Für das Protokoll: Keiner von uns Skeptikern – Klima-Realisten – bezweifelt oder leugnet gar den Klimawandel. Wir alle wissen und erkennen, dass das Klima der Erde fast ununterbrochen Änderungen und Fluktuationen durchläuft – lokal, regional und global.

Was wir in Frage stellen ist, dass fossile Treibstoffe auf irgendeine geheimnisvolle Art und Weise die Sonne und andere mächtige natürliche Kräfte als Klimatreiber ersetzt haben sollen – Kräfte, die mal zu günstigem und sanftem, dann aber auch schädlichem oder sogar gewaltig destruktivem Klima geführt haben – und zwar während der gesamten Erd- und Menschheitsgeschichte.

Es gab Änderungen wie mindestens fünf Vereisungs-Perioden, welche große Teile Nordamerikas, Europas und Asiens unter Kilometer dicken Eisströmen begraben haben, Warmzeiten dazwischen, die jene massiven Gletscher vollständig abschmelzen ließen. Die Römische und die Mittelalterliche Warmzeit, eine Kleine Eiszeit, die Jahrhunderte währende Anasazi- und Maya-Dürren, die Staubschüssel-Jahre [eine schwere Dürre in den USA während der 1930-er Jahre, Anm. d. Übers.] sowie zahlreiche weitere große und kleinere Klima- und Wetter-Änderungen gehen auf das Konto der Einwirkung dieser natürlichen Kräfte.

Gebetsmühlenartig wird kolportiert, dass ExxonMobil vor dem Jahr 2007 insgesamt einige Millionen Dollar an verschiedene Skeptiker-Gruppen gezahlt hat. Aber das war vor vielen Jahren. Heute haben sie aus Angst vor den alarmistischen Interessengruppen gekuscht und den Klima-Realisten seitdem keinen Cent mehr gezahlt. Tatsächlich ist die Lage heute genau umgekehrt.

Große Ölunternehmen zahlen heutzutage mindestens eine Milliarde Dollar an Klima-Alarmisten, für Projekte und Lobbyismus, um das Narrativ eines vom Menschen verursachten Klima-Chaos‘ voranzutreiben. Warum tun sie das? Dafür fallen mir zwei Gründe ein.

Erstens, typische kommerzielle Gründe. Einige würden es Unternehmensgier nennen oder Eliminierung von Wettbewerb mittels des Gesetzes des Dschungels. Füttern des Klima-Alarmismus‘ hilft den Ölunternehmen, „schmutzige“ Kohle loszuwerden und durch Erdgas zu ersetzen, wird dieses doch als „klimafreundlicher“ erachtet. Schließlich ist Big Oil auch Big Gas.

Zweitens, PR und „greenwashing“. Sie gerieren sich selbst als „grüner“ sowie als sozial und umweltlich „verantwortlicher“ wegen ihrer Unterstützung von Umweltaktivisten und indem sie „saubere“ (oder zumindest weniger „schmutzige“) Alternativen anbieten zu „klimazerstörender Kohle“.

Zentral bei den Flüssen dieser grünen Dollarmilliarden steht eine Gruppe mit einer perfekt gewählten Bezeichnung: die Oil and Gas Climate Initiative (OGCI). Falls die falschen Anklagen korrekt wären, würden „Öl und Gas“ niemals logisch oder ethisch mit einer „Klima-Initiative“ verknüpft werden. Aber sie ist da, diese Vereinigung, und sie ist ziemlich groß. Unter den OGCI-Mitgliedern finden sich die folgenden bekannten Namen:

British Petroleum * Chevron * China National Petroleum Corporation (CNPC) * Eni * Equinor * Exxon Mobil Corporation * Occidental Petroleum * PEMEX (Petróleos Mexicanos) * PETROBRAS (Petroleo Brasileiro) * Repsol * Royal Dutch Shell * Saudi Aramco * Total

Zusammen behaupten all diese, 30% von Öl und Gas der Welt zu erzeugen. Auf ihrer OGCI-Website findet sich eine Auflistung geschäftsführender Direktoren von Big Oil-Unternehmen, nur um zu zeigen wie ach so ernst und verantwortlich sie „grün“ sind. In ihrem jüngsten Jahresbericht ist ein Brief dieser Direktoren abgedruckt. Darin findet sich das folgende kleine Juwel:

Da unsere Ambitionen mit der Größenordnung der Herausforderung zunehmen, trachten wir danach, eng mit Politikern, Gesetzgebern und allen Aktionären zusammen zu arbeiten, um die Hebel in Bewegung zu setzen helfen, welche ökonomisch und nachhaltig das Tempo des Übergangs zu low carbon zu beschleunigen“.

Man muss sich fragen, ob ihre Liste der „Aktionäre“ auch Familien, Unternehmen und Gemeinden umfasst, die verstehen, wie vollkommen abhängig sie und die gesamte moderne industrialisierte Gesellschaft von fossilen Treibstoffen sind, vor allem Öl und Gas. Man betrachte einfach diese Liste und das eingebettete Video.

Noch mehr auf den Punkt gebracht: man betrachte deren Ursprünge. OGCI wurde im Jahre 2014 gegründet, kurz nach dem infamen Chesapeake Energie-Skandal, als die Direktoren dabei ertappt wurden, wie sie dem Sierra Club Millionen Dollar haben zukommen lassen, damit dieser den Krieg von Präsident Obama gegen die Kohle unterstützt. Ironischerweise haben es sogar Club-Mitglieder abgelehnt, das Geld zu nehmen, da sie alle fossilen Treibstoffe als ihre Feinde betrachteten – und nachdem er Kohle ins Aus geschlagen hatte, nahm sich der Club als nächstes Ziel Erdgas vor, also die primäre Einkommensquelle von Chesapeake.

Was geschehen zu sein scheint: die immer hinterlistigen Big Oil-Unternehmen schufen ihre eigene „grüne“ Organisation.Mit den Milliarden an jährlichen Zuwendungen ist Big Oil jetzt einer der größten Finanziers von Big Green, Big Government-Finanzquellen nicht berücksichtigt.

Der Environmental Defense Fund (EDF) ist ebenfalls aktiv mit Big Oil verbandelt, und zwar mittels seines Zweiges EDF+Business. Im Besonderen hat EDF ein gewaltiges Methan-Reduktions-Programm – die Methan-Herausforderung – wobei wenig überraschend auch die OGCI involviert ist. Das Programm besteht an prominenter Stelle aus „Nachhaltigkeits-Berichten“ mehrere großer Ölunternehmen. Der EDF startet sogar seinen eigenen Satelliten mit der schlauen Bezeichnung MethaneSAT.

Der EDF bekommt eindeutig sehr viel Geld hierfür. Er behauptet, kein Geld „direkt“ von den Unternehmen zu erhalten. Stattdessen kommt das Geld von nicht spezifizierten „Philanthropen“. Natürlich steht auf einem anderen Blatt, woher diese Philanthropen das Geld nehmen; sie können leicht Geld von Big Oil waschen. Es ist bezeichnend, dass die OGCI keinen Finanzbericht erstellt – oder irgendwelche transparenten Online-Informationen bzgl. seiner Finanzen.

Space News fragte den EDF tatsächlich nach seiner Finanzierung, prallte aber gegen eine Mauer. Man schrieb:

Allerdings hat der EDF einige wenige Details darüber bekannt gemacht, wie viel MethaneSAT kosten wird und wie das Projekt finanziert wird. Im vorigen Jahr erhielt das Projekt eine Zuwendung von einer neuen Initiative mit der Bezeichnung The Audacious* Project, obwohl die Höhe der Zuwendung nicht bekannt gegeben worden war. Ein EDF-Sprecher hat nicht auf eine Anfrage nach dem finanziellen Status des Projektes geantwortet.

[* Das Adjektiv audacious hat viele Bedeutungen, wobei der Übersetzer nicht sicher ist, welche zutrifft. Daher ist es mit dem Link zu einem Lexikon hinterlegt. Anm. d. Übers.]

Den EDF an seiner Seite zu haben ist sicher ein großes Plus für Big Oil. Aber man spreche über Scheinheiligkeit, und es gilt für beide.

In jedem Falle steht fest, dass Big Oil mindestens eine Milliarde Dollar für den grünen Quatsch berappt, was sehr viel grün ist. (Bares Geld in Gestalt amerikanischer Dollarnoten sind eindeutig das neue Big Green). Es gibt keine Belege dafür, dass Klimaskeptiker irgendetwas davon abbekommen. Aber falls das bei Einigen doch der Fall sein sollte, ist es im Vergleich marginal. Inzwischen erhalten die OGCI und Big Oil Milliarden sowie der EDF viele Millionen.

Eine weitere große Ironie ist, dass die vermeintlichen Alternativen zu reichlichen, zuverlässigen, bezahlbaren und die Zivilisation ermöglichenden fossilen Treibstoffen vermeintlich „sauber, grün, erneuerbar, nachhaltig und verantwortlich“ sind, also Energie aus Wind, Solar und Biotreibstoff. (Hartgesottene Umweltaktivisten wollen auch keine Kern- oder Wasserkraft).

Jene vermeintlichen „Alternativen“ erfordern unvorstellbar riesige Landflächen – nicht nur für Windturbinen, Solarpaneele, Backup-Batterien und Biotreibstoff-Farmen, sondern auch für den Abbau und die Verarbeitung der Milliarden Tonnen Eisen, Kupfer, seltener Erden, Lithium, Kadmium, Kalkstein und anderen Materialien zur Herstellung der Turbinen, Paneele, Batterien, Überlandleitungen, Traktoren, Lastwagen und anderer „nachhaltiger“ Infrastruktur.

All dieser Bergbau, die Verarbeitung, Herstellung und der Transport erfordert fossile Treibstoffe. Und Biotreibstoffe emittieren genauso viel (Pflanzen düngendes) Kohlendioxid wie bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas entsteht.

Noch verstörender ist, dass viele der Rohstoffe mit weit verbreiteter Sklaverei und Kinderarbeit gewonnen werden, unter Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltbedingungen, welche Upton Sinclair und andere Reformer des frühen 20. Jahrhunderts hätten denken lassen, dass die unterdrückten Arbeiter, für die sie eintraten, im Grunde im Paradies gelebt hatten.

Hinsichtlich Skeptizismus lautet die einfache Tatsache, dass etwa die Hälfte aller Amerikaner den Klima-Alarmismus nicht akzeptiert, bis hoch zum Präsidenten. Und doch ist dieser weit verbreitete Skeptizismus ohne jede finanzielle Zuwendungen entstanden. Was Big Oil betrifft, so pumpt es Big Money in Big Green und in grüne Klima-Initiativen. Konservative und klimarealistische Gruppen verfügen über Denkfabriken, die es irgendwie schaffen, eine gewisse Finanzierung zu erhalten, aber die stammt nicht von Big Oil.

Dass Big Oil verantwortlich ist für Skeptizismus ist nichts als ein weiteres Märchen der alarmistischen Phantasiewelt.

David Wojick is an independent analyst specializing in science, logic and human rights in public policy, and author of numerous articles on these topics.

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis: Dieser Beitrag ist mir per E-Mail zugesandt worden, so dass kein Link angegeben werden kann. Wer die Übersetzung überprüfen will:

Wojick – Big oil goes big green

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