Von der Fabius Maximus website.

Die Klimawandel-Kampagne hat sich in eine Sackgasse manövriert

Am 24. Juni hat James Hansen mit seiner Anhörung vor dem Senat die Kampagne zum Kampf gegen anthropogene globale Erwärmung auf den Weg gebracht (hier). Während der folgenden 31 Jahre seitdem haben wir immer häufiger immer düsterere Prophezeiungen des Untergangs gehört. Einige dieser Prophezeiungen beziehen sich auf die ferne Zukunft jenseits jedweden vernünftigen Vorhersage-Horizontes. Einige beziehen sich auf die nahe Zukunft. Viele ordnen fast alle gegenwärtigen Extremwetter-Ereignisse unseren Emissionen von Treibhausgasen zu – mittels unmöglich zu validierender Verfahren.

Karl Popper sagte einmal, dass erfolgreiche Vorhersagen, vor allem solche des Unerwarteten, goldener Standard von Wissenschaft seien (hier). Das ist ein Problem für Klima-Aktivisten. Die Erde hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts erwärmt, nämlich mit dem Ende der Kleinen Eiszeit. Die Erwärmungsrate ist in etwa genauso hoch wie während der vier Jahrzehnte bis 1945. Anthropogene Treibhausgase wurden erst nach dem 2. Weltkrieg zu einem wesentlichen Faktor. Also ist die Erwärmung wie vorhergesagt vonstatten gegangen, aber eine Vorhersage ohne Betrachtung von Treibhausgasen hätte ebenfalls Erwärmung vorhergesagt. Es gibt Erklärungen hierfür, aber es macht die Modell-Validierung schwierig (weshalb es wohl kaum einmal gemacht wird).

Schlimmer: Das Wetter hat nicht mitgespielt. Starke Hurrikane haben 11 Jahre lang einen Bogen um die USA gemacht, und erst 2017 endete diese Null-Serie. Die Erwärmung verlangsamte sich während einer Zeit, welche Klimawissenschaftler den „Stillstand“ nennen (hier gibt es Links zu den Ursachen desselben). Und die meisten Arten von Extremwetter weisen gar keinen Trend auf. Darum zeigen auch Umfragen in den USA wenig öffentliche Unterstützung für teure Maßnahmen zum Kampf gegen Klimawandel.

Aktivisten werden immer verzweifelter

The Uninhabitable Earth” von David Wallace-Wells im New York Magazine – „Hunger, ökonomischer Kollaps, eine Sonne kocht uns weich: was der Klimawandel anrichten kann – schneller als man denkt“. Das wurde in ein Buch gegossen: The Uninhabitable Earth: Life After Warming.

The five ways the human race could be WIPED OUT because of global warming” von Rod Ardehali in der Daily Mail. Gefunden mittels der täglichen Links bei Naked Capitalism.

Und ein Buch von Bill McKibben: Falter: Has the Human Game Begun to Play Itself Out?

Aktivisten reagierten auf das nicht kooperative Verhalten des Wetters mit immer düstereren Prophezeiungen (darunter viele, deren Zeitpunkte des Eintretens längst verstrichen sind, ohne dass sich auch nur eine einzige materialisiert hätte). Jedwedes Extremwetter war und ist „Klimawandel“. Ihre Propaganda-Tricks wurden immer übler (man denke nur an das 10:10 video, in welchem gezeigt wird, wie die Köpfe von Kindern explodieren, weil sie nicht der Propaganda des Lehrers folgen wollten). Der Umfang ihrer Behauptungen wurde immer größer, mit mehr 2-Minuten-Clips des Hasses auf Dissidenten (und mit Lügen selbst über bedeutende Klimawissenschaftler). Die langfristigen Auswirkungen all dessen sind (hoffentlich) gering, wurde doch dieses Trommelfeuer der Furcht von den Linken bereits seit den sechziger Jahren verschossen (hier gibt es mehr zu diesem Punkt).

Aber eine Taktik könnte schlimme langfristige Konsequenzen haben. Viele Aktivisten sind Klimawissenschaftler (die ob ihrer falschen Prognosen teilweise depressiv werden. Mehr dazu hier und hier). Einige haben mit noble lie corruption (from Plato’s The Republic) reagiert. Welche guten Absichten auch immer dahinter steckten, es könnte das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft schwächen.

Die edle Lüge in Aktion

Ein offensichtlicher Beweis für diese edle Lüge ist, dass sich Klimawissenschaftler unablässig auf das RCP8.5-worst case-Szenario konzentrieren, beschrieben im 5. Zustandsbericht. Wie es bei einem guten worst case-Szenario sein sollte, dürfte es kaum eintreten ohne abwegige Hypothesen (Details dazu hier und auch bei Judith Curry hier). Und doch wird genau dieses Szenario in der klimawissenschaftlichen Literatur mit Abstand am häufigsten erwähnt – normalerweise ohne jeden Hinweis darauf, wie unwahrscheinlich es ist (siehe die Historie). Aktivisten übertreiben diese Studien, deren Inhalte unkritisch von Journalisten beschrieben werden. Ein Jahrzehnt mit einem solchen Bombardement hat eine Fraktion der Linken in Schrecken versetzt; sie sind sicher, dass wir untergehen.

Es gibt viele Beispiele dafür aus jüngerer Zeit (hier und detaillierter hier). Noch schlimmer ist das Schweigen der Klimawissenschaftler, wenn Aktivisten deren Arbeit übertreiben und sogar wenn diese Arbeit falsch interpretiert wird. Ob der extremsten Untergangs-Prophezeiungen herrscht Schweigen. Beispiele dafür finden sich hier, hier und hier. Das war selbst für Michael Mann zu viel (hier).

Aber andererseits sind führende Klimawissenschaftler sofort zur Stelle, um Skeptiker lauthals zu verurteilen – sogar ihnen folgende Klimawissenschaftler – weil diese aggressive Behauptungen bzgl. Klimawandel hinterfragen. Dass es den Wissenschaftlern durchgeht, Fragen stellende Wissenschaftler „Leugner“ zu nennen, nur weil sie das herrschende Paradigma herausfordern, ist m. E. das unverantwortlichste Verhalten von führenden Wissenschaftlern jemals. Einem ungeschriebenen Gesetz zufolge bedeutet Schweigen Billigung des Verhaltens der Aktivisten. Man macht sich der „Hilfe und Beihilfe“ schuldig. Mehr dazu hier. Aber während der letzten paar Jahre scheint die Verzweiflung der Aktivisten diese noch einen Schritt weiter weg von der Wissenschaft geführt.

Studien, um alarmistische Nachrichten zu erzeugen!

Marc Morano von Climate Depot sagt, dass neue Studien oftmals nur dem Zweck dienen, in den Medien Stories für Alarmisten zu erzeugen. Davon kommen mir jede Woche mehrere vor Augen. Die jüngste davon ist „Key indicators of Arctic climate change: 1971–2017” in den Environmental Research Letters (April 2019), geschrieben von Wissenschaftlern am International Arctic Research Center an der University of Alaska-Fairbanks und dem Geological Survey of Denmark and Greenland in Kopenhagen. Abstract:

Beobachtete Schlüssel-Indikatoren für Klimawandel in der Arktis, von denen die meisten eine Zeitspanne von 47 Jahren abdecken (1971 bis 2017) zeigen fundamentale Änderungen von neun Schlüssel-Elementen des Arktis-Systems. … Abnehmende Trends halten an bzgl. der Dicke (und Ausdehnung) des Meereises sowie der Schneedecke im Frühjahr hinsichtlich Ausdehnung und Dauer. Gleichzeitig erwärmt sich der Permafrost nahe der Oberfläche weiter. Viele Klima-Indikatoren zeigen eine signifikante statistische Korrelation mit Lufttemperatur oder Niederschlag. Das stützt den Gedanken, dass steigende Lufttemperaturen und zunehmender Niederschlag Treiber massiver Änderungen bei den verschiedenen Komponenten des Arktis-Systems sind. …

Das biophysische System der Arktis tendiert derzeit eindeutig weg von seinem Zustand im 20. Jahrhundert hin zu einem beispiellosen Zustand mit Implikationen nicht nur innerhalb, sondern auch weit über die Arktis hinaus.

Ecowatch schreibt über diese Studie in üblicher apokalyptischer Manier [übersetzt] „Forscher warnen davor, dass die Arktis einen ,nie da gewesenen Zustand‘ erreicht, welcher die globale Klima-Stabilität bedroht“ (hier).

Die Studie ist in vielfacher Hinsicht seltsam. Sie beweist den Zerfall des Begutachtungs-Verfahrens. Fünf mal taucht bei der Beschreibung der Bedingungen in der Arktis der Terminus „beispiellos“ auf. Aber sie setzen als Anfangszeitpunkt ihrer Daten die siebziger Jahre. Angesichts der verschiedenen Arten langfristiger natürlicher Fluktuationen sind fünf Jahrzehnte mit Daten ein viel zu kurzer Zeitraum, um eine derartig weitreichende Schlussfolgerung zu ziehen. Außerdem lehnen es die Autoren ab zu erwähnen, dass es während der dreißiger Jahre in der Arktis auch warm war.

[Es folgen mehrere Beispiel dieser Art, die hier nicht mit übersetzt werden. Die Schlussfolgerung it eindeutig, und der Autor bringt es am Ende auf den Punkt. Anm. d. Übers.]

Schlussfolgerungen

Wissenschaft ist politisiert worden. Ergebnisse wurden verzerrt – früher und heute, und es wird auch in Zukunft vorkommen. Aber die Klimawissenschaft bietet wesentliche Einblicke bzgl. vieler politischer Maßnahmen bzw. wie diese ergriffen werden. Der Verlust der Zuverlässigkeit dieser Maßnahmen als Leitlinien kann katastrophale Konsequenzen haben. Schlimmer noch, das hohe Ansehen der Klimawissenschaft in der Öffentlichkeit bedeutet, dass ein Vertrauensverlust der Öffentlichkeit sich auch auf die Wissenschaft als Ganzes erstrecken kann.

Hoffen wir, dass sich die Führer der Klimawissenschaft bald besinnen – trotz ihrer persönlichen, institutionellen und ideologischen Gründe, auf diesem dunklen Weg weiter voranzuschreiten.

Weitere Informationen:

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/04/15/the-noble-corruption-of-climate-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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