Der Verlauf der Sterbezahlen

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht jeden Freitag die neuen Sterbezahlen mit ca. vier Wochen Verzögerung [1]:
Beispiel: Veröffentlichung 29.05., darin der letzte Berichtstag: 03.05.
Eine Zeitverzögerung an Aktualität, welche bei einer solchen Pandemie in einem Zeitalter der Digitalisierung eher an die Übertragungsgeschwindigkeit mit Postkutschen erinnert.
Man muss das wohl mit einer allgemeinen Corona-Unpässlichkeit entschuldigen, da Behörden ihre Mitarbeiter ja auch in Kurzarbeit schickten, um Kosten einzusparen (und ihren obersten „Dienstherren“ damit zu belasten). Und wo die Mitarbeiter fehlen, nutzt die Geschwindigkeit des Internet und Mailverkehrs nichts. Die EU hat das Problem jedoch erkannt und wird die Digitalisierung (mit viel Geld) vorantreiben.
Doch ist das nicht das eigentliche Thema.
Auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes wird zur wöchentlichen Veröffentlichung der Sterbe- und Corona Informationen immer auch eine Verlaufsgrafik gezeigt. Und bei dieser geschieht seltsames, beziehungsweise psychologisch gut Erklärbares.
Aktuell ist es auf der Homepage des Statistischen Landesamtes die folgende Informationsgrafik zur Corona-Mortalität (bis zum nächsten Aktualisierungstermin am 5.6.):

Bild 1 Grafik der Sterbedaten. Quelle Statistisches Bundesamt, Informationsdatum 29.05.2020


Zum Vergleich eine auf dem gleichen Datensatz basierende Darstellung mit allen Dateninhalten:

Bild 2 Grafik der Sterbedaten in Tagesauflösung mit allen Einzeljahren (um die Bevölkerungszahlen der Einzeljahre korrigiert*). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Informationsdatum 29.05.2020


Kopiert man die Detailgrafik in das Bild des Statistischen Bundesamtes, „verschwindet“ plötzlich die vom Statistischen Bundesamt angegebene Corona-„Übermortalität“.

Bild 3 Bilder 2 und 3 übereinander kopiert. Bereich der Corona-„Übermortalität“ zusätzlich gezoomt dargestellt. Grafik vom Autor erstellt


Wie sich die vom Bundesamt gemeldete „Corona-Übermortalität“ alleine über diese wenigen Jahre im Vergleich mit den häufigen „Grippejahren“ wirklich darstellt, muss sich ein Bürger selbst „herausfieseln“. Macht man sich die Mühe, sieht das Ergebnis im Verlauf dieser Coronapandemie wie folgt aus und würde zu einer vollkommen anderen Interpretation führen (müssen):

Bild 4 Grafik der Sterbedaten-Differenzen in Tagesauflösung (um die Bevölkerungszahlen der Einzeljahre korrigiert*). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Informationsdatum 29.05.2020

Das Statistische Bundesamt zeigt sich „lernfähig“

Vorbemerkung: Das nun Gezeigte und alle Ableitungen daraus sind durch nichts und keine Studie belegt. Es spiegelt alleine die rein persönliche Meinung des Autors wieder. Wer es glauben wollte, läuft Gefahr, Verschwörungstheorien anzuhängen und räääächten Umtrieben zum Opfer zu fallen. Wer dies vermeiden will, darf auf keinen Fall weiterlesen.
Das folgende Bild zeigt eine der ersten Grafiken des Amtes. Sie hat Tagesauflösung und die hohe Sterberate von 2018 ist dargestellt. Die ebenfalls hohe vom Jahr 2017 und die Werte von 2019 fehlen.
Man sieht in der Tagesauflösung deutlich, an wie wenigen Tagen – und wie geringfügig – das rote Pandemiejahr 2020 eines der Vorjahre überschreitet. Der Betrachter „darf“ auch noch sehen, dass im Jahr 2018 eine erheblich schlimmere „Übermortalität“ herrsche, die weitere im Jahr 2017 zeigt man schon nicht (mehr).

Bild 5 [1] Grafik der Sterbedaten des Statistischen Bundesamtes der letzten Märzwoche. Schwarze Umhüllung des Zeitraumes „seit der letzten Märzwoche“ vom Autor zugefügt

Eine Woche später wurde die Grafik „angepasst“. Sie hat nur noch mittelnde Wochenauflösung. Die hohe Sterberate von 2018 ist weiterhin dargestellt. Alle anderen Jahre (vor 2020) fehlen und bleiben durch den Mittelwert ersetzt.
Nun sieht es so aus, als wenn eine deutliche „Corona-Übermortalität“ vorhanden wäre.

Bild 6 Grafik der Sterbedaten in Wochenauflösung. Bildquelle Statistisches Bundesamt, Informationsdatum 15.05.2020


In der Tagesauflösung (folgendes Bild) sieht man jedoch, dass sich diese „Übermortalität“ auf wenige Tage beschränkt und sehr geringfügig ist. Auch, dass diese „Übermortalität“ nicht entfernt einen Vergleich mit den Grippejahren 2019 und dem (im Originalbild fehlenden) Jahr 2017 hat.

Bild 7 Grafik der Sterbedaten in Tagesauflösung mit allen Einzeljahren (um die Bevölkerungszahlen der Einzeljahre korrigiert*). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Informationsdatum 15.05.2020


In der letzten Aktualisierung des Statistischen Bundesamtes wurden die „kompromittierenden“ Einzeljahre nun ganz weggelassen und nur noch der Mittelwert der Jahre 2016 – 2019 als Vergleich eingeblendet.


Einschub der Redaktion

Zitat Drosten im SPIEGEL Interview # 22 vom 30.5.20

Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas falsch gemacht haben. Wir haben mit vergleichsweise milden Maßnahmen eine Pandemiewelle gestoppt, und zwar total effizient, ohne eine große Zahl von Toten. Ich finde, man sollte Corona-Leugnern sagen: Schaut in Ausland. Wir haben in Deutschland etwas geschafft, das kein vergleichbares Land der Welt hinbekommen hat.“

 

Die Wahrheit ist:

Deutschland steht derzeit bei  220 Infizierten/10 Toten auf 100.000 Einwohner. Weniger Infizierte/Tote pro Kopfzahl haben u.a. Norwegen, Österreich, Polen, Tschechien, die Türkei, der Iran, Israel, Argentinien, Uruguay und alle ostasiatischen Länder (Quelle).

Wie verlässlich Drostens Wissenschaft ist (er war auch tonangebend bei der Schweinegrippen-Panik 2009) griff BILD unlängst auf

Bild 25.05.2020: Fragwürdige Methoden Drosten-Studie über ansteckende Kinder grob falsch Wie lange weiß der Star-Virologe schon davon?

Aber „staatstragende“ Medien wissen, wer Recht hat. Dahinter steckt eine Verschwörung:
SPIEGEL 29.05.2020: Kampagnenjournalismus „Bild“-Chef Reichelt und sein „Fassbombenkommando“
Und wenn gar nichts mehr weiterhilft greift man beim SPIEGEL zur Verunglimpfung durch Antisemitismus getarnt als Israel Kritik. Hier eine Rezension des SPIEGEL-Elaborat zum BILD Autor Piatov:
Achgut 01.06.2020: Der SPIEGEL und die Meise von Zion
Weitere Drostenempfehlungen und falsche -Weisheiten finden Sie im folgenden Video etwa. ab Minute 10:00

Ende Einschub


Seht, wie toll unsere Regierung die Pandemie gemanagt und in den Griff bekommen hat

Jetzt (endlich) sieht die Grafik so aus, als hätte eine erhebliche „Corona-Übersterblichkeit“ begonnen, welche dank der fürsorglichen – leider sehr schmerzhaften, jedoch vollkommen alternativlosen – Maßnahmen unserer Regierung schnell eingedämmt werden konnte.

Bild 8 Grafik der Sterbedaten. Quelle Statistisches Bundesamt, Informationsdatum 29.05.2020


Entsprechend stolz textet es das Statistische Bundesamt:
29. Mai 2020 – Um die Frage zu beantworten, ob COVID-19 zu einer Übersterblichkeit führt, beobachten wir anhand einer Sonderauswertung die vorläufigen Sterbefallzahlen in Deutschland. Im Moment sind die Zahlen bis zum 3. Mai 2020 darstellbar. Im März 2020 mit insgesamt mindestens 86 700 Sterbefällen ist bei einer monatsweisen Betrachtung kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar. Im April lagen die Sterbefallzahlen allerdings deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre.
*Nun muss man beachten, dass die Corona-„Übersterblichkeit“ selbst an den ganz wenigen Tagen, da sie „auftritt“ sehr, sehr gering ist. Um einen wirklichen Vergleich zu den Vorjahren zu ziehen, muss man deshalb auch die unterschiedlichen Bevölkerungszahlen berücksichtigen. Dies hat der Autor in seinen Grafiken grob gemacht (auf das Einrechnen der erhöhten Alterspyramide wurde mangels Daten verzichtet).

Bild 9 Einwohnerzahlen Deutschland zum jeweiligen Jahresende. Tabelle vom Autor erstellt. Quelle: Statistisches Bundesamt

Setzt man dies in den Grafiken um und blendet auch die einzelnen Jahre ein, stellt sich die in der Grafik des Statistischen Bundesamtes so deutlich hervorgehobene Corona-„Übermortalität“als „Rauschen“ heraus. Geht man noch davon aus, dass viele der „Coronaopfer“ zwar einen positiven Coronabefund hatten, aber nicht wirklich nur wegen Corona verstorben sind, darf man mit gutem Gewissen annehmen, dass eine Corona-„Übersterblichkeit statistisch nicht vorliegt und auch nicht bewiesen werden kann.

Es ist aber weiterhin überdeutlich, dass alleine innerhalb der vorhergehenden, vier Jahre die typischen, zyklischen Grippeinfektionen eine wesentlich höhere Mortalität zur Folge hatten – und damals keinen Politiker – oder gar die fast unfehlbare, große Krisenmanagerin Angela – zu irgendwelchen Maßnahmen nötigten. Nicht einmal Mundschutz und Schutzkleidung wurden bevorratet, beziehungsweise verfügbar gehalten (und doch vorhandene wurden ganz kurz zuvor von einem Minister noch ins Ausland verschenkt).

Bild 10 Grafik der Sterbedaten in Tagesauflösung mit allen Einzeljahren (um die Bevölkerungszahlen der Einzeljahre korrigiert*). Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Informationsdatum 29.05.2020


Bild 11 Grafik Bild 5 in höherer Auflösung. Grafik vom Autor erstellt

Fazit

Die Darstellungen des Statistischen Bundesamtes sind ein schönes Beispiel, wie eine Behörde politische Wünsche (Hinweis: eine ausschließlich rein persönliche, nirgends belegte Vermutung des Autors) in ihre Darstellung einfließen lässt und mithilft, die Bürger zu desinformieren.

Corona-Verschwörungstheorie

Unsere Politik und alle Medien haben sich inzwischen zu einem weiteren Endkampf verbündet. Gemeinsam kämpfen sie nun auch gegen die wie Pilze aus dem Boden sprießenden Coronaleugner und die mit Sicherheit ausschließlich von räääächts unterwanderten Verschwörungstheoretiker.
Dazu ist eine Reportage des BR herrlich zu lesen und einfach nur entlarvend. Sie erinnert stark an den berühmten Ausspruch während der deutschen Nachkriegsgeschichte: „niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen … “
Der Unterschied ist: Die Person wusste damals genau, was sie sagt. Die Aktuelle „Intelligenz“ weiß nicht einmal das.
achgut 14.05.2020: Bayerischer Rundfunk kritisiert Corona-Paranoia
„Wer die Apokalypse zur Basis seines Denkens macht, der schlägt Maßnahmen zu deren Verwirklichung vor.“
Dies erklärte Christoph Süß in der Sendung „quer“ vom Bayerischen Rundfunk. Über die Maßnahmen zur Eindämmung des Coranavirus sagt er:
„Kein Verkehr mehr, Flugzeuge bleiben am Boden, Züge fahren nicht, quasi Generalstreik, die Wirtschaft erlahmt, Krise“ und schon habe man „genau das, was man draußen halten will: das Desaster. Natürlich beteiligt sich auch der Asthmaanfall für Deutschland, kurz AfD, an der Paranoiaproduktion und rechte YouTuber kriegen sich vor lauter Endzeitpsychosen gar nicht mehr ein.“
Quer erklärt: Wer behauptet, das Coronavirus sei so gefährlich, dass Grenzen geschlossen, der Verkehr eingeschränkt und manche Berufe eingestellt werden müssen, sei ein rechter Verschwörungstheoretiker in Paranoiaproduktion mit Endzeitpsychose.
Anmerkung: Für alle, die sich nun wundern, warum die Maßnahmen, die bundesweit von der CDU und SPD und in den Ländern von Grünen, der Partei Die Linke und von der FDP durchgesetzt wurden, sei erklärt, dass
die Sendung am 30. Januar 2020 ausgestrahlt wurde (ab ca. 8:30), also ein paar Wochen vor dem Lockdown …
Schon ein paar Monate später ist dieser Beitrag sehr schlecht gealtert. Heute nämlich gelten jene, die das sagen, was Christoph Süß noch vor ein paar Wochen gesagt hat, als rechte Verschwörungstheoretiker. Ist Christoph Süß somit ein Aussteiger aus der rechtsextremen Szene? Hat am 30. Januar 2020 ein Verschwörungstheoretiker für einen öffentlich-rechtlichen Sender moderiert? …

Wiederholung

Das was „Corona“ an hysterischem Dilettantismus, gepaart mit Unvermögen und unbrauchbaren Daten aufzeigt, lässt sich direkt auf den Klimawandel-Hype übertragen. Der wesentliche Unterschied: Letzterer wird uns noch mehr Geld kosten …
Quellen
[1] Statistisches Bundesamt: Sterbefälle und Lebenserwartung Sonderauswertung zu Sterbefallzahlen des Jahres 2020
[2] WIKIPEDIA: COVID-19-Pandemie in Deutschland
[3] EIKE : Zu „Corona“ jede Woche neue vier Wochen alte Daten

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken