Das Motto dieses Jahres lautete [übersetzt lt. Wikipedia]: „Akteure für eine kohärente und nachhaltige Welt“. Unglücklicherweise widerlegt die hochtrabende Rhetorik die irreführenden und potentiell katastrophalen Realitäten der Agenden, welche von vielen Teilnehmern vorangetrieben werden.

Eine primäre Grundlage des diesjährigen Mottos ist die wiederholte Beschwörung, dass die Welt vor einem Klima-Kataklysmus steht. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen möchte Energieimporte auf Kohlenstoffbasis in die EU besteuern und die Praxis der Menschheit beenden, „Umweltressourcen zu plündern und dabei Müll und Verschmutzung zu erzeugen“. Sie (und viele andere) bestehen darauf, dass „grüne Energie“ nichts dergleichen nach sich ziehen würde.

Klimakrisen-Beschwörungen wiederum basieren auf Computermodellen, die aber nur so gut sind wie die in sie hinein gesteckten Hypothesen – und hinsichtlich von Versuchen, für Temperaturänderungen, Extremwetter-Ereignisse und zukünftige Krisen die Emissionen fossiler Treibstoffe verantwortlich zu machen, weil die Hypothesen und die Modelle sagen, das es dem Ursache-Folgen-Prinzip gehorcht.

Das am häufigsten angeführte Modell ist (natürlich) das Extremste: RCP8.5, welches Temperaturen prophezeit, die weit jenseits von allem liegen, was wir derzeit messen, und auch jenseits aller zukünftigen Kalamitäten. Aber es basiert auf diesen Hypothesen: Methan und Pflanzen düngendes Kohlendioxid (winzige 0,0402% Anteil an der Erdatmosphäre) sind weitaus bedeutender als die Sonne bzgl. Änderungen des Klimas; unser Planet wird bis zum Jahr 2100 von 12 Milliarden Menschen bevölkert; es gibt keinerlei Energie-Innovationen während der nächsten 80 Jahre, weshalb sich der Kohleverbrauch bis zum Ende des Jahrhunderts verzehnfachen wird. Auf diese Grundlage sollen wir eine restriktive Energiepolitik stellen, und darum sollte es in Davos gehen.

Greta Thunberg und ihre patentierten Tiraden

Wer sind eigentlich die Leute, welche die Davos-Teilnehmer konsultieren sollen? Greta Thunberg war eingeladen, um ihre patentierte Tirade abzulassen, dass fossile Treibstoffe ihre Zukunft zerstören. Aber keinem einzigen Klima-Realisten (Skeptiker des Alarmismus‘) wurde das Wort erteilt, ebensowenig wie Repräsentanten von Fabrikarbeitern in der EU und der USA oder der ärmsten Bürger der Welt.

Die gute Nachricht lautet, dass verschiedene Bankiers Versicherungen abgaben, dass sie Unternehmen fossiler Treibstoffe oder „wesentlichen Verschmutzern“ weiterhin Darlehen gewähren würden. (Umfasst Letzteres auch die Bergbau-Unternehmen, welche einem „Green New Deal“ der USA und global voluminöse Rohmaterialien verschaffen sollen, siehe Diskussion weiter unten?) Die schlechte Nachricht lautet, dass die Bankiers und Politiker in Davos es zulassen, selbst konstant unter Druck gesetzt zu werden durch linksextreme „Akteure“, welche die Speere bereit halten, die sie selbst und die herrschenden Eliten durch das Herz des Lebensstandards entwickelter Nationen und durch Bemühungen ärmerer Länder um ein besseres Leben treiben wollen.

In der Tat hat Goldman Sachs entgegen seinen Zusagen in Davos, obwohl die Konsultation mit den indigenen Völkern angeblich ein zentraler Geschäftsgrundsatz des Unternehmens ist, und ohne Rücksprache mit den Interessenvertretern der Ureinwohner Alaskas, die auf ihrem eigenen Land umweltfreundlich und behutsam nach Öl und Gas bohren wollen, um den Lebensstandard ihrer Bevölkerung zu verbessern, beschlossen, solche Entwicklungen in der Arktis nicht mehr zu finanzieren.

Mit „Mainstream“-Portalen und sozialen Medien, welche immer stärker Nachrichten und Meinungen kontrollieren sowie Klima-Alarmisten und Anti-Fossil-Aktivisten zur Seite springen, wird jener Druck immer größer werden – zu unserem großen Schaden.

Den Menschen Arbeitsplätze, Lebensstandard, Nahrung, Gesundheit und Leben wegnehmen

Werden die in Davos behandelten Themen, Agenden und politischen Maßnahmen in eine „bessere“ Welt führen? Das Gegenteil ist unendlich wahrscheinlicher. Wenn man den Menschen reichliche, zuverlässige und bezahlbare fossile Energie (und Kernkraft) wegnimmt, wonach Öko-Aktivisten unablässig trachten – dann nimmt man ihnen auch Arbeitsplätze, den Lebensstandard, Nahrung, Gesundheit und ein gutes Leben. Menschen sterben scharenweise (was selbst auch ein Ziel noch rabiaterer Umweltaktivisten ist, welche bzgl. einer überbevölkerten Welt Panik verbreiten). Man implementiere eine Politik des „Green New Deal“, und die Folgen werden alles andere als besser sein. Eine solche Politik würde zu Unruhen, Protesten, Gewalt und Anarchie führen – wie es Frankreich und Chile überaus eindrücklich während der letzten zwei Jahre vorgeführt haben.

Man mache afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Länder zu Vasallen-Staaten mit enormen Minen, welche „ökologisch verantwortliche und auf Klima sich konzentrierende“ Nationen bedienen, die es selbst nicht tolerieren, innerhalb ihrer eigenen Grenzen Bergbau zu betreiben – und jedwede Kohäsion wird rasch verschwinden. Man sage amerikanischen und europäischen Familien, dass sie massive Wind- und Solar-Installationen vor ihren Hinterhöfen und vor ihren Küsten hinnehmen müssen, und die Folgen werden die Gleichen sein.

Eine „nachhaltige“ Welt? Jawohl, fossile Treibstoffe sind ultimativ endliche Ressourcen – in hunderten von Jahren von heute an, wenn uns die riesigen Kohlelagerstätten, Öl und Gas durch Fracking, Methanhydrate und andere Dinge ausgegangen sind unter der Voraussetzung, dass die Politiker diese nicht verschließen und „sie im Boden lassen“. Aber lange bevor es so weit sein wird, wird menschliche Innovation mit weitaus besseren Alternativen als Windmühlen aufwarten, falls wir der Kreativität freien Lauf lassen.

Und dabei vergesse man nicht: Wind und Sonnenschein sind nachhaltig. Aber Landverbrauch und Rohmaterialien für diese Technologien, um diese intermittente und weitgehend ausgebeutete Energie abzuschöpfen, sind es absolut nicht.

Nachhaltigkeit ist ein brauchbares Konzept, um versteckte Kosten, Risiken und treuhänderische Verantwortlichkeiten anzusprechen wie jene, die in Verbindung mit Klimawandel stehen, woran wir fortwährend erinnert werden. Aber die gleichen Überlegungen müssen auch hinsichtlich Wind, Solar, Batterien und Biotreibstoffen angestellt werden; ebenso wie hinsichtlich Auswirkungen auf Lebensräume und Wildtiere, die Luft- und Wasserqualität, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen in den Regionen mit Green New Deal, in denen Bergbau und Produktion betrieben werden, sowie auf das menschliche Wohlergehen in einer energiearmen Welt mit zunehmendem Hunger, Tod, Wut, Unruhen und Chaos.

Wie das Heartland Institute berichtet und auch in früheren Beiträgen angemerkt, stellen fossile Treibstoffe und Kernkraft derzeit über 8 Milliarden MWh Strom und Äquivalentenergie jährlich zur Verfügung, um den wirtschaftlichen Bedürfnissen von Amerika zu genügen. Für die Nutzung von Solar zur Erzeugung all dieser Energie – sowie das Aufladen von Batterien für eine Woche ohne Sonnenschein – würde man 19 Milliarden hochmoderne, den Sonnenschein einfangende Photovoltaik-Paneele brauchen. Diese würden eine Fläche von der Größe von ganz New York und Vermont vollständig überdecken.

Aber das setzt voraus, dass die Paneele allesamt in Gebieten installiert werden, wo die Sonne mit der Intensität wie in Arizona scheint, und das 24 Stunden pro Tag an 7 Tagen in der Woche und 52 Wochen im Jahr ununterbrochen. Das wird niemals und nirgendwo der Fall sein. Folglich müssen wir die Anzahl der Paneele und den Landverbrauch verdoppeln (vielleicht sogar verdreifachen). Die signifikanten Auswirkungen auf Habitate und Natur kann sich jeder selbst ausmalen.

Installiert man 1,8-MW-Windmühlen anstatt der Solarpaneele würde man über 4 Millionen Windmühlen brauchen, zu errichten in Parks, Habitaten und Naturlandschaften wie in Arizona, Nevada, Kalifornien und Oregon. Aber je mehr davon installiert werde, umso mehr Windmühlen müssen in windschwachen Gebieten aufgestellt werden. Wir müssten die Anzahl von Turbinen verdoppeln (vielleicht sogar verdreifachen) samt des erforderlichen Landverbrauchs. Ihre sich schnell drehenden Rotorblätter (an den Spitzen mit bis zu 320 km/h) würden Millionen Adler, Falken, Fledermäuse und andere Spezies zerschmettern.

Geht man vor die Küsten, würde man hunderttausende fast 200 m hohe 10-MW-Windmühlen brauchen. Deren Auswirkungen auf alle Meereslebewesen in der Luft und im Wasser, aber auch auf die Navigation von Flugzeugen und Schiffen wären unerträglich.

Jede einzelne 1,8-MW-Windmühle erfordert etwa 1200 Tonnen Stahl, Kupfer, Aluminium und seltene Erden wie Zink, Molybdän, sowie Beton und dergleichen mehr. Jede Tonne dieser Materialien würde Tausende Tonnen Fels und Erze bewegen – und die Rohstoffe würden mit fossilen Treibstoffen verarbeitet. Tatsächlich benötigen Windmühlen etwa 200 mal mehr Rohmaterialien pro Megawatt als eine moderne Gasturbine!

Die Speicherung von Strom für windschwache und sonnenscheinarme Zeiten würde rund 2 Milliarden Tesla-Lithium-Kobalt-Batterien erfordern – also weitere Rohmaterialien, weiterer Bergbau. Die Leitung von Wind-, Solar- und Batteriestrom zu weit entfernten Städten würde Tausende Kilometer neuer Fernleitungen und noch mehr Bergbau erfordern.

Darin sind noch nicht die Materialien enthalten, die man braucht, um konventionelle Fahrzeuge, Heizsysteme und andere Technologien zu ersetzen.

Und das alles gilt erst einmal nur für die USA. Man stelle sich vor, wie viel man von all dem für eine globale Transformation braucht!

Aber die Befürworter eines Green New Deal verabscheuen Bergbau, zumindest durch westliche Bergbau-Unternehmen in westlichen Ländern. Also betreibt man diesen in weit entfernten Gebieten, bei denen es praktisch keine Umwelt-, Gesundheits- oder Sicherheitsstandards gibt. In Gebieten wie der Inneren Mongolei, wo der Abbau seltener Erden die Luft vergiftet und einen riesigen giftigen See haben entstehen lassen, werden tausende Menschen vergiftet. Und im Kongo in Afrika arbeiten 40.000 Kinder in den Minen, allein um Kobalt abzubauen, das wir für unsere Handys, Labtops und Elektrofahrzeuge benötigen; nicht für irgendeinen Green New Deal.

Öko-Imperialismus und falsche Nachhaltigkeit

Dieser Öko-Imperialismus und diese falsche Nachhaltigkeit müssen ein Ende finden! Das gilt für all jene sich selbst lobenden Akteure – Sie zuerst! Gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Kürzen Sie Ihren Energieverbrauch und Lebensstandard! Erst dann können Sie den Rest der Welt (freundlichst) auffordern, Gleiches zu tun. Damit seid ihr gemeint, Greta, Leo DiCaprio, Al Gore, Emma Thompson und all die anderen Klima-Schreihälse. (Aber natürlich werdet ihr das nicht tun. Warum also sollten wir? Und warum sollten die Armen der Welt es tun?)

Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of books and articles on environment, climate and human rights issues

Link: https://www.iceagenow.info/deceptive-rhetoric-at-davos-could-bring-disaster/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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