von Prof. Dr. Walter Fett )*

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„Non climae, sed vitae discimus“ (frei nach SENECA)

(„Nicht für das Klima, sondern für das Leben lernen wir!“)

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Das Klimathema bot schließlich auch die Möglichkeit, gesellschaftspolitisch und zukunfts-ängstigend Aufmerksamkeit und beträchtliche Steuermittel fordern zu können. Angesichts ihrer erst in ferner Zukunft sich einer tragenden Kontrolle ausgesetzt zu wissen, riskierten ihre institutionierten Klimaschützer derzeit wenig, hingegen ihre Nutznießer – vornehmlich steuergefördete – Investoren in der Alternativenergie: sie wurden reich. Der Steuerzahler alimentiert das hierzulande derweile nicht nur im dreistelligen  €-Betrag, sondern auch noch voller Stolz in fast weltweit führender Weise.

Da die Bannerträger der Klimabesorgten – samt ihrer medialer Kommentatoren – eine Auseinandersetzung mit ihren Kritikern oft durch Schweigen und Negieren aussitzen, fordert das zu andersartiger öffentlicher Kommunikation heraus, wie es uns – zumindest in der noch freien Gesellschaft –  auch Cabarets vorbildlich demonstrieren. So war es schon immer. Da das Klima inzwischen tagtäglich selbst bei unpassender Gelegenheit von jedermann in fast jedes Tagesthema selbstherrlich eingemischt wird,  mag es auch erlaubt sein, das Klima mal – eher schelmisch als ironisch – auf die aphoristische Klatschschippe zu nehmen.

Denn der Begriff Klima hat sich inzwischen längst als gewichtiges Vorwort, als Eingangssilbe etabliert. Wir sprechen von Klimaschutz, Klimabedrohung, Klimaangst,  Klimasteigerung, Klimagefahr, Klimabelastung, Klimawärme, Klimakatastrophe, nächstens von Klimasteuer, jedoch selten von Klimagunst, Klimagüte, Klimavorteil, Klimakälte oder Klimaannehmlichkeit. Drohte der Klimatologie die Degradierung zur gesellschaftspolitischen Anpassungswissenschaft, deren Qualität und Charakter sich damit zwangsläufig verdünnte? Um nun auch Klimaskeptikern und den der bitteren Klimadiskussion Überdrüssigen ein Vokabular zum Mitreden zu bieten, und nebenher auch mal etwas der Sprachlust zu fröhnen und sich an der Satire als Selbstverteidigung zu vergnügen, sei hier eine hintersinnig aphoristische Erweiterung der Klima-Leidtsilbe – alphabetisch sortiert – angeboten, in der auch die gegenüber der Klimadramatik kritisch Eingestellte ein passendes Ausdrucksmittel finden könnten (Immerhin – Besser bissig als böse). – Ist es nicht auch ganz im Sinne der Klimaverängstigten, an jeder denkbaren Stelle ihren heiligen Inbegriff, „das Klima auf die Spitze getrieben zu sehen“? Schmeichelt es sie doch, daß ihr Lei(d)tbegriff stets an wortführender Spitzenstelle steht:

EXKURS: 

Der Klatsch ist zutiefst menschlich und entlastet die sonst schweigende Mehrheit. Dabei ist »der Neid eine gesellschaftliche Triebkraft«. »Latente Aggression wird sozial reguliert«,indem »gestaute Ressentiments in wohldosierten Quanten entspannend abgelassen werden«, am ergiebigsten in feuchtfröhlicher Runde. Es ist nun einmal so: »Klatsch gehört integral zur Arbeitswelt«, auch dient er der Nivellierung von Macht- und Statusunterschieden! Das ist wie ein »subtiles und produktives Gesellschaftsspiel«. Klatschen ist also nicht nur die – immerhin gehobene – Form des Schwätzens und Stänkerns, nicht nur der Missbrauch durch Frustrierte zwecks Unterbringung von Vorurteilen. – (Auszüge aus „Meteorologen-Klatsch“ siehe Mitteilungen DMG 01/2012; S. 19-22. Zitate darin von Horst Krüger).

Klatsch ist doch nicht gleich Häme. Klatsch ist auch lächelnde Selbstverteidigung. In seinen zuweilen empfundenen Übertreibungen stecken stückweise schon Wahrheiten. »Es gibt keine reine Wahrheit, aber ebenso wenig einen reinen Irrtum«, meint FRIEDRICH HEBBEL („Tagebücher“). Und »Aus Spöttern werden oft Propheten!« , lässt SHAKESPEARE in seinem „König Lear“ verlauten. Somit dient Klatsch – wie die Satire, als Kunstform des Anprangerns, –  auch in der Klimadiskussion der (meist nur scheinbaren bzw. temporären) Nivellierung von Macht- und Statusunterschieden. Denn Klatsch enthüllt unmittelbar und im Inoffiziellen die Geheimnisse der öffentlichen Meinung.

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)*  Anm. der EIKE-Redaktion: Prof. Fett hat schon früher Gastbeiträge bei EIKE publiziert. Der vorstehende Aufsatz erschien bereits – in gekürzter Form – in den DMG-Mitteilungen 3/2018.

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