Wir vertrauen den Aussagen der etablierten Klimawissenschaftler …

… antwortete die Redaktion der Tageszeitung des Autors auf eine Beschwerde über falsche unseriöse Darstellungen zu Auswirkungen des Klimawandels. Damit sagte sie: Wenn die „dpa“ (Deutsche Presseagentur) – von der fast alle Artikel gekauft werden -, als „Beleg“ einen Wissenschaftler nennt (oft wird das auch weggelassen, was eine Veröffentlichung nicht behindert), ist das im Artikel Geschriebene die reine, unverrückbare Wahrheit. Dass sie damit auf genau das verzichtet, was guten Journalismus ausmacht, fällt ihr nicht auf.
Allerdings darf die Redaktion den Angaben blind vertrauen, sofern sie über eine Agentur gefiltert sind. Denn ein deutsches Gericht hat festgestellt: Agenturberichte gelten juristisch als „wahrheitsgefiltert“. Nur Privatleute dürfen sich darauf (wenn sie zitieren, oder sich darauf berufen) nicht verlassen und sind genötigt, Information aus Zeitungen auf deren Wahrheitsgehalt zu prüfen.

Anlass, (wieder) einmal anhand von Beispielen die Vorgehensweisen von sogenannten Klimawissenschaftlern zur Erzeugung von Klimaalarm aufzuzeigen.

Die Jeanne d’Arc der Klimakrise

Die 16jährige aus Schweden hält so superkluge Reden, dass sogar CEOs unserer größten Konzerne – Politiker sowieso – ihr in Davos auf dem G20-Gipfel (angeblich) andächtig lauschten. Frau Lagarde (Chefin des Internationalen Währungsfonds) schüttelte ihr sogar höchstpersönlich die Hand [10], die SZ als bezahlpflichtige, GRÜNE Parteizeitung verstieg sich darin, einen neuen Kinderkreuzzug zu erkennen. C. Junker soll ihre (immer gleiche) Rede in Brüssel dagegen eher „erduldet“ haben.
Man muss das verstehen. Wer mit 16 Jahren bereits solch unheilschweren, vernichtenden Sätze wie:
„Ich will nicht Eure Hoffnung, ich will, dass Ihr in Panik geratet“ in die Menge schleudern kann, hat Anspruch auf einen Platz in der Geschichte des Klimawandelkampfes.

kaltesonne hat sich deren Thesen etwas angenommen und festgestellt, woher diese wohl stammen. Muss man raten? Ziemlich sicher vom deutschen PIK:
kaltesonne 31. Januar 2019:
Greta Thunberg irrt
… Gleich zu Beginn eine steile Behauptung:
„According to the IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), we are less than 12 years away from not being able to undo our mistakes. In that time, unprecedented changes in all aspects of society need to have taken place, including a reduction of our CO2 emissions by at least 50%.”
Wir haben die IPCC-Unterlagen (wir legten den Schwerpunkt mit gutem Grund auf die „WG1“) recht aufmerksam gelesen und die Forderung nach einer Halbierung der CO2– Emissionen in den nächsten 12 Jahren so nie gefunden. Schon der erste Halbsatz ist falsch. Später meint sie:
“You say nothing in life is black or white. But that is a lie. A very dangerous lie.“
Sinngemäß:
„Es gibt nur eine Wahrheit – und die sage ich. Wer anderes sagt lügt, und zwar gefährlich!“
Wie ist das nun mit den 12 Jahren um die Emissionen zu halbieren? Wir lassen den Klimawissenschaftler James Annen zu Wort kommen:
„Someone who has set themselves up as some sort of “climate communicator” had asserted that if we don’t halve our emissions in 12 years then the world as we know it will end. Moreover, anyone who even thought this assertion was controversial was, in their eyes, a denier. Well, I thought it was not so much controversial as simply false.”
Er rechnet später vor, welche Temperaturen bei welchen Kosten und welchem Zeitpunkt des Beginns der Reduktion der Emissionen zu erwarten wären. Die These mit den 12 Jahren jedenfalls ist schlicht und ergreifend falsch. A lie? A very dangerous lie? Soweit wollen wir nicht gehen, denn Lüge impliziert den Vorsatz und der muss nicht gegeben sein bei Greta. Sie ist wohl Aktivistin und mag an das glauben, was sie brav vorliest, zu Unrecht wie gezeigt. In ihrem Manuskript  stehen jedoch noch mehr Behauptungen:
…Nor does it (die Zahlen, d.A.) include tipping points or feedback loops like the extremely powerful methane gas released from the thawing Arctic permafrost.”
Tipping points? Feedback loops? Methangas- Freisetzung? Das hatten wir doch erst vor kurzem: Das jedenfalls in der Wissenschaft zu sehr zweifelhaften Ruhm gekommene „Hothouse paper“, wir berichteten.  Es entstand unter sehr aktiver Mitwirkung des PIK. Und nun könnten wir spekulieren: Wer hat das Papier beschrieben, das die Greta da vorliest? Wären es Wissenschaftler, die auch das Märchen von den 12 Jahren aufgeschrieben haben zum Vortrag durch Greta, dann allerdings wäre es eine „dangerous lie“, denn solche wissen es besser.

Weiteres dazu in einer anderen Quelle:
Institut für Meinungsvielfalt und politischen Exorzismus 25.01.2019: Geraten Sie bitte JETZT in Panik, der Klimawandel ist da!

Foliensatz „Die Klimakrise

Nun eine Vortragsankündigung von Herrn Professor Rahmstorf:

Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung hält an diesem Donnerstag, 17. Januar, 18.30 Uhr, im Oskar von Miller Forum einen Vortrag über „Klimakrise – Ursachen, Folgen, Lösungswege“
Neue globale Temperaturrekorde in den vergangenen Jahren, ein schwächelndes Golfstromsystem, ein steigender Meeresspiegel und eine nicht abreißende Folge von Wetterextremen. Der Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung geht in seinem Vortrag „Klimakrise – Ursachen, Folgen, Lösungswege“ an diesem Donnerstag, 17. Januar, im Oskar von Miller Forum, Oskar-von-Miller-Ring 25, auf die Ursachen ein und stellt Lösungswege dar. Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr.
Die erste Aussage in der Ankündigung lautet: „Neue, globale Temperaturrekorde in den vergangenen Jahren“
Darüber geht ein Streit seit Jahrzehnten durch die „Klimagemeinde“. Es geht dabei weniger darum, dass nach einer nachmittelalterlichen – für die Bewohner mittlerer und höherer Breiten wegen der vielen Missernten und Unwettertragödien! – teils grausamen, „kleinen Eiszeit“, die Temperaturen (endlich) wieder stiegen. Es geht um die jüngeren „Globaltemperatur-Verläufe und um die wirklichen, historischen Daten, sowie die Frage, wie viel davon wirklich vom Menschen verursacht wird und ob es überhaupt nachteilig ist und, und, und.

Man kann sicher sein: von den vielen Fragen wird im Vortrag keine neutral behandelt. Dazu ein Auszug aus einem Vortrags-Foliensatz von ihm.

Bild 1 Foliensatz von Herrn Rahmstorf, Startbild

Darin die inzwischen als definitiv falsch bekannte Hockeystick-Kurve von „Mann“ und die grauenhaft schlechten Ergebnisse des Pages2k Projektes:
EIKE
11.05.2016: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES2k

Sie sind zusammen mit der Manipulation des Hockeystick-Anstiegs dargestellt, als wären es die reinen Wahrheiten:

Bild 2 Auszug aus dem Foliensatz „Die Klimakise“ von Prof. Rahmstorf (PIK)

Nach einer Revision des 2k-Projektes sieht dessen Temperaturverlauf inzwischen wie im Bild 2.1 aus. Der berüchtigte – bei Herrn Rahmstorf weiterhin dargestellte – „Hockeystick“ ist darin verschwunden, weil nun die mittelalterliche Warmzeit vor dem Jahr 1000 mit enthalten ist.

Bild 2.1 Darstellung der Globaltemperatur seit 2000 Jahren lt. Pages2k-Projekt

Geht man in der Zeit noch weiter zurück, steigt die damalige Temperatur immer weiter an (bis sie aufgrund der damals auslaufenden Eiszeit zwangsweise absinkt).

Bild 2.2 Temperaturverlauf Nordeuropa seit 12.000 Jahren. Linke Seite ist die aktuelle Zeit. Quelle: Tonno et al., 2019. Bild vom Autor ergänzt

Zum Hockeystick (Bild 2) kam auf WUWT jüngst eine Darstellung:
WUWT Anthony Watts January 21, 2019: ‘
Mikes Nature TrickRevisited- @ScottAdamsSays edition
Daraus ein Cartoon, der ein Problem der Hockeystick-Kurve (den nicht alarmistischen Proxi-Anstieg durch Ersetzen mittels Thermometerdaten zu erzeugen) darstellt:

Bild 3 Darstellung auf WUWT zum Hockeystick

Zur Klimasensitivität werden im Foliensatz auch keine neueren Untersuchungen gelistet. Obwohl inzwischen ziemlich sicher ist, dass die vom IPCC angegebenen, 3 Kelvin/CO2-Verdopplung stark überhöht sind und der wahre Wert eher in der Größenordnung von ca. 1 Kelvin liegt, wenn nicht noch niedriger bei ca. 0,6 K, wird der 3 Kelvin Wert im Foliensatz ohne jeglichen Hinweis auf die Größenproblematik angegeben. Dass Arrhenius damals auf einen möglichst hohen Wert hoffte, weil er daraus die Erlösung von der zermürbenden Kälte der nachmittelalterlichen, „kleinen Eiszeit“ sah, wird auch nicht informiert.

Bild 4 Blatt aus dem Vortragsfoliensatz “Die Klimakrise” mit Angabe der CO2-Sensitivität von Prof. Rahmstorf (PIK)

Dass der IPCC-Forcingwert nicht stimmen kann und die Simulationen falsch rechnen, „erreicht“ ganz langsam auch die Wissenschaft:
FAU, Geozentrum Nordbayern, Alfons Baier: Von Wolkenschichten, Wärmespeichern und Vulkanen
(einige Aspekte zur „Klimakatastrophe“)
… Ein Computermodell, das in der Lage wäre, das heutige und künftige Klima auch nur mit hinreichender Verläßlichkeit zu simulieren, ist aufgrund unseres fehlenden Wissens und der noch mangelhaften Rechnerkapazität leider nicht verfügbar. Auch wurde in der bisherigen Klimadiskussion für den langfristigen Zuwachs des atmosphärischen Kohlendioxidgehaltes die immer stärker zunehmende Verbrennung fossiler Brennstoffe verantwortlich gemacht. Neuere Untersuchungen lassen jedoch bezweifeln, daß hier die einzige Ursache liegt …
Etwa die Hälfte der Klimaerwärmung ereignete sich im Zeitraum zwischen 1910 und 1940, als die Zunahme der Treibhausgase eine noch geringe Rolle spielte. Zwischen 1950 und 1975 fand sogar eine geringe Abkühlung statt. Diese historischen Temperaturreihen scheinen nicht mit der Treibhaus-Hypothese übereinzustimmen. Vor allem zwischen 1920 und 1940 erwärmte sich die Erdatmosphäre dafür zu schnell, und zwischen 1940 und 1970 kühlte sie sogar ab, obwohl die Konzentration der Treibhausgase rasch zunahm. Auch beim Vergleich der beiden Hemisphären ergeben sich Unstimmigkeiten. Aufgrund ihrer größeren Wasserfläche hätte sich die südliche Erdhalbkugel langsamer erwärmen sollen als die Nordhalbkugel, jedoch wurde das Gegenteil beobachtet …
… Die Computersimulationen bilden das natürliche, äußerst komplexe Geschehen in der Atmosphäre und den Ozeanen nur in stark vereinfachter Weise ab. Sie können deshalb nicht beweisen, ob und wie die Treibhausgase das zukünftige Klima markant verändern werden. Die Ursachen hierfür liegen u.a. in der noch nicht ausreichenden Kenntnis aller Klima-Unterkomponenten und derer Verknüpfungen sowie in der noch viel zu geringen Auflösung der Modelle.

Wie unsicher der CO2 Focingwert ist, gibt sogar ein ehemaliger IPCC_Leitautor zu:
dringt ebenfalls langsam durch:
EIKE 22. Februar 2019: [12] Weltklimarat IPCC zum CO2 : „Alles halb so schlimm!“
Prof. Marotzke kündigt in erfreulicher Offenheit und Klarheit an, der Weltklimarat werde zur Erreichung des 1,5-Grad-Erwärmungszieles den Höchstwert für das C02-Budget auf etwa tausend Gigatonnen mindestens verdoppeln
Begründet wird die CO2-Kehrtwende des Weltklimarates mit Versagen der Klima-Modelle :
„Unsere früheren Modelle sind an einer entscheidenden Stelle zu empfindlich. Die Simulationen geben zwar korrekt wieder, wie eine erhöhte C02-Konzentration in der Atmosphäre zu dem entsprechenden Temperaturanstieg führt. Das Problem ist nur: Weitere Emissionen führen zu einer geringeren C02-Konzentration in der Luft als vermutet. Offenbar verbleibt ein kleinerer Teil der Treibhausgase in der Atmosphäre, weil Wälder und Ozeane mehr davon schlucken als gedacht. Anders ausgedrückt: In den früheren Simulationen erzeugten die angenommenen Emissionen eine stärkere Erwärmung als in der Wirklichkeit.“
So neu ist diese Erkenntnis nicht. Vom Spiegel wurde sie bereits 2017 berichtet;
SPIEGEL ONLINE 28.09.2017: CO2-Budget der Menschheit Leben am Limit
... Für Politiker und Bürger erweist sich die Debatte um das CO2-Budget der Menschheit als schwierig. Wem soll man nun glauben, wenn man Ziele von Paris noch erreichen will? Die einen empfehlen 600 Gigatonnen für 1,5 Grad, die anderen 800 für 1,5 Grad, der Wert könnte jedoch auch bei 150 oder 1050 liegen!… Zum einen ist unklar, wann genau denn nun diese vorindustrielle Zeit geendet haben soll. 1780? Oder 1880? Zum anderen sind sich Klimaforscher uneins, wie hoch die Durchschnittstemperatur auf der Erde von 150 oder 200 Jahren war …

Der schwächelnde Golfstrom

Herr Rahmstorf weiß mit Sicherheit, dass seine von ihm seit Jahren immer wieder publizierte Meinung, nach der der Golfstrom „schwächelt“ und irgendwann ganz abbrechen wird, in der Wissenschaft weit mehr als höchst umstritten ist:
ScienceSkepticalBlog hat darüber geschrieben:
Stefan Rahmstorf: Das Golfstromsystem schwächt sich durch die globale Erwärmung ab und bringt uns Hitzesommer. Die Öllobby wie Exxon steckt hinter den Klimaskeptikern!
… Mal wieder warten das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Herr Prof. Rahmstorf mit neuen Schreckensmeldungen aus Potsdam auf. Das Golfstromsystem ist ein alter Hut, mit dem Herr Rahmstorf seit 1999 immer wieder in die Medien auftaucht. Im Jahre 2000 wurde diesbezüglich sogar der Film Klimadetektive gedreht, im dem auch Herr Rahmstorf auftritt. Das Schreckensszenario, dass Golfstromsystem versiegt infolge der globalen Erderwärmung und stürzt Europa in eine neue Eiszeit. Aussagen tauchen in dem Film auf wie: Die Leistung von einer Millionen Großkraftwerken würde durch das kippende Golfstromsystem auf einmal verschwinden. Wir hätten auf einmal ein Klima wie in Alaska und Sibirien. Das Golfstromsystem könnte durch vermehrten Süßwassereintrag zum Stottern kommen und innerhalb weniger Jahre gänzlich ausfallen. Es würde in Europa um mindestens 5°C kälter …

„Kaltesonne“ hat die Menge an Gegenargumentationen süffisant gelistet:
Golfstrom bleibt laut neuen Messdaten stabil: Stefan Rahmstorfs Modell beginnt zu wackeln (6.10.2012)
Neues vom Nordatlantik: Das natürliche “Day after Tomorrow“- Szenario? (8.1.2014)
Universität Heidelberg: Ozeanzirkulation im Atlantik stabiler als erwartet. Zusammenbruch durch Grönland-Schmelzwasser extrem unwahrscheinlich (25.12.2014)
Neue Golfstrom-Publikation des PIK fällt in der Fachwelt glatt durch (7.4.2015)
Die Sonne im Januar 2016, Rekorde und Ozeanströmungen: Der Golfstrom bleibt stabil! (9.2.2016)
Einkassiert: Umstrittene Rahmstorf-These von langfristiger Abschwächung des Golfstroms ist nun endgültig vom Tisch (12.7.2017)
Golfstrom geht es gut: PIK-Schauergeschichte erhält herben Dämpfer (7.9.2018)

Und nicht einmal unter Seinesgleichen erhält er dafür Zustimmung:
EIKE: Der Klimawandel ist „schuld“ am Winterwetter – wirklich ?

  1. Das Max-Planck-Institut in Hamburg [3]:

Kann die globale Erwärmung zum Abriss des Golfstroms führen? Kann dies eine neue Eiszeit hervorrufen? Die kurze Antwort ist: Nein. Einen Golfstrom wird es immer geben,solange der Atlantik von Kontinenten umgeben ist, sich die Erde dreht und die Passat- und Westwinde wehen. Der Golfstrom kann also nicht abreißen. Ebensowenig kann die menschen-gemachte globale Erwärmung eine globale Abkühlung, vergleichbar mit der letzten Eiszeit, nach sich ziehen.“

  1. Der Deutsche Wetterdienst [4]:

Über eine Abschwächung des Golfstromes bei weiter zunehmender globaler Erwärmung wird immer wieder spekuliert. Bisher liegen jedoch keine verlässlichen Messungen über eine Abschwächung vor. Vorübergehende Schwankungen sind normal.“

Max Plank Institut für Meteorologie Hamburg : Kann die globale Erwärmung zum Abriss des Golfstroms führen? Kann dies eine neue Eiszeit hervorrufen? Die kurze Antwort ist: Nein.
[12] Prof. Marotzke: … Gibt es Schwellenwerte, oberhalb derer irreversible Prozesse beginnen ?“

Marotzke: „Wir können das nicht ausschließen, aber die Belege für solche Kipp-Punkte sind bisher eher schwach … Alle anderen angeblichen Kipp-Punkte wie das Versiegen des Golfstroms oder das Abschmelzen der Westantarktis sind auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.“

Bei so vielen Gegenstimmen zur Golfstromdarstellung von Herrn Rahmstorf konnte es nicht ausbleiben, dass sich eine der immer präsenten Expert*innen der GRÜNEN zu Wort meldet und die Sachlage „richtig“ stellt. Dass es dieses Jahr einen Winter mitten im Winter gibt, wie es früher normal war, kann ja nicht mit normalen Dingen zugehen. Nur das böse CO2 kann daran schuld sein. Und wie perfide dieses vorgeht und wie genau das Wissenschaftler (im Nachhinein) vorhersagen konnten, können nur GRÜNE (Pseudo-)Eperten in so wenigen Zeilen erklären.

Bild 5 Tweet von Frau Bärbel Höhn mit der Erklärung, warum es im Winter auch winterlich sein kann

Trotzdem wird Herr Rahmstorf immer neu eingeladen, um seine Thesen vorzutragen. Sie sind halt zu schön klimagruselig und werden für die Untertanen zur Abschreckung benötigt. Schließlich müssen diese psychologisch klug dazu gebracht werden, über die immer höher und umfassender steigende CO2-Steuer freiwillig und protestfrei den immer mehr ausufernden Staatsanteil (und damit einhergehende Pensionslasten) zu bezahlen, neben dem, dass die vielen Potentaten unterentwickelter Länder von Deutschland einen überproportionalen Obolus an Klimafolgen-Reparationszahlungen „erwarten“, wozu sich unsere Regierungsvertretungen auch bereits wohlwollend verpflichtet haben [6].
Das gelingt nur, wenn die Untertanen selbst fest davon überzeugt sind, an Klimaänderungen schuld zu sein und deshalb eine unausweichbare, ökogöttliche Verpflichtung besteht, Ablass für die Schäden,welche in 100 Jahren kommend simuliert werden, heute bezahlen zu wollen.

… ein stetig steigender Meeresspiegel“

Zum (nicht) übernatürlich steigenden Meeresspiegel wurde schon genug berichtet. Für die, welche diese nicht laufend verfolgen, ein Bild, um die Darstellungen des PIK (mit Herrn Schellnhuber) und von Herrn Rahmstorf einschätzen zu können:

Bild 6 [7] Pegel-Zukunfts-Vermutungen zweier deutscher PIK Klimawissenschaftler und vom Rest der Welt

Pegelanstieg der Nordsee

Ein weiteres Beispiel, wie von Herrn Rahmstorf Alarm produziert wird, zeigt seine Darstellung im Vortragsfoliensatz “Die Klimakrise, Bild 1) zum Pegelanstieg der Nordsee.
Rahmstorf, Foliensatz: Er zeigt im rechten Bildteil nur stark ansteigende Nordseepegel.

Bild 7 Seite 28 vom Foliensatz “Die Klimakrise” mit stetig schneller steigenden Nordseepegeln

Nun gibt es eine Studie: Wahl et al. 2013: Observed mean sea level changes around the North Sea coastline from 1800 to present
Und in dieser wird das von Professor Rahmstorf gezeigte Anstiegs-Szenario vollständig aufgehoben. Was darin schön gezeigt ist, sind die Zyklen der Nordsee-Pegeländerungen, welche es “ermöglichen”, zeitweise hohe Anstiege zu”konstruieren”, während solche in Wirklichkeit nicht existieren. Auch ist darin beschrieben, dass die Nordsee nicht schneller ansteigt als der (langsam steigende) Globalpegel
Wahl et al. 2013: … In summary, the long-term sea level trends in the North Sea are not significantly different from global sea level trends …
Die folgenden Bilder aus dieser Studie zeigen, wie “zufällig” nach den bei Herrn Rahmstorf (im Bild 7) fehlenden Jahren der Pegelgrafiken die Pegel zyklisch bedingt stark gefallen sind.

Bild 8 Studie Wahl et al. 2013. Darstellung der Pegel-Trendzyklen der Nordsee. Aktuell ist der Trend wieder fast Null

Bild 9 Studie Wahl et al. 2013. Pegelverläufe repräsentativer Stationen. Die steil ansteigenden Pegeltrends vom Bild 7 sind verschwunden

Bild 10 Aktuelle Pegel-Anstiegsraten der Nordsee aus der Studie. Bild vom Autor ergänzt

Nun Tidenpel der Nordsee, um zu sehen, ob und wo der von Professor Rahmstorf so plakativ gezeigte, stetig steigende Anstieg vielleicht doch erkennbar wäre.

Bild 10.1 Pegelverlauf Cuxhaven seit 1840

Bild 10.2 Pegelverlauf des Mittelwertes von Esbjerg, Delfzul, West-Terschelling, Harlingen, Cuxhaven und gleitender Mittelwert. Die Regressionsgerade zeigt einen Trend von 2,24 mm/pa. Dieser entsteht, weil die Minimalwerte höher werden, obwohl die Maximalwerte gleich bleiben. Grafik vom Autor erstellt.

Dass es wirklich so ist, beschreibt nicht nur diese Studie, sondern lässt sich auch selbst recherchieren:
EIKE 07.08.2017: Meerespegelanstieg: Europa kann nicht alle (vor Klimawandel-Desinformation) schützen T1 (2)
EIKE 01.06.2017: Der Meerespegel steigt drei Mal so stark an – ohne dass sich an dessen Verlauf etwas verändert hat
EIKE 14.05.2017: Land unter im Norden ab 2050 – oder: Pünktlich zur Tagung des UN-Klimasekretariats in Bonn steigt der (simulierte) Meeresspiegel verstärkt

Auch beim PIK kennt man diese wirklichen Pegeldaten

Ein Kollege des Herr Rahmstorf beim PIK hatte in einem Video geradezu einen “Aussetzer”, indem er zugab, dass die von seinem eigenen Institut herausgegebenen Pegel-Alarmmeldungen falsch sind. Auf der Bundestags-Website der GRÜNEN erzählt er in einem Klimalarm-Propagandavideo:
Website der GRÜNEN, Video:
Auf dem Weg in eine neue Heißzeit, Professor, Anders Levermann (PIK):
… Der Meeresspiegelanstieg für die nächsten hundert Jahre ist viel, viel kleiner, er ist im Dezimeterbereich. Es ist immer wichtig zu sagen, damit die Leute nicht in Panik kommen, ich sag mal, keiner muss Angst haben vor’m Meeresspiegelanstieg, wenn man nicht dumm ist, dann stirbt man nicht vom Meeresspiegelanstieg …
und bestätigt damit direkt, was alle seriösen Wissenschaftler – und einfach mögliche Recherchen – sagen: Die ausschließlich in Simulationen erzeugbaren Meerespegel-Apokalypsen sind reiner Humbug.
Das bestätigen auch die
NOAA-Daten der Tiden-Pegeländerungen:
Jolo, Philippines: 0,19 mm/year
Hondau, Vietnam: 2,18 mm/year
Macau, China: 0,25 mm/year
Kanton Island, Kiribati: 0,58 mm/year
Malakal B, Palau: 1,73 mm/year
Rabaul, Papua New Guinea: -2,59 mm/year
Karachi, Pakistan: 1,12 mm/year
Brisbane, Australia: 0,09 mm/year
Wellington, New Zealand: 1,29 mm/year
Durban, South Africa: 1,23 mm/year
Pusan, South Korea: 1,97 mm/year
Quebec, Canada: -0,17 mm/year
Vancouver, Canada: 0,37 mm/year
Ensenado, Mexico: 2,34 mm/year
Easter Island, Chile: 0,33 mm/year
Stanley, Falkland Islands: 0,55 mm/year
Warnemünde, Germany: 1,25 mm/year
Brest, France: 1,05 mm/year
Stavanger, Norway: 0,42 mm/year

Bleibt die „nicht abreißende Folge von Wetterextremen“

Die „ … nicht abreißende Folge von Wetterextremen“ ist von Herrn Rahmstorf vielleicht bewusst zweideutig formuliert. Wetterextreme reißen nie ab, denn extrem ist das Wetter seit Urzeiten. Nur nehmen sie eben nicht zu, sondern werden dank dem sich wandelnden Klima eher weniger. Wenn es nämlich dabei bleibt, dass sich die Arktis mehr erwämt als die mittleren Breiten, verringert sich der Druckunterschied und die Wetterküche wird ruhiger. Politisch noch nicht fertig geschulte Jungwissenschaftler*innen beim renommierten AWI fanden es (wieder) heraus und bevor der Fauxpass von der politischen Aufsicht bemerkt wurde, war es publiziert:
EIKE 21.02.2018: Und plötzlich wird die Zukunft glücklicher

Ansonsten ist das Wetter seit „ewigen Zeiten – vor allem in den kalten – so extrem, dass sich eine Erhöhung bisher gar nicht nachweisen lässt:
– kaltesonne: Klimawandel führt nicht zu Winterextremen (15.4.2017)
– kaltesonne: University of Cambridge: Extremwetter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufiger als in der zweiten Hälfte (13.2.2017)

Auch der IPCC hat das festgestellt und im AR5 berichtet [5], allerdings nur in der Langfassung, nicht in der Kurzfassung.

Astronaut Dr. Alexander Gerst

The European 20.01.2019: Mehr Verständnis für unseren Heimatplaneten
Astronaut Dr. Alexander Gerst: … Gerst sendete kurz vor seiner Abreise eine Nachricht über die Social Media-Kanäle, die direkt viral ging, nicht zuletzt durch den eindringlichen Appell, sich jetzt vehement für unseren Heimatplaneten und das Leben auf der Erde einzusetzen. In seinem Video “Nachricht an meine Enkelkinder” merkt der Astronaut an: “Im Nachhinein sagen natürlich immer viele Leute, sie hätten davon nichts gewusst, aber in Wirklichkeit ist es uns Menschen sehr klar, dass wir im Moment den Planeten mit Kohlendioxid verpesten, dass wir das Klima zum Kippen bringen, dass wir Wälder roden, dass wir die Meere mit Müll verschmutzen, dass wir die limitierten Ressourcen viel zu schnell verbrauchen und dass wir zum Großteil sinnlose Kriege führen und jeder von uns muss sich da natürlich an die eigene Nasen fassen und sich überlegen, wohin das gerade führt.”

Was man vom Orbit aus alles besonders gut „sehen“ kann, ist verblüffend. Das PIK macht es mit seinen Simulationscomputern allerdings erheblich billiger.
– kaltesonne: Wo ist der ominöse Kipppunkt? Vor 120.000 Jahren war es 4 Grad wärmer und das grönländische Eis hielt stand (17.10.2013)
– kaltesonne: Kipp-Element auf wackeliger fachlicher Grundlage: Grönlands Eismassen lassen sich vom Potsdam-Institut keine Angst einjagen (2.4.2012)

Macht nichts: Wenn man weiß, dass solche Botschaften der Karriere dienen, werden sie eben verkündet. Sie lösen kein Problem, bieten nicht einmal neue Ansätze dazu, sind aber einfach und leicht zu erstellen.

Die frisierte Extremwettergraphik

Dass unsere Medien jede alarmistische Publikation zum Klima sofort und ungeprüft aufnehmen, ist bekannt.
kaltesonne nahm sich kürzlich ein Beispiel vor:
kaltesonne, 27. Januar 2019:
Deutsche Welle verbreitet Fake News: Die frisierte Extremwettergraphik
Über die Klimawandel-Berichterstattung der Deutschen Welle haben wir uns an dieser Stelle bereits vielfach gewundert. Im Rahmen der PIK-Hofberichterstattung unterlief den DW’lern am 31. Oktober 2018 nun aber ein besonders kapitaler Fehler. Als Illustration der PIK-Katastrophenszenarien zeigte man eine Kurve, die man mit “Extremwetterereignisse auf dem Vormarsch” betitelte:

Bild 11 Alarmistisch steigende Anzahl Extremereignisse, aufgrund zweier vollkommen unterschiedlicher Datengrundlagen

Fällt Ihnen auch etwas auf? Alle drei Extremwetterkategorien besitzen in der Graphik einen langfristig ansteigenden Trend: Hochwasser, Sturm, Dürre. Aber stimmt das?
Der IPCC und Fachpublikationen sagen nein. Die Häufigkeit der meisten Extremwettertypen schwankt stark, und ein Trend ist derzeit nicht erkennbar. Die DW-Redaktion verwendet hier einen üblen Trick: Gezeigt wird nicht die Gesamtheit aller globalen Extremwetterereignisse, sondern lediglich diejenigen, die in der zitierten
EM-DAT-Datenbank enthalten sind. Heute registrieren Satelliten jedes noch so kleine Ereignis. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt es aber enorme Datenlücken. Nur sehr wenige Ereignisse haben es überhaupt in die Datenbank geschafft. Der schnelle Leser wird dies gar nicht bemerken, dachte man sich wohl. Eine krasse Fehldarstellung der Realität, kurz: Fake News.

Dazu vom Autor ergänzend eine Darstellung der von Sturzfluten weltweit verursachten Kosten aus der Datenbank der MuRe: seit ca. 1990 ist keine Zunahme zu sehen. Und das trotz weltweit immer dichterer Bebauung in gefährdeten Gegenden.

Bild 12 Verlauf „flash flood losses“ weltweit. Quelle: MuRe NatCatSERVICE Viewer

Und eine Studie zu Niederschlagsereignissen allgemein. Auch diese konnte (seit 1940) keinen Anstieg feststellen:
Fubao Sun at al., 2012:
Changes in the variability of global land precipitation
In our warming climate there is a general expectation that the variability of precipitation (P) will increase at daily, monthly and inter-annual timescales. Here we analyse observations of monthly P (1940 2009) over the global land surface using a new theoretical framework that can distinguish changes in global P variance between space and time. We report a near-zero temporal trend in global mean P.
Unexpectedly we found a reduction in global land P variance over space and time that was due to a redistribution, where, on average, the dry became wetter while wet became drier. Changes in the P variance were not related to variations in temperature. Instead, the largest changes in P variance were generally found in regions having the largest aerosol emissions. Our results combined with recent modelling studies lead us to speculate that aerosol loading has played a key role in changing the variability of P.

Bild 13 Darstellung der Niederschlagsanomalien seit 1940 aus der Studie. Die vom Autor eingezeichnete, dicke, blaue Linie ist der (im Original schwarze) Mittelwert

Bildtext: Detection of changes in the global land P distribution. (a) Changes in the distribution parameters (in equation (1)) and detection of changes in (b) the decadal grand mean and (c) grand variance. The percentage anomalies are expressed relative to the average for 1970–1999. The total change (GPCC, black line) is estimated (red line) using differentials (shown below c). Separate contributions due to changes in the frequency of wet months (w), and the shape (α) and scale (β) parameters of the mixture distribution are depicted.
Nach dieser Studie entstehen Extreme auch durch Aerosole. Das würde bestätigen, was der DWD feststellte: Dass es über Großstädten häufiger (als über Land) Unwetter gibt.

Weiter geht es im zweiten Teil.

Quellen

[1] EIKE 31.10.2018: Zeugnisse vergangener Kulturen sind durch den Klimawandel in Gefahr. Die Bedrohung betrifft vor allem Weltkulturerbestätten im Mittelmeerraum Teil 2 (2)

[2] EIKE 30. Oktober 2018: Zeugnisse vergangener Kulturen sind durch den Klimawandel in Gefahr. Die Bedrohung betrifft vor allem Weltkulturerbestätten im Mittelmeerraum Teil 1(2)

[3] EIKE 17. Oktober 2018: SAMOAS Premier: Wir wollen Klimareparationszahlungen sehen. Wer deshalb nach Betroffenheitsbelegen fragt, gehört weggesperrt

[4] EIKE 27. April 2018: SOS Südsee – Der Ozean steigt nicht übernatürlich, dafür umso stärker die Propaganda in der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung (Teil 2)

[5] EIKE, 20.06.2017: Gegen Klimaflüchtlinge helfen nur noch C. Juncker und der Pariser Klimavertrag Alternativ: Nicht der Klimawandel bedroht uns, sondern unsere Politiker

[6] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt

[7] EIKE 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren

[8] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt
EIKE 27. November 2017:
Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 2 (2)

[9] EIKE 17.07.2016: Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug

[10] Spiegel Online 25.01.2019: Davos-Blog Greta Thunberg: „Ich will, dass ihr in Panik geratet“

[11] ZDF heute UN-Bericht, 15.02.2018: Afghanistan – auch 2017 Tausende zivile Opfer

[12] EIKE 22. Februar 2019: Weltklimarat IPCC zum CO2 : „Alles halb so schlimm!“

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