(Graphik übernommen vom o. g. Link)

Diese Sensitivität wird gemessen als „kurzlebige Klima-Reaktion“ [transient climate response TCS], was die kurzfristigen Auswirkungen berücksichtigt, oder die „Gleichgewichts-Klimasensitivität“ [equilibrium climate sensitivity ECS], welche die langfristigen Auswirkungen berücksichtigt; beides unter der Annahme, dass das CO2 aufhört zuzunehmen. Je höher diese beiden Zahlen jeweils sind, umso mehr Sorgen müssen wir uns machen.

Jede Schätzung ist einer begutachteten Studie entnommen. Die erste aus dem Jahr 2001 stammt von den Autoren Andronova und Schlesinger mit einer Schätzung von 3°C. Die höchste Schätzung (in dieser Graphik) beträgt 6°C von Gregory.

Nicht alle Witze sind witzig

Nach dem Jahr 2002 passiert Komisches: Frame gab im Jahre 2005 eine Schätzung von 2,8°C, Skeje eine solche von 2,8°C im Jahre 2014. Nicht berücksichtigt ist eine Studie aus dem Jahr 2015, an der ich als Ko-Autor mitgewirkt habe und in der wir eine Schätzung von 1,0°C abgaben. (Diese Studie löste eine Hexenjagd und hysterische Vorwürfe der „Klima-Leugnung“ aus).

Die jüngste Schätzung stammt von Reinhart 2017 und beträgt 0,2°C.

Aus dieser Graphik können wir mindestens drei Phänomene ablesen. Erstens, die Debatte über globale Erwärmung war und ist weder im Jahre 2000 noch 2001 noch derzeit vorbei. Anderenfalls hätte sich die Klimasensitivität nicht verändert. Zweitens, die gute Nachricht lautet, dass wir uns eindeutig viel weniger Sorgen machen müssen als ursprünglich gedacht. Das kann man doch feiern, oder?

Drittens haben wir diese gleiche Graphik schon zuvor gesehen, nicht einmal, sondern sehr oft.

Man kann nicht meine Gedanken lesen

Das Bild sieht exakt genauso aus wie die Graphik der Größenordnung von übersinnlicher Wahrnehmung ESP mit der Zeit. (Zu diesem Thema habe ich ein Buch geschrieben, frei verfügbar hier).

In den dreißiger Jahren zeigte J. B. Rhine einigen Personen die Rückseite von Spielkarten und forderte sie auf, ihr ESP zu nutzen, um die „Vorderseite“ der Karten zu erkennen. Rhine nahm für sich in Anspruch, parapsychologische Fähigkeiten nachgewiesen zu haben. Gleiches machten Charles Honorton und Sharon Harper Mitte der siebziger Jahre mittels des so genannten ganzfeld [?]. Die siebziger Jahre waren allgemein eine Hoch-Zeit der ESP-Forschung, wobei aus allen Richtungen außerordentliche Behauptungen auftauchten.

Aber dann kamen die achtziger und neunziger Jahre, als Forscher von Zauberern und ihren eigenen Fehlern lernten, wie man angemessen Tests durchführt. (Einige der Tests habe ich selbst ersonnen). Die Größenordnung des Effektes ging Jahr für Jahr zurück. Schließlich landete er im statistischen Rauschen, wo er bis auf den heutigen Tag liegt – trotz der Bemühungen einiger Starrköpfe, die Goldenen Tage wiederauferstehen zu lassen.

Es ist kälter als man denkt

Die Graphik der Klimasensitivität sieht auch aus wie die Größe exzessiver Wärme in Experimenten der kalten Fusion. Stanley Pons and Martin Fleischmann behaupteten im Jahre 1989, dass die „kalte Fusion“ stattfinden und Wärme freisetzen würde, wenn man einige Spuren von Metallen in eine bestimmte Art Wasser halten würde. Diese Wärme könnte der Theorie zufolge zur Erzeugung sauberen Stromes genutzt werden.

Es gab sofort Skepsis seitens vieler Physiker hinsichtlich dieser Behauptung, doch reichte diese nicht aus zu verhindern, dass sehr viel Geld in die Forschung bzgl. kalter Fusion gesteckt worden ist. Einige Gruppen behaupteten, die Fusion zu reproduzieren, aber wie es aussieht, fielen selbst die optimistischsten Wärme-Schätzungen in sich zusammen.

Schritte bis zum Scheitern

Die Klimagraphik gleicht außerdem vielen begeisternden Auswirkungen neuer medizinischer Behandlungen mit der Zeit. Wer erinnert sich noch an Interferon? Und Ross Pomeroy bei Real Clear Science zufolge sieht die Graphik nicht viel anders aus als viele wissenschaftliche Behauptungen.

Von Pomeroy stammt der Beitrag „The Six Stages of a Failed Psychological Theory“ [etwa: Die 6 Stadien einer gescheiterten psychologischen Theorie]. Wir beginnen mit „dem auffälligen Ergebnis“ [The Flashy Finding] (hohe initiale Schätzungen der Größenordnung der Auswirkungen), gehen über „die kriecherischen Replikationen“ [The Fawning Replications] (hohe, aber etwas niedrigere Schätzungen) und landen bei „Proper Replications Pour In” (Schätzungen von Null oder nahe Null).

Stadium 6 ist „die Theorie lebt als Zombie weiter“. Es wird immer wahre Gläubige geben [zumal wenn man mit diesem Glauben noch Millionen scheffeln kann! Anm. d. Übers.]

Das Ende ist nahe herbeigekommen

Pomeroy plapperte den berüchtigten Physiker Irving Langmuir nach, welcher fünf Symptome „pathologischer Wissenschaft“ identifiziert hat.

Eines dieser Symptome ist, dass die behauptete „Auswirkung von einer Größenordnung ist, die nahe dem Limit der Erkennbarkeit verharrt“. Je genauer man hinschaut, umso mehr schwindet der Effekt.

Das deutlichste Symptom ist politischer Natur. „Das Verhältnis zwischen Unterstützern und Kritikern steigt bis um die 50% und fällt dann graduell der Vergessenheit anheim“.

Nur Wenige erinnern sich noch an die Kalte Fusion, und nur Spezialisten können noch erklären, eine wie große Sache parapsychologische Forschung im 20.Jahrhundert war. Es folgt dem gleichen Ablauf: je verheerender die Prophezeiungen der globalen Erwärmung, umso schneller werden sie zu nichts weiter als einer schlimmen Erinnerung.

Link: https://stream.org/similarities-between-esp-cold-fusion-global-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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