Schweizer Politiker wollen aus der Schweiz heraus die Erde retten.
26.06.2019
Von Roger Köppel
Die Schweiz lebt im trügerischen Glück der Wohlstandsverblödung. Die Wirtschaft läuft, die Börse brummt, die Sonne scheint. Niemand macht sich ernsthaft über etwas Konkretes Sorgen. Wir haben Zeit und Musse, uns den Kopf zu zerbrechen über einen Klimanotstand, der laut Modellrechnungen am Ende des Jahrhunderts eintreten sollte. Oder auch nicht.
Wohlstandsverblödung ist kein Charakterfehler, keine angeborene oder erworbene Eigenschaft, die einige trifft und andere nicht. Wohlstandsverblödung kann alle erwischen. Sie erfasst uns, ohne dass wir es merken. Die Überlebensinstinkte schlafen ein. Wir werden übermütig. Wir glauben, uns alles leisten zu können. Plötzlich kommt der Knall.
Vom Boxer Muhammad Ali stammt der Satz: «Du gehst nur von den Schlägen k.o., die du nicht kommen siehst.» In der Politik gilt: Man geht auch durch Schläge k.o., die man kommen sieht und die man sich sogar selber zugefügt hat. Wohlstandsverblödung folgt auf den Wohlstand, den man für selbstverständlich, für naturgegeben hält.
Wohlstandsverblödet ist zum Beispiel die von Bundesrat und Parlament beschlossene Energiewende, der Ausstieg aus der Kernenergie ohne Absicherung neuer verlässlicher Quellen. Mittlerweile müssen die betroffenen Bundesämter zugeben, dass sie keine Ahnung haben, wie sie die Schweiz künftig mit Energie versorgen wollen. Die Chefbeamten ersetzen Strategie durch Hoffnung. Die Stromnot wird die Auslandabhängigkeit der Schweiz massiv erhöhen und damit ihre Erpressbarkeit.
Wohlstandsverblödet ist auch die Idee, dass die Schweiz eine anhaltende hohe Netto-Zuwanderung von über 70 000 Personen pro Jahr verkraften kann. In den letzten dreizehn Jahren kamen netto eine Million Menschen in die Schweiz. Wir haben eine höhere Pro-Kopf-Zuwanderung als die Vereinigten Staaten. Der Andrang hat die Erwerbslosenquote auf 4,9 Prozent hochschnellen lassen trotz Hochkonjunktur, während die Produktivität im gleichen Zeitraum sank.
Selbstüberschätzung und Übermut sind Rezepte für den Niedergang. Sicheres Indiz dafür ist etwa die Forderung nach Vaterschaftsurlaub und Elternzeit. Man müsste eine Statistik darüber führen, wie intensiv die Schweiz derzeit politisch darüber diskutiert, wie sich hier am schnellsten eine fremdfinanzierte Freizeitgesellschaft installieren lässt. Die Frage, wer den Kuchen macht, den alle schon vorher verteilen wollen, wird als unanständig zurückgewiesen.
Die Schweiz, lautet der Einwand, sei reich. Sie könne sich das leisten. Kann sie das? Die Freisinnigen kippten am letzten Wochenende in der Klimafrage um. Die Parteidelegierten verordneten dem Freisinn eine scharfe Öko-Wende mit Verboten, Abgaben, Steuern und staatlichen Interventionen. Es war gespenstisch, wie widerstandslos die FDP im Zuge des aktuellen Klimapopulismus zahlreiche ihrer Grundsätze einfach fallenliess.
Exemplarisch in ihrer zeitgeistverliebten Abgehobenheit war die Ansprache des Zürcher Ständerats Ruedi Noser. Nur in wohlstandsleichtsinnigen Zeiten kommen solche Sätze unwidersprochen durch, werden sie sogar beklatscht: «Die Schweiz kann es sich als reiches Land leisten, einen grösseren Effort für die Zukunft des Planeten zu leisten als andere.» Und weiter: «Wir sollten bis 2050 klimaneutral sein.»
Früher waren die Politiker zufrieden, wenn es der Schweiz einigermassen gutging. Heute muss es mindestens die Zukunft des Planeten sein. Es gibt nicht nur eine Inflation des Geldes. Es gibt auch eine inflationäre Aufblähung politischer Begriffe.
Der Klimawandel ist heute die billigste Folie, auf der man sich als Wohltäter aufspielen kann. Wer zu den Guten gehören will, gibt sich als Klimaschützer aus. Und wer zu den Guten gehört, darf alles behaupten, muss nichts mehr belegen. Das allgemein für gut Gehaltene genügt sich selbst.
Nehmen wir Noser beim Wort. Seine Freisinnigen wollen die Schweiz bis 2050 «klimaneutral» machen, also den Schweizer CO2-Ausstoss auf netto null absenken. Netto null heisst: Alles, was in der Schweiz nicht eingespart wird, muss im Ausland durch Geldzahlungen in einer Art Ablasshandel kompensiert werden.
Und wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.
Vermutlich wissen die Delegierten, die Noser applaudiert haben, gar nicht, worauf sie sich unseriöserweise eingelassen haben. Wer das menschengemachte CO2 abschaffen will, will die moderne Zivilisation abschaffen.
Ohne CO2 kann man keinen Zement herstellen, folglich keinen Beton, keine Gebäude und keine modernen Häuser oder Brücken bauen. Die Asphaltierung von Strassen setzt grosse Mengen an CO2 frei. Wer darauf verzichten möchte, muss zurück zu Feldwegen, Kopfsteinpflastern oder Steinplatten wie die alten Römer.
Ohne CO2-Ausstoss müssten wir auf Kunststoffe verzichten, auf Pharmaprodukte, darunter Aspirin. Stahlproduktion könnte man vergessen, also gäbe es auch keine Eisenbahnen mehr. Der Ausstieg aus dem menschengemachten CO2 würde die Energiekosten drastisch in die Höhe treiben, zahllose Industriebetriebe unprofitabel machen, Unternehmen aus der Schweiz vertreiben und Arbeitsplätze vernichten. Die erforderlichen Gebäudesanierungen, die von den Klimaschützern gefordert werden, dürften viele Rentner in den Ruin stürzen und die Mieten verteuern.
Die Forderung nach null CO2 bis 2050 ist noch verrückter als der Plan, ohne Ersatzlösung aus der Kernenergie auszusteigen. Dass solche Ideen überhaupt geäussert, ernsthaft aufgenommen und in Ansätzen sogar realisiert werden, ist nur durch das eingangs geschilderte Phänomen der Wohlstandsverblödung zu erklären.
Man fordert Dinge, die nicht durchdacht sind. Oder man meint nicht ernst, was man fordert. Politiker, die aus der kleinen Schweiz heraus den Planeten retten wollen, haben den Kontakt zur Wirklichkeit verloren. Oder wollen sie uns für dumm verkaufen?
Als junger Mensch im Osten habe ich bei einer Autopanne die Motorhaube geöffnet und mir selbst geholfen. Heutige Technik ist komplexer, aber ich habe es gelernt, mir in jeder Situation zu helfen. Ein junger Mensch wäre mit der Bediehnung einer Notrufsäule komplett überfordert, kann nur die gespeicherte ADAC Nr. drücken oder nach Mutti rufen.
Den ultimativen Intelligenztest, eine im Handy gespeicherte Nr. im Festnetz anzurufen, hat bei mir kein junger Mensch bestanden. Alle fangen mit +49 an, und keiner hat die Plustaste am Gestnetztelefon gefunden.
Noch eine Generation und es wird die Kloapp angeboten, die das Klo zu Hause findet und die Reihenfolge Hose runter, Kacken, Spühlen vorgibt, da man es selbst nicht mehr beherrscht.
Bei der (gewollten) Verblödung ist der Glaube an die Klimakirche nicht verwunderlich. Kippt der Wohlstand, werden die Hirne wieder anspringen.
Das hindert aber gewisse Experten, die mit Ihren Expertisen dickes Geld verdienen, nicht daran, zu behaupten, dass CO2 das mit Abstand schlimmste „Treibhausgas“ ist.
Welche Industrie muß in der Schweiz geschlossen werden?Es wäre ja sehr schlimm,wen es den Menschen gut geht das logische selbständige Denken einzustellen.
https://neueholzbau.ch/neubau-montagehalle-pc24-pilatus-flugzeugwerke-ag-stans/
Wo soll das Holz herkommen? Ich schlage vor, mal etwas kybernetisch zu denken.
Bitte hier nur unter vollem Klarnamen posten, siehe Regeln.
ca. 78 % Stickstoff
ca. 20 % Sauerstoff
ca. 1 % Edelgase und
ca.0,038 % CO ²
1. Frage: Was, bitte, hat das schrecklich man/woman(!)-made CO2 bewogen, einen kalten Mai zu produzieren und dann einen relativ warmen Juni aufgrund Zuflusses heißer Luft aus der Sahara?
2. Die Superheisstage wurden in Städten gemessen. Nicht outdoor in der Natur am Busen von Mutter Erde.
3. Und in Japan, in Kalifornien, im sibirischen Russland regnet es in Strömen, es ist recht kalt? Was ist nur mit dem CO2 los – das ist ja absolut unzuverlässig: hier recht warm (hat es zwar xmal schon früher gegeben), dort in Strömen gießend, wie paßt das denn zusammen? Verflixt, klar doch, auch wenn widersprüchlich: wegen man… made Klimawandel! Wie konnte ich das vergessen? Wie aber schafft man… made CO2 das? Ein echtes Wunder, finde ich. Dem muss man frönen.
Oder anders gesagt: ohne so etwas wie Ironie oder weitergehend Sarkasmus komme ich nicht mehr zurecht. Wie konntet ihr damals diesem Opfermythos folgen? Tja. Wie kann man heute nur dem Tätermythos folgen? Jeweils der ERFOLG der Erziehung über mehr als ein Jahrzehnt.
2. Die absoluten Rekordthemperaturen werden in Höhen von 1500 bis 2500 M gemessen
3. Regnen kann es auch bei hohen Themperaturen
Es ist also nicht Sarkasmus sondern einfachstes Geschwätz.
Haben Sie schon mal etwas vom Unterschied, zwischen Wetter, Witterung und Klima gehört? Einfach mal googeln.
Sie haben es immer noch nicht verstanden. Klima ist der statistische Mittelwert lokaler Wetterdaten über mindestens 30 Jahre. Haben sie mehrere solcher Klimazyklen dann können Sie eine Trendanalyse versuchen. Spitzenwerte sind Ausreißer, mehr nicht.
Ah ja? Spitzenwerte sind ausreisser?!
Und wenn die sich immer mehr und in kürzeren Abständen häufen, ist das immer noch „Wetter“ ??
Dann ist es zunächst mal Witterung.
wo? an der Ost- oder Nordsee? Im Breisgau oder der Lausitz? Weltweit?
Zitat: „Die absoluten Rekordthemperaturen werden in Höhen von 1500 bis 2500 M gemessen“
sie meinen das 850hpa- Temperaturniveau?
wieder die Frage: Wo, wie flächendeckend?
Zitat: „Regnen kann es auch bei hohen Themperaturen“
Nachts ist es kälter als draussen….
(PS: Temperaur ohne h.)
Wo? …. können Sie nachlesen
Mehrmals im Monat telefoniere ich mit Freunden in Nord- und Südamerika. Die fragen schon gar nicht mehr was bei uns in D los ist, denn diese Fragen habe ich schon mehrfach beantwortet. Die fragen nur noch, wann wanderst Du aus. Und genau das plane ich jetzt. Dazu etwas Statistik.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2534/umfrage/entwicklung-der-anzahl-deutscher-auswanderer/
Deutschland schafft sich nicht ab, Deutschland verdummt.
Übergangsdestination und Basis wird Panama werden. Von dort aus werde ich mir einen angenehmen Ort suchen, wo ich meinen verdienten Lebensabend genießen werde.
Über 40 Jahre habe ich in diesem und für dieses Land gearbeitet. Überwiegend in der Mess- und Regeltechnik.
Drei Kinder in die Welt gesetzt, die schon vor Jahren Deutschland verlassen haben, und nun um den Globus verteilt sind, Schweiz, Kanada, Neuseeland.
Den durch den CO2-Wahn entstandenen wirtschaftlichen Schaden werden Nachfolgegenerationen noch schmerzhaft spüren.
Leider werden sie aber die Ursache der Schmerzen nicht ergründen, dass ist Job von Historikern, die uns nach einem Ereignis die Welt erklären wollen, aber aus deren Erklärungen die aktuelle Generation nichts lernen will.
Ich bin dann mal weg ….
Aber man sieht daran die meinen es ernst (überall kleine Holzwindräder – ich lach mich schief).
Was mich wundert – hab ich gestern gelesen bei t-online – dass Putin jetzt das Pariser Klimaabkommen auch in Russland umsetzen will, weil er sein Land vor dem Klima schützen möchte. Vor zwei Jahren war er noch der Ansicht die Erwärmung sei natürlich.
Frag mich was Putin jetzt bewegt so zu denken, oder ist ihm was versprochen worden ?
Zunächst: Wie das a. gesetzlich geht, b. wegen des Brandschutzes (BER/S21 sei erwähnt) möglich ist, c. statischen Anforderungen entspricht – Tübingen ist nah am Hohenzollerngraben – sei mal dahingestellt.
Grün ist gut, daher wird alles gut. Kretsch hat Endalarm gegeben: der Habeck, vor dem braucht man doch keine Angst haben (ich verzichte auf das zu!). „Wir“ haben ja das Mittelalter auch überlebt.
Nun: die ersten (Überraschung!) Entlassungswellen sind schon da. Dabei wird es mit der „Energiepolitik“, die diesen Namen nicht verdient – eher Idiotenmurks, Ergebnis einer mittelmäßigen „Elite“, Melkapparat – nicht bleiben. Gut, daß wir den Goldzustrom hatten und weitgehend öffentlich unbemerkt immer noch in hohem Maße haben, damit schaffen wir das. Was „das“ auch immer sei?