Beginnen wir mit seinen leicht zu identifizierenden Bekenntnissen in weitgehend wörtlicher Rede:

  • -die behauptete Klimakrise ist zur Allzweckwaffe verkommen, mit der -inzwischen ein regelrechter Kulturkampf geführt  wird
  • -dem Mainstream-Bemühen, alles an aktuellen Sachfragen, vom Plastikmüll bis zum Bienensterben, dem Klima-Framing zu unterwerfen
  • -keine belastbaren Hinweise auf verstärkte Extremwetter zu besitzen
  • -„Science is not settled“ da sind Hausaufgaben zu machen, zumindest für regionale Situationen
  • -der Rest der Welt wird der deutschen Vorreiterrolle nicht aus Idealismus folgen, sondern wenn, nur aus ökonomischen Gründen
  • -die Politisierung der Wissenschaften lässt sich empirisch belegen. Junge Klimawissenschaftler geben auf Befragung an, dass sie ihre Hauptaufgabe in der „Motivierung der Öffentlichkeit“ sehen. Die Frage ist, ob dieser gedient ist, wenn sie unter dem Banner vorgeblicher Objektivität bevormundet wird
  • -indem sich die Politik einer eigenen Gestaltungsverantwortung verweigert und gegenüber der Öffentlichkeit auf wissenschaftliche Vorgaben verweist, begibt sie sich auf das Terrain vermeintlicher Alternativlosigkeit. Das ist zutiefst undemokratisch

Mit letzterem Satz klagt HvS die weltweite Unfähigkeit von Politikern an, ihre Verantwortung wirklich wahrzunehmen- Ausnahmen bestätigen die Regel. Das Bundestagsmantra der 97%-Wissenschaft bestätigt die Malaise täglich.

Wo sind die Schwachstellen seiner  Argumentation?

Er schreibt „ die Wissenschaft bietet eine Erklärung für die beobachtbaren Klimaveränderungen an – , mit der auch künftige Entwicklungen beim Klima zumindest im Groben korrekt beschrieben werden.“

Wie passt eine monokausale Erklärung, die AGW-Hypothese, zusammen mit seiner Erkenntnis, dass es sich bei Klimaveränderungen um ein komplexes System handelt? Auf welcher Faktenlage redet er von „im groben korrekt“? Ist die Bandbreite der Klimasensitivitätsangaben von 0,5-4 °C korrekt genug, um daraus zu handeln?

HvS widerspricht sich selbst, wenn er die aktuell über 90-%-tige Zustimmung der Klimawissenschaftler zum menschgemachten Klimawandel anführt, um 2 Seiten später die Politisierung der nachwachsenden  Klimawissenschaftler empirisch zu belegen

In seiner Badewannen-Analogie will er erzählen, dass die bereits hochgefüllte CO2-Wanne sich mit jeder neu emittierten Tonne kumulierend füllt. Es ist die Vorhersage der im Gasmüll ertrinkenden Menschheit. Wie hoch kann denn die Wanne ansteigen, wenn sie  Überläufe im Sinne von Gleichgewichtsverschiebungen hat (hier und hier). Fördert CO2 nicht die Fotosynthese und den Pflanzen- und Algenwuchs? HvS sollte nicht blind auf den Zug der Schreckensszenarien aufspringen, wenn es plausible andere gibt.

Schlussendlich schließt sich HvS den ersehnten neuen Technologien an, die er mit dem Geld der „Reichen“ erschließen will. „Starten wir also damit, die Speicherung elektrischer Energie voranzubringen“ Lieber Klimaforscher HvS, seit der Erfindung des U-Bootes arbeiteten daran tausende von Batterieforschern und gegenwärtig wahrscheinlich einhunderttausend weltweit. Mit was wollen Sie denen noch in den „Hintern treten“ Nehmen Sie die naturgesetzlichen Grundlagen und deren Angaben über Machbarkeitsschranken zur Kenntnis (elektrochemische Spannungsreihe) und behalten Sie die Hoffnung auf Otto Hahn 2.0. Aber lassen sie vor allen dem halbreichen Teil der Bevölkerung die finanziellen Ressourcen zur hochwertigen Ausbildung des Nachwuchses!

Was verschweigt uns HvS? Seine Auslassungen:

Hvs erwähnt zwar den Kulturkampf um die „bessere Lebensweise“, verschweigt aber die bereits laufende  „GroßeTransformation“ der WBGU-Aktivisten um  Schellnhuber, Schneidewind und  Rockström. In  den Veröffentlichungen des WBGU und des Wuppertal-Instituts sind die politischen Maßnahmen detailliert beschrieben, die die  3. Stufe der Menschheitsentwicklung nach Steinzeit und Abschaffung der Sklaverei bewirken sollen. Kleiner geht es wohl nicht? Sie verkörpern sich in den Vorlagen des Klimaschutzgesetzes im Rat der (angeblich) alles wissenden Experten. Wissen Sie von all dem nichts, lieber HvS (hier)?

Was geschieht eigentlich mit der Wirtschaftsleistung in einer dekarbonisierten Welt oder im voranreitenden Deutschland? Bauen wir Windräder aus Bambusbüscheln oder brennen wir Zement mit nachwachsendem Holz? Wenn HvS auf den zu beweisenden  ökonomischen Vorteilen der deutschen Energiewende besteht, dann muss er erklären, wie er die mehrfachen Brennstoffkosten der Gaskraftwerke gegenüber den ach so schmutzigen Kohlekraftwerken kompensieren will. Mit den eindimensionalen Betrachtungen eines Klimaschützers geht das eben nicht.

Ein letzes, ironischerweise ganz Kleines,  zur Kunst des Verschweigens eines deutschen(!) Klimaforschers:

Was ist eigentlich mit der emissionsfreien Kernkraft, der höchstkonzentriertesten Energieform, die die Welt seit 70 Jahren wirklich bereichert hat? HvS, als auf diesem Felde völlig deutsch-politisch korrekter Mensch, widmet ihr kein Wort. Bei der angeblichen Größe seines Blickes ist diese Denkblockade unbegreiflich.

Dem CICERO sei Dank für soviel Aufhellung!

Nachtrag der Redaktion:

Hans v. Storch behauptete zudem, dass er zwei Tagungen von Klimaskeptikern in Deutschland besucht hätte und kommentierte die Veranstaltungen mit den Worten „Das Niveau war größtenteils katastrophal“ und „Ein wirkliches Interesse an einer Diskussion war nicht zu erkennen“.[22].

Da er nie auf EIKE Veranstaltungen angemeldet und auch nie gesichtet wurde, spricht v. Storch unzulässigerweise verallgemeinernd. Welche Veranstaltungen er gemeint hatte, sagte er nicht.

Umgekehrt darf festgestellt werden, dass v. Storch bei einer Veranstaltung  der Max-Plank Gesellschaft am 17.9.2009 in Berlin das Publikum mittels eines einfach erkennbaren Zirkelschlusses von der Richtigkeit der CO2 Hypothese zu überzeugen versuchte. Details dazu hier und hier

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