Zunächst fragen wir uns, wo dieser 2019-er März innerhalb der letzten 30 Jahre einzuordnen ist. Die Antwort gibt die Grafik 1, gezeichnet nach den Archiv-Angaben des DWD und vom DWD ermittelt aus 1900 Wetterstationen. Leider fehlt diese Grafik im Artikel des DWD über den März, denn sie zeigt, dass es seit gut drei Jahrzehnten keine Erwärmung gibt. Im Gegenteil. Der März wird deutschlandweit seit 1989 eher kälter.

Abb. 1: Der Monat März, gezeichnet nach den Erhebungen des Deutschen Wetterdienstes, zeigt eine leichte, aber nicht signifikante Abkühlung innerhalb der letzten 31 Märzmonate. Der März 2019 war wegen der vielen, trüben, frostfreien, windigen Westwetter-Nächte relativ mild und liegt deutlich über der fallenden Trendlinie, ein Ausgleich zum letzten Jahr. Der CO2-Anteil der Luft in Deutschland steigt, die Märztemperaturen nicht. Allein das ist schon ein Beweis, dass CO2 gar keine oder nur eine minimale Erwärmungswirkung haben kann.

Wir stellen fest: Nicht nur der Januar und Februar, sondern auch der Monat März wurden in den letzten 30 Jahren etwas kälter. Noch braucht man deswegen keine neue „Kleine Eiszeit“ auszurufen, aber eine angeblich problematische Erwärmung fehlt. Auch diese Grafik zeigt erneut, dass das angebliche Treibhausgas Kohlendioxid gar keine oder kaum eine Erwärmungswirkung hat. Die Faktoren der Klimaabkühlung überwogen in den letzten 32 Jahren im Winter und Vorfrühling; wärmer wurden seit dem „Klimasprung“ von 1988 nur noch Sommer und Herbst.

Dabei macht der Mensch das Klima durchaus wärmer und zwar mit allen Baumaßnahmen, die täglich durchgeführt werden, die Betonierung und Trockenlegung der Landschaft, sowie der stets steigende Wohlstand und Energieverbrauch führen zu einer stetigen Erwärmung, welche von den Thermometern automatisch mitgemessen wird. Durch die inzwischen fast 30.000 Windkraftanlagen sowie die dunklen, heizenden Solarpaneele und den damit verbundenen Stromnetzausbau trägt der Mensch zusätzlich Wärme auch in die bisher ungestörte freie Landschaft ein. Die neuen Leitungen können bis zu 200°C heiß werden. Damit wird der Überschussstrom in die Landschaft geheizt. Wo das nicht reicht, werden in Umspannwerken zusätzlich Drosselspulanlagen zur Verheizung der Spannungsspitzen und des Stromüberschusses eingebaut; wir Verbraucher zahlen diesen Energiewende-Irrsinn; außerdem verenden an den Windturbinen Milliarden von Insekten – pro Tag. In Deutschland gibt es nicht nur Wärmeinseln, aus denen die Kälte heraus geheizt wird, sondern ganze Regionen sind zu Wärmeregionen geworden, inzwischen etwa 10 bis 15% der Gesamtfläche Deutschlands. Kurzum: Wäre alles so geblieben wie vor 30 Jahren, dann wäre die DWD-Trendlinie noch fallender.

Aus diesem Grunde greifen wir auf Wetterstationen auf dem Lande zurück, eben dort, wo sich nach unserer Meinung weniger wärmend verändert hat, weil sich die zusätzlichen Baumaßnahmen und die in die Umwelt getragene Abwärme in Grenzen hielten.

Die armen Erzgebirgler

Die Station steht im kleinen Teilort Dittersdorf bei Amtsberg am Fuße des Erzgebirges in Sachsen.

Abb.2: Der März wurde auf dem Lande im Erzgebirge laut Trendlinie seit 1989 um 1,5 Grad kälter. Die deutliche Abkühlung ist das Gegenteil einer Klimaerwärmung. Der diesjährige März lag auch im Erzgebirge deutlich über der fallenden Trendlinie.

Allein mit dieser Grafik ist gezeigt, dass die DWD-Stationen zum größten Teil den menschengemachten Wärmeinseleffekt mitmessen, der bei den DWD-Stationen weiter zunimmt. Das ist nicht nur in Deutschland so: siehe Anthony Watts 1.4.2019

Fazit: Wie der Monat März sich weiter entwickelt, wissen wir natürlich nicht, denn zu viele Faktoren wirken auf das tägliche Wetter ein, manche erwärmend, manche abkühlend. Und in den letzten 30 Jahren überwogen deutlich die Abkühlungsfaktoren. Der Mensch mit seiner Wärmeinselzusatzwärme konnte die vom Klima bewirkte Abkühlung in den Städten, Siedlungen und Gewerbegebieten lediglich abbremsen.

Es gibt aber auch Städte, die sich im Betrachtungszeitraum weniger verändert haben. Aus dem DWD-Archiv heraus ist uns Hamburg aufgefallen. Dort war der Wiederaufbau nach dem Kriege wohl Ende der 80er- bereits abgeschlossen. Allerdings hat der Flugverkehr auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel enorm zugenommen und dort steht die DWD-Wetterstation. Somit gilt: Stadt: gleichbleibend hoch, nur noch eine WI-Zunahme durch den Flughafen.

Abb. 3: Natürlich ist es in Hamburg-Fuhlsbüttel deutlich wärmer als im Umland und in Amtsberg/Dittersdorf, dem Tor zum Erzgebirge. Trotz der enormen Zunahme des Flugverkehrs in der unmittelbaren Thermometerumgebung und trotz der enormen CO2-Konzentrationszunahme in Deutschland, überwiegen am Standort die abkühlenden Klimafaktoren.

Ähnliche Temperaturverläufe zeigen viele andere deutschen Großstädte. Wir erklären uns das so: der WI-Effekt der Innenstädte selbst ist meist ausgereizt. Sofern die Wetterstationen an Flugplätzen stehen, wird die Märzabkühlung durch den rasant gestiegenen Flugverkehr lediglich gebremst. Natürlich gilt das nicht für wachsende Zentren wie Frankfurt oder Berlin. In Berlin gibt es keine Märzabkühlung seit 1988, denn dort wird auf dem gesamten Stadtgebiet kräftig gebaut, die städtischen Wärmeinseleffekte nehmen weiter zu. Obwohl die Klima-Station am inzwischen stillgelegten Flugplatz Tempelhof steht, überwiegt der zusätzliche Wärmeeffekt der deutschen Hauptstadt.

Abb.4: Immer noch wachsende Städte mit starken baulichen Tätigkeiten haben keine Märzabkühlung. Der stetig zunehmende WI-Effekt der Stadt verhindert die Abkühlung

Bleiben wir auf dem Lande, besser gesagt in den WI-armen Regionen Deutschlands. Auch die Oberlausitz in Ostsachsen ist in den letzten 32 Jahren zu keiner großen Wärmeinsel herangewachsen, was sich auch prompt im Märztemperaturverlauf in dem kleinen Ort Neugersdorf an der polnisch/tschechischen Grenze zeigt.

Abb.5: Die Wetterstation in Neugersdorf an der polnisch/tschechischen Grenze bei einer der Spreequellen zeigt ebenso wie andere sehr ländliche Stationen eine deutlichere Abkühlung des Monates März als städtische Stationen in den letzten 31 Jahren.

März bei ländlichen Stationen im Süden: Mittenwald. Die DWD-Station befindet sich in den Buckelwiesen bei einem Almbauern auf nahezu 1000 m Höhe.

Abb.6: Im unmittelbaren Süden war der März 2019 aufgrund der ausreichenden Schneelage wohl grundsätzlich kälter als im Norden. Da die Wetterstation im Freien, also außerhalb der beheizten Städte und Siedlungen steht, zeigt die Grafik den tatsächlichen Klimaverlauf des Monats. Wo bleibt die angeblich wärmende Wirkung von CO2?

DWD-Wetterstation Netzstall, ein Aussiedlerhof bei Nürnberg

Abb.7: Obwohl sich die Stadtgrenze auf die DWD-Wetterstation hin ausbreitet, wurde der März in den letzten 30 Jahren deutlich kälter.

DWD-Wetterstation Wolfach im Südschwarzwald, Kinzigtal, 290 m Meereshöhe. Die Wetterstation liegt seit 15 Jahren außerhalb von Wolfach. Laut DWD haben Stationsverlegungen innerhalb einer kurzen Distanz keine Auswirkungen auf die Erfassung. In unmittelbarer Nähe führt die neue Umgehungsstraße vorbei. Man beachte den Trend.

Abb. 8: Wolfach zeigt mit 1,5 Grad eine deutliche Märzabkühlung in den letzten 31 Jahren.

Mehr Märzkälte bedeutet logischerweise auch einen verspäteten Frühlingsstart der Vegetation in der freien Natur. Die Februar- und Märzblüher sind seit über 30 Jahren verspätet, siehe Forsythienblüte Hamburg (hier). Nur merken das die Computererwärmungsverkünder in ihren beheizten Zimmern nicht. Sie sind keine Naturbeobachter und schon gar keine Naturschützer. Sie fallen lediglich durch ihre vielen Weltreisen auf. Was sie messianisch anderen verkünden, gilt für sie selbst nicht.

Ein wesentlicher Grund der aktuellen Märzabkühlung Mitteleuropas – kältere Großwetterlagen

Die Objektive Wetterlagenklassifikation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) liegt seit 1980 vor und erlaubt Rückschlüsse, wie die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen die Temperaturen beeinflussen. Im März sind zwei Wetterlagen- Cluster besonders kühl; und zwar alle in der Höhe zyklonalen Lagen sowie alle, die entweder ganz (ZZ- Lagen) oder teilweise (AZ- oder ZA-Lagen) zyklonal sind; Näheres zur Wetterlagenklassifikation hier.

Im Folgenden seien die Häufigkeitsverhältnisse aller Lagen mit Z-Anteil seit 1989 im Vergleich zu den Märztemperaturen gezeigt:

Abb. 9: Die Häufigkeitszunahme kalter Lagen bewirkte seit 1989 eine Märzabkühlung in Deutschland. Der Zusammenhang ist signifikant. Die 2019er Ergebnisse sind noch nicht ausgewertet.

Fazit: In den deutschen Medien werden wir keine Grafiken des Monates März finden. Wohl aber wird in wirren Worten das Lied von der bedrohlichen Klimaerwärmung gesungen. Es wird Zeit, dass endlich damit Schluss gemacht wird.

Der Monat März in anderen Ländern

Kritiker mögen einwenden, der seit über 30 Jahren fallende deutsche Märztemperaturtrend sei ein Einzelfall. Doch auch in manchen anderen Regionen der Nordhalbkugel stehen, zumindest momentan, die Zeichen eher auf Märzabkühlung. Da die 2019-er Werte international noch nicht überall vorliegen, wird im Folgenden teilweise der Zeitraum 1988 bis 2018 betrachtet. Zuerst schauen wir nach Zentralengland:

Abb. 10: Leichte Märzabkühlung in Zentralengland. Der 2019er März verlief dort, ähnlich wie in Deutschland, zu mild. Auch in England gibt es merkliche WI-Effekte, welche die Abkühlung vermindert haben.

Abschließend noch ein Blick nach Nordamerika, wo sich zunächst ein Vergleich der WI- belasteten Bundeshauptstadt Washington mit dem etwa 100 Km entfernt liegenden, sehr ländlichen Wetterstation Dale Enterprise anbietet:

Washington, Abkühlung im ländlichen Dale Enterprise beim Monat März. An beiden Standorten sind im Betrachtungszeitraum die CO2-Konzentration gleich gestiegen. Somit zeigt auch diese Grafik, dass der menschenerzeugte Wärmeinselunterschied den wesentlichen anthropogenen Einfluss darstellt. Eine CO2-Wirkung ist nicht erkennbar.

In Nordamerika fanden wir außerdem mit Harvard Forest eine weitere WI- arme Station, deren Werte leider erst seit 2001 vorliegen; aber auch dort zeigt sich zumindest aktuell eine minimale März- Abkühlung:

Abb. 12: Keine Märzerwärmung an der erst seit 2001 betriebenen, waldnahen Station Harvard Forest.

Kurzer Aprilausblick: Hier können wir die Leser trösten, der April hat in Deutschland auch bei den ländlichen Stationen seit 30 Jahren eine steigende Trendlinie. Der April ist überall wärmer geworden und die Aprilblüher kommen normal, gegen Ende sogar einige Tage verfrüht.

Zusammenfassung März: Trotz merklich steigender CO2– Konzentrationen wurde der März in Deutschland und in einigen, klimatisch ähnlichen Regionen der Nordhalbkugel seit 1989 etwas kälter. Verschiedenste Wärmeinseleffekte bremsten die Abkühlung in Städten, Siedlungen und an Flughäfen. Nur wachsende Großstädte mit weiter zunehmenden Wärmeinseleffekten merken nichts von der Abkühlung um sie herum.

Die grundsätzliche März-Klima-Abkühlung in Deutschland wurde hauptsächlich von häufigeren, kalten Großwetterlagen verursacht. Wie es weitergeht weiß niemand, denn der weiter anhaltende CO2-Ausstoß hat keine oder fast keine erwärmende Wirkung.

Die einzige erwärmende Wirkung des Menschen auf das Klima ist der immer noch steigende Wärmeinseleffekt. Diese menschengemachte Erwärmung ist leicht in Feldversuchen nachweisbar und wird durch unsere Grafiken bestätigt. Einen Nachweisversuch für die CO2-Erwärmung gibt es nicht. Noch niemand konnte die CO2-Klimasensitivität ermitteln: Das CO2-Erwärmungsmodell ist ein Geschäftsmodell.

Die freitags streikenden Klima-Schulschwänzer können trotzdem mit gutem Beispiel vorangehen und ihre persönlichen CO2-Wohlstandsbilanzen drastisch reduzieren. Das ist dann Geschichts-Unterricht am eigenen Leib – Leben wie im Mittelalter. Nur das Klima wird sich deswegen nicht ändern.

Es wird Zeit, dass endlich Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gestellt werden.

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Wissenschaftler ist der, der Wissen schafft. Unabhängiger Wissenschaftler ist der, der von niemandem für eine Ideologie bezahlt wird.

Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

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