[*Unübersetzbares Wortspiel. Der Übersetzer geht davon aus, dass allgemein erkannt wird, was gemeint ist]

Mann und Ward sind erbost darüber, dass „eine Gruppe eingefleischter Klimawandel-Leugner und Contrarians mit Verbindung zur Regierung eine Petition organisieren bzgl. eines neuen Gremiums, welches der nationale Sicherheitsrat einsetzen soll, um eine alternative offizielle Erklärung für Klimawandel zu liefern“.

Der Leiter des Organisationskomitees besagter Petition ist mein Kollege am Competitive Enterprise Institute (CEI) Myron Ebell. Mann und Ward beschreiben das CEI als eine „Lobbygruppe für Fanatiker ,freier Märkte‘, welches berüchtigt ist für die Förderung von Klimawandel-Leugnung“.

Schauen wir mal näher*.

[In diesem Beitrag geht es also um das CEI. Gleiches gilt aber auch für die Verhältnisse hierzulande, wenn man das Akronym CEI durch das EIKE {Europäisches Institut für Klima und Energie} ersetzt. Anm. d. Übers.]

Mann und Ward führen als Beweis dafür, dass das CEI der „Leugnung“ huldigt, eine Werbekampagne an unter dem Slogan „Kohlendioxid: Sie nennen es Verschmutzung. Wir nennen es Leben“. Nun, Tatsache ist, dass diese so genannte Verschmutzung mehr dazu beigetragen hat die Ergrünung des Planeten zu beleben und zu verstärken (hier) als alle Konservierungsprogramme der Regierung zusammen.

Ebenso hat Energie auf Kohlenstoff-Grundlage mehr zur Verbesserung der Lebensbedingungen des Menschen beigetragen als alle anderen Energieressourcen zusammen. Die Hervorhebung der Vorteile der dominanten Energiequelle der Erde ist nicht Leugnung, sondern ein Korrektiv der misanthropischen Dämonisierung fossiler Treibstoffe seitens der Linken.

Im Gegensatz zu der Behauptung von Mann und Ward ist die Aufgabe der Commission on Climate Security des Präsidenten nicht, eine „alternative offizielle Erklärung“ zum Klimawandel zu liefern. Stattdessen soll die Kommission die Beweise unter die Lupe nehmen, welche dazu führten, Klimawandel als Bedrohung der nationalen Sicherheit einzustufen.

UN-Generalsekretär António Guterrez behauptet, dass der Klimawandel eine „direkte existenzielle Bedrohung“ für das Überleben der Menschheit ist. Der ehemalige Außenminister John Kerry behauptet, dass der Klimawandel „vielleicht die furchtbarste Waffe für Massenvernichtung ist“. Falls sie recht haben, ist Klimawandel natürlich tatsächlich eine Bedrohung der nationalen Sicherheit. Allerdings sind derartige Behauptungen Science Fiction und nicht Wissenschaft.

Man betrachte einmal den Klimazustandsbericht der US-Regierung vom November 2018. Dieser ist jüngst von 58 „ehemaligen Führern der nationalen Sicherheit“ als ein maßgeblicher Text zu dem Thema hochgelobt worden. In einer Zusammenfassung in der New York Times hieß es, dass darin zu lesen sei, dass eine unkontrollierte globale Erwärmung bis zu 8°C ausmachen kann und „bis zu 10% der amerikanischen Wirtschaft bis zum Ende des Jahrhunderts vernichten“ könnte.

Um zu diesem alarmierenden Ergebnis zu kommen, stützten sich die Experten der Regierung auf ein Ensemble überhitzter Klimamodelle, welche bereits jetzt eine doppelt so starke Erwärmung simuliert hatten als während der letzten 40 Jahre tatsächlich eingetreten ist. Dann ließen sie die Modelle mit einem aufgeblasenen „Grundlagen“-Szenario (genannt RCP8.5) laufen, in welchem bis zum Jahr 2100 fast die Hälfte der globalen Energie durch Kohle erzeugt wird – ein Energiemix, den es seit den vierziger Jahren noch nie gegeben hat.

Selbst wenn man die irrigen Klimamodelle mit einem nicht plausiblen Emissions-Szenario laufen lässt, simuliert nur etwa ein Prozent der Modellprojektionen tatsächlich eine Erwärmung bis 8°C – ein entscheidendes Detail aus einer Graphik in dem Artikel (Hsiang, et al. 2017), auf das im Zustandsbericht hingewiesen wird, das aber im Report selbst niemals erwähnt worden ist.

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Im Zustandsbericht wird auch nicht erklärt, dass selbst wenn die Erwärmung das BIP um 10 Prozent schrumpfen lässt, die Wirtschaft immer noch 10 mal größer sein wird als heute. Mit anderen Worten, selbst im absolut Worst Case des Zustandsberichtes steigt der Klimawandel nicht auf ein Niveau existenzieller Bedrohung.

Ein Weg, die Nachhaltigkeit einer Zivilisation zu bestimmen ist, deren Verwundbarkeit bzgl. Stürmen, Dürren, Überschwemmungen und anderer Extremwetterereignisse abzuschätzen. Seit den zwanziger Jahren wurden etwa 90% aller fossilen Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre freigesetzt, die atmosphärische Konzentration hat um etwa ein Drittel zugenommen, und die Welt hat sich um etwa 0,8°C erwärmt. Hat eine mit fossiler Energie versorgte Zivilisation das Erdklima weniger lebenswert gemacht?

Über diesen Zeitraum haben die Todesfälle durch Extremwetter um etwa 95% abgenommen, trotz einer Bevölkerungszunahme um das Vierfache. Das individuelle Risiko, durch Extremwetter ums Leben zu kommen, sank um 99%:

Energieexperte Alex Epstein drückt es so aus: fossile Treibstoffe verbrauchende Menschen haben nicht ein sicheres Klima übernommen und dieses gefährlich gemacht, sondern sie übernahmen ein gefährliches Klima und machten es erheblich sicherer.

Es gibt noch mehr gute Nachrichten. Seit dem Jahr 1990 über einen Zeitraum, welcher die zehn wärmsten Jahre jemals seit Beginn instrumenteller Aufzeichnungen umfasst, ist die ökonomische Auswirkung von Extremwetter auf das globale BIP von etwa 0,31% auf 0,24% gesunken.

Um auf der sicheren Seite zu sein, bezieht das Pentagon Wetter- und Klimafaktoren mit ein, wenn Kampagnen, die Einrichtung neuer Militärbasen, Beschaffung neuer Ausrüstung und dergleichen mehr geplant werden. Verteidigungsexperten und Ingenieure sollten Schritt halten mit zuverlässigen Schätzungen, wie sich derartige Faktoren ändern. Aber die Zunahme eines Überschwemmungsrisikos an einer bestimmten Militärbasis macht noch keine Bedrohung der nationalen Sicherheit aus. So etwas ist schlicht nicht auf einer Ebene mit dem ICBM-Modernisierungsprogramm der Russen [ICBM = Interkontinentalraketen], der militärischen Aufrüstung Chinas oder der Expansion des ,Islamischen Staates‘ im Jahre 2015.

Anstatt Amerika sicherer zu machen, wird das Heben des Klimawandels ganz nach oben auf der Prioritätenliste wahrscheinlich Gruppendenken, missionarisches Kriechen und Unaufmerksamkeit bzgl. echter Sicherheitsbedrohungen fördern. Zum Beispiel hat Präsident Obama anstatt die strategische Lage Amerikas zu klären diese eher verschleiert, als er die militärische Aufrüstung Wladimir Putins in der Arktis als ein Klimawandel-Problem apostrophiert hat anstatt als ein russisches Problem.

Was aber noch schlimmer ist: Das Verteidigungsministerium der Obama-Ära hat niemals Überlegungen zu den Sicherheitsrisiken der Politik bzgl. Klimawandel angestellt. Klimawandel, so wurde damals erklärt, sei ein „Beschleuniger der Instabilität“ und ein „Bedrohungs-Vervielfältiger“. Aber niemals hatte man überlegt, ob die drastische Einschränkung des Zugangs von Entwicklungsländern zu fossilen Treibstoffen, wie es die Emissions-Reduktionen nach dem Paris-Abkommen verlangen, nicht Millionen in Armut halten sowie die internationale Stabilität und Frieden untergraben würde.

Mann und Ward fahren fort:

Die Schaffung eines neuen Gremiums von Klimawandel-Leugnern und die Rekrutierung von Unterstützern, um diesem einen Anschein der Legitimität zu verleihen, ist wie die Kampagne des Regimes von Joseph Stalin, die Arbeit von Genetikern zu diskreditieren, welche nicht mit den katastrophalen pseudo-wissenschaftichen Theorien von Trofim Lyssenko zustimmten.

Das ist Orwell pur. Es sind nicht wir Contrarians, welche eine Wissenschaft gemäß der von der Politik vorgegebenen Linie etablieren wollen. Dieses Ziel verfolgt der Klima-industrielle Komplex. Siehe die weitsichtige Warnung von Präsident Eisenhower vor dem korrumpierenden Einfluss öffentlicher Zuwendungen auf die wissenschaftliche Forschung und vor der Gefahr, dass die offizielle Politik „gefangen genommen“ wird von einer mit Bundesmitteln finanzierten „wissenschaftlich-technologischen Elite“.

Die Umwandlung von Wissenschaft in ein offizielles Dogma ist genau das Ziel der politischen zwischenstaatlichen Kungeleien, auf die Mann und Ward so stolz sind.

Das CEI und dessen Alliierte fordern aber nur, dass die US-Regierung zum ersten Mal eine robuste wirkliche Debatte abhält zwischen den selbst ernannten Hütern der Klima-Orthodoxie und Experten, welche alles unterschiedlich beurteilen.

Es spricht Bände, dass Mann und Ward zum Mittel der Schimpfwörter greifen und Abweichler als „Stalinisten“ schmähen. Derartiges Verhalten ist typisch für all jene, die eine offene Debatte fürchten, und nicht derjenigen, die Vertrauen in die Validität ihrer Standpunkte haben. Ironischerweise würde die Gegnerschaft von Mann und Ward zu der Kommission die Notwendigkeit und Aktualität einer solchen Übung bestätigen. In unserem Koalitions-Brief schreiben wir:

Wir stellen fest, dass die Verteidiger des Klimakonsens‘ bereits eine öffentliche Kampagne gegen die vorgeschlagene Kommission angezettelt haben. Wir finden diese Opposition eigenartig. Falls die Verteidiger sich der in den offiziellen Berichten beschriebenen Wissenschaft sicher sind, dann sollten sie eine Begutachtung begrüßen, welche die aufgekommenen Zweifel ein für allemal beseitigt. Andererseits kann ihre Opposition als ein Anzeichen gewertet werden, dass die wissenschaftliche Grundlage des Klimakonsens‘ in Wirklichkeit höchst fragwürdig ist und einer kritischen Begutachtung nicht standhalten kann.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/03/22/ignorance-is-strength-dissent-is-stalinist/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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