Matthew Nisbet hat eine provokative neue Studie veröffentlicht:

[Es folgen eine längere Betrachtung sowie ausführliche Zitate aus der gleichen Studie, zu der bereits Anthony Watts Stellung genommen hat {hier, auf Deutsch beim EIKE hier}. Diese Zitate werden hier nicht noch einmal übersetzt. Autorin Judith Curry greift aber die Kommentare auf diese Studie auf und zitiert aus Tweets eines Autors:]

Die Twitter-Angriffe auf Nisbet und Pielke Jr. sind zu zahlreich und langweilig, um sie hier wiederzugeben.

Ted Nordhaus vom The Breakthrough Institute reagierte mit der folgenden Serie von Tweets:

1. Ich möchte dazu Folgendes sagen: Das zugrunde liegende Problem sind nicht die unterschiedlichen Theorien der Änderung, sondern wie wir sowohl mit den Unsicherheiten in Verbindung mit Klimawandel als auch mit unterschiedlichen Bewertungen dieser Unsicherheiten umgehen.

2. Die Bemühungen, Roger herauszuhalten, waren der Höhepunkt jahrelanger Bemühungen von verschiedenen Seiten, seine und unsere Arbeit zu delegitimieren. Die Strategie war a) die grüne Klima-Agenda mit einem Mantel der Klimawissenschaft zu verschmelzen und b) die Debatte zwischen Klima-Befürwortern und -Leugnern auf Null zu reduzieren.

3. Wie ich schon im vorigen Jahr hier geschrieben habe: Falls man die grüne Agenda in Frage stellt, ist man ein „Zauderer“, und falls man den Klima-Katastrophismus in Frage stellt, ist man ein „Leugner“.

4. Rogers spezielle Sünde war es, Behauptungen zu hinterfragen, denen zufolge Katastrophen-Trends AGW zugeordnet werden können. Dies unterminierte langfristige Bemühungen seitens der Befürworter, die politische Dimension des Themas hervorzuheben, eine Strategie, die bereits Mitte der neunziger Jahre begonnen hatte, als man TV-Wettermoderatoren vorschob, um Kyoto hochzujubeln.

5. Es gab niemals irgendwelche besonders überzeugenden Beweise, dass die Strategie aufgegangen ist. Bereits im Jahre 2000 zeigten Forschungen des Frameworks Institute, dass die Kanone dieser Strategie eher nach hinten losgeht. Aber sie diente einer ganzen Reihe anderer weitschweifiger Notwendigkeiten, so dass die Klima-Befürworter sie inbrünstig weiter verfolgten.

6. Aus ähnlichen Gründen wurde die Infragestellung der grünen Politik-Orthodoxie mehr als ein einfacher politischer Disput behandelt. Schon sehr früh haben Befürworter die Klimawissenschaft mit der grünpolitischen Formel verschmolzen, die man angeben könnte mit Vertrag + Vorschriften bzgl. Emissionen + sanfte Energie.

7. Die Infragestellung der Agenda wurde de facto als Klimawandel-Leugnung behandelt. Jedwede Einordnung des Problems in einen anderen Zusammenhang oder eine Lösung desselben musste unterdrückt werden. Und während die Politik dadurch in keiner Weise einfacher gemacht worden ist, wurden andere Ziele erreicht, wie der Report von Matt Nisbet gezeigt hat.

8. Die fortwährenden persönlichen Angriffe, Schuldzuweisungen und Fehlinterpretationen machen einen fertig und ändern einen. Ohne namentlich genannt zu werden, sind einige von uns besser damit fertig geworden, und das ist so im gesamten politischen Spektrum. Auf diese Weise dämonisiert zu werden radikalisiert die Menschen oftmals.

9. Und es hat auch die Klimadebatte radikalisiert. Katastrophismus auf der linken Seite und Nichts-Wissen auf der rechten Seite schaukelten sich gegenseitig hoch. Wie @atrembath und ich selbst im vorigen Jahr geschrieben haben, sammeln sich die Vorteile dieses Tuns primär bei Gegnern von Maßnahmen.

[hier]

10. Können wir den Geist der Polarisierung zurück in die Flasche drücken, auf Klima oder irgendetwas anderes beschränken? Ich weiß es wirklich nicht. Aber ich frage mich, wie diese Befürwortung der weiteren Radikalisierung der Klima-Debatte jemals enden soll.

11. Noch radikalere Forderungen zu erheben mag eine gute Strategie sein, wenn es denn jemanden gäbe, mit dem man verhandeln könnte. Aber beim Betrachten der prominentesten Klima-Falken gibt es niemanden.

12. Auch scheint es nicht so, dass eine breitere Klima-Koalition größere Mehrheiten im Kongress zustande bringt. Jede Klima-Strategie der Demokraten allein muss nicht nur auf gewinnen wollen fußen, sondern auch auf das Halten roter Bereiche über multiplen Wahlen.

13. Dies sind genau die Bereiche, welche die radikalisierte Klima-Rhetorik kulturell gegen sich aufbringt und welche die grüne Politik-Agenda ökonomisch bestrafen. Seit dem Scheitern von cap and trade im Jahre 2010 haben die Klima-Aktivisten die Rhetorik auf 11 [?] gebracht, und was ihnen das eingebracht hat, war Trump.

14. Ich mache mir keine Illusionen, viele der Befürworter dieser Strategien überzeugen zu können. Aber ich hoffe doch, dass wir herausfinden können, wie wir eine zivilisiertere Diskussion über unsere Differenzen führen können.

15. Meiner Ansicht nach muss dies damit beginnen, wie wir über Wissenschaft reden. Man sollte unterscheiden. Klimawissenschaftler sind auch engagierte Bürger. Und sie bringen bedeutendes Expertenwissen mit, welches einer Überlegung wert ist. Aber das ist nicht das Gleiche wie Wissenschaft, geschweige denn wie Konsens-Wissenschaft.

16. Klimaaktivisten haben jedes Recht, hinsichtlich des Potentials für katastrophale Klima-Auswirkungen alarmiert zu sein. Aber das ist nicht Konsens-Wissenschaft. Es gibt keine Konsens-Wissenschaft, welche konsistent ist mit zurückhaltenden Ansichten [lukewarmist views].

17. Und schließlich, Abschwächung ist schwierig nicht einfach, und bringt wirklichen Menschen Nachteile, nicht nur den Koch Brothers und anderen Gemeinschafts-Dämonen. Niemand weiß um die Durchführbarkeit sozio-technologischer Wege. Mehr Bescheidenheit hinsichtlich von Lösungen würde den Bemühungen zur Klima-Abschwächung sehr nützen.

Kommentar von JC dazu: Nun, es gibt sicher einige sehr vernünftige Stimmen da draußen. Man kann nur hoffen, dass die Extremisten auf beiden Seiten aufhören, diese zu dämonisieren und dass sie diese hören.

Link: https://judithcurry.com/2018/06/10/voices-of-reason-in-the-climate-wars/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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