Jeder der Heartland-Sprecher und auch Lüdecke hielten dort einen Vortrag in einer „life-stream“ Austrahlung via Internet. Lüdecke hatte somit auch die Gelegenheit, die ihm bislang persönlich nicht bekannten Mitglieder dieses Instituts kennenzulernen, die sich als sehr nett und ungemein humorvoll erwiesen. Natürlich wurde auch die Gelegenheit genutzt, für einige Stunden die UN-Klimakonferenz zu besuchen. Eine offizielle Zulassung seitens der UN als „Acknowledgement of participant’s nomination, competitive enterprise institute, observer-NGO“ musste vorher per Internet beschafft werden – war problemlos.  In diesem Kurzinterview nun berichtete er mir von seinen Beobachtungen.

Die Konferenz von Heartlandwar eine Veranstaltung in einem Hotelraum räumlich außerhalb der COP24 und wurde in 37 Staaten übertragen. Diese Ausstrahlung fand offenbar starke Resonanz. Mehrere Anfragen an Lüdecke mit der Bitte um seinen Vortragstext und die Vortragsfolien sind als Folge dieser Life-Sendung aus dem Ausland gekommen.

Bemerkenswert fand der EIKE-Pressesprecher die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen der polnischen Polizei. Bei der Ankunft in seinem Hotel in Krakau, in dem augenfällig auch viele afrikanische Delegierten der UN-Konferenz untergebracht waren, wurden die Ausweise der Hotelgäste akribisch von zwei Polizeioffizieren mit Hilfe eines speziellen Prüfgeräts authentifiziert. Befürchtete man einen Anschlag auf staatliche Vertreter der afrikanischen Länder? Da viele Konferenzteilnehmer in Krakau nächtigten, gab es Busdienste nach Kattowitz und zurück. An jeder größeren Kreuzung oder Straßeneinmündung ab Kattowitz in Richtung Krakau parkierten Polizeiautos mit Blaulicht. Am Eingang des UN-Tagungsgebäudes ging es zu wie im Flughafen: Taschen wurden geröntgt und die Besucher mit dem Metalldetektor überprüft. Die Heartland-Organisatoren und Lüdecke, alle als Nichtregierungsorganisation angemeldet, erhielten dort schließlich ihre um den Hals zu hängenden Identifizierungsplaketten für das Gebäude. Offenbar wollte der Weltklimarat sich nicht die Blöße geben, Klima-Realisten und damit Kritiker der Konferenz abzuweisen.

Im Inneren des riesigen Kuppel-Komplexes der COP24 gab es auch mehrere Hunderte sehr kleiner offener Separées, in denen Firmen und Organisationen für ihre Produkte, Projekte und Beratungsdienste warben. Lüdecke sprach mit einigen von ihnen über ihr Anliegen, unter anderem mit einer Organisation, die „Eco-villages“ weltweit betreibt oder propagiert sowie mit einer in Deutschland tätigen Firma, die Landwirtschaftsinvestoren in Afrika berät. In allen Fällen hat Lüdecke den Eindruck gewonnen, dass diese Vertreter von den technischen Grundlagen ihrer Anliegen und insbesondere von der realen Klimaentwicklung keinen blassen Schimmer hatten und sich dafür auch nicht interessierten. Es ging nur um die Aktion selber. Nach sachlichen Gründen der Aktion zu fragen war geradezu unvorstellbar. Alle Gesprächspartner zeigten sich hier hilflos und konfus, aber stets freundlich und bei vielen gegenseitigen Scherzen stets gutgelaunt. Kurz, bei allen Ausstellern handelte es sich um reine PR-Vertreter. Die Repräsentantin der in Deutschland tätigen Firma, eine junge Dame so um die 25, sprach nicht einmal deutsch, nur Englisch. Sie bekam ratlose Kinderaugen bei der Frage, ob sie etwas Näheres über die Verbreitung, Ursachen, Dauern und Stärken der Dürren wüsste, deren Darstellungen so plakativ an den Wänden ihres Stands hingen oder ob sie zu diesen Problempunkten vielleicht Informationsflyer hätte.

Ausblendendendes Nichtwissen über die Klimafakten galt für alle Konferenzteilnehmer, mit denen sich Lüdecke unterhielt. Ein senegalesischer Wasserwirtschafts-Manager beispielsweise schien wirklich Ahnung von der Wasserwirtschaft zu haben, meinte aber, die Regenfälle in seinem Land hätten des menschgemachten Klimawandels wegen stetig abgenommen. Auf die erstaunte Nachfrage, wie er darauf komme, konnte er aber keine Quelle für seine Behauptung nennen. Auf die weitere Anmerkung, dass auch für sein Land die Daten der monatlichen Regenfälle (ab 1901 bis 2015) im Internet veröffentlicht und leicht zugänglich seien, reagierte er mit höflichem Nichtverstehen. Wie kann man nach so etwas überhaupt fragen! Die Behauptung des netten Senegalesen sei natürlich falsch gewesen. Eine langfristige Tendenz von abnehmendem Regen in Senegal ist nicht auszumachen. Über Zeitspannen von ein paar Jahren schwankt natürlich die Jahresregenmenge wie ein Lämmerschwanz, das sei aber auch schon alles – so gemäß der später vorgenommenen Überprüfung der numerischen Regenreihe von Senegal durch Lüdecke.

Es ergab sich insgesamt der Eindruck, dass hier viele staatliche und privatwirtschaftliche Vertreter zur COP24 angereist waren, die an die Fördertöpfe der UN heranwollten, ohne wirklich vom Klimageschehen betroffen zu sein oder auch nur die geringste Ahnung von ihm und seinen realen Auswirkungen zu haben. Die zahlreichen unmittelbar sichtbaren Konferenzbesucher waren weit überwiegend unter 30 Jahren alt und davon wieder der größere Anteil Frauen. Ferner konnte man den Eindruck gewinnen, dass etwa die Hälfte aller Besucher nicht-weiße Vertreter aus nicht-westlichen Ländern waren. Auf die Klimakonferenz von Kattowitz kamen offensichtlich kaum naturwissenschaftliche, biologische oder ökonomische Experten, sondern vielmehr junge ahnungslose Leute und vor allem das globale Juste Milieu von technikfernen Intellektuellen sowie Oberschichtler und Politiker. Letztere wissen offenbar sehr gut Bescheid, wie man durch die „richtigen“ Kontakte und die religiösen Überzeugungen der Church of Global Warmingan an die Gelder der Industrienationen herankommt.

Fazit: Eine große religiöse Bewegung zur Rettung der Welt verfehlt nicht ihre Wirkung auf die zerebralen Zentren von Empathie und Aktionismus. Erst die Aufklärung hatte damit aufgeräumt, indem sie Rationalität, naturwissenschaftliche Erkenntnis und Bevorzugung von Fakten dagegen setzte. Beim Klimaschutz erleben wir wieder die Rückwendung zum Mittelalter. Die Facetten, wie Verfolgung von Nichtgläubigen und Profit der Abgebrühten, die den Schwindel für ihren eigenen Vorteil zu nutzen wissen, sind die alten geblieben.

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