Der ehemalige Grünen-Abgerodnete Oswald Metzger forderte am 28. Februar 2019 auf Tichys Einblick mehr Sachdiskussion und weniger Emotionen in der Klimadebatte:

Appell: Mehr Nüchternheit in der Klimawandel-Debatte!
Missionarisches Eiferertum beherrscht die Debatte nicht nur im Grünen Spektrum, sondern auch bei denen, die die den Klimawandel bestreiten oder seinen Folgen anders begegnen wollen.

Grundsätzlich eine ausgezeichnete Idee. Dazu müssen aber nun auch endlich ernsthafte Foren geschaffen werden, wo Vertreter aller Klima-Denkrichtungen an einem Runden Tisch sitzen und Fachargumente ergebnisoffen diskutieren. Anstatt diese Idee zu unterstützen, teilt der linksgüne Metzger ersteinmal nach rechts aus. Kann so ein Dialog entstehen? Kurz darauf dann der nächste Aufreger. Metzger fabuliert über die verstaubte 97-Prozentstudie, eine Hülle ohne echten Inhalt. Siehe Uli Webers Beitrag “Das siebenundneunzig Prozent-Problem: Welcher Konsens?“. Metzger weiter:

Gerade hat die adelphi-Denkfabrik in Berlin die 21 stärksten, von ihr  rechtspopulistisch genannten  Parteien Europas und ihre Positionen sowie ihr Abstimmungsverhalten bei den Themen Klima- und Energiepolitik analysiert. Sieben dieser Parteien gehören zu einer Gruppe, die von den Autoren Alexander Carius und Stella Schaller zur Gruppe der Leugner oder Skeptiker des Klimawandels gerechnet werden.

Metzger benutzt das L-Wort und disqualifiziert sich damit vollends. Den Titel seiner Kolumne tritt er mit Füßen: Gerade Metzger scheint die Nüchternheit bei diesem Thema zu fehlen. Um eines klarzustellen: Der Begriff “Leugner” hat in einer wissenschaftlichen Diskussion nichts zu suchen. Auch wenn man andere Ansichten vertritt, sollte man die Formen wahren und mit Argumenten anstatt mit Beleidigungen überzeugen. Null Punkte für Metzger. Gleichzeitig zitiert der Grüne eine Studie der Berliner “adelphi-Denkfabrik“. Bevor wir die Studienergebnisse anschauen, sollten wir uns einen Überblick verschaffen, um wen es sich bei adelphi eigentlich handelt. Ist die Gruppe mit irgendwelchen Parteien oder Aktivistengruppen verbandelt, woher bekommt sie das Geld für das riesige Team? Adelphi beschreibt sich selbst wie folgt:

adelphi ist eine unabhängige Denkfabrik und führende Beratungseinrichtung für Klima, Umwelt und Entwicklung. Unser Auftrag ist die Stärkung von Global Governance durch Forschung, Beratung und Dialog. Unsere mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterleisten hochqualifizierte, interdisziplinäre Forschungsarbeit und bieten strategische Politikanalysen und -beratung sowie Beratungen für Unternehmen.

Alle lieben Wikipedia. Wir nicht. Trotzdem schauen wir dort, was es über die adelphi Denkfabrik zu berichten gibt. Ergebnis: Es gibt noch gar keinen Artikel über diese offenbar einflussreiche Gruppe. Es existiert lediglich ein Artikel-Rumpf ohne Inhalt. Lassen die meist im linksgrünen Spektrum angesiedelten Wikipedia-Schreiber die Hintergünde von adelphi bewusst im dunklen? Was ist hier los? Adelphi research wurde 2001 gegründet, wie man aus der Webseite der Organisation entnimmt:

adelphi research wurde 2001 in Berlin als gemeinnützige und unabhängige Institution für angewandte Umweltforschung und Politikanalyse gegründet.

Ein Consulting-Arm folgte 2002. Die Liste der Auftraggeber und Partner ist ellenlang. Darunter finden wir auch Greenpeace, WWF, Germanwatch, 350.0rg und PIK. Zur vierköpfigen aktuellen Geschäftsführunggehören die drei Gründer Alexander Carius,  Mikael Henzler und Walter Kahlenborn. Dazu kommt noch der CFO Ansgar Dietrich. Eine Aktivistenvergangenheit des Führungsgremiums ist zunächst nicht erkennbar. Aber weshalb bewirbt dann Greenpeace die adelphi-Studie zum Klimawandel in einer eigenen Pressemitteilung? Der Titel der adelphi-Studie lautet:

Convenient Truths – Mapping climate agendas of right-wing populist parties in Europe

Das pdf können Sie hier herunterladen. Aus dem Impressum entnehmen wir, dass die Studie von “adelphi consult GmbH” (nicht etwa adelphi reserach) erstellt wurde, was auf eine bezahlte Auftragsarbeit hindeutet. Aber wer war der Auftraggeber, wer hat die Studie bezahlt? Eine Anfrage bei adelphi ergibt, dass die Studie aus Eigenmitteln erstellt wurde und es keinen Auftraggeber gäbe. Die Presseabteilung von adelphi teilt uns auf Anfrage mit:

adelphis Arbeit ist projektfinanziert, es gibt keine projektunabhängige Förderung durch externe Körperschaften. Die Studie „Convenient Truths – Mapping climate agendas of right-wing populist parties in Europe” wurde aus Eigenmitteln finanziert. Alle Auftraggeber und Partner von adelphi finden Sie auf unserer Website. Keiner von diesen steht im Zusammenhang mit der genannten Studie. Bitte beachten Sie bei Ihrem genannten Vergleich, dass Vereine und Stiftungen andere Berichtspflichten haben als eine GmbH.

Wie passt das zusammen? Zunächst wird erklärt, es gäbe nur projektfinanzierte Arbeit, dann wiederum soll die Klimastudie aus (projektunabhängigen?) Eigenmiteln bestritten  worden sein. Es gibt Anzeichen für eine indirekte Verbandelung von adelphi mit dem Milliardär George Soros, der als Klimaaktivist bekannt ist. Hier ein Text von brandeins.de:

Der Sozialpsychologe Harald Welzer, Mitbegründer und Direktor der Futurzwei-Stiftung, ist dabei an seiner Seite. Im vergangenen Jahr hat er mit Andre Wilkens, einst Koordinator der Aktivitäten des Karl-Popper-Anhängers George Soros in Europa, und dem Geschäftsführer der Denk­fabrik Adelphi in Berlin, Alexander Carius, die Ini­tiative „Die Offene Gesellschaft“ gegründet (die-offene-gesellschaft.de).

Könnte Soros-Kapital bei adelphi eine Rolle gespielt haben? Bei den adelphi-Partnern taucht Soros jedenfalls nicht auf. Einen Jahresbericht der gemeinnützigen adelphi research gibt es nicht. Eine fragwürdige Studie mit vielen ungeklärten Fragen…

Der Beitrag erschien zuerst bei die kalte Sonne

Update vom 19.3.19 15:30

Mail von EIKE VP Michael Limburg vom 13.12.18 an Studienautorin Schaller

Sehr geehrte Frau Schaller,

ich kenne Ihre Studie – weil unveröffentlicht- natürlich noch nicht, sondern nur das, was die  GesinnungsjournalistInnern (anders kann ich sie nicht nennen) von sz und monitor daraus zitieren.
Sie lassen dabei, gestützt auf Ihr Institut adelphi, bzw. Ihre Studie, nichts unversucht, um (bereits das diffamierend) „Klimaleugner“ in die rechtsextreme und damit unberührbare Ecke zu rücken. Und wenn Ihr Vorsitzender im Interview sagt „dass die Gefahr bestehe, dass dies salonfähig wird..“ und damit die simple Erkenntnis meint, dass die Hypothese vom menschgemachten Klimawandel, wissenschaftlich nicht nachweisbar ist, und dies nun öffentlich wird, dann ist das eine unzulässige Bewertung oder eben Schnitzer, den sich ein seriöses Institut bzw.. sein leitender Vertreter nicht erlauben sollte.  Denn es ist ein Faktum, welches die ehrlichen unter den IPCC Wissenschaftler auch öffentlich zugeben. Gerne nenne ich Ihnen dazu einige Quellen.
Als Beleg eigener Recherche zeigen diese Leute dann ausgerechnet (in der Monitorsendung über die PORTO Konferenz) den Bruder von Jeremy Corbyn,, den renommierten Langzeit Meteorologen Piers Corbyn, der politisch mindestens so weit links steht wie sein Bruder, der z.Zt.- Labour Vorsitzender in UK ist.
Und auch schön zu wissen, so finde ich, dass Heartland und EIKE während der COP 24 eine Zusammenarbeit mit Solidarnosz vereinbart haben. Auch nicht unbedingt die rechteste aller Gewerkschaften.
Auch und nicht nur wissenschaftlich mehr als bedenklich, wie in der sz zitiert, ist aber die Behauptung Ihres Vorsitzenden, dass die von Ihnen untersuchten Parteien, gezielt abwertend „rechtspopulistisch“ genannt, „..die Demokratie in Frage stellten“! Welch schräges – um nicht zu sagen demokratiefernes und autoritätsgläubiges Politikverständnis hat dieser Mann, wenn er die mittels demokratischer Wahlen von ca. 6 Millionen Menschen in den deutschen Bundestag gewählten und fest – siehe Grundsatzprogramm, dass Sie ja untersucht haben- auf dem Boden des Grundgesetzes stehenden AfD Abgeordneten bescheinigt, sie würden die Demokratie in Frage stellen. Von den Wählern und ihren Abgeordneten in allen 16 Landtagen nicht geredet. Wirklich schräg! Wer sich unsere Demokratie wirklich zur Beute gemacht hat, zeigte heute einmal mehr die von den Altparteien geschlossen verhinderte Wahl der AfD Kandidatin zur Bundestagsvizepräsidentin. Das ist auf jeden Fall „ein in Frage stellen“ der Demokratie. Doch dazu schweigt Ihr Vorsitzender, obwohl es bereits das 5. Mal ist.
Meine Schlussfolgerung: Aus ihren Erhebungen kann man eigentlich nur ableiten, dass wirklich liberal – konservative Parteien – zumindest öffentlich – sich eher zur realen evidenzbasierten Wissenschaft bekennen, als zur glaubensbedingten – weil nur auf Computermodellergebnissen basierten-  Pseudowissenschaft, wie sie derzeit in der Klimawissenschaft tonangebend ist.
Die eher linken Parteien und da schließe ich die CDU/CSU mit ein, sind einfach noch nicht so weit, weil sie dann ihr Führungspersonal desavouieren müssten, die immer noch treu das Lied vom menschgemachten Klimawandel singen, um damit die „große Transformation“ (Wortschöpfung des WBGU und ca. 40 x im Klimaschutzplan 2050 erwähnt) durchzusetzen und damit ua, den Abbau individueller Freiheiten, aber ganz direkt, die größte Umverteilung von Vermögen seit dem WK II zu bewerkstelligen. Und zwar – mittels der Energiewende- von unten nach oben, betreiben. Man darf gespannt sein, wann die SPD merkt, dass sie die falschen Ziele unterstützt, vielleicht erst dann, wenn ihr der letzte „kleine Mann“ von der Fahne gegangen ist und sie an der 5 % Hürde schrammt. Bei der CDU wird es wohl noch länger dauern. Dafür wird wohl „AKK“ stehen.
Ich darf Ihnen außerdem versichern, dass unsere Unterstützer und Leser aus dem gesamten Parteienspektrums stammen, von stramm links-grün bis ganz rechts. Vielleicht hilft Ihnen das weiter
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-(0)33201-31132
http://www.eike-klima-energie.eu/
Diese Mail geht als Bcc auch an einige Experten
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