[*In Österreich war dieser Pionier Dr. Ignazio Semmelweis, der damit das auf das Kindbettfieber aufmerksam machte). Mehr dazu bei https://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Semmelweis Anm. d. Übers. – Link ist korrigiert]

Dr. Ed Calabrese sollte sich nicht so außergewöhnlich fühlen, dass er einen Großteil der letzten 40 Jahre seiner Karriere in der Genetik verbracht hat, um seine Kollegen davon zu überzeugen, dass das linear No Threshold Model [auf Deutsch bei Wikipedia] für nukleare Strahlenschäden überhaupt keinen Sinn macht. Indem er nun Jahrzehnte langen Korrespondenz von den zahlreichen Ausschüssen und Gremien erhält, die diesen unseligen Status quo aufrechterhalten haben, kann er fast von Anfang an Betrug nachweisen. Bevor die Einzelheiten des Betrugs erläutert werden, ist das Fazit, dass jahrelange Forschungen an bis zu 70.000 Überlebenden der Atombombenexplosionen in Hiroshima und Nagasaki nebst ihren neugeborenen Kindern ignoriert wurden, zugunsten einer Behandlung nur derjenigen Daten, die durch die Bestrahlung von Fruchtfliegen (Drosophila) und Mäusen gewonnen wurden.

Calabrese ist in der Lage, einen klaren Interessenkonflikt bei einer solchen Entscheidung aufzuzeigen, um die Finanzierung von Tierversuchen statt von Humanstudien aufrechtzuerhalten. Die humangenetische Studie der Atombomben-Unfallkommission der National Academy of Science, über die Neel und Schull 1956 berichteten, zeigte ein Fehlen genetischer Schäden bei Nachkommen von Atombomben-Überlebenden zur Unterstützung eines Schwellenwertmodells. Sie wurde jedoch nicht für die Bewertung durch das Gremium für biologische Auswirkungen der Strahlungsgenetik der National Academy of Science in Betracht gezogen. Die Studie konnte daher keinen Einfluss auf die Entscheidung des Gremiums haben, das linear no threshold dose-response model für die Risikobewertung zu empfehlen, das heute als LNT-Modell bekannt ist.

Zusammenfassungen und Protokolle der Panel-Sitzungen, die jetzt vorliegen, enthielten keine Auswertung der Neel/Schull-Studie – und das trotz ihrer menschlichen Relevanz und leichten Verfügbarkeit. Stattdessen stützten sie sich vollständig auf Laborstudien, bei denen gewöhnliche Fruchtfliegen und Mäuse der Strahlung ausgesetzt worden waren.

Die Korrespondenz unter den Panel-Mitgliedern zeigt nun, dass das Versagen des Genetik-Panels, die jahrelangen Beweise für die Exposition des Menschen sorgfältig zu berücksichtigen, auf zwei Dinge zurückzuführen ist. Erstens waren sie alle der festen Überzeugung, dass ein einziges Strahlungsmolekül beim Menschen Schäden verursachen kann, also keine Schwelle, bei der keine Schäden auftreten würden. Zweitens und noch verabscheuungswürdiger ist die Tatsache, dass ein übermäßiges Maß an Eigeninteresse unter den Podiumsmitgliedern sich mit ihrer primären Forschungsarbeit beschäftigte, die sich mit Tierversuchen befasste, einschließlich der Auswirkungen des verstorbenen Herman J. Muller, der 1946 den Nobelpreis für Medizin für seine Arbeit über Fruchtfliegen erhalten hatte. Später stellte sich heraus, dass diese Arbeit von einem Mitarbeiter mit Mängeln behaftet war. Es gibt Beweise dafür, dass Muller selbst versucht hat, die Veröffentlichung der Neel/Schull-Studie bereits 1956 zu blockieren, als er Neel die folgende Botschaft übermittelte: „Ich kann nicht meine eigene Zustimmung zur Veröffentlichung des Arbeitspapiers als Teil des WHO-Berichts geben, wenn dieser Angriff auf die Glaubwürdigkeit der Extrapolation vom Tier auf den Menschen… mit einbezogen werden soll“.

Sie befürchteten eindeutig, dass humangenetische Studien die Grenzen der Extrapolation vom Tier auf den Menschen, insbesondere mit Fliegen, aufdecken würden. Dies würde Forschungsinvestitionen und akademische Zuschüsse von Tier- auf Humanstudien verlagern. Das Ignorieren der Atombombenstudie von Neel/Schull diente sowohl dem Zweck, das politische Ziel der LNT zu erhalten, als auch der Sicherung einer anhaltenden Dominanz der Anhänger der Muller-Abhängigkeit von Fruchtfliegen und Mäusen.

Wenn der Leser dies so absurd und hinterhältig findet, wie es scheint, können Sie sicher sein, dass sich mit dem Klimawandel beschäftigende Wissenschaftler der gleichen Missachtung von Vernunft und Logik zugunsten absurder Alarmisten-Ansprüche befleißigen. Infolgedessen hat die Welt Geld zum Fenster hinaus geworfen, das dazu beigetragen hätte, den Lebensstandard für die Armen zu erhöhen.

Im Falle des ungenauen LNT-Modells haben diejenigen Patienten unnötig gelitten, die nicht in der Lage waren, eine potenziell hilfreiche Strahlenbehandlung zu erhalten.

Die Bewertung des Krebsrisikos basierte auf der Annahme, dass Krebserreger Mutagene sind, dass strahleninduzierte Mutationen einer linearen Dosisreaktion bis hinunter zu einer einzigen Ionisierung folgen und dass chemische Krebserreger, die ebenfalls über mutagene Prozesse wirken, zum Zweck der Krebsrisikobewertung in der gleichen Weise wie Strahlung bewertet werden sollten. Dies hat sich als katastrophal erwiesen, da die US-EPA dies 1975 zu ihrer Politik machte und eine Vielzahl ungenauer Alarmisten-Positionen bezüglich Chemikalien einführte, die weniger schädlich sind als angegeben.

Die EPA stützte ihre lineare Grundlage für die Bewertung des Krebsrisikos auf Studien an Mäusen und ignorierte dabei die bis dahin 30 Jahre dauernden Studien am Menschen mit Strahlenexpositionen, die bei einer außergewöhnlich hohen Dosisleistung um viele Größenordnungen über dem Grundniveau lagen.

Wir haben es also mit der seltsamen Historie zu tun, wie es dazu kam, dass die Welt die lineare, schwellenwertfreie Krebsrisikobewertung einführte. Diejenigen, die in der Machtposition waren, setzten einen Zweck um, der die Mittelphilosophie rechtfertigte, und würden sogar wissenschaftliches Fehlverhalten begehen, um die Annahme des LNT sicherzustellen. Es ist eine Philosophie, die den universellen gemeinsamen Nenner von Geld, Macht und Einfluss umspannt.

Die Ergebnisse, die nun fast 50 Jahre später vorliegen, widersprechen immer noch einer linearen Dosisreaktion und unterstützen eine Schwellenreaktion. Die Einführung des LNT erfolgte während einer perfekten Panik, erregt durch eine erhöhte gesellschaftlichen Furcht vor einer nuklearen Konfrontation und anhaltendem nuklearen Fallout aus atmosphärischen Tests.

Diese Historie sollte die National Academy of Science der Vereinigten Staaten, die Aufsichtsbehörden weltweit und insbesondere die US-EPA und die Gemeinschaft der Risikobewerter in tiefe Verlegenheit bringen. Diejenigen, deren Gründungsprinzipien so ideologisch bestimmt waren und mit wenig oder gar keiner kritischen Reflexion akzeptiert wurden. Es ist an der Zeit, dass sich dies alles ändert. Das lineare Modell ohne Schwellenwert, das sich mit nuklearer Strahlung befasst, muss in den Mülleimer der Geschichte geworfen werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Der vollständige 12-seitige Artikel mit dem Titel „The Muller-Neel Dispute and the Fate of Cancer Risk Assessment“ von Edward J. Calabrese erscheint in Environmental Research.

Autor: CFACT Senior Science Analyst Dr. Jay Lehr has authored more than 1,000 magazine and journal articles and 36 books. Jay’s new book A Hitchhikers Journey Through Climate Change written with Teri Ciccone is now available on Kindle and Amazon

Link: https://www.cfact.org/2020/08/18/the-linear-no-threshold-fraud-unveiled/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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