von Helmut Klimmek (Dipl.-Met.)
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Es ist Januar 2019, und es herrscht seit Mitte des Monats eine Witterung, die man in unseren Breiten als winterlich bezeichnen kann. Dabei ist es also vollkommen normal, dass es im Januar wie in den anderen Wintermonaten mal schneit und auch eine Reihe frostiger Tage gibt.
Genau solch eine typische Winter-Wetterlage dokumentieren die beiden Wetterkarten vom 24. Januar 2019 [2]:
Abb.1 DWD-Bodenwetterkarte 24.01.2019 [2]
Die Bodenanalyse zeigt ein Hochdruckgebiet über Westrussland mit einem nach Mitteleuropa gerichteten Keil. Gleichzeitig befindet sich ein mächtiges Tief über dem westlichen Mittelmeer. Aus dieser Druckkonstellation resultiert eine östliche bodennahe Strömung, die russische Kaltluft nach Deutschland lenkt. Das kräftige nach Norden sich ausdehnende Hoch über den Azoren blockiert die atlantischen Tiefdruckgebiete mit milder Meeresluft oder lenkt sie auf nördlichem Kurs über Island und die nördliche Nordsee nach Skandinavien.
Abb.2 Höhenwetterkarte 500 hPa 24.01.2019 [2]
Zum mächtigen Azorenhoch korrespondiert ein Höhenhochkeil über dem Ostatlantik mit Ausdehnung in Richtung Island. An der Ostflanke des Höhenhochs entwickelt sich eine nordwestliche Höhenströmung, die über die Biskaya, Spanien ins westlichen Mittelmeer und sogar bis Nordafrika verläuft. Zwischen diesem Ast der Höhenströmung und der über dem östlichen Mittelmeer wieder nach Nordosten gerichteten Höhenströmung liegt ein mächtiger Höhentrog über Deutschland und dem westlichen bzw. mittleren Mittelmeer, angefüllt mit hochreichender polarer Kaltluft.
F a z i t Wetterlage : „Normales Winterwetter“ !
Jedoch – für die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn ist das alles andere als normal, und sie hat eine ganz eigene Erklärung dafür [1]:
„Die Klimakrise zeigt Wirkung; die nächsten Wochen soll kalte Polarluft unser Wetter bestimmen. Ein Zeichen, daß die Golfstromwirkung nicht mehr funktioniert. Ähnlich, wie wir es schon im Sommer erlebt haben…“.
Dabei bezieht sie sich auf “Klimaexperten“, die das vorausgesagt hätten.
Ist Frau Höhn von allen guten Geistern verlassen, solche unausgegorenen Schnellschüsse über Twitter zu verbreiten? Ja, sie hatte sicherlich mal etwas über Szenarien vom Versiegen des Golfstroms im Bereich des Nordatlantiks gehört, die von Wissenschaftlern unter bestimmten klimatischen Voraussetzungen entwickelt wurden. Das schwirrte wohl Frau Höhn im Hinterkopf, als sie sich zu solchem Twitter-Tweets veranlasst fühlte. Besser kann Bärbel Höhn ihre Unbedarftheit in Sachen Wetter und Klimawandel nicht zum Ausdruck bringen.
Sicherlich haben viele Twitter-User über die Äußerungen von Frau Höhn den Kopf geschüttelt und ihr auch geantwortet. Verbreitet öffentlich geworden ist der Antwort-Tweet von dem allseits bekannten Wetterexperten Jörg Kachelmann. Er rüffelt Frau Höhn auf Twitter [1]:
“Frau Höhn phantasiert frei von jeglicher Verbindung zur Wissenschaft. Es ist nicht wahr, dass die Golfstrom-Heizung nicht mehr funktioniert“.
Dazu findet man weiterhin a.a.O. [1]:
„Das ist vollkommener Blödsinn, wird Höhn von Jörg Kachelmann, einem anerkannten Wetterexperten, abgekanzelt.“
Wir können Jörg Kachelmann dankbar sein, dass er den Mut aufgebracht hat – wenn auch in leicht rüdem Ton – Frau Höhn abzukanzeln ob ihrer Unsachlichkeit und Unbedarftheit in Sachen Klima und Wetter
Seit einiger Zeit ist ohnehin zu beobachten :
Fast zu jedem Wetter wird der „anthropogene“ Klimawandel von selbsternannten “Klima-Experten“ herangezogen :
… ob WARM oder KALT … ob TROCKEN oder FEUCHT … ob REGEN, SONNE oder SCHNEE … in jedem Falle ist es die „mensch-gemachte“ Klima-Katastrophe.
Dabei wird übersehen :
Der Wechsel beim Wetter ist doch der Normalzustand. Schaut man in die Wetter-Annalen, findet man schnell diverse zu kalte Winter. Deutlich zu kalte Winter, also einzelne oder alle Wintermonate mit signifikanter negativer Abweichung der Temperaturen vom Normalwert waren, um hier nur einige zu nennen, die Winter 2005/2006 und 1995/1996, die drei kalten Winter 1984/85, 1985/86 und 1986/87, der schneereiche Winter 1978/79, der lang anhaltende Winter mit vielen Eistagen und starken Nachtfrösten 1962/63, der Winter 1955/56 mit dem bisher kältesten Monat Februar seit Wetteraufzeichnungen mit einem zugefrorenen Rhein und Bodensee, der lange kalte Nachkriegswinter 1946/47 und der kälteste Winter des vorigen Jahrhunderts von 1928/29.
Was sagen Sie d a z u – Frau Höhn? Knipst sich der Golfstrom immer wieder mal an und mal aus? Was waren dann die Ursachen für die oben angeführten kalten Winter? War das auch schon der „anthropogene“ Klimawandel, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts für extrem kalte Winter sorgte? … und in noch früheren Jahrhunderten auch ?
In diesem Zusammenhang ist es auch interessant, daß die Winter in Deutschland im Klima-Mittel der letzten 30 Jahre nicht wärmer werden, sondern – im Gegenteil – kälter :
Abb.3 30-jähriger Wintertrend Deutschland 1988-2018/19 (Dez – Jan – Febr.)
Die Variabilität des Wetters und der Witterung ist das Normale. Es wird immer mal wieder trockene warme Sommer oder nasse kühle Sommer sowie kalte trockene oder schneereiche Winter und nasse milde Winter geben. Die Gründe dafür sind vielschichtig und lassen sich im Chaos der multiplen Wechselwirkungen in der Atmosphäre nicht eindeutig benennen.
Daher lässt sich jedenfalls auch die aktuelle vorübergehende kalte Witterung nicht mit einem einfachen hypothetischen Argument begründen, wie es Frau Höhn mit einer Abschwächung des Golfstroms versucht.
Als Fazit genügt hier die Einschätzung zweier Fach-Institute, welche die Golf-Strom-Debatte kurz und knapp auf den Punkt bringen:
- Das Max-Planck-Institut in Hamburg [3]:
„Kann die globale Erwärmung zum Abriss des Golfstroms führen? Kann dies eine neue Eiszeit hervorrufen? Die kurze Antwort ist: Nein. Einen Golfstrom wird es immer geben,solange der Atlantik von Kontinenten umgeben ist, sich die Erde dreht und die Passat- und Westwinde wehen. Der Golfstrom kann also nicht abreißen. Ebensowenig kann die menschen-gemachte globale Erwärmung eine globale Abkühlung, vergleichbar mit der letzten Eiszeit, nach sich ziehen.“
- Der Deutsche Wetterdienst [4]:
„Über eine Abschwächung des Golfstromes bei weiter zunehmender globaler Erwärmung wird immer wieder spekuliert. Bisher liegen jedoch keine verlässlichen Messungen über eine Abschwächung vor. Vorübergehende Schwankungen sind normal.“
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Q u e l l e n :
[1] „Wetterexperte kanzelt Bundestagsabgeordnete der Grünen ab : »Frau Höhn phantasiert frei von jeglicher Verbindung zur Wissenschaft« ;“ https://www.freiewelt.net/nachricht/frau-hoehn-phantasiert-frei-von-jeglicher-verbindung-zur-wissenschaft-10076839/
[2] http://www.wetterzentrale.de/topkarten.php?model=gfs&time=3&lid=OP
[4] DWD, Gerhard Müller-Westermeier, Leiter DWD-Abt. „Nationale Klima-Überwachung“: „Wetter ist nun mal chaotisch“, Sächs.Zeitg., 01.02.2011, S.5
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Artikel-PDF h i e r :
Jetzt haben wir die Voraussetzungen geschaffen für eine völlig andere Gesellschaftsform. Keine oder kaum bezahlbare Mobilität, bald kaum noch leistbares Heizen der Wohnung, systematischer Abbau von Demokratie, Wohlstand und der Industriegesellschaft einschließlich angebotsorientiertem Strommarkt. Genau so ist es gewollt, so wird es kommen und dann kommt das Erwachen, leider aber zu spät.
Mit freundlichen Grüßen!
Christian Möser
Zimmerer
(bei Verstand – auch wenn mancher bei dem Text anderes denken mag)
Sieht man speziell an den Straßenbäumen, die haben einen sehr starken Blattbewuchs bis runter zur Grasnarbe bekommen, alles wurde undurchsichtiger; und es wird auch sehr viel mehr an Bewuchs abgeholzt als noch vor Jahrzehnten. Mal drauf achten, auch was die Hobbygärtner so an steigenden Schnittmengen anschleppen, bei den entsprechenden lokalen Stellen.
Kommt diese Golfstrom-reisst-ab-Geschichte eventuell von Diskussionen über die Versenkungs-Folgen der Ölplattform vor der US-Küste ? Wo danach so einige Absonderlichkeiten bei den Vorgängen im Netz auftauchten, bis hin zum scheinbaren Verschwinden der NOAA-Seiten, die ziemliche Wirbel im Verlauf der Golfstomes zeigen sollten, da wo ein Knick nach Europa lief, wenn ich mich des damaligen Bild recht entsinne.
Ansonsten bleibt ja nur noch der Hinweis auf den jeweiligen -Klimawandel- der weiter außen kreisenden Planeten .., oder ??
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Die ganze Diskusion über das Klima ist so lächerlich. Die Gletscher schmelzen seit 150 Jahren und haben vor der Industriealisierung damit angefangen. Ja Wetter ändert sich schon immer auf der Welt, seit millionen von Jahren und wo jetzt Eis schmilzt kommt woanders welches dabei. Nur das woanders welches dabei kommt, davon wird extra nicht berichtet oder man muss danach suchen um das Narativ des Menschgemachten Klimawandels aufrecht zu halten. Wenn die Sonne einmal pupst, dann ändert sich was, sonst ändert sich nur die Menge an Geld im Portmonee, beim Bürger weniger bei den Grünen und den Klimawandellaboren mehr.
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Was schrieb ich neulich: das glaube ich dem Altmeier nicht von hier bis da. Kohleausstieg verschoben! Unsinn. Es geht volle Kanne in den Abgrund. Während – Vorzeigestaat, sagte der superqualifizierte SPD-Finanzminister – aeh, wie heißt der jetzt noch mal – während China nahezu jede Woche ein Kohlekraftwerke ans Netz bringt und binnen einen Jahres die Einsparung des ach so gefährlichen, anthropogen erzeugten CO2 Deutschlands kompensiert, bringt uns diese fortgesetzte Gurkenregierung immer näher an den Blackout. Nur zu. Leider wird es danach heißen: wir haben zu wenig ERNEUERBARE installiert. Mehr vom selben. Das bringt es. WIR schaffen das! Es wurde gefragt, wen die Merkel mit Wir meint – na, sich selbst. Pluralismus majestatis. Reicht doch.
Ich habe das hier gefunden:
“ „Mit der globalen Erwärmung, verstärkten Regenfällen sowie Schmelzwasser aus dem arktischen Meereis und Grönlandeis wird das Wasser des Nordatlantiks verdünnt, sein Salzgehalt sinkt. Weniger salzhaltiges Wasser ist weniger dicht und damit weniger schwer – was es für das Wasser schwieriger macht, von der Oberfläche in die Tiefe zu sinken“, erklärt Alexander Robinson von der Universität Madrid diese wahrscheinliche Ursache des verlangsamten Golfstroms.“
Das muß man sich mal vorstellen:
Das kalte Oberflächenwasser des Nordpolarmeeres fließt an der Oberfläche gen Süden. Oberhalb des warmen Wassers.
Ich habe bereits 2015 in der FAZ dazu geschrieben:
>>
„Einige Studien deuten auch auf einen Zusammenhang …“ = Kaffeesatzleserei
Thomas Heinzow (Oekooekonom)
10
24.03.2015 – 09:20
Korrelationen sind wissenschaftstheoretisch eine notwendige Bedingung für einen kausalen Zusammenhang zwischen verschiedenen Veriablen (Ensemble eingeschlossen), nur eben kein hinreichender. Und das bedeutet, daß mit der Existenz einer Korrelation nichts bewiesen wird. Was will also der Forscher vom PIK? Die Hypothese vom menschengemachten Klimawandel beweisen? Geht so jedenfalls wissenschaftstheoretisch nicht. Der Antrieb der thermohalinen Zirkulation ist die Verdunstung (==> höherer Salzgehalt, höherere Dichte) des Oberflächenwassers im Nordmeer und die Abkühlung, die ein Absinken im Arktischen Meer bewirkt. Deren komplexe Wechselwirkungen sind nicht so simmpel, wie dargestellt und können mit den sog. „Klimamodellen“ auch nicht korrekt abgebildet werden, weil alles unterhalb und oberhalb der Meeresoberfläche meßtechnisch gar nicht mit der notwendigen Auflösung und Genauigkeit erfaßt wird, wie das bunte Strömungsbild (Strömung + Temperatur) eindrucksvoll zeigt.<<
So wie die Sonne jetzt ihre Sonnenfleckenanzahl seit fast 60 Jahren gen Null minimiert wird sich denn auch die Eisdecke über dem Nordpolarmeer im Sommer wieder vergrößern und dicker werden.
Warten wir es also ab, was die nächste Zyklusperiode von ca. 11 bis 15 Jahren bringt.
„Die Klimakrise zeigt Wirkung; die nächsten Wochen soll kalte Polarluft unser Wetter bestimmen. Ein Zeichen, daß die Golfstromwirkung nicht mehr funktioniert. Ähnlich, wie wir es schon im Sommer erlebt haben…“.
Dabei bezieht sie sich auf “Klimaexperten“, die das vorausgesagt hätten.
Dazu muss man wissen:
Nach dem Abitur 1971 am Werner-Heisenberg-Gymnasium in Heide studierte Bärbel Höhn in Kiel Mathematik und Volkswirtschaftslehre und schloss das Studium 1976 als Diplom-Mathematikerin ab.
Wer als Mathematikerin so etwas schreibt ist entweder verdummt oder betreibt bewusst Klimapropaganda! Die üblichen Grün*Innen können ja noch als Entschuldigung ihre Dummheit anführen, Frau muss sich vor der Geschichte als Überzeugungstäterin verantworten.