das Riff besuchen, da es unter Wasser und weit von der Küste entfernt ist. Die Wahrheit liegt im Verborgenen. Diejenigen von uns in Nord-Queensland, die in der Nähe des Riffs leben, und Touristen von anderswo, können berichten, dass das Wasser schillernd klar blau und absolut sauber ist. Die Fische und Korallen sind in fabelhaftem Zustand.

Das Riff erweckt gelegentlich den Eindruck, dass es stirbt. Ein Korallengebiet von der Größe Belgiens kann durch tropische Wirbelstürme, einheimische Seestern-Plagen oder Bleichen geschädigt werden. All diese Ereignisse sind völlig natürlich und gehören zum Leben am Riff. Tatsächlich ist jedes der 3000 einzelnen Riffe entlang dessen gesamter Länge von 2000 km ein 50 bis 100 m hohes Plateau aus abgestorbenem Korallenschutt, der sich über Jahrtausende aufgebaut hat. Die lebenden Korallen gedeihen auf der Oberfläche dieses Haufens toter Vorfahren.

Vor sechzig Jahren, als diese Zyklen von Tod und Zerstörung zum ersten Mal von Wissenschaftlern entdeckt wurden, war es legitim, sich darüber Gedanken zu machen, ob sie unnatürlich sind. Aber jetzt gibt es reichlich Beweise, die von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) fast vollständig ignoriert werden, dass es dem Riff gut geht. Die Korallen erholen sich nach großen Sterbeereignissen immer kräftig. Auf allen 3000 Riffen bleiben Korallen im Überfluss vorhanden. Die Menge der Korallen schwankt zwar von Jahr zu Jahr dramatisch, ist aber heute ungefähr so groß wie zu Beginn der Aufzeichnungen in den 1980er Jahren. Die Wachstumsraten der Korallen haben nicht abgenommen – wenn überhaupt, dann haben sie zugenommen, wie man es aufgrund des leichten Temperaturanstiegs im letzten Jahrhundert erwarten würde. Korallen mögen es warm und wachsen in wärmerem Wasser schneller.

Das Ignorieren von Belegen für den offensichtlich guten Zustand des Riffs ist nicht das geringste Problem mit diesem IUCN-Bericht. Er verwendet auch Beweise, die offenkundig falsch sind. Zum Beispiel behauptet der Bericht, dass Kohlenstaub, der von Schiffsverladeanlagen aufgewirbelt wird, eine Gefahr für das Riff darstellt, obwohl es 100 bis 1000 km von den Häfen entfernt ist. Diese lächerliche Behauptung basiert auf einem Bericht, der von unbestrittenen Experten auf diesem Gebiet, Dr. Simon Apte und anderen Wissenschaftlern von der CSIRO, widerlegt wurde. Diese konnten nachweisen, dass die Ergebnisse um 3000 Prozent falsch waren. Es ist auch höchst zweifelhaft, dass die ursprünglichen Wissenschaftler tatsächlich Kohlenstaub gemessen haben. Sie haben polyaromatische Kohlenwasserstoffe gemessen, die gewöhnliche, natürlich vorkommende Moleküle und nicht spezifisch für Kohle sind.

Es ist nicht überraschend, dass der IUCN-Bericht den Fehler machte, diesen diskreditierten Kohlenstaub-Report zu verwenden. Andere wichtige australische Berichte über das Riff zitieren ihn ebenfalls. Es ist bemerkenswert, dass die wissenschaftliche Zeitschrift und das Australian Institute of Marine Science, das für die Kohlenstaubdaten verantwortlich war, sich weigerten, den Fehler zu korrigieren, als Dr. Apte sie darauf aufmerksam machte. Die wissenschaftlichen Institutionen sind unzuverlässig geworden.

Dr. Peter Ridd am Quoin Island Turtle Rehabilitation Centre. Bild: Rodney Stevens

Die IUCN macht noch andere, ebenso skandalöse Fehler. Sie behauptet, dass die Verschmutzung durch die Landwirtschaft ein Problem sei, obwohl alle Messungen zeigen, dass die Konzentrationen von Pestiziden so gering sind, dass sie im Allgemeinen mit den empfindlichsten wissenschaftlichen Geräten nicht nachweisbar sind. Der Effekt von Schlamm, der von Farmen ausgewaschen wird, ist ebenso vernachlässigbar.

Das grundsätzliche Problem mit dem IUCN-Bericht ist, dass er auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, deren Qualität schlecht gesichert ist. Die wissenschaftlichen Grundlagen sind marode, und keine der Wissenschaftsorganisationen will das Problem beheben – zum Teil, weil die Wissenschaftsorganisationen und die IUCN schon vor langer Zeit aufgehört haben, wissenschaftlich zu sein. Sie haben ihre politische Macht erkannt, und wir müssen erkennen, dass sie politisch geworden sind.

Solange keine echten Qualitätssicherungsmaßnahmen bei den Riff-Wissenschaftsinstitutionen eingeführt werden können, wird das Problem der nicht vertrauenswürdigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die bis zum Überdruss berichtet und wiederholt werden, weiter bestehen. Die einzige gute Nachricht ist, dass der nächste IUCN-Bericht über das Riff im Jahr 2023 nicht schlechter als „kritisch“ sein dürfte, denn das scheint die schlechteste Kategorie zu sein, die sie haben.

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Link: https://www.thegwpf.com/peter-ridd-its-the-science-thats-rotten-not-the-great-barrier-reef/

Übersetzt von Chris Frey EIKE