New Yorker Öko-Extre­misten vs. die Mittel­klasse

Dieser Konflikt verweist auf stattfindende Kämpfe zwischen grünen Extremisten einerseits und jenen andererseits, die Umweltaktivismus und traditionellen Energieverbrauch für vereinbar halten, wobei Letzterer für den normalen Lebensstandard und Florieren auch in absehbarer Zukunft unabdingbar ist.

Gouverneur Cuomo ist bislang der Extrem-Umweltagenda gefolgt. Er verbot das Fracking, obwohl der Staat auf einem großen Teil des gasreichen Marcellus-Schieferfeldes sitzt (welches sich zufällig auch in einem wirtschaftlich benachteiligen Gebiet befindet). Er trachtete danach, das Kernkraftwerk Indian Point zu schließen, welches die Metropolregion New York City versorgt, und er steht hinter dem trendigen „Green New Deal“, einem Eckpunkt der Linksextremen. Diese wollen während der nächsten zwei Jahrzehnte fossile Treibstoffe zu 100% durch erneuerbare Energie ersetzen.

Für alle in der Extrem-Umweltbewegung ist das Eintreten für sauberes Wasser und saubere Luft von gestern. Jetzt muss man gegen jedwede Extraktion von Energie aus dem Boden sein, das heißt also gegen fossile Treibstoffe, seien das nun Kohle, Erdgas, Öl oder – zusätzlich – Kernkraft. In ihren Köpfen spukt herum, dass wenn man wirklich gegen Erdgas-Fracking ist, man auch dagegen sein muss, das Gas von außerhalb einzuführen.

Bislang folgt Gouverneur Cuomo den Umwelt-Extremisten und blockiert Erdgas-Pipelines, aber auf der anderen Seite bildet sich jetzt Druck. Führende Wirtschaftsmanager des Staates warnen vor „verhängnisvollen ökonomischen Konsequenzen“, falls die Pipelines nicht die von der Cuomo-Regierung aufgestellten Hürden überwinden können. Beispielsweise hat der Staat zwei Pipelines blockiert, durch welche Erdgas aus Pennsylvania zu unterstützungsbedürftigen Regionen des Hinterlandes geleitet werden sollte – Pipelines, die bereits von der [US-]Bundesregierung und dem Staat Pennsylvania genehmigt worden waren. Gouverneur von Pennsylvania ist der Demokrat Tom Wolf.

In der reicheren Region des Staates New York hat der Hauptversorger Consolidated Edison (Con Ed) kürzlich ein Moratorium von Erdgaslieferungen an Neukunden verkündet, von denen Viele von Heizöl wegkommen wollen. Das Unternehmen verhängte dieses Moratorium wegen „Pipeline-Schwierigkeiten“ und weil es sich zu Gas-Projekten verpflichtet hat, „die den Bedürfnissen des Staates New York entgegenkommen“. Das kleinlaut vorgetragene Statement vermied es, den wahren Schuldigen zu benennen für dessen Unfähigkeit, Neukunden Gas zu liefern: die fortgesetzte Begünstigung von Extrem-Umweltaktivisten seitens Gouverneur Cuomo.

Das Moratorium von Con Ed bzgl. Erdgas war zu viel für die Mehrheitsführerin des Senats in dem Staat Andrea Stewart-Cousins. Sie repräsentiert einen Teil der betroffenen Westchester County [County: ein Verwaltungsgebiet, vergleichbar mit unseren Landkreisen. Anm. d. Übers.] Aber auch sie vermied es, den Gouverneur, ihren Parteifreund, dafür verantwortlich zu machen. Stattdessen kritisierte sie die Maßnahme des Versorgers, welche „viele Gemeinden und Anwohner schädigen werde … und welche smarte Investitionen in kommerzielle und bezahlbare Wohnbauprojekte beeinträchtigen werde“.

Auf der gleichen Schiene fährt ein leitendes Mitglied des Gesetzgebers von New York State, die Demokratin Amy Paulin aus Scarsdale im Westchester County. Sie sagte: „Die Maßnahme wird die Entwicklung in Westchester verheeren … im ersten Moment klingt es so, als ob wir eine große Katastrophe haben“. Und weiter: „Wir können nicht einfach, die gesamte wirtschaftliche Entwicklung stoppen“.

Oh, und ob wir können! (in Abwandlung einer bekannten Phrase). Den Umwelt-Extremisten sind diese vernünftigen Bedenken völlig egal, und der Gouverneur steht bisher fest an ihrer Seite in diesem eskalierenden Konflikt – und nicht an der Seite von Ms. Paulin oder der Senats-Mehrheitsführerin.

Dann ist da die geplante Williams Pipeline, durch welche Erdgas nach New York City und Long Island strömen sollte, einschließlich eines neuen Hockey-Platzes und einem Ort für Veranstaltungen im Belmont Park. Eine Entscheidung seitens des Staates soll irgendwann im Frühjahr kommen. Unter den Gründen, warum Umwelt-Extremisten dagegen sind, finden sich „Schädigungen“ des menschlichen Lebens und maritimer Lebensformen – und dass es „zur Klima-Krise beiträgt“.

Das Beenden der Ausweitung der Erdgas-Förderung ist extrem und unpraktisch. Und dennoch ist es zu einer Kernforderung der Demokraten geworden, plädieren doch prominente Demokraten zunehmend für den vollständigen Ersatz fossiler Treibstoffe durch „erneuerbare“ Energie bis zum Jahr 2040 oder früher. Diese Energie-Transformation ist ein Eckpunkt des „Green New Deal“, und der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo findet sich unter einer zunehmenden Zahl prominenter Politiker der Demokraten mit Präsidentschafts-Ambitionen.

In Cuomos Staat New York kollidiert die Agenda der Umwelt-Extremisten mit den realen Energie-Bedürfnissen für Industrie und Haushalte. Die Frage lautet, wie lange der Gouverneur die Erdgas-Entwicklung noch behindern kann, vor allem vor dem Hintergrund, dass erneuerbare Energie in großem Umfang immer noch ein sprichwörtliches Luftschloss bleibt.

In größerem Rahmen sind diese Ereignisse bzgl. Erdgas-Pipelines in New York eine Fortsetzung des bekannten und eskalierenden Konfliktes zwischen Umwelt-Extremismus und dem Leben nach dem Amerikanischen Traum. Dieser Konflikt hat sich mittlerweile im gesamten Land manifestiert, und das wird auch so weitergehen, bis gewählte Funktionäre etwas gesunden Menschenverstand walten lassen auf der Grundlage praktischer Notwendigkeiten und realer Wissenschaft.

Link: http://www.cfact.org/2019/02/02/new-york-eco-extremists-vs-the-middle-class/

Übersetzt von Chris Frey EIKE