Ich ziehe eine etwas weniger turbulente Debatte vor, aber nicht zu viel. Die beiden Kandidaten haben sich gestritten, was normalerweise zu Unterbrechungen und einem Gespräch über einander mit einigen Beleidigungen führt. Ich bin nicht so konsterniert wie es andere zu sein vorgeben (in den Nachrichten und auf Twitter), dass die Kandidaten im Fernsehen eine verbale Schlacht ausgefochten hatten, außer in dem Maße, in dem sie über den Inhalt der Themen hinausging.

Mr. Wallace begann mit Präsident Donald Trump mit dem Thema Klimawandel, indem er eine „belastete“ [loaded] Frage stellte, d.h. ihre Prämisse war zweifelhaft, wurde aber als Wahrheit formuliert. Nachdem er die Waldbrände in Kalifornien erwähnt hatte, fragte Wallace: „Was glauben Sie der Wissenschaft des Klimawandels? Und was werden Sie in den nächsten vier Jahren tun, um ihm entgegenzutreten“?

Ähnlich wie der ehemalige Vizepräsident Joe Biden ist Mr. Wallace der Ansicht, dass der Klimawandel von einer Natur ist, dass man sich ihm stellen muss. Wie so viele in den Medien hat er keine Ahnung, dass das Thema komplizierter ist, geschweige denn dass es ohne wissenschaftliche Gewissheit viel weniger Konsens gibt. In seiner Antwort erklärte der Präsident richtig, dass die Waldbrände das Ergebnis eines schlechten Forstmanagements seien, die das Bereinigen von Totholz vernachlässigt.

Mr. Wallace war damit nicht zufrieden und machte den Kardinalfehler, Teil der Debatte zu werden, anstatt Mr. Biden zur Antwort aufzufordern. Wallace stellte nicht eine, sondern mehrere „Folgefragen“ – wobei er in Wirklichkeit wechselseitig mit Biden versuchte, mit Trump über das Klima zu debattieren. Es ging hin und her, als Wallace mehrere Klimafragen aufwarf, darunter den Clean Power Plan der Obama-Biden-Regierung, den durchschnittlichen Standard bzgl. Kraftstoffverbrauch der Unternehmen und die Pariser Klimavereinbarungen, womit er Bidens Arbeit für diesen erledigte.

Der Präsident erkannte zutreffend an, dass „eine Menge“ zur Erwärmung des Planeten beiträgt, nicht nur „menschliche Verschmutzung“ und Treibhausgase, wie Wallace behauptete. Trump kritisierte auch das Pariser Abkommen und sagte richtig, dass das Land schon jetzt die Kohlenstoffemissionen reduziere. Er erklärte weiter, dass der Clean Power Plan die Energiekosten erhöht hätte (was das Lebenselixier der verarbeitenden Industrie ist, wie ich hinzufügen möchte), und dass die Senkung der CAFE-Standards den Preis für neue Autos niedriger hält und ältere, weniger effiziente Fahrzeuge auf der Straße schneller ersetzt.

Dann kam Mr. Biden an die Reihe. Herr Wallace setzte seine Kumpanei mit ihm fort, indem er das Grüne Programm des Kandidaten als suggestive „Frage“ behandelte, als ob er ihn daran erinnern wollte, was er vorschlug. Biden hob seine Versprechungen bzgl. „Millionen von [grünen] Arbeitsplätzen“ hervor, die Nachrüstung von vier Millionen Gebäuden und seinen Widerstand gegen fossile Brennstoffe mit den Worten: „Niemand wird in Amerika ein weiteres Kohlekraftwerk bauen. Niemand wird ein weiteres Ölfeuer (sic) in Amerika bauen“.

Dann ging es durcheinander. Nachdem Trump behauptet hatte, der Green New Deal würde 100 Billionen Dollar kosten, konterte Biden mit den Worten, er „würde sich von selbst bezahlt machen“, was die einfältige Behauptung von Sen. Bernie Sanders nachplappert. Als Wallace jedoch fragte, ob er den GND unterstütze, antwortete Biden: „Ich unterstütze den Green New Deal nicht“.

Der ehemalige Vizepräsident widersprach sich selbst in der Debatte ebenso wie seiner Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten, der Senatorin Kamala Harris, und auch seinem seit langem vertretenen Programm von Mitte 2009, als er seine grünen Vorschläge vorstellte, und seiner eigenen Kampagnen-Website, auf der es heißt: „Biden glaubt, dass der Green New Deal ein entscheidender Rahmen für die Bewältigung des Klimawandel-Problems ist, vor dem wir stehen“.

Es hat zwar Variationen dessen gegeben, was den Green New Deal ausmacht, aber es ist Sophisterei, wenn Mr. Biden seine Unterstützung verweigert, da sein eigener Plan seine wesentlichen Bestimmungen widerspiegelt, die die Energiemärkte und die Wirtschaft des Landes durch regierungsamtliche Anordnungen von oben nach unten neu gestalten würden. Zu diesen Bestimmungen gehören die Nachrüstung von Gebäuden, die Vorschrift bzgl. Elektrofahrzeugen, die Beendigung der Förderung von Kohle, Fracking und Öl, der Versuch, den Kohlenstoffausstoß auf „Netto-Null“ zu reduzieren, die Finanzierung durch höhere Steuern („Schaffung“) von Arbeitsplätzen im Bereich der „erneuerbaren“ Energien und vieles mehr.

Die voraussichtlichen Kosten der Versionen des GND schwanken in Billionen von Dollar und belaufen sich auf fast 100 Billionen Dollar, je nach der Anzahl der Jahre, die für die Implementierung gezählt werden.

Ungeachtet des Tumults bei dieser ersten Präsidentschaftsdebatte und -schlacht lohnt es sich, die Bitterkeit zu überwinden und den Kontrast zwischen den Positionen der Kandidaten zur Bewältigung des Klimawandels zu erkennen, die sehr unterschiedlich sind.

Besonders wichtig ist es, Ursache und Wirkung zu verstehen, d.h. werden die Ausgaben von Billionen von Dollar für die Nachrüstung von Gebäuden und die Einführung erneuerbarer Energien und der Rest das Klima der Erde verändern? Und ist es die höheren Kosten und wirtschaftlichen Verwerfungen wert?

Amerika steht vor einer klimapolitischen Weggabelung, wie ich geschrieben habe, und wir stehen weniger als fünf Wochen vor der Entscheidung, in welche Richtung.

Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy, both in the non-profit sector and in government in the administration of former New York Gov. George Pataki. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the NY Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post, Washington Times and the Wall Street Journal.

Link: https://www.cfact.org/2020/10/01/climate-change-and-the-trump-biden-debate/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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