Hinweg geblasen durch Windpark-„Kapazität“ vs. tatsäch­licher Erzeugung

Zur Klarstellung, was das bedeutet: Erstens, es handelt sich nicht um erneuerbare Energie, sondern um erneuerbaren Strom, noch genauer um periodischen Strom. Erneuerbare waren für die Bürger von Deutschland, Australien und Kalifornien der primäre Treiber der immer höheren Strompreise. Zweitens und noch wichtiger, Strom allein ist nicht in der Lage, das Militär oder die Luft- und Seeschifffahrt zu stützen einschließlich der gesamten Transport-Infrastruktur, ohne die kommerzielles Arbeiten nicht funktioniert.

In Australien machen Industrien pleite, gehen Arbeitsplätze und Geld verloren – die neue Definition von Verrücktheit, die zu lächerlichem Firlefanz verkommt. Die Australier hatten die Nase voll von der Pro-Wind-Bewegung. Darum verliehen sie bei den Bundeswahlen 2019, die zu einem Referendum bzgl. ,Klimawandel‘ gemacht wurde, ihrer Meinung klar Ausdruck.

Die Allianz von Grün und Labor versprach eine vollständig von Wind und Sonne mit Energie versorgte Zukunft mit unbegrenzten Subventionen für Elektrofahrzeuge und Batterie-Installationen in den Haushalten; mit Subventionen für Windturbinen und Subventionen für Solarpaneele; man versprach eine schröpfende Kohlendioxid-Steuer, verkleidet als CO2-Reduktionsziel, sowie eine Erhöhung der Direktive, Autos immer mehr auf elektrisch zu trimmen.

Der Hauptgrund, warum sich Grün/Labor ihres Sieges bei den Wahlen so sicher war, war offenbar ihr Eindruck, dass die Australier jeden Tag aus Furcht vor Kohlendioxid auf die Straße gingen und glaubten, dass Windmühlen und Solarpaneele die Rettung vor allen Übeln seien. Nun, offenbar war dem nicht so – und folgerichtig verloren Grün/Labor die ,unverlierbaren‘ Wahlen.

In Australien gibt es insgesamt 6558 MW Windpark-Erzeugungskapazität, das Äquivalent von drei Kernkraftwerken á 2200 MW, die sich im Norden von Queensland, in New South Wales, Victoria, Tasmania und South Australia befinden. Trotz dieser gewaltigen Kapazität [der Windparks] schwankte die tatsächliche Erzeugung erheblich, nämlich von einem Minimum um 400 MW bis zu einem Maximum von 4400 MW. Und außerdem war alles, was erzeugt wurde, periodischer Strom.

Kalifornien folgt dem Beispiel Deutschlands und Australiens bzgl. des Herunterfahrens der Kernreaktoren, welche kontinuierlich nicht unterbrochenen Strom mit Null Emissionen erzeugt haben – im Gegensatz zum periodischen Strom durch Wind und Solar. Im Jahre 2013 schloss Kalifornien ein Kernkraftwerk, welches 2200 MW Energie erzeugte, und wird ein weiteres Kernkraftwerk mit 2160 MW im Jahre 2024 schließen.

Die Gesamt-Kapazität aller installierten Windturbinen weltweit erreichte Ende 2018 597 GW, wie aus der vorläufigen Windenergie-Statistik der World Wind Energy Association (WWEA) hervorgeht. Diese Kapazität könnte nur 6% der globalen Stromnachfrage decken, wobei die tatsächliche Erzeugung erheblich unter der eingestuften Kapazität lag – und außerdem nur aus periodisch erzeugtem Strom bestand.

Geht man nach den Schlagzeilen, befindet sich die Welt auf dem Weg, immer mehr erneuerbaren Strom zu erzeugen und mit dem rapiden und ultimativen Ausstieg aus fossilen Treibstoffen zu beginnen. Die meisten Energie-Analysten betrachten den Ausstieg aus fossilen Treibstoffen als ein wissenschaftliches, ökonomisches und politisches Luftschloss, ähnlich wie Selbst-Levitation und Zeitreisen. Aber irgendwie schafft es die Bewegung, in den Schlagzeilen zu bleiben.

Traurigerweise ertönt der Ruf nach einem Voranbringen von Erneuerbaren nicht von Energie-Experten, sondern von gewählten Regierungsfunktionären und berufenen Regierungsmitarbeitern, welche ihre Entscheidungen mit allem anderen als genauen Informationen stützen.

Ertragen Sie mit mir einen Blick auf ein paar Zahlen bzgl. Energie. Auf der Grundlage der Daten verbrauchte die Welt im Jahre 2018 11.865 Millionen Tonnen Öl-Äquivalent (mtoe; hier).

Nun könnte man fragen, was ist MTOE? Nun, es ist eine Einheit der Messung von Energie. Eine Million Tonnen Öl-Äquivalent (mtoe) ist gleich den folgenden Alternativen zur Stromerzeugung:

1500 2-MW-Windturbinen ergeben ein mtoe, oder

14 Millionen 295-W-Solarpaneele ergeben ein mtoe

Kohlenstoff-freier Energie-(Strom-)Verbrauch (Wind, Solar und Kernkraft) macht etwa 14,4% des globalen Gesamt-Verbrauchs aus. Die anderen 85,6% auf dem Energiemarkt müssen bis zum Jahr 2050 durch Kohlenstoff-freie Quellen ersetzt werden. Das bedeutet, dass uns noch 11.161 Tage bleiben, um bis dahin einen Null-fossilen-Verbrauch zu erreichen.

Das oben Gesagte stellt folglich die Menge an Kohlenstoff-freier Energie dar, die jeden Tag – JEDEN TAG – für jeden dieser 11.161 verbleibenden Tage bis 2050 eingesetzt werden muss, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und bis 2050 die Nettoemissionen an Kohlenstoff Null zu erreichen.

Die überwältigend schlechte Nachricht lautet, dass das obige Beispiel nur den gegenwärtigen Ölverbrauch zur Grundlage hat. Nicht enthalten ist der zusätzliche neue Verbrauch der 2,7 Bürger von Indien und China, die gerade erst anfangen, auf den Energie-Zug aufzusteigen und sich der Lebensweise erfreuen wie es in der übrigen Welt schon der Fall ist – durch mit fossiler Energie hergestellte Produkte.

Es sieht so aus, als ob wir uns offensichtlich nicht auf Wind und Solar verlassen können, weil diese realistisch nur einen Bruchteil ihrer Nennwert-Kapazität erzeugen, und das dann auch noch nur periodisch. Eine derartige Periodizität erfordert die Stützung durch ununterbrochene Stromerzeugung mittels fossiler Treibstoffe.

Während jedermann seine Effizienz des Energieverbrauchs verbessert und Energie nach besten Möglichkeiten einspart, muss die Welt die Zeit nutzen, um neue Technologien zu entdecken, um eine Energiequelle ausfindig zu machen, welche den Treibstoffen aus den Tiefen der Erde überlegen ist, die der Zivilisation Vorschub leisteten. Hoffentlich werden diese neuen Quellen vielfältig und bezahlbar sein.

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This article originally appeared at Eurasion Review

Link: https://www.cfact.org/2019/07/25/blown-away-by-wind-farm-capacity-versus-actual-output/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Gletschermanns Entdeckung*

Er sei Geologe, sagt Christian Schlüchter zur Begrüssung, «stellen Sie mich um Himmels willen nicht als Gletscherforscher vor». Die Glaziologen bekämen sonst Wallungen. Schlüchter wurde zwar weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wegen seiner Erkenntnisse über die Geschichte der Gletscher. Doch diese waren an sich bloss ein Nebenprodukt seiner geologischen Forschungen. Welch ein Affront für die Gletscherforscher. Und als ob das nicht schon genug wäre, fuhr Schlüchter – nolens volens – mit seiner Gletschergeschichte auch noch den Klimaprognostikern in die Parade. Und mit den Klimakennern ist erst recht nicht zu spassen.

Doch es ist, wie es ist: Die «verrückte Familiengeschichte» (Schlüchter) der Gletscher steht quer zu den Klimamodellen von Thomas Stocker, seinem weltberühmten Professorenkollegen an der Universität Bern. Unsere Gletscher, so Schlüchters zentrale Erkenntnis, waren in den letzten 10 000 Jahren die meiste Zeit kleiner als 2005. Es gab mindestens zwölf Wärmephasen seit der letzten Eiszeit. Das konnte er aufgrund von Holzstämmen und Torfstücken nachweisen, welche die schmelzenden Eiskolosse freigegeben hatten, oberhalb der heutigen Waldgrenze notabene. Seine Forschungen zeigen zudem: Die Klimaerwärmung ist kein linearer, sondern ein exponentieller Prozess mit vielen Faktoren, über deren Wechselwirkung wir zu wenig wissen.

Mit dem Wissen kamen die Fragen

Schlüchter hat nie behauptet, der Mensch hätte keinen Einfluss aufs Klima. Er gehört nicht einmal zu jenen Skeptikern, welche die alarmierenden Prognosen des Weltklimarates (IPCC) für übertrieben halten. Aus der Sicht der Alarmisten ist es noch schlimmer: Schlüchter ist ein Agnostiker. Nach seiner Meinung ist der Mensch weit davon entfernt, die Gründe für die Temperaturschwankungen zu kennen. Denn je tiefer er in die Geheimsphäre der Gletscher und in die vertrackte Geschichte des Klimas vordrang, desto mehr neue Fragen und Ungereimtheiten kamen zum Vorschein.

Der Kardinalfehler der IPCC-Modelle besteht nach Schlüchters Ansicht darin, dass man sich auf die menschengemachten Faktoren kapriziert. Alles andere werde ausgeblendet. In der real existierenden Welt gibt es aber viele denkbare Faktoren, die in einer komplizierten Wechselwirkung miteinander stehen. Klar ist für Schlüchter nur eines: Wenn man die abrupten Klimaschwankungen und die sie bedingenden Kippeffekte zwischen den Eiszeiten nicht schlüssig erklären kann, sind Prognosen für die nächsten 50, 100 oder auch 500 Jahre so zuverlässig wie Kaffeesatzlesen. Und das ist natürlich ein Affront sondergleichen in einer Zeit, in der gemäss landläufiger Doktrin jeder, der an der Unfehlbarkeit des Weltklimarates zweifelt, lächerlich gemacht und in die Schandecke der Leugner verbannt gehört.

Wir treffen Professor Schlüchter in einem abgelegenen Bauernhaus im Berner Emmental oberhalb von Lützelflüh. Der kräftige, leicht untersetzte und bärtige Mann mit dem stets wachsamen und festen Blick passt perfekt zu diesem Gehöft aus Gotthelfs Zeiten. Hier wurde er 1947 geboren, hier besuchte er die Grundschulen. Das Gymnasium absolvierte er in Burgdorf. 1966 ging er nach Bern, um Geologie zu studieren. Es folgten Studien in Deutschland, später forschte Schlüchter rund um den Erdball. Doch die Erdung auf der Emmentaler Scholle, hat man den Eindruck, die kam ihm nie abhanden.

«Das Glück war mir hold», fasst Christian Schlüchter sein Leben zusammen, «alles war Zufall und nochmals Zufall.» Es war ein Zufall, dass just Anfang der 1970er Jahre, als er sein Studium beendet hatte, überall Autobahnen entstanden. Schneisen wurden in die Landschaft gegraben, Kiesgruben ausgebaggert. Für einen Geologen war es das Paradies auf Erden: «Plötzlich konnten wir in die Högerreinschauen.» Zufälligerweise war es auch die Zeit, als die C14-Methode (Radiokarbondatierung) entwickelt wurde. Es war ein Meilenstein für die Erkundung der Erdgeschichte.

Und zufälligerweise fand der junge Geologe in Bern hochkarätige Professoren – etwa den Botaniker Max Welten, den Geologen Rolf Rutsch, die Mineralogin Emilie Jäger oder den Physiker Hans Oeschger –, die den Wissbegierigen über alle Schrebergärten hinweg fachübergreifend förderten. Denn um die geologischen Verschiebungen über die Jahrtausende zu erforschen, reichte ein Spezialgebiet nicht. Mit der Radiokarbonmethode etwa halfen ihm die Physiker, das Alter von Fundstücken in den Kiesgruben und Moränen zu bestimmen; mit Hilfe der Botaniker wiederum konnte er aufgrund von Pollen oder Hölzern, die er in geologischen Ablagerungen fand, die Vegetation einer bestimmten Epoche ergründen. Damit konnte man sich ein Bild machen von einem Thema, das damals nur ein paar Aficionados elektrisierte, zufälligerweise aber bald in aller Munde sein sollte: das Klima.

Schlüchter war einer, der sich lieber auf den Schutthalden der Gletscher herumtrieb als in den Bibliotheken und Hörsälen. Die Arbeiter in den Kiesgruben, von denen er manch einen mit dem Zauber der Geologie infizierte, waren seine treusten Verbündeten. Bis heute kommt es immer wieder mal vor, dass ihn einer anruft, weil er im Kies auf eine seltsame Formation, einen Findling oder einen vielleicht seit Jahrtausenden eingeschlossenen Baumstamm stösst. Dieses Holz hatte es Schlüchter schon immer angetan. Für ihn waren diese Fundstücke gleichsam die Agenden, mit denen er die Geschichte der Veränderungen datieren konnte. Die Baumarten und Jahrringe waren für ihn wie Wetterstationen. In unbestechlicher Präzision hatten sie die klimatischen Bedingungen vergangener Epochen aufgezeichnet.

Urban vs. knorrig

Dabei begann alles mit einem gewaltigen Flop. Mitte der 1970er Jahre fand Schlüchter unter einer Grundmoräne ein Holzstück, dessen Alter im Labor auf 19 500 Jahre datiert wurde. Es war eine Sensation, weil der Brügelan einem Ort lag, wo er nie hätte liegen dürfen. Musste man die Geschichte umschreiben? Nachkontrollen in München ergaben dann aber, dass man sich um Jahrtausende verrechnet hatte. Das Holzstück war durch organisches Material «verunreinigt», welches aus einer anderen Schicht durchgesickert war. Es war peinlich, ja, doch sein Ruf nahm keinen Schaden. Denn Wissenschaft beruhte, damals zumindest noch, auf dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Das war nicht so schlimm, weil die allein seligmachende wissenschaftliche Wahrheit noch nicht erfunden war. Dumm war nur, wer seine Irrtümer nicht sehen wollte oder vertuschte, statt daraus zu lernen.

Christian Schlüchter wurde 1993 ordentlicher Professor an der Universität Bern. Das war just die Zeit, als der Umweltphysiker Thomas Stocker am Physikalischen Institut in die Fussstapfen des legendären Hans Oeschger trat. Stocker hatte sein Handwerk an der ETH Zürich und später an der Columbia University gelernt. Seine Spezialität waren computergestützte Klimamodelle, die ihn später an die Spitze des Weltklimarates katapultieren sollten. An der Seite des Klimaaktivisten Al Gore durfte er 2007 im Kollektiv des IPCC den Friedensnobelpreis entgegennehmen. Die ebenso famosen wie umstrittenen historischen CO2-Kurven von Al Gore waren in Stockers Institut entstanden.

Schlüchter und der zwölf Jahre jüngere Stocker, das sind zwei Welten, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Man muss es sich bildlich vor Augen führen: Auf der einen Seite der urbane und eloquente Filius der katholischen Zürcher Konditorendynastie Stocker, einer, der am liebsten im Büro hinter Computern an seinen Modellen werkelte und sich in den internationalen Gremien bewegt wie ein Fisch im Wasser; auf der anderen Seite der knorrige Bauernbursche aus dem urprotestantischen Emmental, dem es im Zelt auf den unwirtlichen Gletscherhalden im Himalaja, in der Antarktis, im tiefen Anatolien, in den Alpen oder in den Hochanden am wohlsten ist; einer, der grundsätzlich allem misstraut, was er nicht mit den eigenen Händen anfassen und mit den eigenen Augen sehen kann.

Jahrelang ergänzten sich die beiden Antipoden ganz leidlich, publizierten sogar zusammen. Während Stocker beim IPCC die Karriereleiter hochkletterte, machte Schlüchter in den 1990er Jahren Funde in den Alpen, welche die Geschichte der Gletscher umschreiben sollten. Und wieder führte der Zufall Regie. Zwischen 1980 und 1990 waren die meisten Alpengletscher vorübergehend wieder gewachsen. Seit dem Ende der Kleinen Eiszeit (um 1850) hatte es noch zwei weitere solche Wachstumsphasen gegeben. Das hatte vor allem mit den Niederschlägen zu tun (der schnellste Gletscherrückgang wurde übrigens im aussergewöhnlich sonnigen Sommer 1947 gemessen). Entscheidend war: Der vorübergehende Vorstoss in den 1980er Jahren pflügte die Vorfelder der Gletscher auf und förderte, auch via Schmelzwasserbäche, massenweise Holz- und Torfstücke zutage, die vorher während Jahrhunderten oder Jahrtausenden vergraben gewesen und unter hermetischem Verschluss konserviert worden waren.

Zusammen mit seinen Studenten schleppte Schlüchter mehrere tausend Fundstücke aus dem ganzen Alpenraum in die Labors. So entstand über die Jahre eine detaillierte Geschichte der Gletscher bis zurück in die letzte Eiszeit. Nicht alle freute das. Denn die Realität, die der Gletschermann auf dem Feld gefunden hatte, passte immer weniger zu den Klimamodellen des IPCC. 2004 kam es zu einer ersten offenen Kontroverse. «Hör auf mit diesemSeich», so soll Stocker damals seinen Kollegen im trauten Kreis entnervt beschworen haben. Wie ernst war das gemeint? Auf jeden Fall war es nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Als die Gletscher kleiner waren

Nach der Jahrtausendwende kamen neue Messmethoden auf. Es konnten nun die Zeiträume bestimmt werden, in denen Gesteinsoberflächen der kosmischen Strahlung ausgesetzt gewesen waren. Die Felsen, welche die schmelzenden Gletscher freigaben, sprachen wiederum eine klare und deutliche Sprache: Im frühen Mittelalter oder etwa in der Römerzeit waren die Gletscher viel kleiner als heute, und zwar nicht nur in Europa, sondern weltweit. In der Öffentlichkeit wurden Schlüchters Forschungen zwar kaum wahrgenommen. Und er war auch nicht erpicht auf einen Showdown, solange man ihn forschen liess. Doch an der Universität im mittlerweile zutiefst rot-grünen Bern sorgten die Erkenntnisse des kauzigen Emmentalers, die sich nicht an die offiziellen Modelle hielten, für zunehmende Irritation.

Im Juni 2014 provozierte Christian Schlüchter mit einem ausführlichen Interview in der ZeitungDer Bundeinen Eklat. Schon der vieldeutige Titel («Unsere Gesellschaft ist grundsätzlich unehrlich») versprach Zoff. Schlüchter legte seine Erkenntnisse sehr detailliert dar. Zu den Modellen des IPCC äusserte er sich nicht direkt. Er wies aber darauf hin, dass sich die zum Teil dramatischen Wärme- und Kältephasen der letzten 12 000 Jahre nicht mit dem CO2 erklären liessen, dass es viele denkbare Theorien und wenig Gesichertes gebe – und dass man erst das Vergangene begreifen sollte, bevor man die Zukunft prognostiziere.

Es sei schwierig geworden, Forschungsergebnisse zu publizieren, welche der offiziellen Klimadoktrin widersprechen, klagte Schlüchter. Er plädiere zwar auch für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen, doch mehr Sorgen als das Klima bereite ihm der Zustand der Forschung: «Viele Naturwissenschafter sind heute Zudiener von Politikern.» Und weiter: «Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für das Versagen der Naturwissenschaft, weil der Mut gefehlt hat.» Und zu Professor Stockers Aussage, man habe nur noch die Wahl zwischen zwei und vier Grad Erwärmung, meinte er trocken: «Die Erfindung des Teufels war die grandioseste Erfindung, die die Menschheit je gemacht hat. Man kann viel Geld verdienen, wenn man ihn an die Wand malt.»

Bienen und Enkel

Professor Thomas Stocker reagierte mit einer scharfen Replik. Wenn sein «langjähriger Kollege» mit Holzresten, die er «aus den schmelzenden Gletschern hervorholt», das Weltklima erklären wolle, dann sei das «weder wissenschaftlich noch seriös». Es gebe eine «einfache quantitative Erklärung für den weltweit dokumentierten Gletscherschwund: den vom Menschen verursachten Klimawandel, also den Anstieg der CO2-Konzentration». Und basta. Stocker warf Schlüchter mangelnde Verantwortung vor, weil er mit seinen Äusserungen «der Verharmlosung des globalen Klimawandels» Vorschub leiste.

Nach diesem kurzen und heftigen Aufflammen einer Kontroverse wurde es wieder ruhig. Schon 2012 war der Störfaktor Christian Schlüchter wegpensioniert worden. Heute kümmert er sich, fidel wie eh und je, vor allem um seine Bienen und seine Enkel.

Mit Schlüchter verschwand einer der letzten Vertreter der alten Garde aus der Universität Bern und mit ihm die vermaledeiten Baumstämme und Torfstücke, welche die Modelle stören. Es herrscht Eintracht. Man fragt sich bloss, wozu denn noch weiter übers Klima geforscht werden soll – wo doch schon alles wissenschaftlich gesichert ist.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der WELTWOCHE Zürich :  ALEX BAUR, „Gletschermanns Entdeckung  Sonderheft „Klimawandel für die Schule“, (11.07.2019) ;  http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Baurl für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Greta Thunberg ruft Gewerkschaften zum „Klimastreik“ auf

Greta Thunberg (oder ihre Kamarilla) forderte, am 27. September in Schweden einen Generalstreik auszurufen; die Gewerkschaften sollten das „anordnen“.

Das haben die Vertreter allerdings sofort abgelehnt. Man wolle das schärfste Mittel des Arbeitskampfes nicht „verschwenden“. Vermutlich hätten die Mitglieder auch gemeutert oder wenigstens gegrummelt, weil die Werktätigen mit den Mythen des Juste-Milieus meist nichts anfangen können. Und den Gewerkschaftsbossen war die Sache wohl auch nicht geheuer, weil das Klimatamtam keine konkrete politische Forderung ist, die den Mitgliedern nutzt, sondern nur ein Profit- und Bespaßungsprogramm für Eliten und deren Kinder.




Ein Fall des Vergleichs von Äpfeln mit Mandarinen und Erdbeeren…

Trotz des wachsenden Widerstandes gegen Windparks auf der ganzen Welt seitens prominenter Umweltaktivisten, Naturschützer und besorgter Bürger glauben viele Menschen immer noch naiv an das simplistische Märchen der Vorteile von Windparks. Typisch für diese simple Denkweise, welche das Thema Klimawandel allgemein untermauert, ist, dass der operettenhafte Glorienschein um erneuerbare Energie niemals einer reifen, rationalen Diskussion darüber ausgesetzt worden ist, ob die Kosten – umweltlicher, ökonomischer und sozialer Art – die vermeintlichen Vorteile nicht weit überwiegen. Sicher ist Wind sauber und erneuerbar. Daraus folgt aber nicht, dass die industriellen Maschinen zum Abfangen des Windes ebenfalls sauber, erneuerbar oder in irgendeiner Weise ,gut‘ für die Umwelt oder die Menschen sind, weder allgemein noch an speziellen Orten. Zumindest sollten die Negativa genauso offen und ehrlich diskutiert werden wie es bei den Positiva der Fall ist.

Der öffentlich geäußerte Widerstand von Mr. Brown gegen den Windpark führte dazu, dass er von allen Seiten angegriffen wurde ob seiner scheinheiligen NIMBY*-Haltung angesichts seiner vorherigen Unterstützung für erneuerbare Energie und seiner vorherigen Proteste gegen die Adani-Kohlezeche. Die Wohlmeinenderen behaupteten, er sei einfach ,falsch informiert‘ und brachten online eine Flut schäbiger Argumente und Statistiken vor nebst Links zu ,wissenschaftlichen Studien‘, um die Windparks gegen das Argument des Massentodes der fliegenden Fauna zu verteidigen.

[*NIMBY = Not In My Back Yard = nicht vor meiner Haustür. Anm. d. Übers.]

Eine Studie, auf die immer wieder verwiesen wird, trägt den Titel [übersetzt] „Die Kosten fossiler Treibstoffe und von Kernkraft bzgl. Flora und Fauna“ [Original: The Avian and Wildlife Costs of Fossil Fuels and Nuclear Power], erschienen am 4. Dezember 2012 im Journal of Integrative Environmental Sciences (vol. 9, 255-278). Der Autor schreibt, dass „frühere Begutachtungen von 616 Studien zu Windenergie und Vogelsterben zu dem Ergebnis gekommen waren, dass jeder einzelne eine negative Verbindung zwischen Windenergie und der Natur ringsum zeichnet“ (Sovacool 2009). Er fährt dann fort, Windparks zu preisen, wendet dabei aber zutiefst betrügerische Logiken und Verfahren an. Die Studie vergleicht direkte Auswirkungen vor Ort (d. h. tatsächliche Todesfälle von Vögeln von Kollisionen mit Kühltürmen von Kernkraftwerken sowie Überland-Stromleitungen) PLUS die indirekten Todesfälle stromauf- und -abwärts durch den gesamten Kohle- und Uran-Treibstoffzyklus wie Bergbau, Zerstörung von Habitaten und Verbrennung. Folgerichtig berechnet die Studie 46.000 tote Vögel durch Windparks 2009 in den USA, 460.000 durch Kernkraftwerke und 24 Millionen durch fossile Kraftwerke! Das ist äquivalent zu einer Todesrate pro Gigawatt von jeweils 0,27; 0,6 und 9,4.

Nun könnte man argumentieren, dass die Auswirkungen der Treibstoff-Extraktion nicht für Windparks gelten, weil Wind der ,Treibstoff‘ ist. Aber die Studie versäumt es, die gesamte Palette bzgl. der Errichtung von Windturbinen und Windparks zu erfassen, als da wären Bergbau, Infrastruktur, Herstellung und Zerstörung von Habitaten. All dies hat genau wie Kohle und Kernkraft indirekte Auswirkungen auf Vögel. Eine Erweiterung von Windparks bedeutet, dass das Material für viele weitere Schlacht-Maschinen abgebaut werden muss, und viel mehr Landfläche wird zur Stromerzeugung verbraucht. Wegen der geringen Energiedichte von Windenergie ist ein Landverbrauch 40 bis 50 mal so groß wie der eines Kohlekraftwerkes und 90 bis 100 mal so groß wie der eines Gaskraftwerkes erforderlich.

In die Studie haben auch sämtliche vermeintliche Schäden der fossilen Treibstoffe bzgl. der höchst strittigen, unbewiesenen und schlecht definierten Auswirkungen auf den ,Klimawandel‘ Eingang gefunden:

Hinsichtlich fossil betriebener Kraftwerke stammen die bedeutendsten Todesfälle vom Klimawandel, welcher Wetterabläufe ändert und die Habitate zerstört, auf welche die Vögel angewiesen sind.

Das ist eine durch und durch ungestützte Behauptung. Tatsächlich heißt es im 5. IPCC-Zustandsbericht:

Es gibt SEHR GERINGES Vertrauen, dass das beobachtete Aussterben von Spezies der jüngsten Erwärmung zugeordnet werden kann, was dem SEHR GERINGEN Anteil von Aussterbefällen geschuldet ist, welche dem Klimawandel zugeschrieben werden sowie der DÜRFTIGEN NATUR der meisten Zuordnungen.

In der Studie heißt es weiter:

Zieht man die vom IPCC erwarteten mittelfristigen Szenarien des Klimawandels in Betracht, wird projiziert, dass 15% bis 37% aller Vogel-Spezies bis zum Jahr 2050 ausgestorben sein könnten. Auch diese Zahlen können vorsichtig quantifiziert werden zu 9,16 Todesfällen pro GWh durch Öl-, Erdgas- und Kohlekraftwerke.

Vorsichtig‘ tatsächlich. Falls beobachtete Aussterbefälle von Spezies nicht dem gegenwärtigen Klimawandel zugeordnet werden können, wie ist es dann möglich, zukünftige Aussterbe-Fälle einem schlecht definierten und unbewiesenen ,Klimawandel‘ zuzuordnen? Der Autor betont, dass „die Berechnung der Relation zwischen Vogeltod und Klimawandel zugegebenermaßen grob vereinfachend ist“. Unglücklicherweise ist dies jedoch nicht das, was die ideologisch blinden Leser aus dieser Studie mitnehmen. Die erstaunliche Zahl von 24 Millionen getöteten Vögeln, welche fossilen Treibstoffen in die Schuhe geschoben wird, ändert sich dramatisch, wenn der ,Klimawandel‘ aus der Gleichung genommen wird. Selbst wenn man den Bergbau auf das Schuldkonto der fossilen Treibstoffe, aber nicht auf das Schuldkonto von Windparks schreibt, dann erkennt man, dass Windparks eine höhere Todesrate aufweisen von 0,269 pro GWh im Vergleich zu 0,2 für Energie aus fossilen Treibstoffen.

Die Schlussfolgerung der Studie, wonach Windparks eine geringere Vogelsterblichkeit pro Gigawattstunde aufweisen als Energie aus Kohle oder Kernkraft, enthält eine weitere falsche Hypothese: „Der breitere Verbrauch von Windenergie kann Wildnis und Vögel retten, weil er diese schädlicheren Stromquellen ersetzt“. Dies leugnet den Umstand, dass alle Windparks Backup-Energie benötigen, welche gewöhnlich durch fossile Treibstoffe oder Kernkraft zur Verfügung gestellt wird. Die umweltlichen Auswirkungen ordentlich zu unterscheiden zwischen Windenergie und anderen Energiequellen ist vollkommen unaufrichtig. Tatsächlich zeigen jüngste Studien, dass die Nachfrage nach fossilen Treibstoffen zunimmt, wenn erneuerbare Energie ausgeweitet wird. Um fossile Energie und Kernkraft vollständig mit Wind- (und/oder Solar-)Parks zu ersetzen, bräuchte man Batterien, deren indirekte Auswirkungen ebenfalls Eingang finden müssten in die Berechnung der Auswirkungen des Treibstoff-Zyklus‘ auf Habitate, wenn man einen Äpfel-mit-Äpfeln-Vergleich vornehmen möchte.

James Hansen, einer der bekanntesten Alarmisten der globalen Erwärmung, stellte im Jahre 2016 fest:

Der Gedanke, dass erneuerbare Energien & Batterien allein alle benötigte Energie zur Verfügung stellen werden, ist phantastisch. Es ist auch ein grotesker Gedanke wegen der erschütternden Umweltverschmutzung durch Bergbau und Abraum-Lagerung, falls die gesamte Energie aus Erneuerbaren und Batterien gewonnen wird“.

Und schließlich fährt die Studie damit fort, das fadenscheinigste aller Argumente zu bringen: Erheblich mehr Vögel kommen zu Tode durch Überlandleitungen, Mobilfunk-Masten, Autos, Fenster in Gebäuden und Katzen. Die Folgerung: „Die Auswirkungen von Windturbinen sind daher vernachlässigbar im Vergleich zu anderen Ursachen der Vogelsterblichkeit“.

Dieses leere Argument wird von den Twitterern, den Aktivisten, Akademikern und den Medien online wieder und immer wieder wiederholt – aber dennoch ist die Schlussfolgerung eine aberwitzig unlogische Schlussfolgerung. Keine der anderen Ursachen von Vogelsterblichkeit verschwindet, egal welche Art Energie wir verbrauchen! Es ist unsinnig zu argumentieren, dass weil mehr Todesfälle schon jetzt verursacht werden durch andere Faktoren, die damit gar nicht im Zusammenhang stehen, sind zusätzliche Todesfälle inkonsequent, vor allem, wenn man die speziellen Vogelspezies im Blick hat, die von Windparks betroffen werden. Katzen töten keine Adler. Es ist so, als würden wir argumentieren, dass weil wir schon jetzt viele Fische fangen, es kein Thema ist, dass wir mehr Fische fangen im Großen Barriere-Riff. Weil es schon jetzt große umweltliche Auswirkungen gibt, ist es inkonsequent, anderswo zusätzliche Umweltauswirkungen mittels negativer Aktivitäten zu erzeugen. Lächerlich.

Zur Ehre des Autors muss gesagt werden, dass er ,eine Anzahl hervorstechender Begrenzungen der Studie‘ einräumt, wenn er schreibt, dass „die Rolle des Klimawandels bzgl. des Aussterbens von Vogelspezies‘ – obschon wirklich besorglich – nicht überzeugend ist und dass man daher dieser mit extremer Vorsicht entgegen gehen muss“. Er schreibt auch, dass „diese Ergebnisse keine Lizenz für Vögel tötende Windturbinen sind, für Windparks, die fahrlässig errichtet werden oder für Forschungen nach besseren Designs, die Windenergie weniger destruktiv machen bzgl. Wildnis und Habitate“.

Es ist eine Schande, dass jene Begrenzungen (und die große Anzahl von Studien, welche belegen, dass Windparks tatsächlich eine ernste Bedrohung für Vögel und Fledermäuse sind), von all Jenen ignoriert werden, die einer Agenda folgen, und dass zweifelhafte, nicht nachvollziehbare Berechnungen und kaum begründete Rechtfertigungen weiterhin Munition für zahllose Klimawandel-Aktivisten liefern als ,Beweis‘, dass Millionen durch Windparks getötete Vögel unbedeutend sind.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/07/23/a-case-of-comparing-apples-to-tangelos-and-strawberries/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Alarmisten-Website: Hitze-Rekord von Lingen ist unbrauchbar!

Nun hat sogar eine fest auf der alarmistischen Seite verdrahtete Website, nämlich wetteronline.de, selbst sozusagen „amtlich“ diesen Wert aus seinen Statistiken entfernt wegen „so viel berechtigter Kritik, dass wetteronline diesen Wert nicht anerkennt“.

Zur Begründung wird im Wesentlichen aufkommender Baumwuchs genannt, der „die Belüftungs-Situation ändert“.

Dann aber kommt es dicke: Man liest: „erkennt man den Wert nicht an, rücken ,Klimawandelleugner‘ auf den Plan und erklären, dass es nach dem Medienhype ja gar nicht so heiß gewesen sei“. Natürlich fehlt jeder Hinweis darauf, wer mit „Klimawandelleugner“ gemeint ist. Dem Autor jedenfalls ist kein einziger bekannt.

Dann kommt aber noch etwas: „Wird er für ungültig erklärt, wären wohl schnell unangenehme Fragen zur Standortqualität im Allgemeinen aufgetaucht. Denn auch hierbei treten viele Probleme auf, insbesondere wenn es um Wolken- und Wetterzustandsmeldungen geht“. Na sowas! Da müssen bei den Betreibern von wetteronline aber viele Stirnen gerunzelt worden sein.

Der Link zur entsprechenden Site von Wetteronline steht hier.