Einer in den letzten Jahren weltweit gewachsenen Skepsis gegenüber dem Klima-Alarmismus wollte nun wohl auch die ARD Rechnung tragen, denn schon durch die Auswahl der Gesprächsteilnehmer und deren Vorstellung durch Frau Maischberger konnte man in etwa folgende „Botschaft“ aufnehmen:
Wir, die ARD, sind keine „Lückenpresse“, denn wir laden sogar Klimaskeptiker ein. Wir sind uns unserer Sache nämlich sicher. Sollen die Skeptiker doch mal abstreiten, was schließlich jeder sehen kann: Wetterextreme nehmen zu, das Klima kippt, und der Mensch ist verantwortlich. Daher wird unser „Stargast“ und PIK-Chef Hans-Joachim Schellnhuber die beiden eingeladenen Skeptiker rasch „auseinander nehmen und vorführen“ –  nämlich den Wissenschafts-Journalisten Alex Reichmuth von der WELTWOCHE Zürich und den meteorologischen Altbarden Jörg Kachelmann…„.
Jedoch – es kam ganz anders:
Einerseits wurde zwar viel Unsinn verzapft, andererseits konnten die Zuschauer aber auch dank der fachlichen Richtigstellungen von Reichmuth und Kachelmann etliche naturwissenschaftliche Wahrheiten aufnehmen. Wer sich blamierte und wer nicht, das können unsere Leser hier in unserer kleinen Nachlese zur Sendung erfahren.
Zunächst:
Von den Teilnehmern der Talkshow waren nur Alex Reichmuth, Jörg Kachelmann und H.-J. Schellnhuber interessant.
Beginnen wir mit dem mehr uninteressanten Rest, zuerst mit der Redakteurin Maischberger. Sie wird wohl niemals den Unterschied zwischen Einzelereignissen und einem langzeitlichen Trend verstehen. Als TV-Redakteurin müsste ihr zudem bekannt sein, dass heute jedes Stürmchen mit Personenschäden weltweit über die TV-Mattscheiben flattert – unbeschadet wirklich großer Kaliber wie Harvey und Irma. Somit sollte Maisbergers mit ihrem etwas trotzigen „das sehen wir doch alle“ vielleicht etwas vorsichtiger sein – aber nichts da.
Die CSU Staatsekretärin im Verkehrsministerium Dorothee Bär, als zweite naturwissenschaftlich völlig unkundige und somit uninteressante Teilnehmerin, war dagegen von bereits kindlicher Naivität, bayerischer Dialekt half dabei noch mit. Sinngemäß : „Klimaschutz unbedingt ja, er dürfe nur nicht zu Lasten des Bürgers gehen.“ Liebe Frau Bär, wir sind mit Ihnen völlig d’accord, denn dann ist es mit dem Klimaschutz-Unsinn sofort vorbei. „Klimaschutz“, der unabdingbar fordert ganze Volkswirtschaften umzukrempeln, ohne hohe finanzielle Belastung des Bürgers? Wie um alles in der Welt soll das denn gehen? Oder war es vielleicht gar keine Naivität, sondern nur bayerische Schläue? Na, egal. Wenn es denn nur kindliche Naivität war, dann übertrifft Frau Bär sogar noch unseren Merkel-Wendehals Horst Seehofer, u.a. Spezialist von Obergrenzen, bei denen niemand mehr durchblickt.
Als dritte uninteressante Teilnehmerin erzeugte die Alt-Grüne Bärbel Höhn nur noch gähnende Langeweile. So viel sachlichen und zudem noch langweiligen Quatsch, wie ihn diese Dame zusammenquasselt, hält man ja kaum für möglich. 370.000 Arbeitsplätze für völlig nutzlose 4% Primärenergie in Form von Strom aus „Erneuerbaren“ als Beleg für deren Nützlichkeit? Die sachliche Intelligenz der Wähler hierzulande ist schon extrem abgesunken, denn immer noch rund 8% goutieren solche grünen Hirngespinste. Hier kann man nur noch Albert Einstein zitieren, der sich zwar skeptisch über die Unendlichkeit des Weltalls, aber eindeutig-klar über die Unendlichkeit der menschlichen Dummheit ausließ.
Kommen wir nun zu den interessanten Teilnehmern, als erstem zu Hans-Joachim Schellnhuber, Kanzlerberater in Sachen Klima, Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU), Papst-Einflüsterer und und … Seine „Masche“ erschließt sich jedem klaren Zeitgenossen nach wenigen Minuten: In betont gestelzter Manier werden abenteuerlich-abstruse Klima-Behauptungen verkündet. Die wohl aus seiner Sicht richtige und tatsächlich erfolgreiche Strategie könnte etwa so lauten: „Die Mehrheit meiner Zuschauer, die kein sachlich-fachliches Hintergrundwissen hat, wird das schon glauben, kommt schließlich von einem bekannten Professor, Kanzlerin-Berater etc.“
Hat aber nicht ganz geklappt, denn Schellnhuber’s hilflose Empörung gegenüber den sachlich berichtigenden Entgegnungen von Alex Reichmuths war unübersehbar. Seine oberlehrerhafte missbilligende Miene und ein hingeworfenes „das ist falsch“ war dann leider aber auch alles, was man an sachlicher Argumentation des großen Klimakatastrophen-Gurus gegenüber Reichmuth zu sehen und hören bekam. Da Reichmuth aber nun einmal in der Talkshow neben ihm saß, war das von prominenten Klima-Alarmisten sonst so gerne geübte „den ignoriere ich noch nicht einmal“ (Zitat Karl Valentin) unmöglich. Viele Hunderttausend Zuschauer haben alles brühwarm mitbekommen.
Zu hören bekam man dafür von Schellnhuber umwerfende Märchen aus wissenschaftlichen Phantasiewelten. Meeres-Anstiege von einem Meter bis Ende des Jahrhunderts und bis zu 70 Metern in 1000 Jahren. Sinngemäß „Ist schließlich alles nur einfachste Physik„, so Schellnhuber. Die jüngste einschlägige Fachstudie von Beenstock et al., von zwei US-Universtäten und einer Universität aus Israel im Jahre 2015 publiziert (hier als pdf herunterladbar), ermittelt dagegen in seriöser wisenschaftlicher Arbeit nur einen aktuellen mittleren Meeres-Anstieg zwischen 0,4 und 1 mm (Millimeter!) pro Jahr(!) aus allen erreichbaren Pegelmessungen weltweit. Das sind folglich zwischen 4 und 10 cm in 100 Jahren. Leider hatte diese grundlegende Publikation in der Runde niemand parat.
Der darüber hinaus von Schellhuber verkündete sachliche Unsinn kannte dann keine Grenzen mehr. Im Zusammenhang mit dem Auftreten von Hurrikanen in den USA warf er als weitere Ursache mal kurz das Torkeln der Erdachse ein. Niemand staunte mehr, zweifellos ein Abnutzungseffekt durch zu viel Quatsch. Immerhin, alle einigten sich schließlich darauf, dass Klima und Wetter zwei paar Schuhe seien, ein zwar richtiges, aber doch etwas mageres Ergebnis für viel Sendezeit. Warum hat niemand wenigstens einmal die naturwissenschaftlichen Festlegungen angesprochen, wie :
„Klima ist ein mindestens 30-jähriger Mittelwert von Wetter (WMO-Definition), es gibt kein Globalklima, sondern nur Klimazonen von tropisch bis polar, die Natur kennt kein konstantes Klima, Klima kann man nicht schützen – es sei denn man könnte Wetter „schützen“.
Solche elementaren Selbstverständlichkeiten hätten der Sendung gut getan, gingen aber in der Hektik der Veranstaltung unter. In Schellnhuber’s Wundertüte der globalen Erwärmungs-Katastrophe durften natürlich auch die 5 °C globaler Temperatursteigerung nicht fehlen, die uns angeblich erwarten, wenn wir weiter Fleisch essen, Auto fahren, mit Flugzeugen fliegen, heizen, Industrie und  Haushalte mit Strom versorgen … u.s.w. … Hierher hätte gut ein Hinweis gepaßt, dass in den letzten Jahren in den peer-reviewten Publikationen die Klima-Sensitivität von CO2 deutlich abgesunken ist und heute unter 1 °C hinweist (Fig. 1). Die betreffende Arbeit von F. Gervais, Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle, Earth Science Reviews (2016) ist als pdf hier herunterladbar. Zur Info: Klimasensitivität bedeutet vereinfacht die global gemittelte Erwärmung infolge jeder Verdoppelung der CO2 – Konzentration der Atmosphäre.

Fig. 1: Klimasensitivität (globale Erwärmung bei jeder CO2 – Verdoppelung) aus der Fachliteratur in Abhängigkeit vom Veröffentlichungsdatum. Man erkennt eine stetige Abnahme, die heute deutlich unter 1 °C zeigt. Die unterschiedlichen Angaben zur Klimasensitivität (ECS = equilibrium climate sensitivity, TCR = transient climate response), die sich auf die unterschiedliche Zeitdauer der CO2 – Erhöhung beziehen, sind hier nicht wesentlich.
Von Schellnhubers phatastischen 5 °C keine Spur. Unmaßgebliche 0,5 °C Klimasensitivität wären gemäß Fig. 1 richtiger gewesen und hätten zudem noch dem medialen 97%-Konsens-Unsinn – Pardon dem natürlich 99,99%-Konsens-Unsinn Schellnhubers – die passende Antwort gegeben.
Und damit nun sind wir bei der zweiten „Masche“ von Schellnhuber angelangt. Sie geht frei nach der Methode vor „Nehme Gefälliges aus der Fachliteratur, multipliziere es einfach mit 10 und verkaufe es dann dem Publikum als korrekt.“  So macht Schellnhuber aus der der Fachliteratur zu entnehmenden Klimasensitivität von unter 1 °C flugs 5 °C, aus Meeresspiegelmessungen von höchstens 1 mm pro Jahr flugs 10 mm pro Jahr und damit 1 Meter in 100 Jahren und selbst aus falschen 97%-Angaben der Medien flugs 99,99%.
Schellhuber kann aber erstaunlicherweise auch anders. So nach Art von Dr. Jekyll und Mr. Hyde – tagsüber der begutachtete Fachaufsätze schreibende Professor und nachts sein unheimliches Doppel, den Weltuntergang verkündend. Sie glauben es nicht? Dann lesen Sie doch einmal seine (er ist Mitautor) Fachpublikation „Power-law persistence and trends in the atmosphere: A detailed study of long temperature records“, Physical Review E, 68 (2003). Sie kann hier als pdf heruntergeladen werden. Die Publikation schildert die Analyse von 95 Temperatur-Meßstationen weltweit – mit dem verkündeten Ergebnis auf S. 5, linke Spalte unter IV. Discussion, (iii):
„In the vast majority of stations we did not see indications for a global warming of the atmosphere.“
Zur Info des Lesers: Die in dieser Publikation angewandte Analyse-Methode (Persistenz-Analyse) und das aufgefundene Ergebnis haben ihre Gültigkeit nicht verloren, die Arbeit ist nach wie vor völlig in Ordnung und entspricht dem heutigen Stand.
Folglich: Keine globale Erwärmung in der überwiegenden Anzahl aller Stationen! Was mag wohl zwischen 2003 und 2017 passiert sein, das Schellnhuber bewogen hat, satte 5 °C globale Erwärmung zu prognostizieren? Es kann nur etwas ganz Schröckliches gewesen sein, er verrät es uns aber leider nicht. Nur wenige Jahre später jedenfalls verkündet Schellnhuber seinen Schmerz über die kommende so gefährliche globale Erwärmung in dem ZEIT-Interview vom Jahre 2009 „Manchmal könnte ich schreien“ (hier). Wie gesagt, Dr. Jekyll und Mr. Hyde lassen grüßen.
Genug nun von Schellnhuber, denn auch Kachelmann gab neben Korrektem ein wenig meteorologischen Unsinn von sich. Zunächst einmal betonte er die jedem Fachmann bekannten Extremwetter-Statistiken, die eindeutig ausweisen, dass es keine Zunahmen in Häufigkeit und Stärken von Extremstürmen, Dürren, Überschwemmungen etc. seit Beginn der Industrialisierung gab. Hier sagte er also völlig korrekt aus. Möglicherweise dachte Kachelmann aber – und hier haben wir für ihn sogar ein wenig Verständnis – zur Propagierung seines meteorologischen Beratungsunternehmens dem großen Professor in Klimasachen besser beizupflichten. Totaler Klimaskeptiker gegen den Mainstream zu sein ist vermutlich schlecht fürs Geschäft. Kachelmann vollzog seine Volte an zwei Fronten. Zum einen stellte er sich betont auf die Seite Schellnhubers mit dem Vorbehalt, von Klima nichts zu verstehen, ‚er sei schließlich nur Meteorologe‘. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, klimatologischen und zugleich meteorologischen Unfug über die angeblich ansteigende Schwüle und Luftfeuchte in Deutschland zu erzählen.
Hier unsere Korrektur: Ein gebräuchliches Maß für „Schwüle“ ist die Relative Luftfeuchte. Und diesbezüglich beweisen Messungen des DWD das Gegenteil der Kachelmann-Schellnhuber(?)-Behauptungen. Dabei können die Messungen für Braunschweig (Bild 2) als repräsentativ für Norddeutschland und die von Potsdam (Bild 3) als repräsentativ für den Teil Deutschlands mit mehr kontinentalem Klima angesehen werden:

                    Bild 2: Relative Luftfeuchte in Braunschweig 1960-2010 
Die Daten von Potsdam zeigen Analoges (Bild 3)

          Bild 3: Relative Feuchte von Potsdam von 1890-2016 (Trend-Pfeil „rot“ eingefügt)
Eine weithin bekannte Publikation von Paltridge et al., Trends in middle- and upper-level tropospheric humidity from NCEP reanalysis data, erschienen in Theoretical and Applied Climatology (2009), berichtet über Auswertungen der weltweit verfügbaren Radiosonden-Messungen („Wetter-Ballone“) über 40 Jahre. Als Ergebnis zeigt diese Arbeit (als pdf hier) sogar über Deutschland hinaus global ebenfalls das Gegenteil der Kachelmann-Behauptung. Übrigens: Gemäß persönlicher Mitteilung eines Forst-Experten gegenüber den beiden Autoren des vorliegenden Beitrags setzt man jüngst vermehrt auf Laubbäume an Stelle von Nadelhölzern, weil erstere besser mit der „zunehmenden Trockenheit der Luft in Deutschland“ zurecht kämen. Die Klima-Hysterie hat die Forstwirtschaft erreicht !
Fazit:
Maischbergers Talkshow bot viel Lärm um nahezu NICHTS! Sie war aber zumindest ein Anfang hinsichtlich des Versuches, auch einmal kritische Stimmen zur Klima-Hysterie zu Wort kommen zu lassen. Ob sich die ARD noch einmal traut? Man darf das bezweifeln, denn wahrscheinlich ist etlichen Zuschauern klar geworden, dass die Klima-Alarmisten wie der berühmte Kaiser von Hans Christian Andersen herumlaufen – nämlich nackt. Sie haben keine Sachargumente, nur Phantasiegebilde. Und eine solche Erkenntnis darf/kann natürlich nicht im Interesse der neuen „Aktuellen DDR-Kamera“ namens „Staatsfernsehen ARD+ZDF“ sein. Andererseits: Wir sprechen den ehrlichen Wunsch an die ARD und auch das ZDF aus, Herr Schellnhuber möge – so oft es irgend geht – in Talkshows eingeladen werden. Wer solch einen „Freund“ der globalen Extremerwärmung hat, braucht keine „Klima-Skeptiker“ mehr als Feinde. Die von Schellnhuber unters Volk gestreuten Aussagen werden zunehmend als das erkannt, was sie sind – wissenschaftlich verbrämter grober sachlicher Unsinn.
S c h l i e ß l i c h   –  wie sagte schon Abraham Lincoln: „Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit; aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht.“
 

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