Über Greta Thunberg und Jugend-Klimaak­tivismus

Diese Hysterie fand wieder einmal viel Nahrung während der „Klima-Woche“, als eine 16-jährige un- oder falsch informierte Schulschwänzerin und die internationale Öffentlichkeit scheltende Greta Thunberg davor warnte, dass die Welt bald untergehen wird, wenn die Regierungen nichts tun, um den Klimawandel zu verhindern. Die wutentbrannte Teenagerin Thunberg geißelte zunächst den Kongress der USA, von welchem sie zu einer Rede eingeladen worden war, und danach die ganze Welt, als sie vor den UN rief „Ihr habt mir meine Träume und meine Kindheit gestohlen … wir stehen am Beginn eines Massen-Aussterbens, und alles,worüber ihr redet, ist Geld und Märchen von ewigem wirtschaftlichem Wachstum. Wie könnt ihr nur?“

Es ist ein trauriger Kommentar hinsichtlich des Zustandes unserer Gesellschaft, dass Thunbergs auf falschen Informationen beruhenden Meinungen eine derartig hohe Aufmerksamkeit auf der Weltbühne zuteil wird. Ironischerweise werde ich unentwegt von progressiven Aktivisten beschimpft, weil ich es wage, über den Klimawandel zu sprechen, obwohl ich kein „Klima-Wissenschaftler“ bin oder noch nie etwas zum Thema Klima in der begutachteten Literatur veröffentlicht habe. Ich konnte bisher keinerlei belege dafür finden, dass Thunberg einen Grad in irgendeinem Bereich der Forschung hat, geschweige denn im Bereich Klimawissenschaft. Im Gegensatz zu Thunberg habe ich zum Thema Klimawandel seit über 20 Jahren geforscht und geschrieben, also länger als sie überhaupt auf der Welt ist. Und doch werden ihre Ansichten, und nicht meine auf Wissen beruhenden Ansichten ernst genommen.

Was immer man denken mag über meine oder Thunbergs Qualifikationen, um zu Klima-Themen Stellung zu nehmen – gerade mal eine Woche bevor die UN sie bekniet haben, die Welt wegen ihres Verbrauchs fossiler Treibstoffe auszuschimpfen, sandte eine Gruppe von 500 ausgezeichneten Klimaforschern – wahre Experten – einen Brief an UN-Generalsekretär António Guterres und die Geschäftsführerin des UNFCCC Patricia Espinosa Cantellano einen Brief, dessen erster Satz offen und unverblümt lautete [übersetzt] „Es gibt keinen Klima-Notstand“. Weiter heißt es in dem Brief: „Die gegenwärtige Klimapolitik unterminiert sinnlos und ernsthaft das ökonomische System. Sie setzt das Leben vieler Menschen aufs Spiel in Ländern, denen der Zugang zu bezahlbarem und störungsfreier Stromversorgung verwehrt wird. Wir drängen darauf, dass Sie einer Klimapolitik folgen, die auf ordentlicher Wissenschaft, realistischer Ökonomie und aufrichtigen Sorgen um all jene basiert, die durch kostspielige, jedoch unnötige Versuche der Abschwächung geschädigt werden“.

Keiner der Unterzeichner des Briefes – Experten mit kumulierten hunderten von Jahren der Klimaforschung und tausender begutachteter Veröffentlichungen – wurde gebeten, ihre Standpunkte vor dem US-Kongress und den UN zu erläutern.

Das Heartland Institute hat am gleichen Tag und in der gleichen Stadt, als die UN ihren Klimagipfel abhielten, eine Diskussion über Klimawissenschaft und Politik moderiert, auf welcher Klimawissenschaftler, alle mit Ph.D., erklärten, warum der Klimawandel, der natürlich im Gange ist, vermutlich nicht primär vom Menschen verursacht ist, und dass es viele stichhaltige Belege dafür gibt, dass eine Klimakatastrophe nicht zu erwarten ist. Weder der Kongress noch die UN wollte von diesen Experten irgendetwas wissen.

Leider Gottes ist das keine Überraschung. Es passt einfach nicht in die Agenda, Furcht zu verbreiten, um den Regierungen zu erlauben, immer mehr Kontrolle über unser individuelles Leben zu erlangen. Schon vor Jahrzehnten schrieb der Journalist H. L. Mencken: „Das einzige Ziel der Politik in der Praxis ist es, die Bevölkerung in Alarmstimmung zu halten (und daher Beifall klatschend allen folgt, welche sie in Sicherheit bringen). Zu diesem Zweck wird die Bevölkerung mit einer endlosen Folge von Kobolden konfrontiert – allesamt imaginär“. Traurigerweise hat sich nichts geändert, seit Mencken diese weitsichtigen Worte schrieb.

In Climate Change Weekly 334 schrieb ich über Erwachsene, welche junge Menschen psychologisch verletzen und emotional missbrauchen in Gestalt eines konstanten Bombardements von Behauptungen, dass die Welt infolge des vom Menschen verursachten Klimawandels untergeht. „Unter den perversesten und gefährlichsten Folgen des ,Klima-Betrugs‘, welcher fast täglich mit Fake News in den Massenmedien beschwört wird, sind die verheerenden Auswirkungen dieser Masche auf die Gesundheit und das psychologische Wohlergehen von Kindern aller Altersstufen“, schrieb ich. Kein Kind ist ein größeres Opfer dieses Missbrauchs als Greta Thunberg. Wie in vielen Artikeln und von vielen Autoren beschrieben, ist nie ein Kind schlimmer manipuliert und zum Voranbringen einer Agenda missbraucht worden als Greta Thunberg.

Thunbergs gerechte Empörung ist gerechtfertigt, geht aber in die falsche Richtung. Anstatt die Welt anzuprangern ob deren Verbrauchs fossiler Treibstoffe, um die Wirtschaft zu fördern, sollte sie frühere Generationen für die Entdeckungen zu würdigen, wie man fossile Treibstoffe zum Nutzen der Menschheit einsetzt (einschließlich ihres eigenen Vorteils, obwohl sie das nicht merkt). Und sie sollte die Erwachsenen um sie herum tadeln, ebenso wie das Bildungssystem ihres Landes, machthungrige Politiker und die Mainstream-Medien, weil all diese sie nicht über jenen Nutzen aufgeklärt haben, sondern sie und andere Jugendliche stattdessen geängstigt haben mit dem imaginären Gespenst einer anthropogenen Klima-Katastrophe.

Jawohl, Greta, im Gegensatz zu der Indoktrination, der du ausgesetzt warst, geht es der Welt besser als jemals zuvor, teilweise auch wegen fossiler Treibstoffe, und du hast eine glänzende Zukunft vor dir, falls die Klima-Depression dich nicht dieser Zukunft beraubt.

Hier folgen einige der Tatsachen, die man Greta nicht nahe gebracht hat:

Fossile Treibstoffe sind die Grundlage der modernen Medizin. Obwohl es möglich ist, dass Greta zu Hause geboren worden ist mit oder ohne eine Hebamme, stehen die Chancen sehr gut, dass ihr sowie der großen Mehrheit ihrer schwedischen Landsmänner und -frauen eine moderne medizinische Einrichtung zur Verfügung stand, welche 24 Stunden am Tag in Betrieb ist, angetrieben durch Strom, mit Kunststoffen, Kühlung, Licht, elektronischen Geräten, Inkubatoren und sterilisierten medizinischen Geräten aus rostfreiem Stahl – allesamt entwickelt, angetrieben und übermittelt durch fossile Treibstoffe.

Fossile Treibstoffe sind die Grundlage moderner Landwirtschaft. Die Erzeugung von Nahrungsmitteln hat zugenommen, sogar noch, obwohl die Flächen für Ackerbau abgenommen haben. Ehemalige Äcker sind von Wäldern und Grasflächen zurück erobert worden, dank zweier hauptsächlicher Faktoren: 1) die großräumige Anwendung und der Gebrauch moderner Landwirtschaftstechnik, von denen viele von fossilen Treibstoffen abhängen, und 2) durch den gestiegenen Kohlendioxid-Gehalt in der Atmosphäre. Obwohl weltweit 700 Millionen Menschen nach wie vor unter dauerhaftem Hunger leiden, hat die Anzahl hungernder Menschen den UN zufolge seit dem Jahr 1990 um zwei Milliarden abgenommen. Außerdem zeigen Forschungen, dass jetzt rechnerisch jedem Menschen 17% mehr Nahrungsmittel zur Verfügung stehen als noch vor 30 Jahren – alles während einer Periode eines vermeintlichen gefährlichen Klimawandels, den man den menschlichen Kohlendioxid-Emissionen in die Schuhe schiebt.

● Fossile Treibstoffe retten Leben. Die Armut in der Welt hat während der jüngsten Erwärmung rapide abgenommen, hauptsächlich als Folge der Entwicklung und des zunehmenden Verbrauchs fossiler Treibstoffe. Trotz der um 3,2 Milliarden angewachsenen Bevölkerung seit 1968 ist die Armut schneller zurück gegangen als zu jeder anderen Zeit in der Menschheitsgeschichte. 44% der Weltbevölkerung lebten im Jahre 1981 in absoluter Armut. Im Jahre 2015 waren es unter 10%.

● Länder mit hohem Verbrauch fossiler Treibstoffe sind allgemein wohlhabender, und wohlhabendere Länder sind widerstandsfähiger gegen Naturkatastrophen als ärmere Länder, denen es an Zugang zu fossilen Treibstoffen fehlt. Wohlhabendere Länder sind besser in der Lage, Naturkatastrophen rechtzeitig zu erkennen; sie verfügen über eine bessere Infrastruktur, wenn es dazu kommt, und sie erholen sich schneller nach solchen Ereignissen. Das Wohlstands- und Entwicklungsniveau eines Landes ist fast vollständig verantwortlich für die Stärke, unter der Menschen während und nach einer Naturkatastrophe leiden. Und außerdem, eine entscheidende Komponente des Wohlstands eines Landes ist der Zugang zu billiger, zuverlässiger Energie – und hierfür sind fossile Treibstoffe am besten geeignet.

● Fossile Treibstoffe decken 81% des globalen Primär-Energiebedarfs. Mit dem zunehmenden Verbrauch fossiler Treibstoffe hat auch das menschliche Wohlergehen zugenommen. Das Census Bureau der USA meldete im Jahre 2016, dass global die Lebensdauer von Menschen seit 1970 um 35 Jahre zugenommen hat, einher gehend mit einer Abnahme der Sterberate in allen Altersgruppen einschließlich der 60-jährigen oder noch älteren. Zieht man die offizielle UN-Definition von Armut heran (1 Dollar pro Tag), ist die Armutsrate der Welt zwischen 1970 und 2006 um 80% gesunken, und die Anzahl der Armen sank von 403 Millionen im Jahre 1970 auf 152 Millionen im Jahre 2006. Die Raten von Armut, Hunger und Kindersterblichkeit sind nach wie vor rückläufig und die mittlere Lebenserwartung steigend – seit dem Datum der Geburt von Greta Thunberg während einer Periode des intensiven Verbrauchs fossiler Treibstoffe.

Der Kolumnist Scott Adams schreibt: „Die UN schätzen, dass die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels die Wirtschaft während der nächsten 80 Jahre um 10% schrumpfen lassen wird. Was man uns nicht sagt ist, dass die Wirtschaft bis dahin etwa fünf mal stärker und besser sein wird, so dass man diese 10% nicht einmal bemerken würde, zu denen es nicht gekommen ist. Und dieser Worst Case tritt nur ein, wenn wir gar nichts bzgl. Klimawandel tun, was nicht der Fall ist“.

Die Erwachsenen in Gretas Leben haben es versäumt, ihr diese entscheidenden Fakten zu vermitteln. Darüber sollte sie zornig sein.

Schließen möchte ich mit einem Zitat des Kolumnisten Rich Lowry, der begründet, warum wir die Greta-Manie nicht ernst nehmen sollten:

Es gibt einen Grund, warum wir nicht auf Teenager schauen, wenn es um Betrug in der öffentlichen Politik geht. Mit sehr seltenen Ausnahmen haben uns Kinder nichts Interessantes zu sagen. Sie wiederholen einfach, was die Erwachsenen (oder andere Kinder) ihnen eingetrichtert haben, ohne Nuancierungen und Reife. Vielleicht hat jemand ihre Kindheit gestohlen, aber die Schuldigen findet man nicht in der Turtle Bay [?]. Kinder sind mächtige Schachfiguren. Das Schlagwort ,für die Kinder‘ hat einen verführerischen politischen Appeal, während Kinder ihren erwachsenen Helfern zweifach entgegen treten. Die gleichen Leute, die sagen „Die Welt muss auf dieses 16-jährige Mädchen hören“ werden sich gegen jedermann, der dem widerspricht sagen: „Wie kannst du es wagen, ein 16-jähriges Mädchen zu kritisieren?“

SOURCES: National ReviewScott AdamsThe Heartland InstituteThe Heartland InstitutePBSClimate Change Weekly 334 [in deutscher Übersetzung hier]The American SpectatorClintel

Übersetzt von Chris Frey EIKE