Im vorigen Monat veröffentlichte die UK Sustainable Investment and Finance Association seine zweite „Nicht-mehr-lange“-Übersicht, worin es heißt, dass „der Bereich des Fonds-Management sich einig ist, dass internationale Ölunternehmen innerhalb der nächsten paar Jahre negativ neu bewertet werden wegen der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken“. Dreißig Vermögensverwalter haben auf die Umfrage geantwortet, welche einen Wertebestand [assets] von über 13 Billionen Pfund (17,8 Billionen Dollar) haben, darunter globale Giganten wie Blackrock, Deutsche Asset Management, Fidelity International, BNY Mellon und HSBC Global Asset Management.*

[*Ich bin nicht sicher, wie man den englischen Terminus „fonds manager“ richtig übersetzt. Im LEO wird „Vermögensverwalter“ angeboten, aber gibt es nicht eine treffendere Bezeichnung? Anm. d. Übers.]

Der Übersicht zufolge wird ein Verfall der Wertebestände prophezeit auf der Grundlage der Rufschädigung der Unternehmen, Einnahmeverluste und Vorschriften bzgl. einer Beschneidung der „Verschmutzung durch fossile Treibstoffe“. Eine Mehrheit der auf die Umfrage antwortenden Manager erwarten auch innerhalb der nächsten zehn Jahre die Spitze der Nachfrage nach Öl und Gas, was die Aktienwerte beeinflusst.

So etwas haben wir schon viele Male zuvor gehört. In seiner Rede an die Nation vom 18. April 1977 stellte Präsident Jimmy Carter fest: „…Wir könnten alle nachgewiesenen Öl-Reserven der Welt bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts aufgebraucht haben“. Aber während der Druck der Regierung und der öffentlichen Meinung die Ölpreise drücken könnte, gibt es weder Beweise dafür, dass uns das Öl ausgeht, noch für eine sinkende Nachfrage am Markt für Treibstoffe auf Kohlenwasserstoffbasis – Kohle, Öl und Gas.

Während der letzten 30 Jahre haben die weltweiten Bemühungen, die vom Menschen verursachte globale Erwärmung zum Halten zu bringen, die Energiepolitik in den entwickelten Ländern dominiert. Im Jahre 1988 riefen die UN das IPCC ins Leben und starteten die globale Mission des Kampfes gegen die vom Menschen verursachte Erwärmung. Auf dem Earth Summit in Rio im Jahre 1992 unterzeichneten 41 Nationen und die EU einen Vertrag, in dem sie versprachen, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Bis 2016 waren weltweit über 300.000 Windturbinen in Betrieb.

Die Welt investierte von 2004 bis 2017 fast 3 Billionen Dollar in erneuerbare Energie. Aber der International Energy Agency IEA zufolge decken Kohle, Öl und Gas nach wie vor 82 Prozent des Weltenergiebedarfs, das ist der gleiche Anteil wie 1985.

Die Energienachfrage zeigt auch keineswegs einen Rückgang. Der Energieverbrauch hat sich seit 1965 mehr als verdreifacht. Jeden Tag verbraucht die Welt das Energie-Äquivalent des Öls, welches von 182 Öltankern transportiert wird, jeweils mit einer Kapazität von 200.000 Tonnen.

Von 1996 bis 2016 stiegt der Ölverbrauch der Welt um 31 Prozent, Erdgas um 59 Prozent und Kohle um 62 Prozent. In jedem Jahr fügt die Welt eine Energienachfrage wie in UK hinzu, die meiste erzeugt von Kohlenwasserstoffen. Erneuerbare können nicht einmal das jährliche Wachstum der Energienachfrage decken, geschweige denn die traditionellen Kohlenwasserstoff-Treibstoffe ersetzen.

Zusätzlich zum historischen Wachstum des Verbrauches von Kohlenwasserstoffen stützen auch andere Trends den Umstand, dass Kohle, Öl und Gas uns noch viele weitere Jahrzehnte lang begleiten werden. Besonders die Nachfrage nach Öl zeigt nicht die Spur einer Abschwächung.

Biotreibstoffe haben bei Weitem nicht erreicht, Öl als Treibstoff für Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe zu ersetzen. Nach zwei Jahrzehnten der Subventionen und Vorschriften machen Biotreibstoffe nur etwa 8,5 Prozent des in den USA verbrauchten Treibstoffes für Personen- und Lastwagen aus, wofür 40 Prozent der Maisernte der Nation verbraucht wird. Aber Wissenschaftler habe jüngst festgestellt, dass wenn man Änderungen des Landverbrauches mit einbezieht, Biotreibstoffe nicht Kohlendioxid-Emissionen reduzieren im Vergleich zu Benzin oder Diesel. Regierungen und Umweltgruppen gleichermaßen stellen inzwischen die Politik hinter dem großmaßstäblichen Verbrauch von Biotreibstoffen in Frage.

Stattdessen werden jetzt Elektroautos als die neue Lösung zur Beendigung des Ölverbrauchs gepriesen. Angestachelt durch Anreize und Vorschriften der Regierung haben führende Autohersteller angekündigt, über 100 Modelle von Elektroautos zu entwickeln.

Aber die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist enttäuschend gering. Der Forschungsfirma JATO Dynamics zufolge machten Elektroautos bei den verkauften Neuwagen nur 0,8 Prozent der im Jahre 2017 weltweit verkauften Fahrzeuge aus. Benzin- und Diesel-getriebene Fahrzeuge dominieren jetzt die Weltnachfrage nach Autos. Im Jahre 2017 machten diese Verkäufe 34 Prozent aller Verkäufe aus. SUVs dominieren nicht nur den Markt in Nordamerika, sondern zunehmend auch in Europa und boomen in China.

Vermögensverwalter vertrauen der Theorie einer vom Menschen verursachten Erwärmung, aber die Weltmärkte scheinen ihnen das nicht abzunehmen. Die Abnahme der Ölnachfrage und der Verfall der Aktien von Ölunternehmen liegen unverändert in weiter Ferne.

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Originally published in the Washington Examiner, republished here at the request of the author.

Steve Goreham is a speaker on the environment, business, and public policy and author of the book Outside the Green Box: Rethinking Sustainable Development.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/05/09/fund-managers-predict-the-decline-of-oil-but-weve-heard-this-before/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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