Virginias „Saubere-Ökonomie-Gesetz“ dürfte ziemlich schmutzige Folgen haben

Der Mehrheitsführer im Senat Dick Saslaw hat gesagt, dass Virginia „ein Klimaproblem hat und dass man dieses nicht umsonst lösen könne“. Allerdings ist die Klimakrise erheblich übertrieben oder beruht auf falschen Computer-Modellen. Noch schlimmer ist, dass die „Lösung“ auf allen Ebenen sehr teuer ist, aber bzgl. des globalen Klimas nicht die Spur eines Unterschiedes ausmachen würde.

In den USA gab es während der letzten 35 Jahre weniger starke Tornados (Stärke F3 bis F5) als während der 35 Jahre zuvor, im Jahre 2018 war nicht ein einiger aufgetreten. Häufigkeit und Stärke von Hurrikanen haben sich seit 1850 kaum verändert – außer dass es in den USA erfreulicherweise von 2005 bis 2017 eine rekordlange Zeit gab, in der nicht ein einziger starker Hurrikan auf das US-Festland übergegriffen hatte. Nach einem Anstieg um rund 120 cm nach der letzten Eiszeit ist der Meeresspiegel während der letzten 150 Jahre mit lediglich 2 bis 30 cm pro Jahrhundert gestiegen, wobei ein großer Teil des vermeintlichen Anstiegs tatsächlich auch auf Absinken von Land zurückzuführen ist, so wie es auch an der Küste von Norfolk-Virginia der Fall ist.

Wasser, Eis und Wasserdampf haben einen erheblich größeren Einfluss auf Temperatur, Klima und Wetter der Erde als Kohlendioxid und alle anderen atmosphärischen Gase zusammen, schreibt Greenpeace-Mitbegründer Patrick Moore. Die Ozeane haben einen um das Tausendfache größeren Wärmegehalt als die Atmosphäre. Wolken halten sowohl Wärme zurück als auch dass sie einfallende Sonnenenergie reflektieren. Und Wissenschaftler können immer noch nicht menschliche von den natürlichen Faktoren bei all dem unterscheiden.

Aber die Demokraten in Virginia bestehen darauf, dass man sich in einer Klimakrise befindet und dass man zur Lösung derselben die Pflicht hat, fossile Treibstoffe zu verbieten.

Virginias „Kohlenstoff-frei“-Gesetze würde die Schließung von etwa 6200 MW Stromerzeugung auf Kohlebasis zur Folge haben sowie ein Verbot der Errichtung neuer, mit Erdgas betriebener Einheiten. In China gibt es mittlerweile 900.000 MW Kohlekraftwerke, weitere für 200.000 MW sind im Bau, und geplant sind nochmals 150.000 MW (alles in China). Das berichtet Greenpeace. Außerdem finanziert und betreibt das Land den Bau zahlreicher Kohle- und Gaskraftwerke in Afrika und Asien. In Indien gibt es bereits hunderte Kohlekraftwerke, [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier], 400 weitere sind in Planung. China und Indien planen oder bauen bereits hunderte neuer Flughäfen und Millionen weitere Autos auf die Straße zu bringen.

Selbst wenn also CO2 mehr als nur eine triviale Rolle bzgl. Klimawandel spielt, könnten die Maßnahmen von Virginia die zukünftige Erwärmung allenfalls um nicht messbare 0,001 bis 0,01 Grad reduzieren. Die Details des Gesetzes sind aufschlussreich – und Besorgnis erregend.

Das fast schon in Kraft gesetzte Gesetz würde die Schließung des neuesten und saubersten Kohlekraftwerkes in den USA zur Folge haben, solange es nicht die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 83% reduzieren kann mittels einer immer noch nicht erprobten „carbon capture and storage“-Technologie. Aber selbst wenn das funktionieren würde, würde jene Technologie Millionen pro Jahr kosten – und ein Drittel des vom Kraftwerk erzeugten Stromes benötigen. So viel zum Thema ,nicht umsonst‘ für Anwohner.

Um den wegfallenden Strom zu ersetzen, müssten die Energie-Unternehmen von Virginia Offshore-Windturbinen für 5200 MW installieren – offenbar vom Typ GE 12 MW Haliade-X, hergestellt in einer neuen Fabrik in der Provinz Guangdong (China), die südlich von Wuhan gebaut werden soll. Es würden 433 dieser Kolosse benötigt, von denen jede Einzelne die Wasseroberfläche um 260 Meter überragen würde, etwa 40 km vor der Küste von Norfolk-Virginia in 15 bis 20 m tiefem Wasser. (Zum Vergleich, das Washington Monument ist „nur“ 170 Meter hoch).

Das fortwährende Einwirken von Salzwasser und von häufigen Stürmen wird die Turbinen korrodieren lassen, was deren Leistung mit jedem Jahr schlechter werden lässt. Will man tatsächlich 5200 MW Strom erzeugen, würde das erfordern, dass die 433 Turbinen 24 Stunden lang an 7 Tagen der Woche100% ihrer Kapazität Strom liefern. Sollten sie nur während der Hälfte dieser Zeit Strom erzeugen, würde Virginia 866 derartiger Monstren benötigen.

Klima-Aktivisten und Big Wind erwarten, bis zu 30.000 MW Windkapazität vor der Ostküste bis zum Jahr 2030 zu errichten. Mit 100% Kapazität würde man dafür 2500 gigantische Heliade-X-Turbinen brauchen! Die Auswirkungen auf Radar, Luftverkehr und U-Boote, auf die Schifffahrt und die Fischerei wären enorm. Die Rotorblätter würden zahllose Vögel zerschmettern. Vibrationen und der Lärm durch Infraschall würde die Navigation von Walen und Delphinen noch viele Kilometer entfernt davon durcheinander bringen.

Da diese Turbinen auf öffentlichem Land stehen, müssen das Innenministerium, die nationale Fischerei-Behörde und andere Regierungsagenturen vollständig und sehr sorgfältig die kumulierten Auswirkungen all dieser menschlichen Aktivitäten auf die Umwelt evaluieren. Gleiches gilt für die kumulierten Auswirkungen des globalen Bergbaus, der Verarbeitung und Herstellung zum Bau und zur Installation der Windturbinen.

Zur Errichtung dieser Monster-Windmühlen braucht man Millionen Tonnen Beton, Stahl, Kupfer, seltene Erden, Karbon-Fiberglas und andere Rohmaterialien. Diese zu gewinnen wiederum erfordert die Bewegung von Milliarden Tonnen Gestein in neuen oder erweiterten Minen auf der ganzen Welt, aber vermutlich nicht in den USA. Wind- und Solarenergie wären fast ausschließlich abhängig von der Einfuhr derartiger Materialien, Komponenten und fertigen Produkten – zumeist aus China oder im Besitz von Chinesen. Verschmutzung, Arbeitsbedingungen, die Zerstörung von Land und Habitaten, Kinderarbeit und Verletzungen grundlegender Menschenrechte, Krebs- und andere Erkrankungen bei Arbeitern und Anwohnern wären galoppierend und für die meisten Amerikaner verabscheuungswürdig.

Derzeit gibt es praktisch keine technischen Schwergeräte, welche 12-MW-Turbinen errichten können. Man stelle sich einmal vor, wie lange es dauern würde, 400 bis 2500 davon vor der Ostküste zu errichten – und sie zu reparieren und zu ersetzen, wenn sie altern – oder nach einem gewaltigen Hurrikan wie dem Great Atlantic Hurricane of 1944, welcher die gesamte Offshore-Stromerzeugung zum Erliegen bringen dürfte.

Das Saubere-Ökonomie-Gesetz legt fest, dass weitere 16.100 MW zum Ersatz fossiler Treibstoffe durch Photovoltaik-Solarpaneele erzeugt werden würden. Auf der Grundlage eines 400 MW-Solarkraftwerkes in Spotsylvania County, Virginia würden diese Paneele eine Landfläche überziehen, die 3,5 mal größer ist als die Fläche der Hauptstadt Washington!

In Virginia herrschen nicht die Bedingungen wie in Arizona. Wolken, Nächte und sub-optimaler Sonnenschein während eines großen Teils des Tages lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass diese Millionen Paneele tatsächlich kaum mehr als 3200 MW erzeugen – unvorhersagbar und unzuverlässig. Um die gesamten, gesetzlich festgelegten 16.100 MW Strom zu erhalten, müsste Virginia bis zu 18 mal die Fläche von Washington mit Paneelen überziehen.

Das Gesetz in Virginia (es ist inzwischen von beiden Kammern durchgewinkt worden) verlangt außerdem, dass Versorgungsunternehmen „3100 MW Energie-Speicherkapazität konstruieren oder zur Verfügung stellen müssen“, vorzugsweise Batterien. Das ist verwirrend, erzeugen doch Batterien keinen Strom (MW); sie speichern einfach durch Kohle, Gas, Kernkraft, Wind oder Solar erzeugte Energie (MWh). Falls die Gesetzgeber 3100 MWh meinen, würde Virginia 36.500 Tesla 85-kilowatt-hour battery packs von je einer halben Tonne benötigen – und damit noch mehr Lithium und Kobalt, aus der Erde gekratzt in Gebieten mit verheerenden Standards bzgl. Umwelt und Menschenrechten.

Wird Virginia verlangen, dass seine Materialien und Komponenten für Wind, Sonne und Batterien verantwortungsbewusst beschafft werden? Wird es unabhängig verifizierte Zertifizierungen verlangen, dass keine davon mit Kinderarbeit verbunden ist und alle in Übereinstimmung mit den Gesetzen, Vorschriften und ethischen Codes der USA und Virginias für Sicherheit am Arbeitsplatz, gerechte Löhne, Luft- und Wasserverschmutzung, Erhaltung der Tierwelt und die Wiedergewinnung von Minengebieten produziert werden? Wird es erfordern, dass alle vermeintlichen sozialen Kosten von Kohlenstoff die sozialen Vorteile von Kohlenstoff-basierten Brennstoffen und Kohlendioxid anerkennen?

Um die von den Offshore-Windturbinen erzeugte Windenergie zu den Gemeinden westlich des Appalachian Trail zu transportieren, bedarf es vieler neuer Fernleitungen. Umweltaktivisten opponieren unnachgiebig gegen Gas-Pipelines, welche in einer Tiefe von etwa 200 m unter der Erde verlaufen. Wie werden sie auf die multiplen Fernleitungen und Masten reagieren, welche eine zusätzliche erhebliche Beeinträchtigung der Landschaft mit sich bringen?

Wind-, Solar-, Batterie- und Biotreibstoff-Alternativen sind eben nicht sauber, grün, erneuerbar oder nachhaltig! Das Saubere-Ökonomie-Gesetz repräsentiert im schlimmsten Falle greenwashing, Pseudo-Tugendhaftigkeit und Kontrolle seitens der Regierung. Sie ersetzen zuverlässigen und bezahlbaren Strom durch teuren und unzuverlässigen Strom. Wenn der Gesetzgeber Virginias immer wieder behauptet, dass all diese Maßnahmen „im öffentlichen Interesse seien“, dann ist das schlicht und ergreifend nicht so.

Die Eliminierung fossiler Treibstoffe bedeutet, dass die Preise von Licht, Heizung, Kühlung usw. nebst anderen Kosten für jedermann in die Höhe schießen – darunter Schulen, Krankenhäuser und Geschäftsbereiche. Die Umweltauswirkungen werden sich in den USA und global potenzieren – ohne jeden Vorteil für das Klima.

In Virginia und Amerika haben linke Stadtverwaltungen und Landkreise illegalen Einwanderern, darunter Kriminellen, ihren „Segen“ erteilt. Zahlreiche konservative Gemeinden in Virginia haben sich nicht entsprechend geäußert. Vielleicht ist es für sie an der Zeit, dem Ansturm des Klima-Alarmismus‘ und von pseudo-erneuerbaren Energie-Phantasien zu trotzen – indem sie sich zur Sanktionierung fossiler Treibstoffe bereit erklären.

Autor: Paul Driessen is senior policy advisor for CFACT and author of Cracking Big Green and Eco-Imperialism: Green Power – Black Death

Link: https://www.cfact.org/2020/03/08/virginias-clean-economy-act-will-have-dirty-results/

Übersetzt von Chris Frey EIKE