Am 3.8.2109 um 15:26 meldete ZDF-heute Erhellendes über einen nobelpreiswürdigen Ansatz von Alexander Dobrindt, als ehemaligem Verkehrsminister der GroKo und Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe: Die CSU will CO2-Einsparungen mit Anreizen für  Konjunkturwachstum verbinden.

Zitat ZDF: Das Ziel sei: „Mehr Wachstum und weniger CO2.“ Das sagte der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, der „Welt“. Die doppelte Herausforderung von Konjunktur und Klima könne „zu einer doppelten Chance werden, wenn wir beides miteinander verbinden.“ Die CSU will Arbeitnehmer entlasten und nachhaltige Mobilität fördern. Zudem sollen Milliarden in Klimainnovationen und Klimainvestitionen gesteckt werden. Zitatende ZDF.

Bei diesem genialen Plan kann nur göttliche Eingebung im Spiel sein, so wie sie schon der Dienstmann Aloisius nach seinem Ableben erfuhr. „Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggerament – – lu – uuu – iah!“ sang er im Himmel auf der Harfe so lange, bis ihn der Herrgott wieder ins Hofbräuhaus ließ, wo er noch heute zu finden ist.

Lieber Herr Dobrindt, falls Sie diese Zeilen lesen sollten, bedenken Sie bitte, dass Wachtum stets mit mehr Energieverbrauch verbunden ist – das ist so etwas wie naturgesetzlich. Und mehr Energieverbrauch, also, naja, naja, .. haben Sie’s? Ja, Heureka, Sie haben es, das bedeutet stets und unvermeidbar mehr CO2-Emissionen. Allenfalls mit weitgehend emissionsfreien Kernkraftwerken ließe sich das deichseln, aber die sind schließlich Teufelswerk – auch in Bayern. Lieber Herr Dobrindt, wir gratulieren daher schon einmal für Ihre göttliche Eingebung dieser genialen Verbindung von Weihwasser (CO2) mit dem Teufel (Wirtschaftswachstum). Hätte Sie damals bei der Maut doch auch die göttliche Eingebung geleitet – aber man kann ja nicht alles haben. Wir würden uns natürlich freuen, wenn Sie uns die technischen Details Ihres göttlichen Ratschlags mitteilten und gratulieren Ihnen schon einmal zum sicher kommenden Doppel-Nobelpreis in Physik-Ökonomie.

Nun zu Ihrem neuen Landesvater Markus Thomas Theodor Söder: In der Tagesschau 29.07.2019, Inland, Söders grüne Agenda verlangt Ihr Landesvater die Verankerung von Klimaschutz im Grundgesetz und folgt damit einer gleichlautenden Forderung der Grünen. Zur letztgenannten Partei fällt dem Autor nur noch der schöne Beitrag von „Robert von Loewenstern, Jede Batterie hat zwei Polen: Kathole und Synode“ in Achgut vom 04.08.2019 (hier) ein.

Lieber Herr Söder, wir erlauben uns nun in aller Höflichkeit, der bei einem Bayerischen Landesfürsten geboten ist, an ein paar unwesentlichen Einschränkungen Ihres Plans zu erinnern: Klima ist leider kein Wetter, sondern der lokale statistische Mittelwert von Wetter über mindestens 30 Jahre, so gemäß der Weltmeteorologieorganisation (WMO). Ein Globalklima gibt es nicht, nur Klimazonen von tropisch, subtropisch, gemäßigt bis polar. Welches Klima, lieber Herr Söder, gedenken Sie durchs Grundgesetz zu schützen? Das Bayerische oder das Deutsche, das der Sahara, das Sibirische, oder …..?

Dummerweise ändern sich die Klimata unterschiedlicher Erdregionen nicht einmal gleichsinnig. So wird die Antarktis aktuell kälter, die Arktis dagegen wärmer [1]. Immerwährender Klimawandel ist naturgesetzlich, konstantes Klima gab es noch nie. Weil diese Einwände ewiger Nörgler leider doch einige noch mitdenkende Verfassungsrichter in unserer Republik stören könnten, erlauben wir uns Ihren Grundgesetzvorschlag dahingehend zu vervollkommnen, besser den Schutz des Wetters im Grundgesetz zu verankern – denn Klima ist schließlich dessen statistisches Mittel. logisch, oder nicht, Lieber Herr Söder? Wir hoffen sehr, Ihnen damit weitergeholfen zu haben.

Da, ebenso wie bei Ihrem geschätzten Kollegen Dobrindt, auch bei Ihnen nur göttlicher Ratschlag à la Aloisius im Spiel gewesen sein konnte, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns mitteilten, wie diese himmlische Eingebung im Detail verwirklicht werden soll. Leider müssten Sie bei grundgesetzlicher Wirkung auch noch Fachleute, wie Prof. Dr. Heinz Miller, ehemaligen Vize-Direktor des Alfred-Wegener Instituts (AWI) in Bremerhaven wegen Widerspruch gegen das Grundgesetz einsperren lassen, der zu Klimaschutz sagte [2]:

Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen. Klima lässt sich nicht schützen und auf einer Wunschtemperatur stabilisieren. Es hat sich auch ohne Einwirkungen des Menschen oft drastisch verändert. Schlagworte wie Klimakollaps“ oder Klimakatastrophe“ sind irreführend. Klima kann nicht kollabieren, die Natur kennt keine Katastrophen“.

Quellen:

[1] P. Chylek et al., Geophys. Res. Lett. 37, L08703, 2010 (https://tinyurl.com/y8yg4nfw)

[2] ZEIT Online, 7.Juni 2007 (http://www.zeit.de/2007/24/P-Heinz-Miller)

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