Mojib Latif: Drei Aussagen, drei Mal voll daneben

AUSSAGE 1:

Mojib Latif am 4. Dezember 2012 in der Talkshow “Pelzig hält sich“:

„Eins will ich ja auch nochmal sagen. Ich wäre ja froh, wenn es die Sonne wäre. Dann könnten wir ja nichts tun. Ja, aber das ist es nicht. Wenn Sie sich die Sonnenstrahlung angucken, seit 50 Jahren ist die Sonne schwächer geworden. Und wie soll eine schwächer werdende Sonne eigentlich eine massive Erwärmung verursachen?“

Falsch. Die Sonne ist in den letzten 50 Jahren in Wahrheit stärker geworden, wenn man die Total Solar Irradiance (TSI) (weiße Kurve im Diagramm) berücksichtigt, die auch die kosmische Strahlung bzw. das Sonnenmagnetfeld mit einbezieht.

Abbildung: Entwicklung der Sonnenaktivität während der vergangenen 400 Jahre. Weiße Kurve zeigt solare Gesamtstrahlung (Total Solar Irradiance, TSI), gelbe Ausschläge markieren Sonnenflecken. Quelle: PAGES2K-Webseite, heruntergeladen im März 2016.

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AUSSAGE 2:

Mojib Latif am 4. Dezember 2012 in der Talkshow “Pelzig hält sich“:

„Ja, das kann man ja alles quantifizieren. Das ist natürlich eine glatte Lüge, wenn behauptet wird, dass wir die Sonne nicht mit berücksichtigen. Es gibt kein Klimamodell, dass die Sonne nicht mitberücksichtigt. Ich meine wir sind ja keine Deppen. Hier wird ja irgendwie der Eindruck erweckt, als wenn wir die größten Vollidioten aller Zeiten sind. So ist es ja nicht.“

Falsch, Herr Latif. Ein Blick auf den Strahlungsantrieb im 5. IPCC-Klimazustandsbericht reicht aus, um zu sehen, dass die Sonne in den Modellen nahezu keinen Einfluss hat. CO2: 1,68 W/m2, Sonne: 0,05 W/m2. Die Sonne spielt damit praktisch keine Rolle.

 

Abbildung: Strahlungsantrieb der einzelnen Klimafaktoren laut 5. IPCC-Bericht. Die Sonne spielt praktisch keine Rolle beim IPCC.

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AUSSAGE 3:

Mojib Latif im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) am 12. September 2012:

NOZ: Herr Latif, trägt eher die Sonne zur Erderwärmung bei oder das Treibhausgas Kohlendioxid, CO2?

LATIF: Es ist ein Mix aus beidem. Klar ist, dass der Mensch über die Hälfte des Temperaturanstiegs seit Beginn der Industrialisierung zu verantworten hat.

Zuvor hatte Latif der österreichischen Zeitung ‚Die Presse‘ (DP) am 9. Februar 2012 das Folgende gesagt:

DIE PRESSE: Zurück zur bisherigen Erwärmung, 0,8 Grad seit 100 Jahren. Für Vahrenholt kommt die Hälfte von der Sonne. Und beim IPCC kommt alles vom CO2?

LATIF: Nein, das hat der IPCC nie gesagt, er ist sehr vorsichtig und sagt, dass etwa die Hälfte der Erwärmung anthropogen ist.

DIE PRESSE: Dann sagt er das Gleiche wie Vahrenholt?

LATIF: Ja, das ist es ja, was mich wahnsinnig macht: Da wird ein Popanz aufgebaut und dann genüsslich zerrissen.

Wieder liegt Latif falsch. Hier genügt ein Blick in den neuen Spezialbericht des IPCC zum 1,5-Grad-Ziel:

Den langfristigen Erwärmungstrend seit vorindustriellen Zeiten widerspiegelnd, lag die beobachtete mittlere globale Oberflächentemperatur in dem Jahrzehnt 2006–2015 um 0,87 °C(wahrscheinlich zwischen 0,75 °C und 0,99 °C) höher als der Durchschnitt für den Zeitraum 1850–1900 (sehr hohes Vertrauen).

Die geschätzte anthropogene globale Erwärmung stimmt mit dem Ausmaß der beobachteten Erwärmung innerhalb von ±20 % (wahrscheinlicher Bereich) überein.

Oder anders ausgedrückt: Die gesamte beobachtete Erwärmung der letzten 150 Jahre ist laut IPCC anthropogen.

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Drei Latif-Aussagen, drei Mal voll daneben. Gilt unter diesen Umständen Latifs Kritik an der Kalten Sonne überhaupt noch? Gerne würden wir mit Mojib Latif darüber persönlich sprechen. Ist er nach seiner früheren Verweigerung zur Diskussion jetzt vielleicht gesprächsbereit? Wir hoffen auf gute klimatische Entwicklungen für 2019.

Wir wünschen allen Kalte-Sonne-Bloglesern – und natürlich auch Herrn Latif – einen Guten Rutsch ins neue Jahr.

Die EIKE Redaktion schließt sich diesem Wunsch des kalte Sonne Teams vorbehaltlos an.




Verwirrter Lauter­bach: Klima­wandel am Vulkan­ausbruch schuld. Nachtrag

Immer zuerst für irgend etwas Mitgefühl, dann das wirklich Wichtige: Eine Botschaft ans eigene Volk

Indonesien wurde über Weihnachten wieder von einem Tsunami heimgesucht. Das ist dort zusammen mit Erdbeben ein leider häufiges Ereignis, denn dieser Staat liegt mit seinen Vulkaninseln direkt an der Bruchkante des geologisch hochaktiven, Pazifischen Feuerrings und damit in einer Gegend, welche für dichtere, menschliche Besiedlung und Bebauung denkbar ungeeignet ist.

Herr Professor, Dr. Karl Lauterbach (SPD Bundestagsabgeordneter) bekam dies mit und sah sich veranlasst, die folgende Twitter-Meldung dazu abzugeben.

Bild 1 [1]

Der bewusste Unsinn, welcher über diese Meldung verbreitet wird, wurde in kritischen Medien bereits ausgiebig dargestellt, zum Beispiel:
EIKE 26.12.2018: Verwirrter Lauterbach: Klimawandel am Vulkanausbruch Schuld?
ScienceScepticalBlog: Gesundheits-Experte Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach gedenkt „Klimaopfern“ in Indonesien!

Doch so dumm oder verwirrt wird ein hochrangiger Politiker kaum sein. Was aber dann?

Die naheliegendste Erklärung ist: Nicht er, sondern die Untertanen sollen dumm gehalten werden.
Erst vor kurzem hatte der Autor (wieder) eine der vielen, „Öffentlich-Rechtlichen“ Klimaalarm-Propagandareportagen rezensiert. Und zufällig ging es dabei vorwiegend um Indonesien:
EIKE 3. Dezember 2018:[2] ARTE Reportage Klimafluch und Klimaflucht: Propaganda vom Feinsten und hemmungslos
Im rezensierten, nach den typischen Klimaalarm-Standards der Öffentlich-Rechtlichen aufgebautem Video wird den Bürgern weisgemacht, Indonesien leide vorwiegend unter einem – selbstverständlich vom Westen verursachten – Klimawandel-bedingten, alarmistisch steigenden Meerespegel.

Dabei zeigten alle Recherchen, dass der Meerespegel auch in Indonesien nicht übernatürlich ansteigt. Die wirkliche – und extreme – Gefahr stellen stattdessen die regelmäßigen Erdbeben und Tsunamis dar, gegen die westliche CO2-Vermeidung allerdings nichts bewirkt, außer dass für wirkliche Maßnahmen kein Geld mehr vorhanden ist.

Unabhängig davon, ob Maßnahmen in diesem Land, welches aus tausenden von Vulkaninseln besteht und eine fast „unendlich lange“ Küstenlinie hat, überhaupt sinnvoll möglich sind, bleiben solche schwierig, werden von Deutschland aber bereits unterstützt:
Frankfurter Allgemeine: [3] Tsunami in Indonesien: Wohl zu schnell für ein Warnsystem
… Deutsche Wissenschaftler haben ein Tsunami-Frühwarnsystem für Indonesien aufgebaut. Warum sind jetzt trotzdem wieder Hunderte von einer Monsterwelle getötet worden?

Was deshalb geradezu einen Affront darstellt ist, warum ein Herr Lauterbach bei solchen Tatsachen behauptet, dass Deutschland wegen seiner (2016: 2,23 % der weltweiten) CO2 Emission verpflichtet sein soll, gegen Erdbeben und Tsunamis (über das sowieso schon erfolgte hinaus) grundsätzlich und mit dem Tenor einer Buße – „wir sind in besonderer Pflicht“ – Indonesien helfen zu müssen.

Falls Herr Lauterbach (wie anzunehmen ist) meint, die „westliche Verantwortung“ käme durch einen emissionsbedingt steigenden Meerespegel, der wiederum zu einer größeren Tsunamivulnerabilität führt, kann ihm der Zahn gezogen werden: Dieser steigt dort nicht übernatürlich, also auch nicht durch unser CO2 [2]. Auch er könnte die Informationen leicht googeln, indem er zum Beispiel die Tidenpegelverläufe der NOAA und Studien zu historischen Pegelrekonstruktionen im Pazifischen Raum aufruft.
Zudem hat der dortige – geringfügige – Pegelanstieg selbst über historische Zeitverläufe wenig Einfluss auf die lokale Tsunami-Vulnerabilität. Der über die letzten Hundert Jahre erfolgte Pegelanstieg ist bei Tsunami- und Taifunwellen von mehreren Metern Höhe vollkommen bedeutungslos. Und man lese in der Rezension [2] auch über ein dort von den Bewohnern selbst verursachtes Problem massiver Bodenabsenkungen in Ballungsgebieten der Küstenzonen nach, welches in seinen Größenordnungen jeden, vielleicht noch verbleibenden „AGW-Meeresspiegelanstieg“ bei Weitem (um das 5 … 10fache) übertrifft.

Laut unseren Politikern (und fast allen sie beratenden NGOs) soll das wirkliche Problem trotzdem weiterhin unsere CO2-Emission sein, wegen der wir nun wie selbstverständlich rund um den Globus Klimaschaden-Reparationszahlungen zu entrichten haben [4] [5].
Das ist und bleibt weiterhin eine reine Volksverdummung (rein persönliche Ansicht des Autors, die niemand teilen muss. Fragen Sie dazu unsere Politiker und/oder die „Klimafolgen-Forschungs-Apotheker“ vom PIK).

Volksverdummung durch unsere Politiker hat Methode bekommen

Der Tweet reiht sich leider nahtlos an die Tweets, mit denen Spitzenpolitiker reine, ideologische Aussagen als Information verpacken. Der Fukushima-Tsunami in Japan ist dazu ein beredtes Beispiel. Keinem Deutschen Politiker fiel es bisher ein, die verursachende Natur dafür in Haftung zu nehmen. Da es keinen durch die vom Tsunami ausgelöste Kernkraftwerksproblematik erfolgten Mortalitätsfall gab, wurden diese von allen passend „gedreht“, um die Opfer dahin zu verorten, wo sie die Ideologie erfordert:
Claudia Roth auf Facebook:
Heute vor zwei Jahren ereignete sich die verheerende Atom-Katastrophe von Fukushima, die nach Tschernobyl ein weiteres Mal eine ganze Region und mit ihr die ganze Welt in den atomaren Abgrund blicken ließ. Insgesamt starben bei der Katastrophe in Japan 16.000 Menschen, mehr als 2.700 gelten immer noch als vermisst. Hunderttausende Menschen leben heute fernab ihrer verstrahlten Heimat. Unsere Gedanken sind heute bei den Opfern und ihren Familien. Die Katastrophe von Fukushima hat uns einmal mehr gezeigt, wie unkontrollierbar und tödlich die Hochrisikotechnologie Atom ist. Wir müssen deshalb alles daran setzen, den Atomausstieg in Deutschland, aber auch in Europa und weltweit so schnell wie möglich umzusetzen und die Energiewende voranzubringen, anstatt sie wie Schwarz-Gelb immer wieder zu hintertreiben. Fukushima mahnt.
Umweltminister Stefan Wenzel mit der Pastorin der Marktkirche Hanna Kreisel-Liebermann und dem Oberbürgermeister der Stadt Hannover Stefan Schostok bei der Gedenkfeier für die Opfer in Fukushima (März 2015)
Pressemitteilung 55/2015 dazu:
Mit einer Mahnveranstaltung gedachten die Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann, Oberbürgermeister Stefan Schostok und Umweltminister Stefan Wenzel gemeinsam mit hannoverschen Bürgern am vierten Jahrestag der Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima.
In einer Erklärung dazu heißt es: „Wir trauern. Wir gedenken der Toten und unser Mitgefühl ist bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Wir appellieren an Politik, Wissenschaft und die gesamte Gesellschaft, an den Zielen des Atomausstiegs und der Energiewende festzuhalten. Fukushima mahnt, die Sicherheit des AKW-Betriebs bis zur Stilllegung und bis zum sicheren Rückbau konsequent zu gewährleisten … Nach Fukushima kann die Konsequenz deshalb nur lauten: Abschalten!
Auch unsere Bundesregierung treibt das gleiche, infame Spiel mit bewusster Desinformation. Die Information ist nicht falsch. Jedoch nur, wenn man weiß, in welcher Richtung man die zwei Sätze lesen muss, um an die gut versteckte Wirklichkeit zu gelangen:

Wer noch einmal nachlesen möchte, was eine auf ca. 400 km dichtbebaute Küstenlinie treffende Tsunamiwelle mit 10 … 20 m Höhe, lokal bis zu 38 m Höhe, teilweise bis zu 20 km ins Landesinnere flutend anrichtet und dass das darauf folgende Reaktorproblem daran selbst keinen Anteil hatte, findet es hier informativ beschrieben:
ScienceSkeptical, 12. März 2013: JETZT REICHT’S !!! Oder, was ist am 11.03.2011 wirklich passiert?

Es sind nicht fehlende MINT-Fächer, es ist politisches Kalkül

Bei der Claudia Roth kann man einen Mangel an Ausbildung oder Kenntnis, welche zum tiefer gehenden Verständnis mancher Vorgänge nicht mehr ausreicht, noch vermuten (reine, persönliche Ansicht des Autors, die niemand teilen muss). Bestimmt ist sie allerdings ein Vorzeige-Beispiel, dass zumindest in der Politik zwei Semester Hochschulbesuch und vergleichsweise geringes MINT Wissen für einen Aufstieg in höchste Ämter ausreichen. Die damit erreichten Posten als zeitweise Parteivorsitzende und inzwischen Bundestags-Vizepräsidentin ist beeindruckend.

Bei Herrn Professor Doktor Lauterbach ist dies (wenig Ausbildung und Wissen) sicher nicht gegeben.
Es kann also nur vermutet werden, dass auch Herr Lauterbach als Politiker inzwischen den vom Berliner Politikzirkus gewohnten, bequemen Weg geht. (Nicht nur) unsere Politiker schaffen es fast nirgends mehr, Probleme zu lösen. Nichts tun geht aber nicht, denn das Volk erwartet schon (noch) etwas mehr von ihnen. In der Not erzählen sie deshalb eben weiterhin, dass CO2 das fast alleinige Übel aller Probleme sei und deshalb vorrangig mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln von allen angegangen und verhindert werden muss. Sieht man von bestimmten Parteien ab, sind zum Beispiel unsere Umweltministerin und unser Entwicklungshilfeminister dafür herausragende, personenbezogene Beispiele [4].

Das „Klimagift“ CO2 zu verhindern (und damit auch alle Grünpflanzen der Erde wieder zurück an die Grenze zum Hungertod zu treiben) ist für Politiker an den Schaltstellen leicht durchzuführen. Es müssen dafür nur genügend Verbote verfügt werden. Die daraufhin folgenden, immensen – eher extremen, wie es das EEG-Desaster zeigt und immer mehr zeigen wird – Kosten und Einschränkungen haben vorwiegend die Bürger zu tragen und zu bezahlen.

Nachdem es den vielen (von der Politik dazu auch üppig monetär unterstützten) NGOs zwischenzeitlich gelungen ist, diese CO2-Fabel als „Allgemeinwissen“ – eher schon als Doktrin – unter das Volk zu bringen, fordern es viele Bürger(-Initiativen) bereits selbst und fungieren als gewollter Multiplikator. Sogar die aktuell schon enormen – und stetig weiter steigenden – Kosten werden zumindest in Deutschland von vielen Bürgern (noch) gerne getragen. Denn wer möchte schon am sonst mit (simulierter) Sicherheit folgendem „Klimauntergang“ in Hundert Jahren anteilig Schuld sein, nur weil er sich weigert, „ein paar EUR“ zur Klimarettung zusätzlich an die (vielen) fleißigen Retter auszugeben. Das kann man seinen Enkelkindern schließlich nicht antun.
Nachdem die Debatte in Deutschland zwischenzeitlich von einer Behörde als „settled“ erklärt wurde [6] und man die Rettungsverpflichtung daraus in Kürze als Auftrag in das Grundgesetz schreibt, wird über Alternativen öffentlich nicht mehr diskutiert:
Tichys Einblick: Unwissenschaftliche Klimapolitik
Dass viele der fleißigen Retter gut und vor allem EEG-risikolos daran verdienen, stört scheinbar wenige. Hauptsache scheint zu sein, dass das viele Geld nicht „die gierigen Konzerne“ bekommen. Der inzwischen immer mehr ausufernde Staatsapparat und die „nur Gutes tuenden“ Bürger als „Energieernter“ sind ja nicht gierig.
Somit kann man mit dieser Politikstrategie (derzeit) politisch wirklich nichts falsch machen. Dass dahinter kaum ein Wahrheitsgehalt steckt, ist dabei uninteressant.

Quellen

[1] EIKE 26.12.2018: Verwirrter Lauterbach: Klimawandel am Vulkanausbruch Schuld?

[2] EIKE 3. Dezember 2018: ARTE Reportage Klimafluch und Klimaflucht: Propaganda vom Feinsten und hemmungslos

[3] Frankfurter Allgemeine: Tsunami in Indonesien: Wohl zu schnell für ein Warnsystem

[4] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt

[5] EIKE 15.04.2017: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert

[6] WELT 19.05.2013: Eine Behörde erklärt die Klimadebatte für beendet!




Greta allein im Saal – Niemanden interessierte Gretas Klimagezwitscher

Ich wusste ehrlich nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, als ich eben neue Bilder des staatlichen schwedischen TV-Senders sah, der den Zuschauern in einem kurzen Clip die Klimaaktivistin Greta Thunberg vorstellte. Wir erinnern uns an die Meldung, die anlässlich der Klimakonferenz in Kattowice in ARD und ZDF rauf und runter gezeigt wurde. Im offiziellen Clip ist am Ende von Gretas Rede zwar nur spärlicher Applaus zu hören, aber die Totale einer dicht besetzten Stuhlreihe machte den Eindruck eines gut besetzten Auditoriums.

Greta beim Abgang in den fast leeren Saal, Bild Screenshot Schwedisches Fernsehen

 

Die Bilder des schwedischen TV-Teams sind da ehrlicher und näher an dem, was wirklich war: ein so gut wie leerer Saal! Niemand interessierte sich für Gretas Aktivistengezwitscher! Ihre Rede war nie als Kopfwäsche an die zu langsam arbeitenden Klimaretter gedacht. Die dachten nämlich überhaupt nicht daran, sich von einer 15-Jährigen belehren zu lassen.

Wir waren die Zielgruppe! Lasst doch die Zuschauer in aller Welt Tränchen der Rührung vergießen, wir Klimaretter brauchen keine Belehrungen – nicht von kritischen Wissenschaftlern und auch nicht von übereiligen Aktivisten. Greta war für Selfies gut, nicht für Grundsatzreden! Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, was für verlogene Veranstaltungen diese COP-Konferenzen sind – einige grundsätzliche Worte hatte ich hier zu sagen – dann ist er nun erbracht.

Ebenso entlarvt ist die manipulative Art der Berichterstattung vieler Medien, die uns ein gut besetztes Publikum vorgaukelten, obwohl nur eine Handvoll Menschen anwesend war, die wohl den Nachtzug nach Warschau verpasst hatten. Wir hätten unseren Ohren trauen sollen, nicht unseren Augen.

Greta, du solltest ab sofort Freitag wieder zur Schule gehen, denn dein Aktivismus ist den Entscheidern an der Klimafront völlig Wurscht. Für die bist du nur ein Kurzzeit-Maskottchen, das sie nie wiedersehen wollen, weil es ihre Kreise der Geldverteilung nur stören würde. Du warst die bemitleidenswerte Messdienerin eines perversen Klimagottesdienstes.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Unbesorgt.




Zusätz­liches atmosphä­risches CO2 sorgte für Wachstums-Zunahme von Fichten­wäldern um 106% seit 1989

Sie erstellten drei derartige Proxies selbst und analysierten mit deren Hilfe Baumringe in Rotfichten (Picea Rubens) aus drei Waldgebieten in West Virginia. Sie erstellten Chronologien des allgemeinen Wachstums, des Gas-Austausches der Blätter (Δ13C) und des Stickstoff-Status‘ (δ15N) für dieses Gebiet, und zwar für die letzten 75 Jahre. Dann untersuchten Mathias und Thomas mittels statistischer Verfahren „die multiplen Auswirkungen der Umwelt und deren Empfindlichkeit gegenüber des Wachstums der Rotfichten in diskreten Komponenten“.

Die Ergebnisse ihrer Studie zeigten, dass das allgemeine Wachstum (BAI) zwischen 1940 und 1989 um fast 50% abgenommen, dann aber von 1989 bis 2014 um 105,8% zugenommen hatte. Weitere Analysen zeigten, dass „ein steigendes atmosphärisches CO2-Niveau ursächlich war für die stärkste Änderung des allgemeinen Wachstums der Rotfichten“, dicht gefolgt von „Reduktionen nationaler SO2-Emissionen“, dem zweitwichtigsten Faktor. Reduktionen von nationalen NOx-Emissionen sowie steigende mittlere April-Temperaturen trugen ebenfalls zu dem steigenden BAI-Trend bei, jedoch in deutlich schwächerem Ausmaß (siehe folgende Abbildung). Δ13C in Baumringen nahm ebenfalls seit 1989 signifikant zu bei gleichzeitiger Abnahme der δ15N-Signatur in den Baumringen. Alle diese Ergebnisse ließen die Autoren folgern, dass „diese Isotopen-Chronologien ein starker Beweis dafür sind, dass simultane Änderungen in den Kohlenstoff- und Stickstoff-Kreisläufen sowie verstärkte Photosynthese, Leitfähigkeit der Poren von Blättern sowie zunehmende Stickstoff-Zurückhaltung des Ökosystems in Beziehung stehen mit der jüngsten Zunahme des Wachstums der Rotfichten. Außerdem ist dasselbe eine Konsequenz der Erholung des Ökosystems von Säure-Belastungen.

Kommentierend schrieben Mathias und Thomas, dass „die Isolierung der Auswirkungen eines gestiegenen CO2-Gehaltes auf das Wachstum vor Ort schwierig festzustellen war wegen der geringen Änderungen des CO2-Gehaltes von Jahr zu Jahr sowie der Myriaden miteinander in Wechselwirkung stehender Faktoren, von welchen bekannt ist, dass sie im Zeitmaßstab von vielen Jahrzehnten das Gesamt-Wachstum beeinflussen“. Jedoch fügen sie hinzu, dass „diese Studie nicht nur ein Beweis für die positiven Auswirkungen eines gesteigerten CO2-Gehaltes ist, sondern auch, dass sie eine erhebliche Komplexität zeigt, mit der sich Rotfichten-Ökosysteme von Jahrzehnten mit Säure-Belastung erholen. Außerdem erkennt man, dass keiner der hier untersuchten Umweltfaktoren isoliert von den anderen wirkt“.

Mit der Zeit, wenn sich der Luftdüngungs-Effekt des weiter steigenden CO2-Gehaltes der Erde immer deutlicher zeigt, wird es auch immer leichter fallen, die Vorteile dieses wichtigen Spurengases bzgl. Wachstum zu erkennen.

Abbildung: Graphik a: Beitrag des atmosphärischen CO2-Gehaltes, von NOx-Emssionen, SO2-Emissionen und mittlerer April-Temperaturen (Tmittel April) zur Änderung des allgemeinen Wachstums der Rotfichten (BAI) in jedem Jahr, berechnet mittels des GLMM-Mittelungs-Modells im Zeitraum 1989 bis 2014. Graphik b: Der Beitrag des atmosphärischen CO2-Gehaltes, von NOx-Emssionen, SO2-Emissionen und mittlerer April-Temperaturen (Tmittel April) zur Änderung des allgemeinen Wachstums der Rotfichten (BAI) insgesamt in diesem Zeitraum. Zahlen in Klammern zeigen die Richtung und Größenordnung der Änderungen der Umwelt-Parameter. Die Zahlen in Klammern in Graphik a repräsentieren den Trend in jedem jeweiligen Umwelt-Parameter von 1989 bis 2014, während die Zahlen in Klammern in Graphik b die Gesamtänderung des jeweiligen Umweltparameters über diesen Zeitraum repräsentieren. Die Einheiten von CO2 sind in ppm, die von T mittel April in °C, die von NOx und SO2 in metrischen Tonnen. Unbekannte Parameter in Graphik a wurden berechnet als der Unterschied zwischen der beobachteten Änderung und allen bekannten beitragenden Parametern. Das Sternchen (*) kennzeichnet Signifikanz-Werte (P < 0,05). Quelle: Mathias und Thomas (2018).

Die Studie ist begutachtet!
Mathias, J.M. and Thomas, R.B. 2018. Disentangling the effects of acidic air pollution, atmospheric CO2, and climate change on recent growth of red spruce trees in the Central Appalachian Mountains. Global Change Biology 24: 3938-3953.  https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/gcb.14273

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/12/27/extra-atmospheric-co2-increased-red-spruce-forest-growth-106-since-1989/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Berlin: Sinnlose Millionen für Diesel-Nachrüstung

Scheuer sagte, Handwerker- und Lieferfahrzeuge seien tagtäglich in den Innenstädten unterwegs. »Hier können wir mit einer Hardware-Nachrüstung viel für die Luftqualität erreichen.« Mit diesen Millionen-Steuergeldern soll angeblich der Schadstoff-Ausstoß in den Städten gesenkt werden. Die Luft in den Städten ist jedoch sauber geworden, Überschreitungen gibt es nur noch selten. Das zeigt ein Blick in Daten des Umweltbundesamtes. Die Probleme lösen sich mit dem normalen Verschwinden älterer Dieselfahrzeuge von selbst.

Bei leichten Handwerkerfahrzeugen kosten Nachrüstungen 4000 bis zu 8000 Euro pro Wagen. Bis Ende des Jahres 2020 sollen die Zuschüsse bezahlt werden. Auf dem Hamburger Parteitag hatte sich die CDU für Nachrüstungen ausgesprochen, »soweit dies technisch realisierbar« sei. Jedes neu in ein Auto eingebaute Teil muß aufwendig geprüft und zugelassen werden – bis hin zu Crash-Tests. Denn man will wissen, wie sich die schweren Teile im Auspuffstrang bei einem Crash verhalten, ob sie möglicherweise eine Gefahr für die Insassen darstellen.

Die Frage ist, wer die Garantieleistung für die Nachrüstung übernimmt. Die Autohersteller lehnen ab. Verständlicherweise, sie können nicht wissen, was eingebaut wird und wie sich die neuen Teile auf das Verhalten des Motors auswirken.
Eine Nachrüstung ist nicht so unproblematisch, wie das immer beschrieben wird. Die Nachrüst-Katalysatoren müssen in die Motorsteuerung eingreifen und selbst wiederum Daten für die Steuerung der AdBlue Einspritzung erhalten. Die AdBlue Flüssigkeit wird in der Hitze der Abgase in Ammoniak zerlegt, das wiederum die Stickoxide im SCR-Katalysator unschädlich macht. Doch diese Reaktion beginnt erst bei Temperaturen ab 220 Grad. Zu kalt darf es dem Kat nicht sein. Der muß – vereinfacht gesagt – durch eine veränderte Verbrennung beziehungsweise mit »Heizdecken« auf Temperaturen gebracht werden.

Es darf auf keinen Fall zu viel Harnstoff eingespritzt werden. Sonst könnte giftiges Ammoniak aus dem Auspuff kommen.

Ein komplizierter Prozeß, der auch aufwendig getestet werden muß, ob er in allen Betriebszuständen des Motors und zu allen Jahreszeiten einwandfrei funktioniert. Ebenso muß dabei geprüft werden, wie sich das zusätzliche Hindernis im Abgasstrang auf den Motor auswirkt. Denn damit wird gleichzeitig ein Gegendruck zum Abgasstrom aufgebaut, der wiederum das Motorverhalten beeinflußt.

Zudem friert AdBlue bei tiefen Temperaturen ein, eine Pumpe muß beim Ausschalten die AdBlue Flüssigkeit wieder zurück in den Tank pumpen, damit die Flüssigkeit in den Leitungen nicht einfriert. Der Tank wiederum muß beheizt werden. Es ist also nicht damit getan, ein weiteres Rohr in den Auspuffstrang zu schrauben, sondern es muß eine aufwendige Technik nachträglich eingebaut und dazu auch der Unterboden mit seinem Rostschutz durchbohrt werden.

Die Kosten sind hoch, der Nutzen ist mehr als fraglich.

Noch heftiger: Trotz der teuren Nachrüstung dürfen die nachgerüsteten Diesel dennoch nicht in die Innenstädte fahren. Denn ab 2020 dürfen nach dem jüngsten Skandalurteil des EuGH keine Dieselfahrzeuge mehr in die Innenstädte fahren, die mehr als 80 mg/km NOx ausstoßen. Das betrifft sogar Fahrzeuge nach der neuen Euro-6d-temp-Norm, also auch die nachträglich mit SCR-Kats ausgerüsteten Diesel. Die erreichen trotz Nachrüstung nicht die 6d-temp Werte.

Im Klartext: Die Nachrüstung ist sinnlos. Auch nachgerüstete Diesel können nach diesem EuGH-Urteil aus den Städten gesperrt werden. Sie halten die Normen nicht ein. Die Millionen für die Nachrüstung – rausgeworfenes Geld.

Sie wissen wirklich nicht mehr, was sie tun.

Nur die Hersteller von Nachrüstbausätzen können sich, so scheint es, freuen. Ihnen winken fette Aufträge. Es scheint, als hätten sich ihre früheren Spenden an den umstrittenen Abmahnverein »Deutschen Umwelthilfe e.V.« doch gelohnt.