Die entsprechende Nachricht ist in den Energy News vom 10.4.2018 zu finden. Kenia baut ein 1 GW Kohlekraftwerk neuesten Typs in Lamu. Die Hintergründe für diese Entwicklung sind von hier aus schlecht zu beurteilen. Auf jeden Fall sind – wie schon seit längerem in Afrika – anscheinend auch die Chinesen irgendwie mit dabei. Und insbesondere sind auch die USA engagiert, welche als größte Geldgeber der Weltbank und des IMF diesen beiden Institutionen kritisch gegenüberstehen und gleichzeitig im Board der Afrikanischen Entwicklungsbank sitzen.

Der entscheidende Punkt scheint jedoch zu sein, dass der IMF seine Finanzierung an „Erneuerbare“ geknüpft hat und dies die inzwischen rechnenden afrikanischen Nationen für verhängnisvoll halten. Vielleicht waren ja einige Regierungsvertreter inkognito in Deutschland und haben sich über die deutsche Energiewende schlau gemacht. Das hätte bereits genügt.

Südafrika, Botwana und Zimbabwe gewinnen bereits den größten Anteil ihrer elektrischen Energie aus Kohleverbrennung. Australien, Bangladesh, Indien und natürlich an erster Stelle China bauen sie weiter aus. Generell ist eine Steigerung der Kohleverbrennung und der Trend zu neuen, modernen Kohlekraftwerken mit Filtern gegen Ruß, Aerosole und Staub (nicht gegen CO2, das kann man nicht wegfiltern) insbesondere in den ehemaligen Entwicklungsländern zu beobachten.

Wenn Deutschland mit der Energiewende so fortfährt und nicht komplett dem Energiewendewahnsinn den Garaus macht, hat dies zumindest doch einen Vorteil. Unsere Volkswirtschaft wird sich steigender Einnahmen aus dem Tourismus erfreuen. Einem Tourismus aus den oben genannten Entwicklungsländern, der staunend Zeuge sein will, wie sich ein ehemaliges modernes Industrieland selbst entleibt. Das ist touristisch sicher spannender als immer wieder nur Landschaften, alte Bauwerke und Museen zu besuchen.

 

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