Die Umfrage, die am 22. Juli vom Cato-Institut veröffentlicht wurde, ergab, dass Selbstzensur das politische Spektrum beherrschte. Nur die Befragten, die sich selbst als “ betont liberal“ bezeichneten, gaben an, dass sie sich frei fühlten, ihre Standpunkte zu äußern.

Als sie mit der Aussage konfrontiert wurden „das politische Klima dieser Tage hindert mich daran, Dinge zu sagen, die ich glaube, weil andere sie als beleidigend empfinden könnten“, waren 58 Prozent der betont Liberalen* anderer Meinung. Siebenundsiebzig Prozent der Konservativen und der überzeugten Konservativen stimmten der Erklärung zu, ebenso 64 Prozent der Gemäßigten und 52 Prozent der Liberalen.

[*Ein Kommentator hier beim EIKE wies vor einiger Zeit darauf hin, dass der Terminus „liberals“ in Amerika eine etwas andere Bedeutung hat als im Deutschen. In der Regel sind die „Linken“ gemeint. Die Übersetzung wird aber hier beibehalten. Anm. d. Übers.]

Besonders auffällig ist, dass diejenigen mit gemäßigten Standpunkten jetzt Angst haben, das Wort zu ergreifen, sagt Dr. Emily Ekins, Forschungsstipendiatin und Leiterin der Meinungsforschung bei Cato.

„Hier geht es um die Mehrheit der Liberalen, die Mehrheit der Gemäßigten und die Mehrheit der Konservativen, die das Gefühl haben, ihre Ansichten nicht teilen zu können, was darauf hindeutet, dass es nicht nur irgendeine verrückte Randgruppe oder rassistische Ansichten sind, die zu sagen man sich nicht traut, sondern vielleicht eher alltäglichere Ansichten“, so Ekins.

Konsequenzen der Ruhigstellung

Sich selbst zu versagen, politische Standpunkte zu äußern, geht über Höflichkeit hinaus, sagt Ekins.

„Es hat einen so abschreckenden Effekt auf die freie Meinungsäußerung gehabt, dass die Folgen dafür effektiv gravierender geworden sind“, so Ekins.

Das Klima des Schweigens hat auch das politische Engagement untergraben, sagt Ekins. Die Befragten sagten, sie hätten Angst davor, politische Beiträge zu leisten, weil sie negative Folgen bzgl. ihres Arbeitsplatzes befürchten.

„Die Leute denken, warum sollten sie es riskieren, Freunde zu verlieren, ihren Job zu verlieren oder wirtschaftliche Bestrafung zu erleiden, nur weil sie sich in politische Angelegenheiten einmischen, also ziehen sie sich einfach zurück“, sagte Ekins. „Das wird Auswirkungen auf den politischen Prozess haben.“

Die Redefreiheit ist immer noch in der Wahlkabine geschützt, wo die Stimmen privat abgegeben werden, sagt Ekins.

„Das ist eine Kernkomponente der Demokratie“, sagte Ekins. „Aber es gibt alle möglichen anderen Aspekte des demokratischen Prozesses, die nicht privat abgestimmt werden, sei es, dass man seine Zeit, Talente und Ressourcen für eine Sache oder einen Kandidaten einsetzt, an die man glaubt“.

Eine besondere Sorge sei in letzter Zeit die Pandemie gewesen, sagt Ekins.

„Wir haben einfach nicht alle Fakten und alle Informationen, und deshalb ändern sich öfters viele der Hinweise, die gegeben wurden“, so Ekins. „Dann sind die Menschen über diese Veränderungen frustriert, und so würde ich vermuten, dass viele Menschen sich gerade erst entschieden haben, sich auch zu diesem Thema von Meinungsäußerungen Abstand zu nehmen“.

Kelsey E. Hackem is a freelance writer based in Washington state. She has experience litigating cases to advance and protect property rights, taxpayer and entrepreneur rights, parental rights, and search and seizure at a non-profit law firm in Ohio. She earned her undergraduate degree from the University of Florida and her J.D. from Villanova University.
Link: https://heartlanddailynews.com/2020/08/americans-are-bullied-into-silence-on-political-issues-poll-shows/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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