Seitdem haben sich Diplomaten immer wieder auf UN-Gipfeln versammelt, um – manchmal erfolgreich – neue Verträge und Abkommen auszuhandeln, um Treibhausgas-Emissionen zu kappen. Jüngstes Beispiel hierfür war das Pariser Klima-Abkommen, welches von fast 200 Nationen unterzeichnet worden ist.

Das Paris-Abkommen trat 2016 in Kraft, aber nach einem Jahr waren die globalen Emissionen um zwei Prozent gestiegen, hauptsächlich wegen der ökonomischen Aktivitäten in China.

Die Washington Post schrieb kürzlich, dass die Länder hinter den im Paris-Abkommen eingegangenen Verpflichtungen „zurückblieben“. Die Post räumte ein, dass „die Euphorie von Paris mit der derzeitigen Realität auf Kollisionskurs ist“.

Auch enthält die Story in der Post die Erkenntnis, dass auch nach über zwanzig Jahren die 1992 festgesetzten Ziele der Framework Convention nicht erreicht worden sind.

Vor mehr als zwei Jahrzehnten ist die Welt überein gekommen, die Treibhausgas-Konzentrationen in unserer Luft zu stabilisieren, um gefährliche Klima-Entwicklungen zu vermeiden“, sagte der Energie- und Klimaexperte der Stanford University Rob Jackson. „Bis jetzt sind wir in dieser Hinsicht gescheitert“.

Der UN-Vertrag forderte „Stabilisierung von Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau, welches eine gefährliche anthropogene Interferenz mit dem Klimasystem verhindern sollte“.

Von 1992 bis 2017 jedoch, stiegen die globalen jährlichen Emissionen von etwa 22 auf 36,8 Gigatonnen pro Jahr – eine Zunahme um über 67%. Und das trotz zusätzlicher UN-Klimaverträge und politischer Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen.

Erst vor zwei Jahren haben Führer der Welt, darunter der ehemalige Präsident Barack Obama, das Paris-Abkommen als notwendig bezeichnet, um eine gefährliche Erwärmung anzuhalten. Jetzt sagen die UN, dass das Paris-Abkommen noch nicht weit genug geht.

Es geht nicht schnell genug, es ist nicht umfassend genug“, sagte Corinne Le Quéré vom Tyndall Center for Climate Change Research. „Die Maßnahmen reichen nicht aus“.

Dies sollte nun jedoch niemanden überraschen. Experten haben schon seit Jahren auf das Scheitern der Klimapolitik hingewiesen, welche die globalen Emissionen auf dem von den UN verlangten Niveau halten sollen.

25 Jahre Klimapolitik haben die meisten von uns ärmer gemacht“, sagte Umweltökonom Richard Tol im Jahre 2015. Tol war auch Leitautor beim IPCC-Bericht 2013.

Tol sagte, während Klimapolitik „einige Wenige von uns ein wenig reicher“ machte wegen der Subventionen für grüne Energie, ging es in der Politik mehr darum, „Alliierte mit Zuwendungen und Subventionen zu belohnen anstatt Emissionen zu reduzieren“.

Die CO2-Intensität in der Wirtschaft ist gesunken“, sagte Tol, der an der University of Sussex lehrt. „Aber man kann wirklich eine Trendwende im Jahre 1990 erkennen. Es scheint einfach so, dass die letzten 20 Jahre nichts weiter als eine Fortsetzung der 20 Jahre zuvor gewesen sind“.

In neuerer Zeit hat Prof. Roger Pielke von der University of Colorado einen Vortrag in Tokio gehalten, in welchem er darauf hinwies, dass Jahrzehnte der „Klima-Diplomatie“ es nicht vermocht haben, Emissionen zu ändern. „Klimapolitik ist geisteskrank“, sagte Pielke.

Das Problem ist natürlich, dass 25 Jahre der Klima-Diplomatie geringe oder überhaupt keine Auswirkungen auf die Zunahme von CO2-Emissionen zeitigten. Geisteskrankheit ist definitionsgemäß, wenn man wieder und immer wieder das Gleiche macht, aber jedes Mal unterschiedliche Ergebnisse erwartet. Klimapolitik ist geisteskrank.

pic.twitter.com/QyEoCrMnDR — Roger Pielke Jr. (@RogerPielkeJr) February 9, 2018

Tol bestätigend wies Pielke auch darauf hin, wie entscheidende Maßnahmen bzgl. Emissionen – Energie-Intensität und Kohlenstoff-Intensität – von der Klimapolitik völlig unbeeinflusst blieben.

Was ist also geschehen?

Es stellt sich heraus, dass die UN-Prophezeiungen bzgl. zukünftiger Energie auf einem Fudge Factor beruhen, welcher „Maßnahmen“ bzgl. globaler Erwärmung einfacher durchzuführen aussehen lässt als es tatsächlich der Fall ist.

Pielke war Mitautor einer Studie aus dem Jahr 2008, welche zu dem Ergebnis gekommen war, dass die „Dekarbonisierungs“-Schätzungen der UN jenseits aller Realität lagen. Im Grunde haben die UN angenommen, dass sich die Wirtschaft auf natürliche Weise mit einer höheren Rate „dekarbonisieren“ werde als je zuvor.

In einer kürzlich erschienenen Studie der University of Oxford bestätigen deren Autoren die Bedenken von Pielke. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Emissions-Intensität „im ersten Teil des 21. Jahrhunderts gestiegen ist trotz aller großen Klima-Projektionen, welche eine Abnahme angenommen hatten“.

Das IPCC hat sich wieder einmal neuen Szenarien (SSPs) zugewandt, und wieder einmal hat es heroische Hypothesen hinsichtlich spontaner Dekarbonisierung ausgegeben. Man halte mich einmal zum Narren, dann noch einmal – und auch noch ein drittes Mal?

https://t.co/tqCVQAflQF pic.twitter.com/WoIhicGxTh — Roger Pielke Jr. (@RogerPielkeJr) February 10, 2018

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/02/20/its-been-26-years-and-all-global-warming-policies-have-failed/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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