Das [australische] Bureau of Meteorology hat den Temperaturverlauf in Australien auf diese Weise zum zweiten Mal innerhalb von nur sechs Jahren manipuliert – womit es in der offiziellen ACORN-SAT-Temperaturaufzeichnung die Rate der Erwärmung zwischen Version 1 und der neuen Version 2 um 23 Prozent hat zunehmen lassen.

Die Forschungsstation Rutherglen im ländlichen Victoria ist eine der 112 Wetterstationen, deren Temperaturwerte den ACORN-SAT-Datensatz ausmachen. Die Temperatur darin wurde geändert von Blair Trewin unter der Überwachung von David Jones im Bureau.

Der Enthusiasmus von Dr. Jones für das Konzept der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung ist in den berüchtigten Klimagate-E-Mails dokumentiert. Darunter findet sich auch eine E-Mail, welche er an Phil Jones an der CRU der University of East Anglia schickte. Darin schreibt er am 7. September 2007:

Wahrheit beiseite, Klimawandel läuft hier so entfesselt, dass wir keine meteorologischen Daten brauchen, um ihn zu sehen.

Wir sollten jetzt nicht sofort folgern, dass Unterstützung der AGW-Theorie der stillschweigende Grund für die jüngsten Korrekturen des Bureaus der Rutherglen-Temperaturen ist. Dr. Jones ist ein Meteorologen-Experte und ein ehrenwerter Mann. Wir müssen einfach immer wieder fragen:

Welches sind die wissenschaftlich validen Gründe für die Änderungen, welche das Bureau an den Temperaturaufzeichnungen vorgenommen hat?

Im Jahre 2014 erklärte Graham Lloyd, Umweltreporter bei The Australian unter Verweis auf mich, wie ein Abkühlungstrend in der Aufzeichnung der Minimum-Temperaturen in Rutherglen in einen Erwärmungstrend umgewandelt worden ist, in dem man die Temperaturen von 1973 bis zurück zum Jahr 1913 sukzessive verändert hat, wobei man die Abwärts-Korrektur um so stärker gehalten hat, je älter die Temperaturreihe ist. Für das Jahr 1913 ergibt sich damit die große Differenz von 1,7°C zwischen der mittleren jährlichen Tiefsttemperatur, wie sie mit der Standard-Instrumentierung an dieser offiziellen Wetterstation gemessen worden ist, und der umgemodelten Version 1 der ACORN-SAT-Temperatur. Das Bureau antwortete Lloyd und behauptete, dass die Änderungen notwendig gewesen seien, weil die Instrumentierung zwischen verschiedenen Koppeln hin und her verlagert worden ist. In dem flachen lokalen Terrain ist das keine logische Erklärung, und außerdem stellt der offizielle ACORN-SAT-Katalog fest, dass die Station niemals an eine andere Stelle verlegt worden ist.

Nichtsdestotrotz mögen die Australier dem Bureau Glauben schenken und sie diese eine offensichtlich notwendige Änderung durchführen lassen. Aber jetzt, sechs Jahre später, hat das Bureau die Temperaturaufzeichnung von Rutherglen erneut verändert.

In Version 2 der ACORN-SAT-Reihe der Station wurden die Tiefsttemperaturen zu Beginn der Zeitreihe noch weiter abwärts korrigiert, was die Gegenwart im Verhältnis zur Vergangenheit noch wärmer erscheinen lässt. Der Erwärmungstrend beträgt jetzt 1,9°C pro Jahrhundert.

Das Bureau hat auch wiederholt behauptet, dass es die Vergangenheit von Rutherglen abkühlen muss, um den Temperaturtrend konsistenter zu machen mit benachbarten Stationen. Aber diese Behauptung wird durch nichts gestützt. Zum Beispiel zeigen die Rohdaten der benachbarten Ortschaften Deniliquin, Echuca und Benalla ebenfalls Abkühlung. Die konsistente Abkühlung in dieser Region geht einher mit Änderungen der Landschaftsnutzung, besonders der Einführung von Bewässerungssystemen.

Die Australier vertrauen dem Bureau of Meteorology als offizielle Quelle von Wetterinformationen, Wissen und Ratgeber. Also haben wir das Recht, von dem Bureau eine Erklärung zu verlangen: Falls die bis heute bekannten Umstände eine Änderung der historischen Temperaturen nicht rechtfertigen, welche wissenschaftlich validen Gründe gibt es dann für diese Änderungen?

Die Änderungen für die ACORN-SAT-Version 2 beginnen mit Änderungen der täglichen Temperatur. Beispiel: am ersten Tag der Temperaturaufzeichnung in Rutherglen, also am 8. November 1912, betrug die gemessene Tiefsttemperatur 10,6°C. Diese Messung wurde in der ACORN-SAT-Version 1 geändert auf 7,6°C. In Version 2 ist dieser schon reduzierte Wert noch einmal reduziert worden auf nunmehr 7,4°C.

Berücksichtigt man jetzt noch signifikante Ereignisse, zum Beispiel die Temperaturen in Rutherglen während der Buschfeuer im Jahre 1939, welche große Landstriche in Victoria heimsuchten, sind die vorgenommenen Änderungen an den historischen Aufzeichnungen sogar noch bedeutsamer. Die Tiefsttemperatur am wärmsten Tag wurde mit 28,3°C gemessen. Dieser Wert wurde in Version 1 um 0,5°C, in Version 2 um weitere 2,6°C nach unten korrigiert, so dass er jetzt mit 25,2°C zu Buche schlägt.

Diese Art der Veränderungen wird potentiell Implikationen haben für das Verständnis des Verhältnisses zwischen Temperaturen der Vergangenheit und deren Verlauf während Buschbränden. Natürlich werden derartige Änderungen auch die Analyse der Klima-Variabilität und -Änderung in der Zukunft beeinflussen. Indem man Temperaturen der Vergangenheit erniedrigt, besteht die Möglichkeit für neue Wärme-Temperaturrekorde während des gleichen Wetters.

Abbildung: Jährliche mittlere Minimum-Temperaturen in Rutherglen von 1913 bis 2017. Rohdaten (grün) zeigen einen geringen Abkühlungstrend von etwa 0,28°C pro Jahrhundert. Dieser Abkühlungstrend ist zunächst (Version 1) in einen Erwärmungstrend von 1,7°C pro Jahrhundert umgewandelt worden (orange). Dann wurden die Temperaturen noch einmal verändert zu Version 2 (rot), was jetzt aus dem leichten Abkühlungstrend einen ziemlich dramatischen Erwärmungstrend von 1,9°C pro Jahrhundert macht.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/03/05/the-trick-how-more-cooling-generates-global-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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