Hackschnitzel! Ich sage nur: Hackschnitzel werden die Welt retten. Das ist die Quintessenz der Rede von Mr. Bill McKibben. Der ist Umweltaktivist und Buchautor, schreibt Bücher über die globale Erwärmung, »End of Nature« und andere Katastrophen, ist also so etwas wie der amerikanische Franz Alt, nur noch viel lauter. Während Franz Alt einst Chinagras als Rettung der Welt propagierte und daran verdienen wollte, predigt McKibben bei der Einweihung eines holzbefeuerten Kraftwerks am Middlebury College in Vermont eben Hackschnitzel.
»Es ist unglaublich schön, sich den Hackschnitzelbunker anzusehen. Alles, was brennt, können wir dort hineinwerfen! Das zeigt, dass dies überall passieren könnte, überall passieren sollte und überall passieren muss!«
Zu sehen sind diese Szenen in dem neuesten Werk »Planet of the Humans« des amerikanischen Dokumentarfilmers Michael Moore, welches er gerade zum »Tag der Erde« auf Youtube gestellt hat.

Die Ikone der amerikanischen Grünen und Lefties schaut sich die Hinterlassenschaften der Green Energy Industrie an. Die erschrecken ihn – erstaunlicherweise.

Beispiel Daggett, California: Hier sieht er kilometerweit nur Schrott und Müll. Die Reste des einstigen Traums von ach so umweltfreundlichen Solarkraftwerken. Mit »SEGS« begann es, mit«Solar Electric Generating Systems«, neun thermischen Sonnenwärmekraftwerken. Wo? Natürlich im grünen Kalifornien.
Heute steht unter anderem in der Mojave-Wüste das Solarkraftwerk Ivanpah. Tausende von Spiegeln konzentrieren Sonnenlicht in einen Turm und erhitzen dort eine Salzlösung, die die Wärme zu einem Kraftwerk weiterleitet. Die Sprüche und Ankündigungen zu solchen »grünen« Projekten und weltbeglückenden Visionen sind immer lautstark. »Das wird die größte Solarfarm in der Welt«, zitiert Moore den damaligen Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger. Normale Menschen würden in dieser Wüste nur eine tote Landschaft sehen, er aber sehe eine Goldgrube.
500 Jahre alte Yukka-Palmen mussten für die »Goldgrube« geschreddert werden. Hunderte alter Wüstenschildkröten kostete der Bau der Solarfarm das Leben. Denn Wüsten sind nicht tot.
Der Film zeigt sehr trocken die Lügen der angeblich so grünen und erneuerbaren Energie. Man sieht die Gaszuleitung zu dem Solarkraftwerk. Ohne Gas würde die gewaltige Industrieanlage nicht funktionieren. Für das Anfahren des Solarkraftwerkes muss viel Gas verbrannt werden, um die Salzlösung, die die Wärme transportieren soll, aufzuheizen.
Erstaunlicherweise hat das Kraftwerk in seiner Betriebsgenehmigung die Erlaubnis, Stickoxide auszustoßen. Dabei ist es doch scheinbar umweltfreundlich. Das Kraftwerk bezahlt sogar für sogenannte CO2 Zertifikate. Dabei wurde dies als geniale Energiequelle weltweit gepriesen, auch in Spanien, in den Pyrenäen und in Marokko entstanden mit vielen Steuermillionen geförderte Solarkraftwerke, die mit enormem technischen Aufwand das Sonnenlicht zu bündeln versuchten, um wenigstens einigermaßen brauchbare Temperaturen zu erreichen und daraus Strom zu fabrizieren. Zumindest während einiger Stunden am Tag, wenn die Sonne scheint und keine Wolken den Himmel verdecken.
»Ich musste lernen, dass auch Solarpanels nicht ewig halten«, sagt im Film ein Experte auf einer Messe für Energien. Die halten teilweise nur zehn Jahre. Das sei keine magische Energie. »Ich weiß also nicht, ob das die Lösung ist,« lacht er, »und hier helfe ich, die Materialien für Fotovoltaikanlagen zu verkaufen.«
Moore schaut hinter die Batterie-Gigafactory von Tesla inmitten der Wüste von Nevada. Gründer Elon Musk wird nicht müde zu betonen, dass die benötigte Energie ausschließlich von Wind und Sonne kommt. Hinter den Gebäuden allerdings sieht man das Umspannwerk und den Anschluss an das allgemeine Stromnetz.
Er entlarvt die Umweltpropaganda des Computergiganten Apple. »Wir hören nie auf, darüber nachzudenken, was das Beste für den Planeten ist – in allen unseren Fabriken weltweit.« Das ruft laut auf einer der legendären Apple-Konferenzen ausgerechnet Lisa Jackson in die begeistert applaudierende Menge. Jackson war übrigens die ehemalige Leiterin der amerikanischen Umweltbehörde EPA. Apple heuerte sie an.
Moore schneidet die Aussage eines Energieversorgers dagegen, der erzählt, wie Apple immer noch Strom aus ihrem Netz bezieht. Einen solchen Konzerngiganten kann man eben nicht mit Wind- und Sonnenstrom versorgen.
Moore zeigt auch die Profiteure der »Erneuerbaren«, im Fall des Solarkraftwerkes die Koch Brothers, die in ihrem Industrieimperium Guardian Glass Industry die Unmengen an Spiegel hergestellt haben sowie mit den Baustoffen Zement und Stahl kräftig verdient haben.
Man sieht den gewaltigen Materialverbrauch und die gigantischen Flächen, die für die Sonnen- und Windindustrieanlagen benötigt werden. 16 mal mehr Materialien wie Zement, Glas, Beton und Stahl verbrauchen solche Sonnenkollektoranlagen als Kernkraftwerke und erzeugen 300 mal mehr Abfall. Diese Materialien müssen abgebaut und mit hohem Energieaufwand geschmolzen und verarbeitet werden.
Im O-Ton hören wir: »Es wäre besser gewesen, fossile Brennstoffe einfach nur zu verbrennen, anstatt nur so zu tun, als ob. Wir werden im Grunde nur mit einer Lüge gefüttert«.
Moore vergisst jedoch zu sagen, dass dies prinzipbedingt ist. Die Leistungsdichten von Wind und Sonne sind zu gering, um damit nennenswerte Energien für ein Industrieland zu erzeugen. Das hat die Natur passend eingerichtet; würde die Sonne deutlich stärker auf uns herunterbrennen, könnten wir uns nicht mehr auf die Wiese legen, und schon bei einem starken Orkan hält es uns kaum noch auf den Füßen.
Eine weitere Folge des gigantischen Flächenverbrauches der »Erneuerbaren«: Brasilien muss exorbitant große Flächen zerstören und dort Zuckerrohr anbauen, um den sogenannten Biokraftstoff herzustellen. Ethanol aus Zuckerrohr benötigt ungefähr 400 mal mehr Fläche, um die gleiche Energiemenge wie Erdöl zu erzeugen.
McKibben preist im Film Deutschland, dass 80 Prozent seines Stroms aus Sonnenenergie erzeuge. Doch fehlt wieder der zweite Teil der Information, dass damit nur ein Drittel des Stromes erzeugt werde – und das nur dann, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Ohne Kohle und Kernkraftwerke und ohne zusätzliche Hilfslieferungen an Strom aus den Nachbarländern wäre bald Schicht im Schacht. Im Film wird sogar deutlich gesagt: Ohne Speichermöglichkeit kann man nicht auf Strom aus Wind und Sonne zählen. Die gibt es nicht – zumindest in absehbarer Zeit nicht.
Der Filmautor kommt folgerichtig auf die Frage, warum »wir« mit grüner Energie die Umwelt schädigen. Über das »Warum« sinniert und sinniert sehr langatmig: Was treibe Menschen, die sagen, die Umwelt retten zu wollen, sie zu zerstören? Das funktioniere also nicht. Kryptisch deutelt Moore, ob der Wunsch nach Nachhaltigkeit nicht in Wirklichkeit eine Art Wunsch nach Unsterblichkeit sei.
Die malthusianische Antwort, wir seien zu viele auf der Erde, ist zu kurz gesprungen. In der Erde stecken noch schier unerschöpfliche Mengen an Energie. Das Ende des Erdöls jeweils in 25 Jahren wird alle 25 Jahre aufs Neue wiederholt.
Entscheidend sind eher ganz handfeste Fragen, wie man sie in vor-ökologischen Zeiten gestellt hätte. Wie hoch ist die Leistungsdichte der jeweiligen Energie? Nicht umsonst löste Kohle einst die Holzverbrennung ab und rettete damit übrigens die Wälder. Öl und Gas verfügen über noch mehr Energie. In wichtigen Ländern wird die Kernkraft als die Energie mit der größten Leistungsdichte genutzt, nur in Deutschland nicht mehr.
Hierzulande gäbe es ebenfalls genügend Stoff für eine solche Dokumentation: 30.000 Windräder verunstalten Landschaften, die ersten zehntausend sind bereits schrottreif, doch keiner weiß, wohin mit den kritischen Rotorblättern. Auf Millionen von Dächern und auf den Äckern liegen hektarweise Fotozellen, die später als Sondermüll entsorgt werden müssen.
Das nächste Desaster deutet sich schon an. Der Euro 5 Diesel wurde einst steuerlich gefördert, schließlich emittierte er doch weniger CO2 als seine Vorgänger. Grund: Mit glänzend weiterentwickelter Technik nutzt er den Energiegehalt des Treibstoffes besser aus. Doch der wird gerade von den Umweltindustrietrupps unter einem ihrer Hauptakteure, dem derzeitigen Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, zerstört.
Seit einiger Zeit werden Pelletheizungen propagiert und erheblich gefördert. Doch die belasten die Luft mit NO2 in immer stärkerem Masse, sind bereits jetzt – wie das unfreiwillige Corona-Experiment in den Städten gerade zeigt – für die NO2 Werte in den Städten verantwortlich. Wenn die NO2-Grenzwerte weiter abgesenkt werden soll, müssen als Nächstes Pelletheizungen verboten werden.
Da sage noch einer Hackschnitzel.
Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

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