Das UN-Gremium sagt, die Apokalypse ist nahe herbeigekommen – buchstäblich. Seinen Berechnungen zufolge müssen die globalen Kohlenstoff-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 45% gesenkt werden – doppelt so stark wie in früheren Prognosen – und die Welt muss vollständig fossilen Treibstoffen entsagen während der nächsten drei Jahrzehnte, um eine Klimakatastrophe zu verhindern, in deren Zuge Küsten verschwinden und verbreitete Dürren und Krankheiten auftreten.

Diese Reduktionen „sind innerhalb der Gesetze von Chemie und Physik möglich“, sagt der Mitautor des Berichtes Jim Skea, und das ist erleichternd. Aber er fügte hinzu: „Wenn wir das tun, sind beispiellose Änderungen erforderlich“, und dem Report zufolge befinden sich einige Verfahren „in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung, einige sind konzeptioneller als andere, und sie sind noch nicht in großem Maßstab getestet worden“.

Ebenfalls noch nicht über die Zeit getestet sind die Klimamodelle des Gremiums, welche sensitiv auf Vorhersagen des Bevölkerungswachstums, Meeresströme und Strahlungsantriebe reagieren – inmitten einer Vielfalt wissenschaftlicher Variablen, die man noch gar nicht richtig verstanden hat. Die IPCC-Prophezeiungen ändern sich unentwegt weiter, weil die Klimamodelle sich immer noch im Frühstadium der Entwicklung befinden.

Während des Pariser Klima-Konklaves 2015 prophezeite das IPCC, dass zwei Grad Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau ein Armageddon verhindern würden. Und jetzt, nach weiteren Studien, hat das IPCC seine Sicherheitslinie auf 1,5 Grad gesenkt.

Dem IPCC zufolge würde eine Erwärmung um zwei Grad alle Korallenriffe zerstören, während eine solche um 1,5 Grad etwa 90% derselben dahinraffen würde. Etwa 80 Millionen Menschen könnten durch steigenden Meeresspiegel betroffen sein, falls die Temperatur um 2 Grad steigt; bei einem Anstieg um 1,5 Grad wären es lediglich 70 Millionen Menschen. Etwa 350 Millionen Stadtbewohner könnten unter Wasserknappheit leiden, wenn es 1,5 Grad wärmer wird, und 411 Millionen wären es bei 2 Grad Erwärmung.

Mit anderen Worten, die Menschheit wird den IPCC-Modellen zufolge auf jeden Fall untergehen, egal was wir tun. Nichtsdestotrotz ruft das IPCC nach sofortigen und drastischen ökonomischen Änderungen in größtem Umfang, welche alles und jeden betreffen würden, von der Automarke der Menschen bis hin zu dem, was sie essen. Millionen Acres Ackerland müssten zu Wäldern gemacht werden oder mit Solarpaneelen zugepflastert werden.

Ebenfalls erforderlich wären etwa 2,4 Billionen Dollar an jährlichen Investitionen für Klima-Anpassung und -Abschwächung – ebenfalls über die nächsten beiden Jahrzehnte. Aber der Ökonom Björn Lomborg hat vorige Woche auf diesem Blog geäußert, dass das IPCC noch vor ein paar Jahren geschätzt hatte, dass eine unverminderte globale Erwärmung in 60 Jahren zwischen 0,2% und 2% jährlich des Welt-BIP kosten würde. Also sollen wir jetzt mehr als Teil des BIP berappen, um einem Problem zu begegnen, dass erst in 60 Jahren akut wird, wenn die Welt über noch weitaus bessere Möglichkeiten verfügt, damit umzugehen.

Vielleicht hilft die schiere Unglaubwürdigkeit dieser Rezepte zu erklären, warum die Reaktion auf den UN-Bericht so gelangweilt ausfiel. Warum sollte man das gesamte ökonomische System der Erde umkrempeln, wenn wir ohnehin alle dem Untergang geweiht sind?

Das IPCC fordert auch eine Kohlenstoff-Steuer, um mehr Investitionen in Erneuerbare sowie andere teure Technologien im Embryo-Stadium zum Entfernen von Kohlenstoff aus der Atmosphäre zuwege zu bringen. Just versprach ExxonMobil vorige Woche 1 Million Dollar als politische Buße, um eine Kohlenstoff-Steuer zu fördern – wohl wissend, dass das Unternehmen diese an die Verbraucher durchreichen würde.

Eine Kohlenstoff-Steuer ist theoretisch der beste Weg, um die externen Klimaeinflüsse durch fossile Treibstoffe zu bekämpfen. Und wir könnten eine Kohlenstoff-Abgabe stützen, wenn sie durch die Eliminierung anderer Steuern ausgeglichen werden würde – wie etwa der Einkommenssteuer. Aber die Linken wollen eine Kohlenstoff-Steuer zusätzlich zu allen gegenwärtigen Steuern, um mehr Kontrolle über die Privat-Ökonomie zu erlangen.

Dies erklärt die häufigen politischen Rückschläge, wo immer man versucht hat, Kohlenstoff-Steuern einzuführen. Nachdem die australische Labour Party im Jahre 2012 eine Steuer von 23 Dollar pro Tonne Kohlenstoff eingeführt hatte, kamen die Konservativen an die Macht, und zwar über eine Kampagne, diese Steuer wieder zu kassieren, nachdem Strom- und Benzinpreise in die Höhe geschossen waren. Die Regierungen von kanadischen Provinzen wie z. B. diejenige von Alberta protestieren heftig gegen den Entwurf von Premierminister Justin Trudeau bzgl. einer Kohlenstoff-Steuer.

Nicht dass diese Kohlenstoff-Steuern auch nur den geringsten Unterschied ausmachen bzgl. der IPCC-Klimamodelle. Die meisten Kohlenstoff-Steuern bewegen sich um 20 Dollar pro Tonne. Und doch schätzt das Gremium, dass eine globale Kohlenstoff-Preis zwischen 135 und 5500 Dollar pro Tonne erforderlich wäre – was die Kosten für Benzin zwischen 1,20 und 49 Dollar pro Gallone [= ca. 4 Liter] steigen lassen würde – um die Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Auch Europa testet die Grenzen seiner Kohlenstoff-Opfer, bleiben die Erneuerbaren doch weit hinter den Erwartungen zurück, und selbst in Deutschland steigern die Grün-Gläubigen ihren Verbrauch von Kohle.

Die ganze Story steht hier.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/10/17/have-we-reached-peak-alarmism-on-climate-change/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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