Am 1. Mai mussten die Privatkunden wieder für „weggeworfenen“ Strom bezahlen

Was immer häufiger wird: Die katastrophale Vorrangeinspeisung führt zu einem Strom-Überangebot und damit zu negativen Strompreisen [3], geschah wieder am Tag der Arbeit:
EIKE: 1. Mai! Strompreis über 18 Stunden negativ!

Bild 1 Verlauf: EEG-Einspeise-Ganglinien, Verbrauch, Börsen-Strompreis am 30.04. und 01.05.2018 Quelle: Agora-Viewer
Ein inzwischen typisches Ereignis, welches bei „Alten Herren“, welche noch das Ohmsche Gesetz gelernt haben und es nicht nur tanzen können, zu vermehrtem Stirnrunzeln führt.
Der Grund: Damit zeigt das Netz, wie kurz es sich vor dem Kollaps befindet und, dass niemand eine Lösung dagegen hat.
EIKE 10.04.2018: Der Unsinn des EEG wird immer offensichtlicher
EIKE 20. März 2018: Der DWD ist überzeugt: 10 % Strom über zwei Tage, dabei nicht zuverlässiger als Wettervorhersagen, reicht
Und es belegt die immer größer werdenden, zusätzlich auftretenden Kosten. Im Berliner Politikzirkus und seinen vorbehaltlosen Unterstützern, wird das mit beliebigen Märchenerzählungen schöngeredet:
[11] Negative Strompreise sind Werbekosten für die Energiewende
Doch weiterhin kommen die negativen Strompreise beim privaten Stromkunden nicht positiv an, sondern er hat die Differenz des „Negativ“ bis zur (positiven), festen EEG-Einspeisevergütung vollständig an die „Energieernter“ zu bezahlen. AM 1. Mai waren es ca. 12 Millionen EUR.

Das „Allroundgenie“ von Frau Merkel findet das großartig

In Berlin gibt es (zu) viele „Speichellecker“ der großen, alleinherrschenden Vorsitzenden. Ein Herausragender davon dürfte P. Altmaier sein. Er twitterte dazu:

Bild 2 Tweet von P. Altmaier zur EEG-Übereinspeisung am 1. Mai 2018
Es ist dem Autor nicht bekannt, was sich Herr Altmaier bei diesem Tweet gedacht hat. Was an dem Ereignis großartig sein soll, entzieht sich allerdings ebenfalls seiner Kenntnis.

Was nutzen Leitungen, wenn niemand den Strom benötigt?

Herr Altmaier scheint im Tweet vermitteln zu wollen, dass 100 % Ökostrom und viele Leitungen „großartig“ sind.
Damit legt er sich mit dem „Bürgerwillen“ und sogar der CSU an, welche einen weiteren Fern-Leitungsausbau für überflüssig halten. Zudem auch mit großen, lokalen Versorgern, also „Fachpersonen“ – wie dem Vorstand der N-ergie, welcher für lokale Netze (zum Nachteil seiner Kunden) plädiert [4], wofür er regelmäßig in den nordbayerischen Nachrichten als erfolgreicher Manager „gelobt“ wird.
Doch zurück zu Herrn Altmaier.
Negative Strompreise zeigen eines an: Es gibt zu viel Strom im Netz, den niemand benötigt. Zu klären wäre, ob fertige, zusätzliche Nord-Süd-Trassen das Problem im Sinne von Herrn Altmaier wirklich gelöst hätten. Denn der Feiertag galt deutschlandweit. Große Industrieverbraucher, welche spontan zusätzlichen Strom abgenommen hätten, waren also sicher auch im Süden Deutschlands eher rar. Zudem war Wind offshore praktisch nicht beteiligt. Die hohe Einspeisung von Landwind und Solar wäre also auch im Süden auf eine hohe Einspeisung von Solar und Wind getroffen. Ein „Ausgleich“ über Leitungen hätte am Problem somit wenig geändert.
Und wenige Stunden nach dem „glücklichen Ereignis“ zeigten die Ökostrom-Einspeiser wieder, wie unzuverlässig sie sind: Es begann eklatanter Strommangel (Bild 3). Es war also wie bereits am Neujahrstag [12]: Sprichwörtliches Glück und keinesfalls Planung, am Feiertag kurz nach der Mittagszeit – wenn der Strombedarf seinem Minimum zugeht -, zufällig so viel Ökostrom verfügbar zu haben.
Das Einzige, was dem Autor dazu einfällt ist die Frage, warum der überflüssige Strom nicht gleich bei den Ökoerzeugern abgeregelt wurde. Das hätte den privaten Stromkunden zumindest die zusätzlichen, negativen Kosten erspart. Wahrscheinlich darf man das aus politischen Gründen jedoch nicht im erforderlichen Umfang. Denn was könnte ein Herr Altmaier dann noch tweeten?
Vielleicht Informationen wie: Was ich schon vor einigen Jahren in einem kurzen Moment eigenständigen Denkens gesagt hatte „die Energiewende kann eine Billionen EUR kosten[5], wird immer wahrer.

Bild 3 Ökostrom Einspeiseganglinien vom 25. April – 02. Mai. Quelle: Agora-Viewer. Vom Autor ergänzt

100 %Erneuerbare Energien „immer und überall“

Claudia Kemfert, von den Medien verwöhnte Ikone des wahr gewordenen Energiewende-Wahnsinns twittert ebenfalls.

Bild 4 Antwort-Tweets von C. Kemfert
Frau Professor C. Kemfert kann wohl nur polarisiert betrachtet werden. Die Einen halten sie für einen besonderen Genius, wie zum Beispiel (nicht nur) die Zeitschrift „Brigitte“:
Klima-Expertin Claudia Kemfert: Wie lebt die Frau, die alles weiß?
Klima-Expertin Claudia Kemfert kennt alle Zahlen zum Klimawandel, alle Fakten. Fährt sie noch Auto? Hat sie es gern schön warm? Und: Wieso ist sie eigentlich so optimistisch?
Andere dagegen einfach nur für die sprichwörtliche Inkarnation – seit der Me Too Bewegung nicht mehr zulässiger – Haarfarben-Witze [6].
Dass 100% Erneuerbare erreichbar sind, sofern sie weiter massiv subventioniert (und die konventionellen verboten) werden, ist nicht neu. Und dass Frau Kemfert eine glühende Vertreterin dieser Option ist, weiß „man“. Schließlich basiert darauf im Wesentlichen ihre „Reputation“. Ob ihre technisch teils abenteuerlich abstrusen EEG-Ideen umsetzbar, oder bezahlbar sind, interessiert diese Frau nicht. Bei ihrem Gehalt – und späterer Pension – ist es für sie sicher auch kein wichtiges Thema.
Doch nun macht sie scheinbar offiziell und ungeniert auch Werbung für Firmen. Anders kann man ihre Ergänzung „im hohen Norden gibts bald noch mehr Speicher“ nicht interpretieren.

Ist Frau Kemfert wirklich so naiv?

Wo man hinsieht, explodieren so langsam die vom EEG erzeugten, technischen Probleme [1]. Die Stromkunden bemerken diese vor allem durch ständig steigende Stromkosten (inzwischen die höchsten in Europa), von deren Steigen kein Ende abzusehen ist:
Achgut: Rettet den Strompreis!
Aber Probleme sind ein Lösungsfeld für Glücksritter. Und darunter kann man die von Frau Kemfert mit der Ergänzung „Energiewende der Zukunft“ versehene EWE AG einstufen.

Bild 5 Screenshot von der Homepage der EWE AG
Es fällt auf (Bild 5), dass diese Firma das E.ON-Abzockmodell „virtuelle Speicher“ anbietet:
EIKE 14.04.2018: [7] Die wundersame Speicherung des EEG-Zappelstroms
Und wie E.ON natürlich auch Akkuspeicher für Haushalte, die teuerste Art, Strom zu speichern:
[9] EIKE 3. Mai 2018: eine technische Analyse hinsichtlich der Stromversorgung und der CO2-Minderung
EIKE 18.05.2017: [8] Rechnerisch lohnt sich die solare Eigenversorgung nicht
Von der notwendigen „Intelligenzausrüstung“ des modernen – deshalb unstabilen – Versorgungsnetzes profitiert die Firma selbstverständlich ebenfalls. Ob das Netz Strom liefert, oder zusammengebrochen ist, die EWE AG ist „immer dabei“ – und profitiert davon.

Bild 6 Screenshot von der Homepage der EWE AG
Nur eines bietet diese Firma mit Sicherheit nicht: Eine Lösung des EEG-Speicherproblems. Denn diese ist mit Akkuspeichern aus Kostengründen schlichtweg unrealistisch, außer Deutschland möchte seine privaten Stromkunden konsequent und vollständig in den Ruin treiben.
Es stellt sich bei solchen Tweets somit eher die Frage, ob der Schwachsinn über, oder nicht eher weit vor dem Großen Teich tweetet.

Wer die „verstopften Leitungen“ erfunden hat, war ein Propagandagenie

GRÜN – für das Toppen von Unsinn eine der zuverlässigsten Quellen – kam ebenfalls nicht umhin, Herrn Altmaier zu followern.

Bild 7 Tweet von J. Verlinden – GRÜNE
Wer wirklich keine Ahnung von Energie hat, kann sich mit diesem Tweet bestätigt finden.
Nun ist Frau Verlinden energietechnisch promoviert [10]. Und zwar an der Fakultät Kulturwissenschaften im Fachbereich Philosophie mit dem Dissertationstitel: Energieeffizienzpolitik als Beitrag zum Klimaschutz. Analyse der Umsetzung der EU-Gebäude-Richtlinie in Deutschland (Bereich Wohngebäude)
Schaut man in diese Dissertation, stellt man fest, dass es sich um eine Listung und Fleißarbeit handelt, wie man es von Bachelor-Arbeiten gewohnt ist. Bestimmt verbunden mit viel Zeitaufwand und natürlich mit einem viel größerem Seitenumfang, was in der Kulturwissenschaft anscheinend als ausreichendes, „akademisches (Zusatz-)Gewicht“ zur Promotion ausreicht.
Zur Energie und zum Klimaschutz kommt darin allerdings nichts vor, was „der Wissenschaft“ auch nur im Ansatz ein Quentchen „neue Erkenntnis“ bieten könnte (rein persönliche Meinung des Autors).
Als promotionsfähigen Beitrag zur Begründung des Klimaschutzes verweist sie lediglich auf zwei Fundstellen:
Dissertation: [10] IPCC 2007: Vierter Sachstandsbericht. Klimawandel 2007: Synthesebericht. Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger, sowie UBA 2007a
Zum Strom und seinen Eigenschaften findet sich ebenfalls nichts, außer dem Wort selbst. Der wichtige Begriff im Energiesystem und ein Kernproblem des EEG: „Grundlast“, kommt beispielsweise gar nicht vor, das ebenfalls wichtige Problem „Speicher“ wird in der gesamten Dissertation wie folgt abgehandelt:
Dissertation: [10] Geleitwort Die Steigerung der Energieeffizienz ist eine der zentralen Herausforderungen der Energiewende – neben dem Ausstieg aus der Atomenergie, dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Stromnetze sowie der Forschung und Entwicklung, z.B. im Bereich Elektromobilität und Energiespeicher.
Da wundert es auch nicht mehr, dass sich in der Dissertation auch nicht eine einzige, wenigstens winzige, Formel findet. Wer würde so etwas „Störendes“ bei einer Dissertation zum Thema „Energieeffizienz“ auch erwarten?
Aufgrund der vollständig fehlenden Mathematik war es Frau Verlinden auch nicht „möglich“, in ihrer Dissertation irgendwo Kosten/Nutzen-Betrachtungen – die immerhin einen Dreisatz erfordert hätten – anzustellen.
Um sich als Energiefachperson zu bezeichnen: „Sprecherin für Energiepolitik“, reicht das in Deutschland (inzwischen) jedoch aus. Zumindest (und nicht nur) bei den GRÜNEN. Bei denen spielen Kostenbetrachtungen prinzipbedingt keine Rolle, außer sie dienen als Strafkosten zur Gängelung der Untertanen.
Nun fordert diese „Energiefachperson ohne Energiekenntnisse“ im Tweet: „Vorfahrt für Erneuerbare in Leitungen“.
Diese Forderung muss niemand stellen, denn sie ist durch den gesetzlichen Einspeisevorrang längst erfüllt. Sie meinte deshalb wohl: Wenn Ökostrom eingespeist wird, muss der „dreckige“, konventionelle Strom sofort heruntergeregelt werden.
Frau Verlinden könnte durch einfaches Googeln wissen, dass das nicht möglich ist, weil die Ökostromeinspeisung viel zu schnell und stark schwankt (Bild 3). Hätte jemand die „Anweisung“ von Frau Verlinden wie gefordert bereits blind umgesetzt, würde die Energieversorgung praktisch jeden Tag zusammenbrechen. Sie scheint jedoch fest davon überzeugt zu sein, dass die Elektrophysik sich nach ihren Wünschen ausrichten wird, oder dies mit hohen Kosten (die die Stromkunden zu zahlen haben) erzwungen werden kann.

Bild 8 Tweet von Frau Verlinden
Nun erlaubt Twitter nur Kurz-Mitteilungen. Um tiefergehendes zu erfahren, muss man wieder nach längeren Informationen suchen, wozu sich bei Politiker*innen deren Homepage anbietet. Die dortige Suchfunktion liefert zum Thema „Kohle“ 69 Treffer, zum Thema „Grundlast“ einen (der allerdings mit Grundlast im EEG-Netz nichts zu tun hat):

Bild 9 Ergebnis der Suche „Kohle“ auf der Homepage von Frau Verlinden
Frau Verlinden kennt also nur ein Ziel: Kohle muss weg. Darüber, woher die dann fehlende Grundlast kommen soll, finden sich von ihr anstelle tiefer gehenden Gedanken Wünsche (Bild 8: Power to Gas), die derzeit im erforderlichen, großen Maßstab nicht im Ansatz umgesetzt sind und falls doch einmal, dann hohe Kosten verursachen:
EIKE 11. September 2017: Die GRÜNEN: Es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen
EIKE 18.06.2015: Elektro-Energiespeicherung, Notwendigkeit, Status und Kosten. Teil 3 (Abschluss)
Auch dadurch ist erkennbar, dass Frau Verlinden sich nicht für technisches Wissen und die effiziente Umsetzung eines funktionierenden Energiesystems interessiert, sondern ausschließlich GRÜNE Propaganda vermitteln möchte.
Unter Frau Merkel bestimmen solche „Fachpersonen“ über unser Energiesystem und dessen (unstabile und teure) Zukunft.
Wer zu diesem Vorgang tiefer gehende und auch andere Beurteilungsgesichtspunkte erfahren möchte, sollte weiterlesen:
TICHYS EINBLICK 2. Mai 2018: [1] Windrad statt Kreuz Deutschland 2018 100 Prozent Erneuerbar
Davon hat der Autor seine Anregung zum Artikel „entnommen“.
Quellen
[1] TICHYS EINBLICK 2. Mai 2018: Windrad statt Kreuz Deutschland 2018 100 Prozent Erneuerbar
[2] EIKE: Es ist ja so, dass Strom künftig kostenlos zur Verfügung stehen wird
[3] EIKE 31.12.2016: Die Zahltage des EEG beginnen ihren vorhergesagten Lauf
[4] EIKE 06.02.2016: Nachgefragt: Ein lokaler Versorger bricht die Macht der Stromgiganten
[5] Handelsblatt, 20.02.2013: Peter Altmaier Energiewende kann eine Billion Euro kosten
[6] EIKE 20.05.2017: Das fossile Imperium schlägt zurück – oder: Wie eine Wissenschaftlerin ihre Reputation vernichtet
[7] EIKE 14.04.2018: Die wundersame Speicherung des EEG-Zappelstroms, oder: Die nächste Abzocke privater Stromkunden durch die EEG-Energieernter
[8] EIKE 18.05.2017: Rechnerisch lohnt sich die solare Eigenversorgung nicht – so lange unser Versorgungsnetz stabil ist. Doch das wird sich ja ändern
[9] EIKE 3. Mai 2018: Der beschleunigte Zwang zur Elektromobilisierung – nur wie soll es funktionieren: eine technische Analyse hinsichtlich der Stromversorgung und der CO2-Minderung
[10] Energieeffizienzpolitik als Beitrag zum Klimaschutz Analyse der Umsetzung der EU-Gebäude-Richtlinie in Deutschland (Bereich Wohngebäude) Der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg zur Erlangung des Grades Doktorin der Philosophie – Dr. phil. – vorgelegte Dissertation von Julia Verlinden
[11] EIKE 02.03.2018: Negative Strompreise sind Werbekosten für die Energiewende
[12] EIKE 14.01.2018: Am Neujahrsmorgen hat sich Deutschland zum ersten Mal in der Geschichte komplett mit Ökostrom versorgt

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